www.wikidata.de-de.nina.az
Die Zunft zum Kambel ist eine seit dem Mittelalter bestehende Zunft in Zurich Ihr Zunfthaus ist das Haus zur Haue am Limmatquai Wappen der Zunft zum Kambel Haus zur Haue am Limmatquai links die Sudfassade des RathausesWappenschild beim Zunfthaus zur HaueWappenschild am ehemaligen Zunfthaus beim Munsterhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zunftwappen und Zunftname 3 Zunfthaus 3 1 Zunfthaus zum Kambel 3 2 Zunfthaus zur Haue 4 Zunft zum Kambel heute 5 Bilder 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Ursprunge der Zunft zum Kambel reichen bis ins Jahr 1336 zuruck als sie zusammen mit 11 weiteren Zunften und der Gesellschaft zur Constaffel im Verlauf der Brun schen Zunftverfassung ihre formale Grundung erlebte Die Zunfte waren Zusammenschlusse verschiedener Handwerksvereinigungen Innungen Gilden Korporationen und Meistergruppen welche die Interessen ihres Gewerbes oder Standes vertraten Gleichzeitig waren sie wirtschaftliche politische soziale und militarische Organisationen Aus den Mitgliedern der Constaffel und den Zunftmeistern konstituierte sich bis zum Einmarsch der franzosischen Revolutionstruppen im Fruhjahr 1798 der Rat der Stadt Zurich Die Mitglieder des Kambel formierten sich aus den Kleinhandlern der mittelalterlichen Stadt Zurich aus den Gartnern Olern und Gremplern Die Gartner verkauften Gemuse aller Art sowie Stein und Kernobst die Grempler waren Gewerbetreibende und Kleinhandler Spater wurden auch die Salzleute die Wynzugel die gegen Gebuhr Wein in die Fasser abfullten und die im Dienst der Staatskellerei stehenden Weinfuhrleute in die Zunft eingegliedert Nebst den erwahnten Pflichten erstellte die Zunftvorsteherschaft fur den Verkauf von Waren durch ihre Mitglieder verbindliche Vorschriften die von der Obrigkeit vor Inkraftsetzen gepruft wurden 1 und sie beaufsichtigte die Marktstande unter den Bogen am Limmatquai Der bedeutendste Zunftmeister der Kambel war Burgermeister Hans Waldmann 1435 1489 Am 6 April 1937 wurde das von seiner Zunft vor dem Fraumunster gestiftete und von Hermann Haller geschaffene Reiterstandbild eingeweiht an jedem Sechselauten bevor sie sich zum Umzug begeben legen die Mitglieder der Kambel feierlich einen Kranz nieder 2 Nach dem Einmarsch der franzosischen Revolutionstruppen und dem Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft wurde das Zunftregime beendet 1801 verkaufte die Kambel ihr Zunfthaus Constaffel und Zunfte erlangten ab 1803 mit der Mediationsakte und 1815 nochmals Bedeutung als einer der dreizehn Wahlkreise beziehungsweise der stadtischen Wahlzunfte 1838 wurden Wahlzunfte auf kantonaler und 1866 auch auf kommunal stadtischer Ebene abgeschafft Damit verloren Constaffel und Zunfte endgultig ihre politische Bedeutung Zunftwappen und Zunftname BearbeitenBlasonierung In Blau ein goldenes einhockriges Kamel Der Name der Zunft wie auch das Zunftwappen gehen auf einen ursprunglichen Hausnamen zuruck das Haus zum Kameltier oder Kambel am Munsterhof Es handelt sich dabei um das mittelhochdeutsche und fruhneuhochdeutsche Wort fur Kamel 3 4 Es war nicht aussergewohnlich dass Hauser nach exotischen Tieren benannt wurden da solche die Phantasie anregten Neben dem Kamel oder Kambel am Munsterhof und an der Niederdorfstrasse sind dies in Zurich etwa der Elephant an der Kirchgasse der Leopard an der Strehlgasse der Panther an der Schoffelgasse die Meerkatze an den Unteren Zaunen und der Affe am Munsterhof und am Limmatquai 5 Zunfthaus BearbeitenZunfthaus zum Kambel Bearbeiten Die erste Trinkstube der Zunft befand sich in der Nahe des Rathauses lasst sich aber wie bei anderen Stadtzurcher Zunften nicht mehr eindeutig eruieren Als gesichert gilt dass die Zunft im Jahr 1487 das Haus zum Kambel beim Munsterhof erworben hat 1652 wurde die Liegenschaft umgebaut und um ein viertes Obergeschoss aufgestockt Im fruhen 19 Jahrhundert erfolgte der Einbau neuer Fenster in den Obergeschossen und 1908 der Umbau des Erdgeschosses mit rundbogigen Schaufenstern Das Haus steht seit 1999 unter Denkmalschutz 6 Das noch heute angebrachte Wappen mit dem Kamel auf blauem Grund weist auf den Ursprung der Kostumierung der Kambelzunfter beim Sechselauten als in arabischen Gewandern gekleidete Beduinen hin die sich auf Fotografien bis zum Jahr 1904 zuruckverfolgen lasst Zunfthaus zur Haue Bearbeiten 1442 gelangte das Zunfthaus zur Haue in den Besitz der Salzleute und ist seit 1450 als Salzlutenhus Houw oder Salzhouw bekannt Der Begriff Houw Haue ist dem Emblem der Salzleute entliehen die mit ihrer Haue das Salz schlugen 7 Zunft zum Kambel heute BearbeitenAm 31 Mai 1956 erwarb die neu gegrundete Gesellschaft zum Kambel 150 Jahre nach ihrer Auflosung das Haus zur Haue am Limmatquai und beteiligt sich wie alle stadtischen Zunfte am Sechselauten 8 Bekannt ist die Reitergruppe der Kambel dafur den Boogg als wilde ungeordnete Schar im forschen Galopp zu umkreisen 1 Bilder Bearbeiten nbsp Erker mit Heraldik unter anderem der Salzleute Haue nbsp Das Wappentier am Haus zur Haue nbsp Die Kambelzunfter in ihrem Habit bei den Vorbereitungen zum Umritt am Sechselauten 2010 nbsp Reiterstandbild von Hans Waldmann beim Munsterhof im Hintergrund die Wasserkirche nbsp Munsterhof 18 Haus zum Kambel Literatur BearbeitenMarkus Bruhlmeier Beat Frei Das Zurcher Zunftwesen 2 Bande Neue Zurcher Zeitung Zurich 2005 ISBN 3 038231 71 1 Schweizerischer Burgenverein Hrsg Vom Dubelstein zur Waldmannsburg Adelssitz Gedachtnisort und Forschungsobjekt Schweizer Beitrage zur Kulturgeschichte und Archaologie des Mittelalters Bd 33 Schweizerischer Burgenverein Basel 2006 ISBN 3 908182 17 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zunft zum Kambel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zunft zum Kambel Zentralkomitee der Zunfte Zurichs Verein Pro WaldmannsburgEinzelnachweise Bearbeiten a b Sechselauten ch Kurzbeschrieb der Zunft zum Kambel Memento vom 10 Februar 2009 im Internet Archive abgerufen am 30 Oktober 2008 Zunft zum Kambel Tagesprogramm Sechselauten abgerufen am 10 April 2023 Schweizerisches Idiotikon Band XIII Spalte 1228 f Artikel Kameltier Digitalisat Matthias von Lexer Mittelhochdeutsches Handworterbuch Zugleich als Supplement und alphabetischer Index zum Mittelhochdeutschen Worterbuche von Benecke Muller Zarncke Band I Spalte 1544 Artikel kembel Leipzig 1872 zahlreiche Nachdrucke Hirzel Stuttgart 1960 1970 1974 1979 1992 besorgt von Kurt Gartner ISBN 3 7776 0488 7 und ISBN 3 7776 0487 9 zum Online Worterbuch Nachtrage 1878 Paul Guyer Zurcher Hausnamen Kleine Schriften des Stadtarchivs Zurich Heft 6 Zurich 1953 S 27 Hinweistafel am ehemaligen Zunfthaus Munsterhof 18 Restaurant Zunfthaus zur Haue Geschichte abgerufen am 10 April 2023 Sachsiluute Das Zurcher Fruhlingsfest abgerufen am 10 April 2023 Normdaten Korperschaft GND 1086898028 lobid OGND AKS VIAF 762145857082022921930 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zunft zum Kambel amp oldid 232653949