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Die chemische Verbindung 3 Chinuclidinol englisch 3 Quinuclidinol ist ein stickstoffhaltiger bicyclischer Alkohol mit dem Chinuclidin Gerust Der sekundare Alkohol diente als Edukt fur die Herstellung zahlreicher Ester die pharmakologisch wirksam sind StrukturformelAllgemeinesName 3 ChinuclidinolAndere Namen Chinuclidin 3 ol 3 QuinuclidinolSummenformel C7H13NOKurzbeschreibung beiger geruchloser Feststoff 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 1619 34 7EG Nummer 216 578 4ECHA InfoCard 100 015 072PubChem 15381ChemSpider 14640Wikidata Q27197086EigenschaftenMolare Masse 127 18 g mol 1Aggregatzustand FeststoffSchmelzpunkt 221 223 C 2 Siedepunkt sublimiert bei 120 C und 20 mmHg 3 Loslichkeit loslich in Wasser 1 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 GefahrH und P Satze H 314P 280 301 330 331 305 351 338 310 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Herstellung 2 Stereochemie 3 Verwendung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseHerstellung Bearbeiten3 Chinuclidinol wurde um 1950 in den Laboratorien der US amerikanischen Tochter des Pharma Konzerns Hoffmann La Roche von Leo Sternbach und S Kaiser durch Reduktion des Ketons 3 Chinuclidinon hergestellt z B durch Hydrierung mit Raney Nickel als Katalysator Im Labor kann die Reduktion auch mit Lithiumaluminiumhydrid in Diethylether durchgefuhrt werden Auch aus dem Hydrochlorid oder Acetat des 3 Chinuclidinons der Vorstufe der freien Base kann durch katalytische Hydrierung uber Platin IV oxid der bicyclische Alkohol gewonnen werden Bei der Reduktion des achiralen Ketons Spiegelsymmetrie wurde ein Racemat gebildet die Trennung des racemischen Gemischs gelang durch Umsetzung mit dem chiralen Hilfsreagens Camphersulfonsaure Die diastereomeren Camphersulfonate wurden durch fraktionierende Kristallisation getrennt Das die Ebene des polarisierten Lichts nach links drehende d h 3 Chinuclidinol wurde isoliert Das Enantiomer wurde auf anderem Weg gewonnen 2 4 Stereochemie BearbeitenDas Molekul 3 Chinuclidinon weist enantiotope Flachen Seiten auf Wasserstoff liefernde Agenzien im Bild symbolisiert als Z H konnen an beiden Seiten assoziiert werden was letztlich zur Addition der Wasserstoffatome an die Carbonylgruppe fuhrt Dadurch wird ein Chiralitatszentrum erzeugt im Bild mit Stern markiert Es konnen zwei enantiomere Alkohole mit R oder S Konfiguration gebildet werden Links R Konfiguration rechts S Konfiguration nbsp Das links drehende 3 Chinuclidinol ist R konfiguriert also R 3 Chinuclidinol was durch verschiedene Untersuchungen bewiesen wurde Es ist pharmakologisch interessanter als sein Enantiomer und wird als chiraler Baustein zur Herstellung verschiedener antimuskarinischer Wirkstoffe benutzt In neuerer Zeit wurde versucht aus dem Keton durch enantioselektive Methoden der Reduktion asymmetrische Hydrierung gezielt das R Enantiomer herzustellen Um gezielt eines der Enantiomeren synthetisieren zu konnen muss das 3 Chinuclidinon mit chiralen Reagenzien umgesetzt werden In der Regel entsteht dabei ein Gemisch der R und S Molekule Verbindungen enantioselektive Synthese Anstelle des Mengenverhaltnisses der Enantiomeren R S oder S R berechnet man in der Stereochemie den Enantiomerenuberschuss enantiomeric excess abgekurzt ee Im Falle der Chinuclidinole wurde als chirales Hilfsreagens Auxiliar mit bestem Erfolg die von Ryōji Noyori und Mitarbeitern entwickelten Ruthenium Komplexe eingesetzt So wurden asymmetrische Hydrierungen mit einem ee von bis zu 89 in Ausbeuten bis zu 96 erreicht 5 Bekanntlich sind die meisten Enzyme chirale Katalysatoren So gelangen in biotechnologischen Verfahren mit verschiedenen Oxidoreduktasen hoch stereoselektive Hydrierungen 6 7 Verwendung BearbeitenAus 3 Chinuclidinol wurden zahlreiche Ester synthetisiert im einfachsten Fall das Acetat 3 Chinuclidinylacetat bzw 3 Acetoxychinuclidin Die Ester wurden wegen ihrer krampflosenden antispasmodischen Wirkung als Parasympatholytika pharmakologisch untersucht 8 9 Die anticholinerge Wirkung der Ester beruht auf der Interaktion mit dem muskarinischen Acetylcholin Rezeptor Literatur BearbeitenThe Merck Index 11 Auflage Eintrag No 8110 S 1287 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Datenblatt 3 Quinuclidinol 98 bei Alfa Aesar abgerufen am 14 Februar 2021 Seite nicht mehr abrufbar a b L H Sternbach S Kaiser Antispasmodics I Bicyclic Basic Alcohols In Journal of the American Chemical Society Band 74 Nr 9 1 Mai 1952 S 2215 2218 doi 10 1021 ja01129a019 3 Quinuclidinol 3 Quinuclidinol abgerufen am 14 Februar 2021 A Kalir E Sali E Shirin Preparation of 3 Quinuclidinol In Israel Journal of Chemistry Volume9 Issue2 1971 S 267 268 doi 10 1002 ijch 197100040 Patent US8212037B2 Veroffentlicht am 3 Juli 2012 Erfinder R Noyori T Okuma K Tsutsumi N Utsumi et al A Uzura F Nomoto A Sakoda et al Stereoselective synthesis of R 3 quinuclidinol through asymmetric reduction of 3 quinuclidinone with 3 quinuclidinone reductase of Rhodotorula rubra In Applied Microbiol Biotechnology Bd 83 2009 S 617 626 doi 10 1007 s00253 009 1902 2 Wen Xia Zhang Guo Chao Xu Lei Huang Jiang Pan Hui Lei Yu Jian He Xu Highly Efficient Synthesis of R 3 Quinuclidinol in a Space Time Yield of 916 g L 1 d 1 Using a New Bacterial Reductase ArQR In Organic Letters Bd 15 Heft 19 2013 S 4917 4919 doi 10 1021 ol402269k L H Sternbach S Kaiser Antispasmodics II Esters of Basic Bicyclic Alcohols In Journal of the American Chemical Society Band 74 Nr 9 1 Mai 1952 S 2219 2221 doi 10 1021 ja01129a020 Patent US2648667 Esters of 1 Azabicycloalkanols Angemeldet am 18 April 1951 Anmelder Hoffmann La Roche Inc Nutley New Jersey Erfinder Leo Henryk Sternbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 3 Chinuclidinol amp oldid 212454587