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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die 3 Sinfonie in F Dur op 153 die den Beinamen Im Walde tragt wurde vom Komponisten Joachim Raff im Jahre 1869 in Wiesbaden entworfen war aber Anfang 1870 und nach der Urauffuhrung am Ostersonntag 17 April 1870 in Weimar noch mehrfachen Umanderungen unterworfen Inhaltsverzeichnis 1 Besetzung 2 Struktur 2 1 1 Satz 2 2 2 Satz 2 3 3 Satz 2 4 4 Satz 3 Das Programm des Komponisten 3 1 1 Abteilung Am Tage Eindrucke und Empfindungen 3 2 2 Abteilung In der Dammerung 3 3 3 Abteilung Nachts 4 Rezeption 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBesetzung BearbeitenStreichorchester Piccoloflote zwei Floten zwei Oboen zwei Klarinetten zwei Fagotte vier Horner zwei Trompeten drei Posaunen drei Pauken und eine Triangel Struktur BearbeitenDie Sinfonie besteht aus vier Satzen die Raff in drei Abteilungen gegliedert hat Die einzelnen Abteilungen sind mit den folgenden programmatischen Erlauterungen versehen Abteilung Allegro Am Tage Eindrucke und Empfindungen Abteilung In der Dammerung Teil A 2 Satz Traumerei Largo Teil B 3 Satz Tanz der Dryaden Allegro assai Abteilung Allegro Nachts Stilles Weben der Nacht im Walde Einzug und Auszug der wilden Jagd mit Frau Holle und Wotan Anbruch des Tages Fur seine Waldsinfonie wahlte Raff die Tonart F Dur und das Werk steht der Beschreibung Mehr Ausdruck als Malerei von Beethovens Pastorale sehr nahe Raff hatte bei Franz Liszt vor allem die Instrumentation gelernt Von diesem Konnen legt der Komponist in seiner 3 Sinfonie ein beachtliches Zeugnis ab 1 Satz Bearbeiten Der erste Satz entspricht in seiner hellen und heiteren Atmosphare ganz den sich beim Horer einstellenden Assoziationen zum Begriff des Waldes Noch bewegt sich Raff im taghellen Wald umgeben vom Rauschen der Blatter und dem Flattern der Vogel 2 Satz Bearbeiten In dem langsamen Satz der 3 Sinfonie der in As Dur steht wird gleich zu Beginn eine ganz andere Stimmung erzeugt die etwa das Herannahen der Dammerung beschreibt Die umrahmenden Teile des Satzes enthalten zartliche Stimmungen der Streicher Duette von Klarinette und Horn oder das liebliche Umspielen des Hauptthemas durch die Flote Die Szene der Dammerung plotzlicher Tonartwechsel nach E Dur in der Mitte des Satzes wird vornehmlich durch das Flirren der Streicher im Dialog mit den Holzblasern reprasentiert Silbrige Flotenklange leiten zum Reprisenabschnitt des Satzes uber und begleiten weiterhin das Hauptthema das nun inbrunstig in den Celli erklingt Friedvoll und traumverhangen endet der Satz 3 Satz Bearbeiten Der 3 Satz in d Moll entspricht ganz dem Sujet eines Scherzos auch wenn der Satz offiziell nicht so uberschrieben ist Kaum zu leugnen sind die Anklange an Mendelssohns Musik Das Treiben der Kobolde im Wald geht unmittelbar in ein kleines Trio in A Dur uber kaum voruber erfolgt Wiederholung des d Moll Teils sich am Ende in eine wunderschone D Dur Melodie wandelnd immerfort unter der Begleitung zart getupfter Flotenakkorde 4 Satz Bearbeiten Die Kobolde weichen der hereinbrechenden Nacht Einleitung und eine wilde Jagd beginnt Grelle Orchesterfarben und ganz neue Instrumentationseffekte verleihen diesem Satz das Geprage etwa gellende Triller und Schreie der Holzblaser grimmige Posaunenakkorde und stampfende Marschrhythmen Gegen Ende dieses umfangreichsten Satzes kehrt das Licht in einer choralartigen Coda zuruck Der Wald erlebt einen neuen Tagesanbruch Eine stilistische Nahe zum dritten Satz aus Tschaikowskis 6 Sinfonie Pathetique der stellenweise fast identische windartige Motive in den Streichern und Holzblasern und ebenso donnernde Blechblaser aufweist ist unbestreitbar Dass Tschaikowski dieses Werk kannte und sich von ihm inspirieren liess liegt nahe hatte er doch schon in seiner 5 Sinfonie mit ihrem beruhmten Hornsolo auf eine Melodie Raffs zuruckgegriffen Das Programm des Komponisten BearbeitenRaff hat fur diese Sinfonie ein vollstandiges Programm entworfen welches an dieser Stelle wiedergegeben sei 1 1 Abteilung Am Tage Eindrucke und Empfindungen Bearbeiten Den Wanderer lockt es wie mit fernem leisen Grussen zum Walde dem er auf bekanntem Pfade zuschreitet Bald tritt er in den smaragdenen Dom den die ragenden Wipfel uber ihm wolben ihn befallt jener leise Schauer welchen man beim Eintritt in unsere gotischen Tempel empfindet deren Pfeilerbundel uns an die Gruppen schlanker Stamme gemahnen unter denen wir im Walde dahinschreiten Da raschelt s im Laube es ist das erschreckte Wild das den Tritt des Jagers zu vernehmen glaubt Der Wanderer schreitet ruhig weiter und gibt sich seinen Empfindungen hin auf seine Lippen tritt eine einfache Weise die nicht ohne jeden Zug von Melancholie ist welche ihren Grund im Bewusstsein des Bruches zwischen Menschheit und Natur hat Aber ist es nicht als ob der singende Wanderer die Stimmen des Waldes erweckte Ist es nicht als ob die Wipfel und die Vogel die in denselben sich wiegen in sein Lied mit einstimmten ja als ob die Natur selbst dem Sanger mit einem Gegengesang antwortete der verstummend ein langes Echo erweckt welches dem Dahinschreitenden wie ein Nachruf folgt Weiter geht s waldeinwarts Da klettert das Eichhorn dort hackt der Specht a Der Weg wird beschwerlicher der Wald dichter jetzt geht es aufwarts uber einen Weg der durch blossliegende Baumwurzeln fast ungangbar gemacht wird nun noch eine Strecke Durcharbeitens durch Dickicht da langt der Wanderer oben in einem prachtvollen Schlage von hohen kraftigen Stammen an Es weitet sich wieder die Brust und die ersten frohen Stimmungen kehren zuruck Oderb Mannigfache Laute der hier hausenden Tierwelt schlagen an das Ohr des Wanderers der auf wenig begangenem und beschwerlichen Pfade einen dichtbewachsenen Bezirk durchstreift bis er endlich in einen lichten Teil des Waldes gelangt wo sich die Brust wieder weitet und die fruheren Stimmungen zuruckkehren Inzwischen kommt der Wanderer an eine andere Stelle des Waldes Da horch Das ist fliehendes Wild das ist wahrhaftig der Tritt der Jager Von da sieht man deutlich die Flucht der verfolgten Tiere jetzt knallen die Schusse endlich ist die Blutarbeit getan die Jager eilen herbei man hort ihre lustigen Fanfaren Der Wanderer wendet sich ab von diesem Bilde sein Blick fallt auf eine andere Seite des Waldes dessen hohe Kronen friedlich auf das Treiben der Menschen herabschauen Hier vernimmt der Wanderer nochmals jene Antistrophe mit ihrem langen Nachhall an dessen Schlusse die Dissonanz in einem machtig anschwellenden Akkorde untergeht 2 Abteilung In der Dammerung Bearbeiten a TraumereiDer Wanderer ruht von seinem Gange aus In der geheimnisvollen Stille die ihn umgibt nahen ihm holde Erinnerungen Er glaubt die Stimme der Geliebten zu horen und sein Herz antwortet dieser Stimme Aber den Seufzern seiner Sehnsucht erwidert teilnehmend beschwichtigend die Stimme der Natur Das Herz wird ruhiger der Schlummer naht den muden Sinnen Unmerklich verirren sich die Gedanken der Traum beginnt In diesem aber zeigt sich der entfesselten Phantasie ein unheimlicher schrecklicher Gegenstand Der angstgequalte Wanderer erwacht plotzlich Der Traum hat ihn glucklicherweise getauscht es ist nichts in seiner Nahe was ihn beunruhigen konnte nur das leise Flustern der vom Abendhauch bewegten Wipfel ist zu horen Der Wanderer atmet leise auf Die Beklommenheit weicht vom Herzen dessen Stimme sich wieder vernehmen lasst Stiller wird s nun in der Natur auch die Wipfel schweigen Mit den letzten Gedanken bei der fernen Geliebten ein Gebet fur sie auf den Lippen entschlummert der Wanderer b Tanz der DryadenIm Zwielicht huschen jene zarten Wesen womit die Phantasie den Wald bevolkert hervor und umgaukeln den Schlafer Jetzt umschwebt ihn eine einzelne dann mehrere dann ein ganzer Chor Jetzt wiegen sie sich hoch in den Wipfeln aus denen ihr Gesang herniederklingt dann beginnen sie abermals den Reigen und necken den schlummernden Wanderer dessen Geheimnis sie erlauscht haben worauf sie verschwinden 3 Abteilung Nachts Bearbeiten Hat der Tondichter bis hierher den Wald immer noch in Beziehung zum Menschen dargestellt so lasst er ihn nunmehr als etwas elementarisch Selbststandiges erscheinen und symbolisiert ihn durch eine Melodie die wir Waldweise nennen wollen Das stille Weben der Nacht im Walde beginnt allein wird es bald unterbrochen durch die mahnenden Hornrufe des treuen Eckart der das Nahen der wilden Jagd ankundet die denn auch alsbald ihren Einzug halt Pferdegetrappel Peitschenknall Rudengebell wilder Gesang Geschrei Fluche Hohngelachter drohnende Signale bezeichnen den Zug der Jagd Unter den unheimlichen Klangen eines Gespensterreigens erscheint das Geleite der Frau Holle dann naht diese selbst Wehklagend verwunscht das unselig wonnige Weib ihr Los welches sie verdammt an Wotans Seite ewig dem nachtlichen Zuge zu folgen Wotan selbst der Ahasver des Waldes schliesst sich erst dieser Klange an dann aber erhebt er sich grollend und zieht in finsterer Majestat dem Gefolge vorauf welches mit wildem Jubel den gefallenen Gott begleitet So ziehen sie waldeinwarts Das Getose verhallt allmahlich Einen Augenblick scheint die Natur aufzuatmen von den rings verbreiteten Schrecken Allein nun hort man geraume Zeit das unheimliche Treiben der Jagd aus der Ferne Schon glaubt man dass sie den Wald ganzlich verlassen habe als sie zuruckkehrt aber gleichsam in ubersturzter Hast vom Grauen des jungen Tages zur Eile angespornt Endlich hat der Gespensterzug den Wald verlassen Da erhebt sich mild und warm die Stimme der wieder beruhigten Natur die Waldweise Der Morgenwind und die Vogel erwachen und stimmen mit ein Machtiger stets rauscht die Weise durch die bewegten Wipfel Auch der erwachte Wanderer erhebt seine Stimme und schliesst sich dem Hymnus der Natur an Rezeption BearbeitenDie Sinfonie wurde von den Zuhorern damals begeistert aufgenommen verbreitete sich schnell nach England und Amerika und zahlte Ende des 19 Jahrhunderts zu den meistgespielten Orchesterstucken der Welt was sie vor allem ihrem dramatischen musikalischen Piktorialismus zu verdanken haben durfte Bei der Urauffuhrung am Ostersonntag 17 April 1870 in Weimar soll ein Wirbelsturm der Begeisterung durch das Haus gezogen und Raff mit frenetischem Jubel durch das Publikum gefeiert worden sein Hans von Bulow beschrieb den Erfolg der 3 Sinfonie als kolossal und ein amerikanischer Musikkritiker bezeichnete Im Walde gar als die beste Sinfonie der Neuzeit eine der wenigen die es wert sind in Begleitung der Werke von Beethoven und Schumann in die Nachwelt einzugehen 2 Es kam anders und sie geriet mit Raff zusammen in Vergessenheit beeinflusste aber noch viele spatere Komponisten bei ihren Naturbeschreibungen In den letzten Jahren erfreut sich die Sinfonie wieder einiger Popularitat was die steigenden Verkaufszahlen und Neueinspielungen beweisen Literatur BearbeitenTheodor Muller Reuter Lexikon der deutschen Konzertliteratur Ein Ratgeber fur Dirigenten Konzertveranstalter Musikschriftsteller und Musikfreunde Bd 1 C F Kahnt Nachfolger Leipzig 1909 S 383 386 Theodor Muller Reuter Joachim Raff Im Walde Symphonie No 3 F dur op 153 In Die beliebtesten Symphonien und symphonischen Dichtunge des Konzertsaals o Hg Hermann Seemann Nachfolger Leipzig o J Weblinks BearbeitenSymphony No 3 Op 153 Raff Joachim Noten und Audiodateien im International Music Score Library ProjectEinzelnachweise Bearbeiten Theodor Muller Reuter Lexikon der deutschen Konzertliteratur Ein Ratgeber fur Dirigenten Konzertveranstalter Musikschriftsteller und Musikfreunde Band 1 Leipzig 1909 S 384 f Symphony No 3 Im Walde URL Archiviert vom Original am 27 Oktober 2018 abgerufen am 27 Oktober 2018 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 3 Sinfonie Raff amp oldid 228142076