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Osterreichische Unabhangigkeitsbewegung OUB ab November 1943 auch Osterreichische Freiheitsfront OFF nannte sich eine Partisanengruppe in der Steiermark die im Raum Leoben Donawitz Eisenerz bewaffneten Widerstand gegen die Herrschaft der Nationalsozialisten leistete Sie entstand ursprunglich aus der Arbeiterschaft im obersteirischen Industriegebiet verstand sich spater jedoch als uberparteiliche Gruppe der sich vor allem osterreichische Wehrmachtsdeserteure anschlossen Uber slowenische Fremdarbeiter bestand auch Kontakt zu den jugoslawischen Partisanen In der Literatur wird sie auch als Gruppe Leoben Donawitz bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Bewaffneter Kampf 3 Bedeutung 4 Literatur 5 WeblinksEntstehung BearbeitenDie Gruppe entstand zu erst um die Leobner Kommunisten Sepp Filz Anton Wagner Simon Trevisani Ferdinand Andrejowitsch und Max Muchitsch Diese unternahmen im Verborgenen Widerstandstatigkeiten und knupften Kontakte etwa uber sich in Leoben befindliche slowenische Fremdarbeiter zu jugoslawischen Partisanen Ab Ende 1942 als sich durch die Schlacht von Stalingrad erste Zweifel an einen Sieg des Deutschen Reiches in der Bevolkerung regten begannen sie Flugblatter in Umlauf zu bringen in denen sie zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufriefen Anfang 1943 wurden in Slowenien Partisanen verhaftet zu denen die Gruppe Kontakt gehabt hatte Durch die Befurchtung nun selbst aufgedeckt zu werden gingen die Mitglieder der Gruppe in den Untergrund verliessen im April 1943 Leoben und schlossen sich in Slowenien der Osvobodilna Fronta an Als Anfang November die Moskauer Deklaration veroffentlicht wurde in der die Alliierten ein neues unabhangiges Osterreich unterstutzten aber gleichzeitig aktives Mitwirken der osterreichischen Bevolkerung einforderten gingen Sepp Filz und Anton Wagner zuruck nach Leoben Dort bauten sie Kontakte zu Bauern und Arbeitern auf um fur den bewaffneten Kampf ein Netzwerk zu bilden Muchitsch und Andrejowitsch konnten zudem Verbindungen zu einzelnen Personen in Amtern und Behorden der Region aufbauen Der Mitstreiter Silvester Heider kummerte sich in der Zwischenzeit um die Kriegsgefangenenhilfe und konnte aus dem Zwangsarbeiterlager Trofaiach drei Slowenen befreien die sich daraufhin den Partisanen anschlossen Bewaffneter Kampf BearbeitenIm Fruhjahr 1944 nahm die sich nun Osterreichische Freiheitsfront nennende Gruppe den bewaffneten Kampf auf verubte Anschlage auf Eisenbahnlinien und unterbrachen damit Munitionslieferungen so etwa im April bei Diemlach in Auwald am Jassingdurchlass bei St Michael und in Grossreifling Gleichzeitig wurden weitere Flugblatt Aktionen durchgefuhrt Auch Max Muchitsch der eine Verhaftung durch die Gestapo befurchtete ging nun in den Untergrund und schloss sich im April 1944 aktiv den Partisanen an Im Sommer 1944 kam es jedoch zu Ruckschlagen Bei Gefechten mit den nationalsozialistischen Sicherheitsbehorden gab es die ersten Toten der Partisanengruppe Daneben wurden einige Mitglieder durch Unachtsamkeit von der Gestapo in der Stadt verhaftet wodurch weitere Unterstutzer und Sympathisanten aufgedeckt wurden Mehr als Hundert Personen wurden verhaften wovon spater uber 40 in Konzentrationslagern starben Die Gruppe zog sich daraufhin ins Gebirge in eine Holzknechthutte auf der Archnerthorl auf dem Thalerkogel zuruck Eine Kontaktaufnahme mit Partisanen aus Kapfenberg scheiterte auf Grund der strikten Abriegelung des Gebiets Die Gruppe wurde daraufhin von einer Patrouille der Gestapo aufgespurt und beim folgenden Feuergefecht wurde Silvester Heider und zwei weitere Widerstandskampfer getotet Der Rest konnte sich zuruckziehen Nach einem weiteren Anschlag auf die Sudbahn bei der Mallinger Muhle in Leoben wurde der bewaffnete Kampf vorerst aufgegeben und die untergetauchten Partisanen mussten den Winter 1944 45 unter freiem Himmel verbringen Erst im Fruhling konnte die Gruppe wieder aktiv werden als sich vom Osten bereits die 3 Ukrainische Front der Roten Armee unter Marschall Tolbuchin uber Ungarn kommend der Steiermark naherte Die Partisanen begannen wieder mit Flugblattaktionen in denen sie die Bevolkerung aufriefen die nationalsozialistischen Machthaber nicht langer zu unterstutzen Wortlich forderten sie dabei 1 Kampf mit allen uns zur Verfugung stehenden Mitteln einschliesslich Waffengebrauchs gegen die faschistischen Okkupanten und ihre osterreichischen Helfershelfer die durch Betrug Luge und Ausnutzung unserer Gutmutigkeit sowie durch Anwendung brutalsten Terrors uns aller Rechte beraubten und zu Sklaven einer faschistischen Herrenclique machten 2 Errichtung eines freien unabhangigen demokratischen Osterreichs das mit allen Volkern in Freundschaft zu leben gewillt ist jeden Rassen und Nationalhass bekampft sowie Religions und Meinungsfreiheit sichert 3 Enteignung der Schwerindustrie des Grossgrundbesitzes sowie der faschistischen Institutionen deren Verstaatlichung bzw Aufteilung Erst in den letzten Kriegstagen vor dem Anrucken der Alliierten trat die Gruppe dann wieder in Aktion Max Muchitsch und Sepp Filz waren am 8 Mai 1945 bei der Besetzung des Stahlwerks Donawitz beteiligt Der NS Werkschutz wurde entwaffnet und so eine Sprengung der Anlagen verhindert Noch am selben Tag wurde ein Dreierausschuss von Kommunisten Sozialisten und Christlichsozialen gebildet der in Leoben provisorisch die Macht ubernahm Der Partisan Sepp Filz war dabei der Delegierte der KPO Wenige Wochen darauf kam die Steiermark am 24 Juli 1945 auf Grund des alliierten Abkommens von sowjetischer unter britischer Verwaltung Die Mitglieder der Partisanenbewegung wurden daraufhin aus dem politischen Leben verdrangt und kehrten zuruck in ihre burgerlichen Berufe Max Muchitsch veroffentlichte 1966 in der Schrift Die Partisanengruppe Leoben Donawitz seine Erinnerungen an diese Zeit Bedeutung BearbeitenNeben zahlreichen Widerstandsgruppen wie die um Gustav Pfeiler in der Oststeiermark gab es auf dem Gebiet Osterreichs nur in vier Regionen aktive Partisanenbewegungen Dies waren die Gruppe um Sepp Plieseis im Salzkammergut sowie jene um Wolfgang Pfaundler im Tiroler Otztal ausserdem die Karntner Partisanen und die obersteirische Gruppe um Leoben All diese Partisanengruppen hatten in ihren Regionen grosse Bedeutung bei der Machtubernahme in den letzten Kriegstagen Die Leobner Gruppe war auch schon davor durch bewaffnete Sabotageakte aktiv Dennoch ist sie bis heute in der Literatur die am wenigsten dokumentierte da in der unmittelbaren Nachkriegszeit und im beginnenden Kalten Krieg vor allem die kommunistischen Partisanen ins politische Abseits gerieten Literatur BearbeitenHeinz Kuhnrich Franz Karl Hitze Deutsche bei Titos Partisanen 1941 1945 GNN Verlag Schkeuditz 1997 ISBN 3 929994 83 6 drafd org Rezension Holzer Willibald Die osterreichischen Bataillone im Verbande der NOV i POJ die Kampfgruppe Avantgarde Steiermark die Partisanengruppe Leoben Donawitz die Kommunistische Partei Osterreichs im militanten politischen Widerstand Band I Wien 1971 Weblinks Bearbeitenkominform at Mag Heimo Halbrainer Widerstand und Befreiung Referat auf der Festveranstaltung der steirischen KPO am 30 April 2005 kominform at Ein wahrer osterreichischer Patriot Festrede zur Einweihung des Silvester Heider Platz in Trofaiach 22 Oktober 2004 Alfred Klahr Gesellschaft Max Muchitsch 1919 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Unabhangigkeitsbewegung amp oldid 238032694