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Die Zunft zu Safran ist eine Zunft in Luzern die um 1400 als Gesellschaft der Kramer gegrundet wurde Bruder Fritschi und Fritschine Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bruder Fritschi und Fritschivater 3 Zunftaktivitaten 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Zunft zu Safran ist eine Gewerbe und Handwerkszunft die schon ums Jahr 1400 als gesellschaft der kraemerye zu Lutzern gegrundet wurde spater genannt zum Saffran Es war eine interurbane Vereinigung der luzernischen und bernischen Kramer die ihre Rechte von Konig Wenzel Konig von 1376 bis 1400 erhalten hatten Die erste gemeinsame Urkunde ging im Brand von Bern von 1404 unter Die zweite archivierte Urkunde stammt von 1430 Jeder Zunftler musste auch Mitglied der noch alteren sinnesverwandten Bruderschaft zum Heiligen Kreuz sein Diese gewahrte gegenseitigen Beistand in Krankheit und Not hatte seit 1471 einen Altar in der Franziskanerkirche und erhielt eine Dankesurkunde des Franziskaner Provinzials Zur Grundungszeit der Zunft bestand ein Zunftzwang Nur wer ansassiger Burger der Stadt war konnte der Zunft beitreten und einen Kramerladen eroffnen und an die Markte gehen Zudem musste er laut Gewerbeordnung von 1471 auch einen Harnisch vorweisen und war verpflichtet an den luzernischen Auszugen teilzunehmen Im 15 Jahrhundert schlossen sich andere Handwerker wie Bauhandwerker Zimmerleute Maurer und Steinmetze an und die Gesellschaft nannte sich fortan gesellschaft zum Saffran genempt zum Fritschi Nach Auflosung der alten Eidgenossenschaft um 1798 nach dem Einmarsch der Franzosen wurden die Privilegien des Adels und der Zunfte aufgehoben Als einzige uberlebte die Zunft zu Safran diese Auflosungswelle der Zunfte in Luzern Sie wurde als burgerliche Vereinigung mit Interesse am luzernischen Brauchtum und an Traditionen weitergefuhrt Entsprechend der Devise des Zunftmeisters Freude der Jugend Hilfe den Armen Liebe dem Alter hat die Zunft auch einen sozialen Charakter Heute schwankt der Mitgliederbestand zwischen 420 und 440 Zunftlern Um in die Zunft aufgenommen zu werden muss man mannlichen Geschlechts sein das Burgerrecht der Stadt Luzern oder einer Agglomerationsgemeinde besitzen mindestens 10 Jahre in der Stadt oder Agglomeration Wohnsitz haben und einen guten Ruf besitzen Die Zunft zu Safran ist also keine Fasnachtszunft Bruder Fritschi und Fritschivater Bearbeiten nbsp Fritschibrunnen in LuzernDer Fritschibrauch der seit Jahrhunderten fruher durch die Kramergesellschaft heute durch die Zunft zu Safran gepflegt wird geht auf den Alten Zurichkrieg zuruck als die osterreichische Ubermacht am Fridolinstag dem 6 Marz 1446 bei der Schlacht bei Ragaz unter Mithilfe von Luzernerzunften besiegt worden war Daran nahmen auch zwei Kramerzunftler unter dem Namen sundere Geslschaft teil die noch kein Fahnli hatten Auf der nachtraglich angefertigten Abteilungsfahne aufbewahrt in der Zunftstube nun genannt Fritschis stube war wahrscheinlich das bartige Gesicht des Heiligen Fridolin abgebildet Daraus entwickelten sich zahlreiche Legenden in denen Bruder Fritschi als trinkender und zu dem weiblichen Geschlecht hingezogener Landsknecht geschildert wird nicht zuletzt weil in der Fritschistube einige wilde nicht offizielle Kriegsauszuge Freischarenauszuge Saubannerzug in den Thurgau unter der Fritschifahne ausgeheckt wurden Dieser Fridolinstag war dann lange Zeit uber 200 Jahre ein offizieller Festtag der mit kirchlichen Feiern und einer Harnischschau Wehr und Waffenschau begangen wurde an der die militarpflichtigen Luzerner mit Waffen durch die Stadt zu ziehen hatten Daraus entwickelte sich der heutige Luzerner Fasnachts Umzugsbrauch vom Schmutzigen Donnerstag Mitten im Kriegsharst zog Bruder Fritschi abgeleitet von Fridolin ursprunglich als ubergrosse Strohpuppe durch die Stadt Weil die anschliessenden Trink und Essgelage in den Zunftstuben nicht in die Fastenzeit passten verlegte der Rat die Waffenschau auf den Schmutzigen Donnerstag Bruder Fritschi ist eine Art Hofnarr des Fritschivaters Die Luzerner Fasnachtsumzuge haben also eine ganz andere Geschichte als z B die Basler und Kolner Fasnachtsumzuge Der Zunftmeister zu Safran ist seit der Zunftreform von 1908 zugleich auch der uber die Stadt hinaus bekannte Fritschivater Er wird beim Jahresbot gewahlt Die Wahl kann fur die gewahlte Person uberraschend sein da sie ohne offizielle Kandidaturen durchgefuhrt wird Der gewahlte Fritschivater muss in den folgenden Tagen die Wahl annehmen oder ablehnen Liste der Zunftmeister der letzten Jahre Jahr Name2022 Viktor M Giopp2021 Daniel Medici2020 Daniel Medici2019 Reto Schriber2018 Alfred Meier2017 Rolf Willimann2016 Josef Kreyenbuhl2015 Thomas Bucher2014 Andreas Moser2013 Louis Fischer2012 Damian Hunkeler2011 Karl Bucher2010 Gregor Schwegler2009 Thomas Schaerli2008 Philipp Gmur2007 Kurt Meyer2006 Georges Theiler2005 Hansruedi Kronenberger2004 Beat Lotscher2003 Thomas IneichenZunftaktivitaten BearbeitenDie Generalversammlung der Zunft wird Jahresbot genannt und findet zum Jahresende statt in der Regel am Samstag vor dem Fest der Heiligen Drei Konige Im Januar findet das Barteliessen statt bei dem der am Jahresbot neu gewahlte Fritschivater abgeholt und damit in sein Amt eingefuhrt wird Es folgt die Luzerner Fasnacht mit dem Urknall am Schmutzigen Donnerstag der Auszug anlasslich der Sempacher Schlachtfeier Ende Juni und die Jahrzeitfeier im November An dieser wird der verstorbenen Zunftler gedacht Am monatlichen Zunfthock im Nolliturm pflegen die Zunftler bei Speis und Trank und Geselligkeit ihre Kontakte untereinander Gefuhrt wird die Zunft durch den 9 kopfigen Zunftrat wobei der Zunftmeister jedes Jahr neu gewahlt wird Literatur BearbeitenPaul Rosenkranz Geschichte der Zunft zu Safran Luzern 1400 2000 Eine Zunftgeschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart 2 Auflage Luzern 2006 ISBN 3 9522947 1 3 Anne Marie Dubler Handwerk Gewerbe und Zunft in Stadt und Landschaft Luzern Luzerner Historische Veroffentlichungen Bd 14 Rex Verlag Luzern 1982 ISBN 3 7252 0410 1 Paul Hugger Bruder Fritschi von Luzern Zur Deutung einer fasnachtlichen Integrationsfigur In Schweizerisches Archiv fur Volkskunde Band 79 Heft 3 4 1983 S 113 ff doi 10 5169 seals 117446 149 Paul Rosenkranz Die Zunft zu Safran im Kreise der andern Luzerner Zunfte Heft 2 der Schriftreihe der Zunft zu Safran Paul Rosenkranz Fritschi Spiele 2002 Heft 3 der Schriftreihe der Zunft zu Safran Martin Merki Michal Kessler Heidy Greco Kaufmann 500 Jahre Fritschiraub Geschichte einer Freundschaft zwischen Basel und Luzern Eigenverlag der beiden Zunfte Luzern und Basel Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zunfte der Stadt Luzern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Zunft zu Safran Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zunft zu Safran Luzern amp oldid 224626737