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A2Sa ist die Abkurzung einer Inschrift von Artaxerxes II A2 Sie wurde in Susa S entdeckt und von der Wissenschaft mit einem Index a versehen Die Inschrift liegt in altpersischer elamischer und babylonischer Sprache vor Inhaltsverzeichnis 1 Auffindung und Beschreibung 2 Inschrift 3 Rezeption 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAuffindung und Beschreibung BearbeitenDie Fragmente mit der Inschrift von Artaxerxes II wurden von dem englischen Archaologen William Kennet Loftus auf seinen Reisen in den Vorderen Orient zwischen 1849 und 1852 in Susa entdeckt Die Inschrift wurde auf Fragmenten von vier Saulenbasen im Apadana von Susa gefunden Heute befinden sich die Fragmente im Archaologischem Museum in Susa Ein kleines Fragment mit babylonischem Text befindet sich im Louvre in Paris 1 Die Transliteration aller drei Sprachversionen mit einer deutschen Ubersetzung veroffentlichte erstmals Franz Heinrich Weissbach 1911 Die fruher als Inschrift DSq bezeichneten altpersischen Fragmente werden heute zu A2Sa gezahlt 2 Inschrift BearbeitenNachdem der Konig seinen Rang Namen und seine Ahnen bis zu Hystaspes aufgefuhrt hat fahrt er fort Diese Saulenhalle baute Darius I mein Ahn Spater unter Artaxerxes I meinem Grossvater verzehrte sie das Feuer Nach dem Willen Ahuramazdas Anahitas und Mithras baute ich diese Saulenhalle wieder auf Ahuramazda Anahita und Mitra mogen mich schutzen vor allem Widerwartigen und dies w as ich ge ma cht habe nicht zerschlagen nicht es beschadigen Artaxerxes II Weissbach 1911 S 123 125Rezeption BearbeitenDie Abstammung von einer koniglichen Linie stellte fur alle persischen Konige ein wichtiges Mittel zur Herrschaftslegitimation dar Nach Amelie Kuhrt wurde das Vorzeigen einer ununterbrochenen langen Konigslinie im spaten 5 Jahrhundert v Chr als wichtiger angesehen als zuvor Die Ausfuhrlichkeit mit der in A2Sa die Abstammung bis zum Vater von Dareios I Hystaspes behandelt wird ist Ausdruck davon Er erklart sich aus dem erhohten Bedurfnis von Artaxerxes II gegenuber seinem jungeren Bruder Kyros dem Jungerem seinen familiaren Anspruch auf den Thron zu bekraftigen In der Inschrift A2Sa siehe auch A2Ha und A2Hb taucht erstmals das altpersische Wort a p d a n auf das ab dem Ende des 19 Jahrhunderts als Apadana fur die Audienzhallen der persischen Konige in Persepolis und Susa verwendet wird Das Wort ist ausschliesslich in den Inschriften des Artaxerxes II nachgewiesen Die bisherigen Interpretationen mit dem neu persischen Wort fur Palast ayvan der Herkunft aus Versteck Verschluss Sanskrit apa dha oder einem Lagerraum griechisch apo theke werden angezweifelt 3 Pierre Lecoq schlagt vor dass das Wort ein Vorlaufer des persischen abdan sei das ein Wasserreservoir bezeichnet Angesichts der persischen Fahigkeiten in der kunstlichen Wasserversorgung konnte a p d a n in einem architektonischen Umfeld Wasserplan franzosisch plan d eau bedeuten Die Anrufung von Anahita und Mithra auf der Inschrift von Artaxerxes II wie auch der zweiten A2Sd hat den Befurwortern einer zoroastrischen Religion der Achameniden Auftrieb gegeben da die wichtigsten Texte des Jungavesta diesen beiden Gottheiten gewidmet sind 4 Beide Gottheiten kommen in den Verwaltungsarchiven von Persepolis nicht vor und fur Anahita sind keine Hinweise vorhanden dass es einen Kult gegeben hat 5 Nach Berossos war Artaxerxes II der erste Konig der eine Statue von Aphrodite Anaitis Anahita in Babylon Susa Ekbatana Baktrien Damaskus und Sardis aufstellen liess Die Aussage von Berossos stimmt mit den uberlieferten Konigsinschriften uberein in denen Artaxerxes II ebenfalls als erster achamenidischer Konig Anahita anruft 6 Literatur BearbeitenWilliam Kennet Loftus Travels and Researches in Chaidaea and Susiana in 1849 52 New York 1857 S 371 373 Digitalisat Edwin Norris Memoir on the Scythic today called Elamite Version of the Behistun Inscription The Journal of the Royal Asiatic Society of Great Britain and Ireland Band 15 London 1855 Tafel vii JSTOR Franz Heinrich Weissbach Die dreisprachige Inschrift von Artaxerxes Mnemon Zeitschrift fur Assyriologie und verwandte Gebiete Band 6 1891 S 159f Digitalisat Franz Heinrich Weissbach Die Keilinschriften der Achameniden Hinrichs Leipzig 1911 S xxvii 123 125 Digitalisat Jean Vincent Scheil Inscriptions des Achemenides a Suse Memoires de la Mission Archeologique de Perse Band 21 Paris 1929 S 65 Nr 15B und 94f Nr 29 Wilhelm Brandenstein Die neuen Achamenideninschriften Wiener Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes Band 39 Wien 1932 S 63 und 88f Digitalisat Roland Grubb Kent Old Persian Grammar Texts Lexicon 2 Revidierte Edition American Oriental Series Band 33 American Oriental Society New Haven 1953 S 113 154 und 111 146 Digitalisat Francois Vallat Corpus des inscriptions royales en elamite achemenide Dissertation Universite la Sorbonne Paris 1977 S 226 227 archive org Manfred Mayrhofer Supplement zur Sammlung der altpersischen Inschriften Sitzungsberichte der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften philosophisch historische Klasse 338 Wien 1978 S 30f 7 1 Marie Joseph Steve Nouveaux melanges epigraphiques Inscriptions royales de Suse et de la Susiane Nizza 1987 ISBN 978 2 86410 098 0 S 88 94 Pierre Lecoq Les inscriptions de la Perse achemenide traduit du vieux perse de l elamite du babylonien et de l arameen Paris 1997 S 115 116 und 272 273 elamit net Gunter Schweiger Kritische Neuedition der achaemenidischen Keilinschriften in zwei Banden Taimering 1998 S I 138 f II 485 496 Rudiger Schmitt Beitrage zu altpersischen Inschriften Wiesbaden 1999 ISBN 3 89500 114 7 S 69 78 79 Anmerkung 44 Chlodwig H Werba mavared ra na bayad ziyad kard be joz e ehtiyaj Indo Iranische Rekonstrukte als textkritisches Korrektiv in der Altiranistik In Heiner Eichner Bert G Fragner Velizar Sadovski Rudiger Schmitt Iranistik in Europa gestern heute morgen Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 S 263 297 Amelie Kuhrt The Persian Empire A Corpus of Sources from the Achaemenid Empire London New York 2007 S 364 365 Rudiger Schmitt Die altpersischen Inschriften der Achaimeniden Editio minor mit deutscher Ubersetzung Reichert Wiesbaden 2009 S 26 191f Digitalisat Weblinks BearbeitenJona Lendering A2Sa In Livius org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Paris Louvre Inventarnr AO 20013 Eintrag in der Datenbank des Louvre Schmitt 2009 S 26 Rudiger Schmitt David Stronach APADANA In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 2 2 1987 ISBN 0 7100 9110 9 S 145 148 englisch iranicaonline org Stand 5 August 2011 mit Literaturangaben Jean Kellens Die Religion der Achameniden In Altorientalische Forschungen Band 10 1983 S 110 Wouter F M Henkelman The Heartland Pantheon In Bruno Jacobs Robert Rollinger Hrsg A Companion to the Achaemenid Persian Empire Wiley Blackwell Hoboken NJ 2021 ISBN 978 1 119 17428 8 S 1222 und 1235 Berossos nach Clemens von Alexandria Protrepticus 5 65 3 Anders Hultgard Invoking Anahita from Iran to Asia Minor In Ashk P Dahlen Hrsg Achaemenid Anatolia Persian Presence and Impact in the Western Satrapies 546 330 BC Proceedings of an International Symposium at the Swedish Research Institute in Istanbul 7 8 September 2017 Dedicated to Professor Emeritus Carl Nylander on the occasion of his 88th birthday Uppsala Universitat 2020 S 165 ISBN 978 91 513 0794 7 Digitalisat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title A2Sa Inschrift amp oldid 225477360