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Zora Neale Hurston 7 Januar 1891 in Notasulga Alabama 28 Januar 1960 in Fort Pierce Florida war eine US amerikanische Schriftstellerin und Folkloristin Sie gilt als eine der fuhrenden Akteurinnen der Bewegung Harlem Renaissance Zora Neale Hurston Fotografie von Carl Van Vechten 3 April 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Studium und literarische Erfolge 1 3 Spate Jahre und Tod 2 Wiederentdeckung und Nachwirkung 3 Werk Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Zora Hurston war das funfte von insgesamt acht Kindern und kam aus einer traditionsbewussten afro amerikanischen Gemeinschaft Als sie drei Jahre alt war zog ihre Familie nach Eatonville Florida wo ihr Vater als Pastor arbeitete und 1897 zum Burgermeister gewahlt wurde Im Jahr 1904 anderte sich das Leben der Familie durch den Tod der Mutter Lucy Potts Hurston Noch im selben Jahr schickte der Vater Zora zum Schulbesuch nach Jacksonville Florida wo ihre altere Schwester Sarah bereits wohnte Er heiratete ein Jahr nach dem Tod seiner Frau die 20 jahrige Mattie Moge Da Zora sich schlecht mit ihrer jungen Stiefmutter vertrug lebt sie bei verschiedenen Verwandten 1 2 Studium und literarische Erfolge Bearbeiten Da ihr Vater sie nicht mehr unterstutzt arbeitet Hurston ab 1917 als Kellnerin und besucht die Abendschule Morgan Academy die sie 1918 abschliesst Von 1918 bis 1920 besuchte sie die Howard University in Washington D C wo sie eines der ersten Mitglieder der Zeta Phi Beta Fraternities und Sorority wurde 1 2 Sie lernt 1921 Alain LeRoy Locke und Montgomery Gregory kennen die sie zur Teilnahme im Literaturclub der privaten alfroamerikanischen Howard University einladen Noch im selben Jahr beginnt sie die literarischen Treffen bei der Dichterin Georgia Douglas Johnson zu besuchen die zur Harlem Renaissance gezahlt wird Dort lernt sie zahlreiche Intellektuelle kenne wie Bruce Nugent Jean Toomer W E B Du Bois Marita Bonner Alice Dunbar Nelson Jessie Fauset und Angelina Weld Grimke kennen 1 1925 zog Hurston nach New York wo sie sich eine Wohnung in Harlem nahm Sie veroffentlichte in dieser Zeit erste Essays und Kurzgeschichten 1 Ihr Theaterstuck Color Struck wurde im selben Jahr pramiert und bei der Preisverleihung lernte sie Langston Hughes und weitere Autoren kennen darunter Carl Van Vechten und Fannie Hurst 1 Andere afroamerikanische Autoren wie Ralph Ellison und Richard Wright kritisierten Hurston damals dafur dass sie im Dialekt der Schwarzen schrieb 2 Dank eines Stipendiums konnte sie ab Herbst 1925 am Barnard College Anthropologie studieren Zu ihren Lehrern zahlten Ruth Benedict und Gladys Reichard sowie Franz Boas an der Columbia University 1 Sie arbeitete auch mit Melville J Herskovits Im Jahr 1926 wirkte sie gemeinsam mit Wallace Thurman Langston Hughes Aaron Douglas Gwendolyn Bennett und Bruce Nugent an der einzigen Ausgabe des Fire Magazins mit in dem sie ein Theaterstuck und eine Erzahlung veroffentlichte 1 Von 1927 an sammelte sie vier Jahre lang in Sudstaaten Folklore anfangs mit wenig Erfolg zunachst in Florida auch in ihrer Heimatstadt Eatonville und in Alabama 3 Dabei begab sie sich immer wieder in Lebensgefahr etwa bei ihren Feldforschungen in Arbeiter und Gefangenenlagern 4 Hurstons Recherchen wurde durch die finanzielle Unterstutzung von Charlotte Mason ermoglicht 5 Sie erhielt 1928 ihren B A von Barnard Von August bis Dezember 1928 arbeitete sie mit Hoodoo Priestern in New Orleans Louisiana Anfang 1930 sammelte sie Material auf den Bahamas Hurston sammelte die Geschichten Lieder Tanze und Gebete der schwarzen Bevolkerung und stellte sie u a in einer Produktion am Broadway vor Nach der Veroffentlichung von Mules and Men bekam sie von der Guggenheim Stiftung einen Forschungsauftrag der sie 1936 in die Karibik nach Jamaika und Haiti fuhrte 1938 und 1939 arbeitete sie fur das US Arbeitsbeschaffungsprogramm Works Progress Administration WPA in Florida Zora Neale Hurston entschied sich gegen die Anthropologie und fur die Schriftstellerei In den 1930er Jahren gehorte sie zu den bedeutendsten Autoren der afroamerikanischen Literatur In ihren Werken verarbeitete sie ihre Erfahrungen und Erinnerungen an das landliche Leben der Schwarzen im Amerika der Jahrhundertwende Spate Jahre und Tod Bearbeiten In den 1950er Jahren hatte sie ihren literarischen Hohepunkt weit hinter sich gelassen Ein wichtiges Buchprojekt wurde vom Verlag abgelehnt Ihre letzten Jahre verbrachte sie mit Engagements als Hilfslehrerin und Bibliothekarin wobei sie zunehmend von gesundheitlichen und finanziellen Problemen betroffen war 1959 hatte sie mehrere Schlaganfalle und sah sich gezwungen Sozialhilfe zu beantragen Hurston wurde in das Fursorgeheim von St Lucie County aufgenommen wo sie wenige Monate spater einem Herzleiden erlag Ihr Besitz wurde wie ublich verbrannt und nur ein Teil davon konnte durch den Hilfssheriff gerettet werden Der Teil des Nachlasses der gerettet wurde wurde spater an die University of Florida ubergeben Freunde von Zora Neale Hurston sammelten Geld fur ihr Begrabnis und sie wurde auf dem Friedhof Garden of Heavenly Rest Cemetery 6 von Fort Pierce Florida in einem anonymen Grab beigesetzt 2 Wiederentdeckung und Nachwirkung BearbeitenDie Schriftstellerin und Pulitzer Preistragerin Alice Walker bekannt fur den Briefroman Die Farbe Lila spurte 1973 Hurstons Grab auf und leitete mit dem Artikel In Search of Zora Neale Hurston in der feministischen Zeitschrift Ms seit Marz 1975 die Wiederentdeckung von Person und Werk ein Spater schrieb Walker das Vorwort zu der englischsprachigen Ausgabe von Hurstons posthum erschienenen Bestseller Baracoon 2 7 Neben Neu und Erstausgaben ihrer Bucher kam es 2002 zur Urauffuhrung des Stucks Polk County Hurstons Haus in Fort Pierce steht seit 1991 unter Denkmalschutz 8 Zora Neale Hurston wurde in die 1992 erschienene Anthologie Daughters of Africa aufgenommen Das 87 Jahre unveroffentlichte Werk Barracoon The Story of the Last Black Cargo ist ein Zeitzeugenbericht der auf von Hurston gefuhrten Interviews aus dem Jahr 1927 basierte In der 2018 erschienene Biografie zeichnet sie das Leben von Cudjo Lewis 1841 1925 in dessen eigenen Worten auf Lewis wurde 1860 in Afrika von Kriegern des Konigreichs Dahomey gefangen genommen und an Sklavenhandler verkauft bevor er als einer der letzten Sklaven mit der Clotilda aus dem heutigen Benin nach Mobile gelangte Das Werk fur das sich ursprunglich kein Verleger gefunden hatte wurde ein Bestseller 9 Die Bundeszentrale fur politische Bildung nahm Barracoon 2021 in seine Schriftenreihe zu den USA auf da es moglicherweise der einzige von einem Betroffenen zu Protokoll gegebene Bericht ist in dem die Geschichte eines versklavten spater freien Mannes bis in seine afrikanische Heimat zuruckverfolgt wird 10 Werk Auswahl BearbeitenSweat 1926 How It Feels to Be Colored Me 1928 Mule Bone 1931 Theaterstuck The Gilded Six Bits 1933 Jonah s Gourd Vine 1934 Roman Mules and Men 1935 Folkloresammlung von der ersten Forschungsreise Their Eyes Were Watching God 1937 Roman dt Und ihre Augen schauten Gott Ub Barbara Henninges Zurich 1993 aktuell unter ISBN 3 250 10205 9 Neuubersetzung unter dem Titel Vor ihren Augen sahen sie Gott Ub Hans Ulrich Mohring edition funf Grafelfing 2011 ISBN 978 3 942374 12 5 Tell My Horse 1938 Erfahrungen der Forschungsreise in die Karibik Moses Man of the Mountain 1939 Roman Dust Tracks on a Road 1942 Autobiographie dt Ich mag mich wenn ich lache Autobiographie Zurich 2000 aktuell unter ISBN 3 499 23173 5 Seraph on the Suwanee 1948 Roman Barracoon The Story of the Last Black Cargo herausgegeben 2018 engl dt Barracoon Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven Ub Hans Ulrich Mohring Penguin 2020 ISBN 978 3 328 60130 2 Genevieve West Henry Louis Gates Jr You Don t Know Us Negroes and Other Essays HarperCollins New York 2022 ISBN 978 0 06 304385 5 In der Reihe Library of America erschien 1995 als Band 75 Folklore Memoirs and Other Writings von Cheryl A Wall herausgegeben Der 1001 Seiten starke Sammelband enthalt Mules and Men Tell My Horse Dust Tracks on a Road sowie eine Auswahl verschiedener Artikel von Zora Neale Hurston Literatur BearbeitenRobert E Hemenway mit einem Vorwort von Alice Walker Zora Neale Hurston A Literary Biography University of Illinois Press 1977 Neuauflage Camden Press 1986 Valerie Boyd Wrapped in Rainbows The Life of Zora Neale Hurston Virago London 2003 527 S ISBN 1 86049 856 6 Ayana I Karanja Zora Neale Hurston The breath of her voice African American literary investigations Vol 1 Lang New York Washington Baltimore Boston Bern Frankfurt am Main Berlin Brussel Wien und Canterbury 1999 Rose Parkman Davis Zora Neale Hurston An annotated bibliography and reference guide Bibliographies and indexes in Afro American and African studies Vol 34 Greenwood Press Westport Connecticut u a 1997 210 XII S ISBN 0 313 30387 8 Janet Carter Sigglow Making her way with thunder A reappraisal of Zora Neale Hurston s narrative art Aachen British and American studies Vol 4 Lang Frankfurt am Main Berlin Bern New York Paris und Wien 1994 160 XII S ISBN 3 631 47284 6 Diana Miles Women Violence amp Testimony in the Works of Zora Neale Hurston African American literature and culture Vol 3 Lang New York Washington Baltimore Bern Frankfurt am Main Berlin Brussel Wien und Oxford 2003 Nancy Kuhl Intimate Circles American Women in the Arts Katalogbuch mit Essays Yale University Press New Haven 2007 ISBN 0 300 13402 9 book highlighting Hurston in Englisch Sharony Green The chase and ruins Zora Neale Hurston in Honduras Baltimore Johns Hopkins University Press 2023 ISBN 978 1 4214 4666 0Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zora Neale Hurston Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Zora Neale Hurston im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Zora Neale Hurston bei Perlentaucher Zora Neale Hurston in der Internet Speculative Fiction Database englisch Deutschlandfunk Einfuhrung zur Sendung Der Traum ist die Wahrheit Eine Lange Nacht uber Zora Neale Hurston vom 20 Juli 2013 mit Links zu Text und Audiodokumenten Zora Neale Hurston In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten www lkwdpl org Ausfuhrliche Biographie englisch The Zora Neale Hurston Plays at the Library of Congress englisch Zora Neale Hurston papers am American Folklife Center englisch Zora Neale Hurston TrustEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Chronology of Hurston s Life University of Central Florida abgerufen am 20 Marz 2023 a b c d e Black History Month Zora Neale Hurston died alone her belongings almost burned Now there is a festival in her name Palm Beach Post abgerufen am 20 Marz 2023 Robert E Hemenway Zora Neale Hurston 1977 Deutschlandfunk Der Traum ist die Wahrheit Eine Lange Nacht uber Zora Neale Hurston abgerufen am 28 Juli 2013 Zora Neale Hurston Barracoon The Story of the Last Slave Harper Collins London 2018 ISBN 978 0 00 836803 6 S 163 englisch Zora Neale Hurston Dust Tracks Heritage Trail Marker 4 Fort Pierce FL Official Website Abgerufen am 28 April 2020 Zora Neale Hurston Barracoon The Story of the Last Slave Harper Collins London 2018 ISBN 978 0 00 836803 6 National Historic Landmarks Program NHL Barracoon Zora Neale Hurston und Cudjo Lewis uber Sklaverei Neue Zurcher Zeitung abgerufen am 20 Marz 2023 Barracoon Die Geschichte des letzten amerikanischen Sklaven von Zora Neale Hurston Bundeszentrale fur politische Bildung abgerufen am 21 Marz 2023Normdaten Person GND 11904949X lobid OGND AKS LCCN n79086453 NDL 00444087 VIAF 62824341 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hurston Zora NealeKURZBESCHREIBUNG US amerikanische Schriftstellerin und AnthropologinGEBURTSDATUM 7 Januar 1891GEBURTSORT Notasulga AlabamaSTERBEDATUM 28 Januar 1960STERBEORT Fort Pierce Florida Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zora Neale Hurston amp oldid 239073344