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Abbas Maroufi persisch عباس معروفی DMG ʿAbbas Maʿrufi 17 Mai 1957 in Teheran 1 September 2022 in Berlin 1 war ein iranischer Autor von Theaterstucken Romanen und Erzahlungen sowie Herausgeber der oppositionellen Zeitschrift Gardun Himmelsgewolbe Abbas Maroufi 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach der Elementarschule musste Maroufi tagsuber arbeiten um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen Am Abend holte er seine Schulbildung nach Wahrend seiner Zeit beim Militar versuchte er sich mit dem Schreiben Mit dem Ende seiner Militarzeit wurde er wie viele andere Intellektuelle mit den Auswirkungen der Islamischen Revolution gegen den Schah Mohammad Reza Pahlavi konfrontiert Abbas Maroufi schrieb sich an der Universitat Teheran im Fach Dramatische Literatur ein musste aber das Studium aufgrund der situationsbedingten Schliessung der Universitat zwischen 1980 und 1982 unterbrechen In den anschliessenden Jahren arbeitete er als Grammatiklehrer fur Erwachsene und im Anschluss in der Musikabteilung der Stadthalle seiner Geburtsstadt Da die islamische Revolution Unterhaltungsmusik untersagte wurde ihm diese Arbeit bald unmoglich gemacht sodass er sie 1990 aufgab und nun als Herausgeber die Zeitung Gardun grundete in der er uber die kriminellen Missstande und die politische Unfreiheit im Iran berichtete Im August 1991 verwusteten verschleierte Frauen die angeblich zu den Mitarbeiterinnen der Zeitung Kayhan und der Organisation fur die Islamische Offentlichkeitsarbeit zahlten die Buroraume von Gardun Vom Klager wurde Maroufi zum angeklagten Volksverrater 2 Wenig spater verurteilte ihn das Gericht fur Presseangelegenheiten aufgrund der angeblichen Beleidigung der islamischen Grundwerte zu 20 Peitschenhieben sechs Monaten Haft und einem zweijahrigen Publikationsverbot 3 Dank internationaler Proteste und der Intervention Mohammad Chatamis der eine Schiedskommission einrichtete wurde das Urteil das ursprunglich sogar auf die Todesstrafe gelautet haben soll nicht zur Ganze vollstreckt die Zeitung blieb jedoch verboten 1996 gelang ihm die Ausreise aus dem Iran unerwartet leicht Bei dieser Emigration wurde er vor allen Dingen von Gunter Grass und der deutschen PEN Vereinigung unterstutzt Er war Mitglied des PEN Zentrums Deutschland Maroufi lebte zunachst mit seiner Familie in Duren wo er eine Zeit lang Gast im Heinrich Boll Haus war Spater siedelte er mit seiner Frau Akram Abooee einer Malerin und den drei Tochtern nach Berlin um wo er von da an lebte Wahrend er einige Zeit als Nachtportier arbeitete horte er mit dem Schreiben auf Spater betrieb er neben einer kleinen Druckerei die Buchhandlung Hedayat fur persische und orientalische Literatur 4 Gardun brachte er im Exil einige Zeit lang heraus musste die Zeitung aber aus finanziellen Grunden einstellen Erst ab 2003 durften seine im Iran veroffentlichten Werke auch im Ausland veroffentlicht werden Neben seinen Erzahlungen und Romanen veroffentlichte er im Iran auch drei Theaterstucke Uber die Lage der Exiliraner ausserte Maroufi in einem Interview gegenuber die tageszeitung zur Urauffuhrung eines seiner Theaterstucke in Berlin 2009 folgendes Bonmot Wir sind nicht revolutioniert wir sind explodiert Ein Arm landete in Europa ein Bein in Indien ein Zeh in England und der Kopf flog bis nach Amerika Was im Ursprungsland derer blieb die gegen ein verlogenes diktatorisches Regime auf die Strasse gegangen waren ist der Bauch der sich seitdem ubergibt 5 Maroufi starb nach langer Krankheit am 1 September 2022 6 im Alter von 65 Jahren in Berlin Werke Auswahl BearbeitenErzahlungen und Romane Ruberu ye aftab Im Angesicht der Sonne 1982 Akharin nasl e bartar 1986 Samfuni ye mordegan Teheran 1989 Symphonie der Toten 7 Aus dem Persischen von Anneliese Ghahraman Beck Insel Verlag Leipzig Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 458 16795 1 Atr e Yas Jasminduft 1992 veroffentlicht durch US amerikanischen Exilverlag Die Gebetskette Hrsg von Faramarz Behzad und Roxane Haag Higuchi Mit einer Einleitung von Roxane Haag Higuchi Ubersetzt von Farzin Atefi Universitats Bibliothek Bamberg 1997 ISBN 3 923507 25 9 Parallelausgabe deutsch persisch in arabischer Schrift Peykar e Farhad eigentlich Das Bildnis des Farhad Die dunkle Seite Aus dem Persischen von Anneliese Ghahraman Beck Insel Verlag Leipzig Frankfurt am Main 1998 ISBN 3 458 16903 2 Abbas Maroufi Schlafwandeln in Teheran Warum Iran Kultur braucht ubersetzt von K Amirpur in Frankfurter Allgemeine Zeitung 6 Februar 1996 Im Jahr des Aufruhrs Geschichte einer Liebe Aus dem Persischen von Anneliese Ghahraman Beck Insel Verlag Leipzig Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 458 17238 6 Feridun se pesar dasht Feridun hatte drei Sohne Gardun Berlin 2005 ISBN 978 3 938406 07 6 Dastan e Berlin majmuʿe ye dastan Gardun Berlin 2005 ISBN 978 3 938406 13 7 Fereydun hatte drei Sohne Edition Buchergilde Frankfurt am Main 2016 ISBN 978 3 86406 071 7 Aus dem Persischen von Susanne Baghestani Theaterstucke Und der Herr schuf die Kuh 1995 im iranischen Gefangnis geschrieben 2009 in Berlin uraufgefuhrt 5 Auszeichnungen Bearbeiten2002 Arnold Zweig Stipendium der Stiftung Preussische SeehandlungLiteratur BearbeitenInterview mit Abbas Maroufi in Die Zeit 7 Februar 1997 Wenn ich die Macht hatte Weshalb habt ihr nicht gekampft Die iranischen Liberalen kuschen vor dem Wachterrat Offener Brief von Abbas Maroufi an die Reformbewegung Ubersetzt von Susanne Baghestani in Die Zeit 29 Januar 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abbas Maroufi Sammlung von Bildern und Videos Literatur von und uber Abbas Maroufi im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Abbas Maroufi bei Perlentaucher Autorenportrait auf suhrkamp de Website von Abbas Maroufi Deutschsprachiges Blog von Abbas MaroufiEinzelnachweise Bearbeiten Kersten Knipp Autor Buchhandler Dissident Zum Tod des iran Schriftstellers Abbas Maroufi In Deutschlandfunk 1 September 2022 abgerufen am 4 August 2023 Abbas Maroufi Sprung in die Schlangengrube In Der Spiegel 31 1997 28 Juli 1997 abgerufen am 25 November 2011 Nimmermuder Regimekritiker Abbas Maroufi Deutsche Welle vom 13 Juni 2013 abgerufen am 10 Marz 2016 Maryam Schumacher Exiled from Iran the thirst for liberty In cafebabel com 22 Mai 2006 archiviert vom Original am 30 Mai 2015 abgerufen am 2 August 2019 a b Ein Standchen fur die Revolution In Die Tageszeitung 8 Dezember 2009 Abgerufen am 25 November 2011 Iranischer Schriftsteller Abbas Maroufi gestorben sueddeutsche de veroffentlicht und abgerufen am 1 September 2022 Angelika Schader In den Vorzimmern des Todes In Neue Zurcher Zeitung 16 Juli 2005 Online Memento vom 2 November 2013 im Internet Archive abgerufen am 2 August 2019 Normdaten Person GND 120533111 lobid OGND AKS LCCN n98036823 VIAF 61521153 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maroufi AbbasALTERNATIVNAMEN ʿAbbas MaʿrufifKURZBESCHREIBUNG iranischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 17 Mai 1957GEBURTSORT TeheranSTERBEDATUM 1 September 2022STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abbas Maroufi amp oldid 236134895