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Als Zwischengeschirr bezeichnet man das Verbindungselement zwischen Forderkorb und Forderseil einer Forderanlage 1 Es dient dazu Langenanderungen des Forderseiles auszugleichen 2 Zum Zwischengeschirr gehoren alle Verbindungsteile die sich zwischen den Forderseilen und den starr am Fordermittel oder am Gegengewicht angebrachten Anschlussblechen oder Aufhangeblechen befinden 3 Aufgebocktes Zwischengeschirr vor Schacht 7 der Zeche Erin in Castrop Rauxel Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Bauteile des Zwischengeschirrs 2 1 Kauscheneinband 2 2 Versteckvorrichtung 2 3 Kreuzgelenk 2 4 Konigsstange 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenForderseile werden durch die Belastung wahrend des Betriebes gelangt 4 Diese betriebsbedingte Langenanderung wirkt sich storend auf den Betrieb der Schachtforderanlage aus 5 Diese Seillangungen mussen regelmassig ausgeglichen werden 1 Insbesondere bei Treibscheibenforderanlagen ist eine Seilkurzung haufig erforderlich 6 Wenn das Forderseil unmittelbar am Forderkorb oder Fordergestell befestigt wird bestunde bei einer beschadigten Befestigungsstelle keine Moglichkeit eine neue Befestigung herzustellen Ausserdem entfiele durch eine direkte Verbindung die Moglichkeit betrieblich bedingte Seillangenanderungen auf einfache Weise auszugleichen 5 Durch ein Zwischengeschirr ist es moglich die Seillangenanderungen auf einfache Weise auszugleichen 6 Zusatzlich verhindert das Zwischengeschirr dass eventuelle Seilschwingungen direkt an der grossen Masse des Fordergefasses auslaufen 5 Dadurch werden Schaden an der Befestigungsstelle des Forderseils die durch Seilschwingungen entstehen konnen weitestgehend vermeiden 2 Bauteile des Zwischengeschirrs BearbeitenDas Zwischengeschirr besteht aus den Bauteilen Kauscheneinband gewohnliche Kausche oder Klemmkausche Versteckvorrichtung Kreuzgelenk und Konigsstange 3 Die jeweiligen Bauteile des Zwischengeschirrs mussen aus hochwertigem Stahl oder Schweisseisen gefertigt werden 1 Sie werden je nach Geschirrtyp fur Belastungen von 25 bis 430 Kilonewton hergestellt 6 Die gefertigten Zwischengeschirre werden vom Hersteller mit einer Prufplakette versehen 1 Neben den Zwischengeschirren fur Einseilforderungen gibt es auch solche fur Mehrseilforderungen Bei Mehrseilforderungen mussen die Belastungen jedes einzelnen Seiles genau uberpruft werden Dazu dient die sogenannte Statimetermessung 2 nbsp Das eingeklemmte Forderseil oben das abgeschnittene Tragende unten das lose EndeKauscheneinband Bearbeiten Der Kauscheneinband ist die Verbindung zwischen dem Fordermittel und dem Unter oder Oberseil 4 Aufgabe der Kausche ist es eine sichere und zuverlassige Befestigung fur das Forderseil zu gewahrleisten Ausserdem wird das Forderseil durch die Kausche weitestgehend geschont 7 Eine weitere Moglichkeit des Kauscheneinbandes ist die Verwendung von sogenannten Klemmkauschen Bei dieser Kauschenart zieht sich das Forderseil selbsttatig fest wenn das Kauschenherz in das Kauschengehause eingezogen wird 6 Versteckvorrichtung Bearbeiten nbsp Versteckvorrichtung nbsp zur zentimetergenauen Hoheneinstellung des KorbesDie Versteckvorrichtung ist Teil des Zwischengeschirres und dient zum Ausgleich von Seillangungen Da sich Forderseile uber ihre gesamte Aufliegezeit stetig langen ist die Versteckvorrichtung erforderlich 5 Dies ist insbesondere bei zweitrumigen Forderanlagen erforderlich Bei Mehrseilforderanlagen kommt erschwerend hinzu dass sich die einzelnen Forderseile unterschiedlich langen Damit es nicht zu unterschiedlichen Belastungen der einzelnen Forderseile kommt werden diese Differenzen der Seillangen uber die Versteckvorrichtung ausgeglichen 8 Bedingt dadurch dass das Forderseil nicht bei jeder Seillangung durch die Seilkausche gezogen werden muss konnen durch Versteckvorrichtung die Wartungskosten verringert werden 6 Die Versteckvorrichtung besteht aus einer geschlitzten Mittellasche und zwei Aussenlaschen welche ebenfalls geschlitzt sind Die Versteckvorrichtung dient als Ausgleich der Forderseillangen dies geschieht durch Umstecken von Passstucken aus dem Magazin der Versteckvorrichtung in den Langsschlitz der Laschen 8 Mit der Versteckvorrichtung sind Verstecklangen von bis zu 1000 Millimetern in Schritten von jeweils 100 Millimeter moglich 6 Kreuzgelenk Bearbeiten nbsp Der Korb ist uber zwei Achsen beweglich aufgehangtDas Kreuzgelenk ist ein Gelenk mit rechtwinklig zueinander angeordneten Achsen Kreuzgelenke werden unmittelbar uber der Konigsstange eingebaut Bei Forderanlagen die mit Fahrgeschwindigkeiten uber 4 m s displaystyle m s nbsp betrieben werden ist es zwingend erforderlich mindestens ein Kreuzgelenk einzubauen Aus Sicherheitsgrunden durfen die verwendeten Kreuzgelenke nur einen 30 Grad starken Ausschlag aus der jeweiligen Mittellage zulassen 3 Konigsstange Bearbeiten Die Konigsstange ist das Hauptteil der Verbindung zwischen Forderseil und Fordergestell 5 Sie bildet den Angriffspunkt des Zwischengeschirrs am Fordergefass oder Forderkorb Durch die Konigsstange wird der Forderkorb genau zentrisch aufgehangt 1 In der Konigsstange befinden sich zwei Bohrungen fur die Tragbolzen 3 Es gibt starre und in der Langsrichtung verschiebbare Konigsstangen 1 Da die Konigsstange ein sicherheitsrelevantes Bauteil ist werden an sie auch hohe Anforderungen gestellt So wird in den Richtlinien gefordert dass die Schafte von Konigsstangen mindestens die funfzehnfache Sicherheit gegenuber der statischen Belastung besitzen Bei allen anderen Teilen der Konigsstange reicht die zehnfache Sicherheit Der Stangenschaft der Konigsstange muss vollig riefenfrei sein denn Riefen im Stangenschaft der Konigsstange stellen eine Materialschwachung dar Aus sicherheitstechnischen Grunden durfen so beschadigte Stangen deswegen nicht eingebaut werden 3 Literatur BearbeitenH Hoffmann C Hoffmann Lehrbuch der Bergwerksmaschinen Kraft und Arbeitsmaschinen 3 Auflage Springer Verlag OHG Berlin 1941Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Hans Bansen Hrsg Die Bergwerksmaschinen Vierter Band Die Schachtforderung Verlag von Julius Springer Berlin 1913 S 159 177 a b c Walter Bischoff Heinz Bramann Westfalische Berggewerkschaftskasse Bochum Das kleine Bergbaulexikon 7 Auflage Verlag Gluckauf GmbH Essen 1988 ISBN 3 7739 0501 7 a b c d e Technische Anforderungen an Schacht und Schragforderanlagen TAS Verlag Hermann Bellmann Dortmund 2005 a b Richard Meebold Die Drahtseile in der Praxis Mit 75 Abbildungen im Text Springer Verlag Berlin Heidelberg GmbH Berlin 1938 S 39 47 a b c d e Carl Hellmut Fritzsche Lehrbuch der Bergbaukunde Erster Band 10 Auflage Springer Verlag Berlin Gottingen Heidelberg 1961 S 503 507 a b c d e f Siemag Tecberg Hrsg Technische Information Seilgeschirre Reinald Skiba Taschenbuch Betriebliche Sicherheitstechnik 3 Auflage Erich Schmidt Verlag Regensburg und Munster 1991 Seite 361 363 ISBN 3 503 02943 5 a b Patent DE3936905C1 Versteckvorrichtung im Zwischengeschirr von Bergbau Schachtforderanlagen Angemeldet am 6 November 1989 veroffentlicht am 9 August 1990 Anmelder MAN Gutehoffnungshutte AG Erfinder Walter Schroder Gunter Scholz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwischengeschirr amp oldid 230036039