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Das Heinrich Boll Haus in Langenbroich Gemeinde Kreuzau im Kreis Duren Es ist das ehemalige Sommerhaus des Schriftstellers und Nobelpreistragers Heinrich Boll und seiner Familie Es dient seit seiner Einweihung am 9 Juni 1991 als Zufluchtsstatte und Stipendiatenhaus fur Autoren und Kunstler aus aller Welt Eingang zum Heinrich Boll Haus Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stipendiatenhaus 3 Stipendiaten im Heinrich Boll Haus seit 1990 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Heinrich Boll Haus ist eine denkmalgeschutzte Hofanlage aus dem 17 Jahrhundert die von Heinrich Boll in den 1960er Jahren als Ferienhaus erworben wurde Hier fand der Dichter die notwendige Ruhe fur die Arbeit an seinen Romanen und meist gemeinsam mit seiner Ehefrau Annemarie Boll Ubersetzungen Da die Behorden nach entsprechenden Andeutungen der Springer Presse vermuteten dass gesuchte RAF Mitglieder bei Heinrich Boll Unterschlupf finden konnten wurde am 1 Juni 1972 eine polizeiliche Hausdurchsuchung vorgenommen Beruhmt wurde das Haus ausserdem im Februar 1974 als sich der russische Dichter Alexander Issajewitsch Solschenizyn nach seiner Ausburgerung aus der Sowjetunion hier weitgehend unbehelligt von den Medien zuruckziehen konnte Heinrich Boll verstarb hier nach langer Krankheit im Jahr 1985 Annemarie Boll im Jahr 2004 Im Roman Fursorgliche Belagerung 1979 hat der Autor dem Ort Langenbroich ein literarisches Denkmal gesetzt ebenso in seinen Essays You enter Germany 1966 Die Juden von Drove 1982 und Lauter Belastigungen 1985 Stipendiatenhaus Bearbeiten1989 grundete die Boll Familie mit einigen Autorenkollegen der Heinrich Boll Stiftung der Stadt Duren und der Gemeinde Kreuzau den Verein Heinrich Boll Haus Langenbroich e V Ziel war es einen Freiraum fur Schriftsteller Komponisten bildende Kunstler und solche anderer Sparten zu schaffen die oft in ihrer Heimat politischen Verfolgungen ausgesetzt sind oder waren und hier fur einen begrenzten Zeitraum ungestort arbeiten durfen Den Grundungsvorstand bildeten Annemarie Boll Dieter Kuhn und Josef Vosen spater gehorten Viktor Boll Karin Clark Eckhard Creutz Godula Faupel Sybille Haussmann und Herbert Schmidt dem Vorstand an Derzeitiger Vorsitzender ist Paul Larue Stand 2017 Mit einer Forderung der NRW Stiftung und nach Planen von Vincent Boll wurde das Haus umgebaut Der Neubau wurde geteilt die westliche Halfte blieb Annemarie Boll vorbehalten in diesem Bereich auch Bolls Arbeitszimmer so wie er es verlassen hatte die Cordjacke hangt noch uber der Stuhllehne erinnert sich Dieter Kuhn 1 Es entstanden vier Gastewohnungen eine Atelierwohnung ein Appartement und zwei familientaugliche Wohnungen Erster Gast noch vor der offiziellen Eroffnung war im Juni 1990 der kurdische Schriftsteller Abdul Kadir Konuk Im Juni 1991 fand anlasslich der Eroffnung unter dem Titel Literaturen in der Sowjetunion ein deutsch russisches Schriftstellertreffen statt Rund 140 Stipendiaten aus Afrika Asien Lateinamerika Ost und Sudosteuropa waren inzwischen zu Gast in Langenbroich Bevorzugt werden Autorinnen und Autoren aus Landern in denen die Arbeitsbedingungen politisch und okonomisch erschwert sind in denen Publikationsmoglichkeiten behindert oder gar verhindert werden Die Wohnungen werden den Stipendiaten in einem Zeitraum von vier bis sechs Monaten mietfrei zur Verfugung gestellt ein Stipendium sorgt in dieser Zeit fur den notigen Unterhalt Das Land Nordrhein Westfalen unterstutzt die Kunstlerhilfe durch den Heinrich Boll Fonds des Landes NRW An die Bevolkerung appelliert der Verein Patenschaften zu ubernehmen Die kunstlerische Arbeit der Stipendiaten ist in Veroffentlichungen der Heinrich Boll Stiftung dokumentiert Der Verein bemuht sich ausserdem um die Vermittlung von Lesungen Diskussionsveranstaltungen Seminaren und Ausstellungen die uber die kulturelle und politische Situation in den Heimatlandern der Gaste informieren Zweimal im Jahr entscheidet die Leitung des Hauses uber die Vergabe des Stipendiums Sie arbeitet mit Komitee Writers in Prison des PEN International sowie mit dem Writers in Exile Komitee des PEN Zentrums Deutschland zusammen Stipendiaten im Heinrich Boll Haus seit 1990 BearbeitenHasiba Abdulrahman Syrien Damtoz Andreas Indonesien Lindita Arapi Albanien Gagik Babajan Armenien Vasile Baghiu Rumanien Zsofia Balla Ungarn Murat Baltic Serbien Faraj Bayrakdar Syrien Mehmet Behluli Kosovo Sokol Beqiri Kosovo Uldis Berzins Lettland Hristo Boitchev Bulgarien David Borowski Russland Abderrahmane Bouguermouh Algerien Sargon Boulus Irak Almelio Calderon Fornaris Kuba Agim Cavdarbasha Kosovo Kaca Celan Bosnien Lizandro Chavez Alfaro Nicaragua Gu Cheng China Nicolae Coande Rumanien Dora Cojocaru Rumanien Dragoslav Dedovic Bosnien Francisco Diaz Solar Kuba Peng Ding China Peter Dittmer Deutschland Milan Djordjevic Serbien Aleksandar Dimitrijevic Serbien Maria Dobrewska Bulgarien Eva Duran Kolumbien Nawal El Saadawi Agypten Asli Erdogan Turkei Jacinta Escudos El Salvador Ahmad Faal Iran Ilja Falikov Russland Xiao Fan China Ali Ait Ferhat Algerien Steffen Friede Deutschland Gu Gan China Adem Gashi Kosovo Ivetta Gerasimchuk Russland Hushang Golschiri Iran Christiane Grosz Deutschland Leisolla Jalal Habibi Weissrussland Zoltan Halasi Ungarn Ervin Hatibi Albanien Yi He China Ajith Herath Sri Lanka Dorothea Rosa Herliany Indonesien Sharif Hetata Agypten Giselher W Hoffmann Namibia Maryam Hosseinzadeh Iran Li Hou China Chenjerai Hove Simbabwe Aftab Husain Pakistan Ogaga Ifowodo Nigeria Zeljko Ivankovic Bosnien Sarita Jenamani Indien Ismet Jonuzi Kosovo Abdul Kadir Konuk Turkei Toni Kan Nigeria Wladimir Kantor Russland Zeyenel Abidin Kizilyaprak Turkei Andrej Kourkov Ukraine Laszlo Krasnohorkai Ungarn Reet Kudu Estland Viatcheslav Kuritsyn Russland Nermina Kurspahic Bosnien Abdelhamid Laghouati Algerien Yuri Larin Russland Arian Leka Albanien Lillian Levy Mexiko Nicaragua Mufail Limani Kosovo Bei Ling China Fatos Lubonja Albanien Adriana Lucaciu Rumanien Mohamed Magani Algerien Admiral Mahic Bosnien Abbas Maroufi Iran Rolando Sanchez Mejias Kuba Spanien Wang Meng China Zakaria Mohammad Palastina Siavosh Mokhtari Iran Itai Mushekwe Simbabwe Meja Mwangi Kenia Fiston Nasser Mwanza Demokratische Republik Kongo Rachid Nafir Algerien Nizar Nayouf Syrien Uche Nduka Nigeria Mildred Ngesa Kenia Jorg Niebelschutz Deutschland Jovan Nikolic Serbien Yodgor Obid Usbekistan Josip Osti Bosnien Marina Palei Russland Milko Pavlov Bulgarien Ali Podrimja Kosovo Anatoli Prevlovsky Russland Shihua Qiu China Rexhep Qosja Kosovo Ales Rasanau Weissrussland Elvira Rodriguez Puerto Kuba Manoucher Safarzadeh Iran Agus R Sarjono Indonesien Jakub Sarwas Polen Indre Sataite Litauen Dara Sekulic Bosnien Adania Shibli Palastina Sokol Shupo Albanien Maxwell Sibanda Simbabwe Anna Sidorenko Ukraine Hamid Skif Algerien Valerija Skrinjar Tvrz Bosnien Viktor Solomin Ukraine Maria Steinowa Bulgarien Patricia Suarez Kolumbien Amir Talic Bosnien Bosko Tomasevic Serbien Stevan Tontic Bosnien Jachym Topol Tschechien Lothar Trolle Deutschland Karmella Tsepkolenko Ukraine Agron Tufa Albanien Josip Tvrz Bosnien Amir Valle Kuba Laszlo Vegel Serbien Andrej Volos Russland Peter Wawerzinek Deutschland Xu Xing China Sergei Yakunin Ukraine Xie Ye China Zhang Yie China Salem Zenia Algerien Visar Zhiti Albanien Literatur BearbeitenEinweihung des Heinrich Boll Hauses Langenbroich am Samstag dem 8 Juni 1991 Fotos Maria Klassen Redaktion Berthold Langerbein Heinrich Boll Haus Langenbroich e V Duren 1991 Literaturen in der Sowjetunion Deutsch sowjetisches Schriftsteller und Schriftstellerinnen Treffen Heinrich Boll Stiftung Koln 1991 ISBN 3 927760 12 9 Literatur und Kunst im Heinrich Boll Haus Ein Lesebuch mit Portrats Bildern und Texte der Gaste 1990 1994 Redaktion Berthold Langerbein Rheinland Verlag Pulheim 1995 ISBN 3 7927 1508 2 Um etwas Zeit zu retten Literatur und Kunst im Heinrich Boll Haus Langenbroich Heinrich Boll Stiftung Berlin 2003 ISBN 3 927760 45 5 Jahreszeiten Tagesanbruche Literatur und Kunst im Heinrich Boll Haus Langenbroich Heinrich Boll Stiftung Berlin 2007 ISBN 978 3 927760 57 8Weblinks BearbeitenInformationen der Erbengemeinschaft Heinrich Boll Informationen der Gemeinde Kreuzau Informationen der Heinrich Boll Stiftung Bericht zum Sommerfest 2017Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Kuhn Auf dem Weg zu Annemarie Boll Eine biographische Skizze Heinrich Boll Stiftung Berlin 2000 S 193 f 50 742093 6 45634 Koordinaten 50 44 31 5 N 6 27 22 8 O Normdaten Korperschaft GND 2123334 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Boll Haus amp oldid 237898528