www.wikidata.de-de.nina.az
Das Zweite Seegefecht im Golf von Syrte fand am 22 Marz 1942 nordlich von Libyen statt Beteiligt waren auf britischer Seite funf Kreuzer und elf Zerstorer auf italienischer Seite ein Schlachtschiff drei Kreuzer und zehn Zerstorer Die Italiener versuchten einen britischen Versorgungskonvoi nach Malta abzufangen Den unterlegenen Briten gelang es die italienischen Marineeinheiten vom Konvoi abzudrangen Jedoch gingen alle vier Transporter des Konvois durch Luftangriffe verloren und nur ein kleiner Teil der Ladung erreichte Malta Im Dezember 1941 hatte in der Grossen Syrte das Erste Seegefecht im Golf von Syrte stattgefunden als die Sicherungseinheiten von Nachschubkonvois nach Malta bzw Tripolis aufeinander stiessen Ergebnisse wurden auf keiner Seite erzielt weil jeder Verband sein Schutzobjekt zu decken versuchte ohne von den lohnenden Zielen auf der anderen Seite zu wissen Zweites Seegefecht im Golf von SyrteTeil von Zweiter WeltkriegDatum 22 Marz 1942Ort Grosse SyrteAusgang taktischer britischer SiegKonfliktparteienVereinigtes Konigreich Vereinigtes Konigreich Italien ItalienBefehlshaberPhilip Vian Angelo IachinoTruppenstarke5 leichte Kreuzer18 Zerstorer1 U Boot 1 Schlachtschiff2 schwere Kreuzer1 leichter Kreuzer10 Zerstorer1 U Boot Inhaltsverzeichnis 1 Der britische Konvoi 2 Verlauf des Gefechts 3 Folgen des Gefechts 4 Literatur 5 WeblinksDer britische Konvoi BearbeitenAm 20 Marz 1942 lief von Alexandria der Versorgungskonvoi MW 10 fur Malta mit den Transportern Breconshire 9776 BRT Clan Campbell 7255 BRT Pampas 5415 BRT und Talabot 6798 BRT aus die uber 25 000 t Versorgungsguter an Bord hatten Begleitet wurden die Transporter durch den Flakkreuzer Carlisle und die 22th Destroyer Flotilla mit Sikh Zulu Lively Hero Havock und Hasty Gleichzeitig ging noch eine Deckungsgruppe unter Konteradmiral Philip Vian mit den Kreuzern Cleopatra Dido Euryalus und der 14th Destroyer Flotilla mit Jervis Kipling Kelvin und Kingston in See Schwerere Einheiten als die Kreuzer der Dido Klasse standen der Mediterranean Fleet seit dem Angriff italienischer Kampfschwimmer auf die britischen Schlachtschiffe in Alexandria nicht zur Verfugung Verstarkt werden sollte der Verband wie bei den Konvois zuvor durch die Force K aus Malta die mit dem Kreuzer Penelope und dem Zerstorer Legion entgegenkam und am 22 vor dem Gefecht beim Verband eintraf Die Penelope der Arethusa Klasse war mit ihren sechs 152 mm Geschutzen das britische Schiff mit der schwersten Bewaffnung fur ein Artilleriegefecht Fur den Fall eines italienischen Angriffs sollte auch die 5th Destroyer Flotilla mit den Geleitzerstorern Southwold Beaufort Dulverton Hurworth Avon Vale Eridge und Heythrop zum Konvoi stossen und die Sicherung der Transporter mit der Carlisle ubernehmen Die Hunt Zerstorer befanden sich zu einem U Jagd Unternehmen vor Tobruk Dazu befanden sich sechs britische U Boote im Golf von Tarent und vor Messina auf Vorpostenstellung Das U Boot P36 meldete auch am 21 das Auslaufen der Littorio Gruppe aus Tarent Verlauf des Gefechts BearbeitenDas italienische U Boot Platino entdeckte am 21 Marz nordlich von Tobruk den nach Malta fahrenden britischen Konvoi woraufhin zwei italienische Flottenverbande aus Messina mit den Kreuzern Gorizia Trento Bande Nere und den Zerstorern Alpino Fuciliere Bersagliere und Lanciere der Soldati Klasse sowie Tarent mit dem Schlachtschiff Littorio und den Zerstorern Aviere Grecale Ascari Alfredo Oriani spater gefolgt von Geniere und Scirocco ausliefen um ihn abzufangen Am 22 Marz um 14 26 Uhr sichteten die italienischen Kreuzer den britischen Verband und zogen sich daraufhin zuruck um die Briten in die Nahe des Schlachtschiffs Littorio zu locken Die britischen Kriegsschiffe verfolgten die Italiener wahrend sich der britische Konvoi nach Suden zuruckzog Um 15 20 Uhr brachen die Briten die Verfolgung ab und meldeten nach Alexandria sie hatten den Feind abgedrangt Der vereinigte italienische Flottenverband unter Admiral Iachino versuchte dann den Briten in sudwestlicher Richtung den Weg abzuschneiden was die Italiener wegen des Windes und des schweren Seeganges jedoch in eine vergleichsweise ungunstige Position brachte Um 16 31 Uhr hatte der italienische Flottenverband wieder Sichtkontakt mit den Briten um 16 43 Uhr begann unter widrigsten Wetterbedingungen das Gefecht zwischen den beiden Verbanden auf eine Entfernung von 17 000 Metern Das britische Flaggschiff der Kreuzer Cleopatra wurde von einer 152 mm Granate des Kreuzers Giovanni delle Bande Nere getroffen woraufhin sich die Briten zunachst zuruckzogen dann aber mit vier Zerstorern die Italiener angriffen die ihrerseits mit den 381 mm Geschutzen der Littorio antworteten Erst jetzt entdeckten die Briten die Anwesenheit eines italienischen Schlachtschiffs Das Gefecht wurde durch den sehr schweren Seegang unterbrochen der auch zu einer Havarie beim italienischen Zerstorer Grecale fuhrte der sich dann ganz zuruckzog nbsp Die HMS Cleopatra setzt eine Rauchwand um den Konvoi zu schutzen wahrend auf der HMS Euryalus die 5 25 Zoll Geschutze gefechtsbereit gemacht werden Um 17 40 Uhr eroffneten die Italiener das Feuer erneut und beschadigten den britischen Zerstorer Sikh Um 17 52 Uhr musste das Gefecht wegen des Seeganges erneut abgebrochen werden Um 17 59 Uhr griff aus zuvor gelegten Rauchschwaden die von Jervis gefuhrte 14th Destroyer Flotilla an von denen der Zerstorer Kingston nach einem Durchschuss liegen blieb Sie schossen ihre Torpedos aus maximal moglicher Entfernung auf die Littorio Ab 18 31 Uhr griffen die italienischen Schiffe mit aller Entschlossenheit die britische Formation an Die britischen Zerstorer gingen trotz der italienischen 381 mm Salven zum Gegenangriff uber und nahmen Verluste in Kauf da sie irrtumlich glaubten beim ersten Angriff einen Treffer erzielt zu haben Tatsachlich ging wegen eines Unfalls an Bord der Littorio dort das Bordflugzeug in Flammen auf Diesmal blieben Lively und Havock nach Nahtreffern der Littorio liegen Die britischen Zerstorer konnten sich ohne weitere Zwischenfalle zuruckziehen Auch den drei liegengebliebenen Schiffen gelang es zumindest eine Maschine wieder anzufahren Kingston und Havock erreichten Malta die Lively lief nach Tobruk und von dort aus weiter nach Alexandria Von den britischen Kreuzern hatten inzwischen auch Euryalus und Penelope leichte Schaden durch Granatsplitter Um 18 58 Uhr brach Admiral Iachino wegen der beginnenden Dunkelheit die italienischen Schiffe hatten noch kein Radar und des schlechten Wetters das Gefecht ab Folgen des Gefechts BearbeitenDer britische Konvoi konnte wegen des Gefechts Malta nicht direkt anlaufen und musste sich weit nach Suden zuruckziehen Das gab der deutschen und italienischen Luftwaffe am 23 Marz die Gelegenheit zu Luftangriffen Clan Campbell wurde 20 sm vor Malta versenkt Die Breconshire wurde schwer beschadigt auf Strand gesetzt und kenterte am 27 Marz bei Bergungsversuchen nach weiteren Treffern in der Bucht von Marsaxlokk Bei erneuten Angriffen am 26 sanken auch Pampas und Talabot so dass von 25 900 t Ladung nur 5000 t an Land kamen Bei den Angriffen der Luftwaffen der Achsenmachte auf die Transporter wurden Penelope und Legion durch Nahtreffer beschadigt Der Geleitzerstorer Southwold ging am 23 Marz kurz vor Malta durch italienische Minen verloren Der Zerstorer Legion setzte sich am 24 nach weiteren Nahtreffern auf den Strand in Malta wo er spater durch Fliegerbomben zerstort wurde Die schwer beschadigt noch nach Malta gekommene Kingston wurde wahrend der beginnenden Reparaturarbeiten mehrfach aus der Luft getroffen und sank am 11 April 1942 im Dock Nr 4 Das Schiff wurde als Totalverlust gestrichen Der Zerstorer Lance der wegen einer Reparatur am Gefecht in der Syrte nicht hatte teilnehmen konnen wurde kurz vor Abschluss der notwendigen Arbeiten so schwer beschadigt dass eine Instandsetzung unterblieb Der beschadigte Kreuzer Penelope verliess Malta nach Gibraltar die Reparatur des Kreuzers war erst Ende 1942 abgeschlossen Gleiches versuchte die beschadigte Havoc strandete aber bei Cap Bon Nur ein Besatzungsmitglied kam ums Leben aber die ubrigen und die Passagiere an Bord kamen in die Gefangenschaft der Vichy Franzosen Der durch Nahtreffer der Luftwaffen und eine Kollision mit der Carlisle beschadigte Geleitzerstorer Avon Vale konnte erfolgreich nach Gibraltar uberfuhrt werden Das britische U Boot P39 wurde bei den auf die Schlacht folgenden Luftangriffen auf Malta ebenfalls so schwer beschadigt dass es nicht wieder eingesetzt werden konnte Der schwere Seegang forderte bei den Italienern noch einen bitteren Tribut Brecher versenkten die Zerstorer Lanciere und Scirocco Nur 18 Mann uberlebten Die italienischen Kreuzer Trento und Giovanni delle Bande Nere wurden durch den Seegang beschadigt Einige Tage spater wurde die Giovanni delle Bande Nere zu Reparaturarbeiten nach La Spezia beordert Auf dem Weg dorthin versenkte das britische U Boot Urge den italienischen Kreuzer bei Stromboli Dabei kamen 287 Mann ums Leben Literatur BearbeitenJack Greene Alessandro Massignani The naval war in the Mediterranean 1940 1943 Frontline Books London 2011 ISBN 978 1 84832 618 7 englisch Eric Grove Sea battles in close up World War II Naval Institute Press Annapolis 1993 ISBN 1 55750 758 9 englisch Marc Antonio Bragadin The Italian Navy in World War II U S Naval Institute Annapolis 1957 OCLC 831213172 englisch Jurgen Rohwer Chronology of the war at sea 1939 1945 the naval history of World War II Naval Institute Press Annapolis 2005 ISBN 1 59114 119 2 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons World War II on the Mediterranean Sea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zweites Seegefecht im Golf von Syrte amp oldid 238149795