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40 252777777778 35 2375 Koordinaten 40 15 10 N 35 14 15 OSapinuwa Gebaude A von SudwestenSapinuwa hethitisch URUsa pi nu wa hurritisches Ethnikon sapinuwa ḫi 1 war eine hethitische Residenzstadt im nordlichen Anatolien Sie liegt etwa zwei Kilometer sudwestlich von Ortakoy im gleichnamigen Landkreis der turkischen Provinz Corum Die Lokalisierung der hethitischen Stadt ist anhand der gefundenen Keilschrifttafeln gesichert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 3 Funde 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Sapinuwa und andere hethitische Stadte und LandschaftenDie Stadt liegt an der Route die von der hethitischen Hauptstadt Ḫattusa im Westen durch die Ebene von Sungurlu Alacahoyuk nach Osten durch das Flusstal des Kelkit Cayi in den Kaukasus fuhrt Damit nahm sie eine strategisch bedeutende Position ein Sie erstreckt sich in einem Seitental des Flusses Cekerek Cayi uber flache Terrassen auf einer Flache von neun Quadratkilometern Beschreibung Bearbeiten nbsp Gebaude A von NordwestenSapinuwa wird seit 1990 von einem Team der Universitat Ankara unter der Leitung von Aygul und Mustafa Suel ausgegraben Das erste ergrabene Bauwerk wird als Gebaude A bezeichnet Es ist rechteckig und hat eine Grundflache von 2500 m Die Grundmauern bestehen aus zyklopischen Blocken von Kalk und Sandstein in einer Hohe und Starke von etwa zwei Metern daruber schlossen sich Lehmziegelmauern an Aus den Mengen von gefundenem Schutt kann geschlossen werden dass das monumentale Gebaude mindestens zwei obere Stockwerke hatte In den Decken wurde Zedernholz vom Berg Karadag nahe Ortakoy verwendet der als der hethitische Berg Sakaddunuwa identifiziert werden kann Der Grundriss ist von Sudosten nach Nordwesten ausgerichtet im Norden schliessen sich weitere Gebaude an moglicherweise Wirtschaftsraume Ein doppelwandiger Schutzwall umgibt das Bauwerk Das Gebaude wurde durch einen Brand vollkommen zerstort danach wurde der gesamte Ort aufgegeben Im Brandschutt der oberen Stockwerke wurden uber 4000 Fragmente von Keilschrifttafeln gefunden die bisher aber nur zu einem Bruchteil veroffentlicht wurden nbsp Pithoi in Gebaude BBei einer weiteren Grabung 1994 kam 160 Meter sudostlich davon das etwa 25 40 Meter grosse Gebaude B zutage Auf den Grundmauern aus sorgfaltig bearbeiteten Steinblocken wurden hier 1 10 Meter dicke Lehmziegelwande mit einer 2 3 Zentimeter dicken Putzschicht gefunden Im Inneren des Baues kamen etwa 40 Pithoi zum Vorschein Sie dienten als Vorratsgefasse fur Lebensmittel verschiedener Art Gebaude B hatte mindestens ein Obergeschoss Funde Bearbeiten nbsp Goldbrosche aus Sapinuwa im Museum Corum nbsp Kriegerrelief in Gebaude DVon den in Gebaude A gefundenen Keilschrifttafeln sind etwa zwei Drittel in hethitischer Sprache abgefasst ein kleinerer Teil in Hurritisch der Rest ist Akkadisch oder zweisprachig Hethitisch Hurritisch Hethitisch Akkadisch oder Hethitisch Hattisch Bei den meisten handelt es sich um Briefe aber auch um Texte religioser Natur Omentexte und Listen Da ein betrachtlicher Teil der Briefe neben hohen Beamten den Grosskonig oder die Konigin als Adressat oder Absender hat kann angenommen werden dass Sapinuwa eine Residenzstadt war Die hurritischen Texte sind uberwiegend religiosen Inhalts und beziehen sich vorwiegend auf das itkalzi Ritual ein Reinigungsritual Aufgrund der zahlreichen in den Texten vorkommenden Namen die ebenso in Texten aus Masat Hoyuk nachgewiesen sind datieren die Ausgraber die Stadt auf das 14 Jahrhundert v Chr in der Zeit des hethitischen Grossreichs Ebenso wurden zahlreich Kleinfunde ergraben darunter Keramik Siegel Pfeilspitzen Axte und andere metallene Kleinfunde Sie sind im Archaologischen Museum von Corum ausgestellt In Gebaude D sudlich von B kam das Relief eines Kriegers zutage Nach einem Keilschrifttext aus Bogazkoy uber die Anlieferung von Tongefassen vielleicht zu Kultzwecken KUB 25 28 i 1 10 lag die Stadt etwa 100 km von Ḫattusa entfernt wenn man eine durchschnittliche Tagesleistung eines Transportkarrens von 30 35 km ansetzt Der hier verehrte hurritische Wettergott hurritisch Tessub Sapinuwa ḫi wird unter anderem in dem Suppiluliuma Sattiwaza Vertrag KBo 1 3 erwahnt Literatur BearbeitenAygul Suel Ortakoy Sapinuwa In Recent Developments in Hittite Archaeology and History Papers in Memory of Hans G Guterbock Eisenbrauns Winona Lake Indiana 2002 S 157 165 ISBN 1 57506 053 1 Mustafa Suel Bir Hitit Baskenti Ortakoy Sapinuva Uyum Ajans Ankara 2008 Maciej Popko Zippalanda and Ankuwa once more Journal American Oriental Society 120 3 2000 445 448 Maciej Popko Zippalanda Ein Kultzentrum im hethitischen Kleinasien 1994 Marie Henriette Gates Archaeology in Turkey American Journal of Archaeology 100 2 1996 277 335 Aygul Suel The Religious Significance and Sacredness of the Hittite Capital City Sapinuwa In Anacleto D Agostimo Valentina Orsi Giulia Torri Hrsg Sacred Landscapes of Hittites and Luwians Firenze University Press 2015 ISBN 978 88 6655 903 0 S 101 111 Mustafa Suel The Sacred City of Hittites Sapinuwa The New Excavations In Anacleto D Agostimo Valentina Orsi Giulia Torri Hrsg Sacred Landscapes of Hittites and Luwians Firenze University Press 2015 ISBN 978 88 6655 903 0 S 113 121 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sapinuwa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ortakoy Shapinuwa A Hittite City Ortakoy SapinuvaEinzelnachweise Bearbeiten Giuseppe F del Monte Johann Tischler Die Orts und Gewassernamen der hethitischen Texte Repertoire Geographique des Textes Cuneiformes Band 6 Reichert Wiesbaden 1978 Sapinuwa S 347f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sapinuwa amp oldid 227001232