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Die 10 5 cm Festungsgeschutze der Schweizer Armee wurden in den Schweizer Festungswerken des Zweiten Weltkrieges eingebaut Die 10 5 cm Kanone mit offenem Verschluss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Typen 3 10 5 cm Kanone L42 auf Standerlafette 3 1 Hauptbestandteile 3 2 Technische Angaben 3 3 Standerlafette 3 3 1 Richtgetriebe 3 3 2 Ladebuhne 4 10 5 cm Kanone L42 auf Hebellafette 4 1 Hauptbestandteile 4 2 Technische Angaben 4 3 Hebellafette 4 3 1 Ausgleicher 4 3 2 Richtgetriebe 5 10 5 cm Panzerabwehrkanone L52 auf Hebellafette 5 1 Hauptbestandteile 5 2 Technische Angaben 5 3 Richtfeld 5 4 Die Richtvorrichtung 5 5 Die automatische Ladevorrichtung 5 5 1 Bestandteile 5 6 Funktionsweise 6 10 5 cm Haubitze L22 auf Hebellafette 6 1 Hauptbestandteile 6 2 Technische Angaben 6 3 Richtfeld 6 4 Lafette 7 10 5 cm Turmkanone 8 Literatur 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls besondere Waffe ist hier die 10 5 cm Turmkanone zu erwahnen die in einem eigenen Artikel behandelt wird Die restlichen aufgefuhrten Geschutze sind Festungsgeschutze fur eine minimale Schartenoffnung Minimalscharte Das bedeutet dass die Offnung der Scharte gerade gross genug ist dass das Geschutzrohr hindurch passt Diese 10 5 cm Kanonen und Haubitzen wurden meist in Felswerken eingebaut In Gegenden in denen keine Felsen vorhanden waren wurden auch Bunker im Tagebau erstellt Als markante Beispiele sind die Stellungen in Faulensee und Jaunpass zu nennen Nicht alle Festungen wurden vom Beginn an mit den oben genannten Geschutzen ausgerustet Zum Teil wurden die Festungen mit den Geschutzen der Feldartillerie armiert Das geschah in erster Linie aus dem Mangel an speziellen Bunkerwaffen oder es wurden die damals Mitte der 1940er Jahre schon alteren 12 cm Feldhaubitzen eingebaut Anlagen die fur die Armierung mit Geschutzen der Feldartillerie geplant wurden sind in der Regel noch heute an den eher breiten Stollen zu erkennen die notig waren damit die Geschutze auf den Feldlafetten in die Geschutzstande gefahren werden konnten Alle Feldgeschutze wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges durch fest eingebaute Geschutze auf Hebel oder Standerlafetten ausgewechselt nbsp Skizze einer Feldkanone in einem FestungsgeschutzstandTypen BearbeitenEs handelt sich um Kanonen und Haubitzen folgender Typen 1 10 5 cm Kanone L42 auf Standerlafette 10 5 cm Kanone L42 auf Hebellafette 10 5 cm Panzerabwehrkanone L52 auf Hebellafette 10 5 cm Haubitze L22 auf Hebellafette 10 5 cm Turmkanone10 5 cm Kanone L42 auf Standerlafette Bearbeiten nbsp Geschutz Silvia der Festung CrestawaldDie Beschaffung der 10 5 cm Kanone wurde im Jahr 1934 beschlossen Die ersten Geschutze wurden von der schwedischen Firma Bofors geliefert Anschliessend wurden die Geschutze von der K W in Thun in Lizenz gefertigt Das Geschutz von Bofors hatte eine Loch Mundungsbremse die von der K W Thun durch eine Zweikammer Mundungsbremse ersetzt wurde Die Bezeichnung des Geschutzes lautet 10 5 cm Fest Kan 39 L42 Hauptbestandteile Bearbeiten Die Hauptbestandteile des Geschutzes sind Rohr mit Bodenstuck und Verschluss Wiege mit Rucklaufbremse und Vorholer RichtaufsatzTechnische Angaben Bearbeiten Rohr Kaliber 10 5 cm Lange ohne Mundungsbremse 4410 mm 42 Kaliberlangen Drall rechtsgangig konstant Verschluss Horizontalkeilverschluss Rucklaufbremse hydraulisch Vorholer hydro pneumatisch Rucklauf veranderlich maximal zulassig 850 mm Parallelhebellafette Seitenrichtfeld 533 Artilleriepromille Hohenrichtfeld 17 bis 787 Radiuspromille nbsp Demontierte Standerlafette mit 7 5 cm BefestigungskanoneStanderlafette Bearbeiten Bei der Standerlafette befindet sich der grosste Teil des Rohres im Bunker Nur der vordere Teil ragt aus der Schartenoffnung ins Freie Dies hat den Vorteil dass das Geschutzrohr vor ausseren Einflussen gut geschutzt ist Ein Nachteil dieses Systems ist dass der Verschluss bei kleiner Elevation ohne Hilfsmittel fur den Lader nicht oder kaum mehr zu erreichen ist Die Lafette besteht aus Grundplatte und Stander Der Stander wird auf den kreisformigen Kulissen der Grundplatte gefuhrt Die Zentren der kreisformigen Fuhrungswagen von Grundplatte und Stander sind so angeordnet dass der fiktive Drehpunkt des Rohres in der Austrittsoffnung der Panzerplatte liegt Am oberen Ende wird der Stander durch eine Zuggabel mittels einer Katze im kreisformigen Segment der Verschalung gefuhrt Um die Reibung zu vermindern rollt der Stander auf einstellbaren federabgestutzten Kugellagern auf den Wangen der Grundplatte Richtgetriebe Bearbeiten Es sind zwei Richtgetriebe beidseits am Stander befestigt Seitenrichtgetriebe HohenrichtgetriebeLadebuhne Bearbeiten Die Ladebuhne dient zur Erleichterung des Ladens bei kleinen Elevationen Bei kleinen Rohrneigungen liegt das Bodenstuck mit Verschluss in vom Boden nicht bedienbarer Hohe Der Ladebuhnenrahmen ist an der Decke auf Laufschienen aufgehangt und mit dem Stander durch ein Gelander fest verbunden Bei einer Distanz Elevation von uber 1600 Artilleriepromille werden die beiden Podeste aufgeklappt und das Geschutz vom Boden aus bedient 10 5 cm Kanone L42 auf Hebellafette BearbeitenDie Beschaffung der 10 5 cm Kanone wurde im Jahr 1934 beschlossen Die ersten Geschutze wurden von der schwedischen Firma Bofors geliefert Anschliessend wurden die Geschutze von der K W in Thun in Lizenz gefertigt Das Geschutz von Bofors hatte eine Loch Mundungsbremse die von der K W Thun durch eine Zweikammer Mundungsbremse ersetzt wurde Die Bezeichnung des Geschutzes lautet 10 5 cm Fest Kan 35 L42 Hauptbestandteile Bearbeiten Die Hauptbestandteile des Geschutzes sind Rohr mit Bodenstuck und Verschluss Wiege mit Rucklaufbremse und Vorholer RichtaufsatzTechnische Angaben Bearbeiten Rohr Kaliber 10 5 cm Lange ohne Mundungsbremse 4410 mm 42 Kaliberlangen Drall rechtsgangig konstant Verschluss Horizontalkeilverschluss Rucklaufbremse hydraulisch Vorholer hydro pneumatisch Rucklauf veranderlich maximal zulassig 1500 mm Parallelhebellafette Seitenrichtfeld 550 Artilleriepromille Hohenrichtfeld 0 bis 787 RadiuspromilleHebellafette Bearbeiten Bei der Hebellafette ragt der grosste Teil des Rohres aus der Scharte heraus Dies hat den Nachteil dass das Rohr sehr exponiert ist Der grosse Vorteil dieser Anordnung besteht jedoch darin dass der Verschluss bei jeder Elevation vom Lader ohne besondere Hilfsmittel bequem erreicht werden kann Die Hebellafette ermoglicht die Verwendung der 10 5 cm Kanone 35 als fest eingebautes Festungsgeschutz Die parallele Hebelfuhrung der Lafette verlegt den Drehpunkt des Rohres in die Ausschussscharte des Geschutzstandes Dadurch kann die Offnung der Scharte relativ klein gehalten werden Die Verschalung ist mit dem Boden fest verschraubt Das mit der Verschalung durch Schrauben verbundene Pivotlager tragt den Pivot Dieser dient einerseits als vertikale Geschutzachse und andererseits als Trager der Parallelhebelfuhrung Ausgleicher Bearbeiten Der Ausgleicher der mit zwei Tragern am Pivot befestigt ist hat zwei Aufgaben zu erfullen er entlastet das mittels des Hohenrichtrades zu hebende Gewicht er wirkt als Aufschlagbremse indem die durch ein Ventil gesteuerte Bremsflussigkeit im Ausgleicher den beim Schuss entstehenden Stoss nach unten aufnimmt Richtgetriebe Bearbeiten Die Richtvorrichtung ist links am Geschutz befestigt Die Seitenskala ist am Boden mittels eines Nonius markiert Sollte die Seitenrichtskala am Boden nicht mehr zu gebrauchen sein so kann durch das Anbringen des Panoramafernrohres auf eine an der Wand hinter dem Geschutz fest angebrachte Markierung visiert werden nbsp Seitenrichtfeld der Kanone Eingestellt ist Azimut 5786 nbsp Die Distanzskala mit der eingestellten Elevation von 59210 5 cm Panzerabwehrkanone L52 auf Hebellafette BearbeitenDie 10 5 cm Panzerabwehrkanone L52 war ein Festungsgeschutz das einerseits zur Bekampfung von gepanzerten Zielen wie Panzern und andererseits als normales Artilleriegeschutz eingesetzt wurde Die Festungstruppen hatten sechs dieser Geschutze im Bestand Vier Geschutze waren in der Festung Tschingel und zwei in der Festung Cindey verbaut Beim Einsatz auf gepanzerte Ziele wurde der Direktschuss angewendet Visiert wurde mittels einer Panoramatafel auf der das Gelande abgebildet war Dafur wurde vom Schiesskommandanten die Koordinate mit Hilfe einer Matrix an das Geschutz ubermittelt oder die Geschutzmannschaft visierte das Objekt eigenstandig mit dem Hohen und Seitenrichtrohr an und nahm es unter Beschuss Fur das Schiessen als normales Artilleriegeschutz wurde die Technik des Ruckwartszielpunktes angewendet Hier wurden die Schiesselemente von der Feuerleitstelle errechnet und via Telefon als Azimut Seite und Elevation Hohe an das Geschutz ubermittelt nbsp 10 5 cm Panzerabwehrkanone nbsp 10 5 cm PanzerabwehrkanoneHauptbestandteile Bearbeiten Rohr mit Bodenstuck und Verschluss Wiege mit Rucklaufbremse und Vorholer Lafette Richtvorrichtung Elektrische SignalanlageTechnische Angaben Bearbeiten Rohr Kaliber 10 5 cm Rohrlange L52 52 10 5 cm 5 46 m Drall rechtsgangig konstant Verschluss Horizontalkeilverschluss Rucklaufbremse Flussigkeitsbremse Vorholer Federvorholer Rucklauf Lange konstant maximal zulassig bis 300 mm Lafette Parallelhebellafette fur MinimalschartenoffnungRichtfeld Bearbeiten Seitenrichtfeld 1324 Artilleriepromille Hohenrichtfeld 909 RadiuspromilleDie Richtvorrichtung Bearbeiten Seitenrichtfernrohr HohenrichtfernrohrDie automatische Ladevorrichtung Bearbeiten Die automatische Ladevorrichtung diente zum Ansetzen der Geschosse in jeder Elevation Bestandteile Bearbeiten Druckluftanlage Zwillings Kompressorgruppe Druckkessel Speicherkessel Pressluftflasche als Druckreserve Haupt und Steuerschalter Leitungssystem mit verschiedenen Druckreduzierventilen Ladevorrichtung Laderohr Rohrparallele Zylinder mit Kolben und Stange Ladehebel mit SteuerkurveFunktionsweise Bearbeiten In der Regel waren zwei Geschutze an einer Druckluftanlage angeschlossen Pro Geschutz war ein Druckkessel vorhanden Die Druckluft wurde zum Einblasen der Granate in das Rohr verwendet Nach dem Schuss wurde mit der Druckluft das Rohr ausgeblasen Dies verhinderte dass im Geschutzraum eine zu hohe Konzentration von giftigen CO Gasen entstand Bei Ausfall der Kompressoranlage wurde die Pressluft aus Pressluftflaschen bezogen Diese wurden mittels Metallschlauchen an die Geschutzleitung angeschlossen Die Pressluft aus den Flaschen wurde jedoch nur fur das Ausblasen des Rohres nach dem Verschiessen der Granaten verwendet Zum Laden der Panzergranaten kann die Ladevorrichtung nicht benutzt werden 10 5 cm Haubitze L22 auf Hebellafette Bearbeiten nbsp Haubitze Festung NiederbergDie 10 5 cm Haubitze L22 auf Hebellafette ist eine fest eingebaute Haubitze Modell 42 oder 46 Hauptbestandteile Bearbeiten Rohr mit Bodenstuck und Verschluss Wiege mit Rucklaufbremse und Vorhohler Lafette mit Gabellafette RichtvorrichtungTechnische Angaben Bearbeiten Rohr Kaliber 10 5 cm Lange mit Bodenstuck 2310 mm Drall rechtsgangig konstant Verschluss Horizontalkeilverschluss Rucklaufbremse hydraulisch Vorhohler hydropneumatisch Rucklauf veranderlich maximal zulassig bis 1200 mm Lafette Parallelhebellafette fur MinimalschartenoffnungRichtfeld Bearbeiten Seitenrichtfeld 500 Artilleriepromille Hohenrichtfeld 80 bis 750 RadiuspromilleLafette Bearbeiten Die Hebellafette entspricht derjenigen der 10 5 cm Kanone L 4210 5 cm Turmkanone BearbeitenDie 10 5 cm Turmkanone L52 ist eine in einen Panzerturm fest eingebaute 10 5 cm Kanone 39 der Schweizer Armee Literatur BearbeitenHansjakob Burkhardt Gotthardfestung Fortificazione del San Gottardo Foppa Grande Koller Druck und Kopie Meggen 2004 81 Seiten online PDF Hansjakob Burkhardt Die Gotthardfestung San Carlo der Prototyp aller Artilleriewerke mit 10 5 cm Turm Kanonen Mod 1939 L52 Meggen 2003 84 Seiten online PDF Schweizer Armee Reglement 57 210d Die 10 5 cm Festungsgeschutze Festungsartillerie Heft BEinzelnachweise Bearbeiten Reglement 57 210d Die 10 5 cm Festungsgeschutze Abgerufen von https de wikipedia org w index php title 10 5 cm Festungsgeschutze amp oldid 237553901