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Zitkala Sa 22 Februar 1876 im Yankton Sioux Reservat in South Dakota 26 Januar 1938 in Washington auch bekannt unter dem Namen Gertrude Simmons Bonnin war eine indigene Schriftstellerin Musikerin Lehrerin und Aktivistin aus dem Stamm der Yankton Dakota Zitkala Sa Fotografie von Gertrude Kasebier 1898 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Tod und Nachlass 3 Schriften 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenZitkala Sa wurde als Tochter der Yankton Dakota Tate I Yohin Win Reaches for the Wind die von Missionaren den Namen Ellen Simmons erhalten hatte und des weissen Handlers William Felker geboren Ihr Taufname lautete Gertie Eveline Felker Ihr Vater verliess die Familie bereits vor ihrer Geburt so dass sie in einem rein indianischen Umfeld aufwuchs Bereits in ihrer Kindheit anderte sie ihren Namen in Gertrude Simmons Den Namen Zitkala Sa Lakota fur Roter Vogel nahm sie erst mit Anfang 20 an Ihre Mutter die kein Englisch sprach erzog sie auf traditionelle Weise Die Jahre ihrer Kindheit auf dem Reservat beschrieb sie in ihrer autobiographischen Erzahlung Impressions of an Indian Childhood 1 1884 im Alter von acht Jahren kam sie an die Internatsschule White s Manual Labor Institute in Wabash Indiana Die traumatischen Erlebnisse dieses dreijahrigen Schulaufenthalts beschrieb sie in der autobiographischen Erzahlung The School Days of an Indian Girl 2 Ihren Schulabschluss an dieser Schule erhielt sie nach einigen Unterbrechungen im Jahre 1895 Bereits am White s Manual Labor Institute begann sie das Violin und Klavierspiel zu erlernen 1895 bis 1897 studierte sie am Earlham College in Richmond Indiana 1896 vertrat sie das College bei einem Rednerwettbewerb im Bundesstaat Indiana und trat somit erstmals als Autorin in Erscheinung Mit ihrem Text Side by Side gewann sie den zweiten Preis des Wettbewerbs was aufgrund ihrer indianischen Herkunft fur einiges Aufsehen sorgte Der Text wurde in der Zeitschrift des Earlham College The Earlhamite veroffentlicht Nachdem sie das College aufgrund einer schweren Erkrankung verlassen musste ohne einen Abschluss erhalten zu haben ging sie fur zwei Jahre als Lehrerin an die Carlisle Indian Industrial School in Carlisle Pennsylvania Sie verliess die Schule 1899 da sie mit der restriktiven Erziehungspolitik dieser Internatsschule nicht einverstanden war So war es indianischen Kindern bei Strafe verboten sich in ihren indianischen Muttersprachen zu unterhalten selbst in ihrer Freizeit Ihre Zeit als Lehrerin in Carlisle verarbeitete sie spater in der autobiographischen Erzahlung An Indian Teacher Among Indians 3 nbsp Zitkala Sa mit ihrer Violine 1898Von 1899 bis 1901 studierte sie am New Conservatory of Music in Boston Violine In dieser Zeit begann sie auch verschiedene Texte in renommierten Zeitschriften zu veroffentlichen Ihre autobiographischen Texte erschienen in Atlantic Monthly weitere Texte in Harper s Monthly Magazine In dieser Zeit war sie auch als Musikerin sehr aktiv So war sie im Jahr 1900 bei einer USA weiten Konzertreise der Carlisle Schulband als Soloviolinistin beteiligt diese Tour wurde auch um einen Auftritt auf der Weltausstellung in Paris 1900 erweitert an dem sie ebenfalls teilnahm 1901 veroffentlichte der Bostoner Verlag Ginn amp Company ihr Buch Old Indian Legends das eine Sammlung von traditionellen Sioux Geschichten enthielt und von der Winnebago Indianerin Angel De Cora Hinook Mahiwi Kilinaka illustriert wurde 1902 heiratete sie den Yankton Sioux Raymond Bonnin 1903 wurde ihr einziges Kind Ohiya geboren Bereits 1902 zog das Ehepaar nach Utah in das Uintah und Ouray Reservat wo sie die folgenden 14 Jahre mit Lehr und Verwaltungstatigkeiten bei den Ute Indianern verbrachten nbsp Zeitungsartikel von 1913 uber die Sun Dance Opera 1908 lernte Zitkala Sa in Fort Duchesne Utah den Musiklehrer William Frederick Hanson kennen In den folgenden drei Jahren sammelten beide musikalisches Material mit Bezug auf den Sonnentanz Dazu zahlten sowohl Ute Gesange als auch Sioux Lieder die Zitkala Sa Hanson auf der Violine vorspielt Beide verfassten ein Libretto fur eine Oper eine romantische Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Sonnentanzes Hanson unterlegte die einstimmigen indianischen Lieder mit Harmonien Auf diese Weise entstand die Sun Dance Opera Die Oper wurde 1913 mit grossem Erfolg in Vernal Utah uraufgefuhrt Die eigentliche Oper wurde von weissen Opernsangern vorgetragen An der Auffuhrung war jedoch auch eine grosse Gruppe Ute Indianer unter Anleitung eines etwa hundertjahrigen Dakota namens Old Sioux beteiligt die traditionelle Gesange und Tanze auffuhrten 1917 verliessen Zitkala Sa und ihr Mann Utah und zogen nach Washington Bereits 1913 war sie der Society of American Indians beigetreten die sich fur die Rechte der indianischen Ureinwohner einsetzen Insbesondere ging es um die Anerkennung der amerikanischen Staatsburgerschaft welche erst 1924 nicht zuletzt durch das Wirken dieser panindianisch orientierten Organisation mit dem Indian Citizenship Act erfolgte 1916 wurde Zitkala Sa Generalsekretarin der Society of American Indians in dieser Funktion war sie auch fur die Kontakte mit der machtigen Behorde fur Indianerangelegenheiten der USA verantwortlich des Bureau of Indian Affairs dessen scharfe Kritikerin in vielen Punkten sie war 1918 und 1919 gab sie das Magazin der Organisation heraus das American Indian Magazine in welchem auch zahlreiche Erzahlungen und Essays aus ihrer Feder erschienen Nachdem die Society of American Indians aufgrund innerer Widerspruche zerbrochen war grundete Zitkala Sa gemeinsam mit ihrem Mann den National Council of American Indians deren Vorsitzende sie bis zu ihrem Tod blieb Auch diese Organisation kampfte darum die medizinische Versorgung die Bildungsmoglichkeiten die Arbeitsmoglichkeiten und generell die Rechtslage fur die Indianer aller Stamme zu verbessern Zitkala Sa reiste nahezu unaufhorlich durchs Land hielt Vortrage sprach mit Stammes und Behordenvertretern und verfasste Schriften in denen sie auf Missstande und Moglichkeiten diese abzustellen verwies Exemplarisch fur letztere ist eine Artikelserie uber die Geschichte und die Gegenwart der kalifornischen Indianer die 1922 im San Francisco Bulletin erschien 4 Seit 1921 war Zitkala Sa Mitglied der Frauenorganisation General Federation of Women s Clubs In deren Rahmen gelang ihr die Grundung der Wohlfahrtsorganisation Indian Welfare Committee of the General Federation of Women s Clubs 1921 veroffentlichte Zitkala Sa den Erzahlband American Indian Stories welcher ihre autobiographischen Schriften und eine Reihe weiterer Erzahlungen sowie im Anhang den Essay America s Indian Problem enthielt der eine scharfe Abrechnung mit der amerikanischen Indianerpolitik darstellte Am 22 Juni 1922 wurde im Washington Monument ein Gedenkstein des Staates South Dakota enthullt Zitkala Sa nahm als Reprasentantin dieses Bundesstaates in dem sich die grossen Reservationen der Sioux befinden vor allem aber als Reprasentantin der indianischen Volker der USA an der Feierveranstaltung in traditioneller indianischer Kleidung bei Sie trug dort ihren Text A Dakotah Ode to Washington vor in dem sie die demokratischen Prinzipien George Washingtons wurdigte und die Erwartung zum Ausdruck brachte dass diese fur alle Amerikaner also auch fur die Indianer Gultigkeit haben 5 Zitkala Sa trug durch ihre politischen Aktivitaten und Veroffentlichungen massgeblich zum Zustandekommen des Indian Reorganization Act bei durch den die Eigenverwaltung der Indianer in den Reservaten gestarkt wurde 6 Tod und Nachlass BearbeitenZitkala Sa starb 1938 in Washington und wurde auf dem dortigen Arlington National Cemetery beigesetzt Zu Ehren Zitkala Sas wurde ein Venuskrater nach ihr benannt Bonnin In den 1990er Jahren wurde im Nachlass Zitkala Sas eine umfangreiche Sammlung von unveroffentlichten Erzahlungen aus ihrer Hand entdeckt die erstmals 2001 veroffentlicht wurden 7 Schriften BearbeitenZitkala Sa Roter Vogel erzahlt Die Geschichten einer Dakota Palisander Verlag Chemnitz 2015 ISBN 978 3 938305 70 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zitkala Sa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Videodokumentation zur Sun Dance Opera Deutschsprachige Dokumentation uber die von Zitkala Sa mitgeschaffene Sun Dance Opera Einzelnachweise Bearbeiten http digital library upenn edu women zitkala sa stories stories html impressions http digital library upenn edu women zitkala sa stories stories html school http digital library upenn edu women zitkala sa stories stories html teacher Zitkala Sa California Indian Trails and Prayer Trees Lost Treaties of the California Indians The California Indians of Today Heart to Heart Talk in Zitkala Sa American Indian Stories Legends and Other Writings Penguin Classics 2003 Allison Conley Page Stories Traces of Discourse and the Tease of Presence Gertrude Simmons Bonnin as Orator and Indigenous Activist Dissertation an der University of Wisconsin Milwaukee Mai 2013 S 69 ff Weblink Zitkala Sa Gertrude Simmons Bonnin Memento vom 2 September 2015 im Internet Archive Zitkala Sa Dreams and Thunder Stories Poems and The Sun Dance Opera Herausgegeben von Professor Jane Hafen Lincoln University of Nebraska Press 2001 Normdaten Person GND 120673428 lobid OGND AKS LCCN n85079758 VIAF 74088789 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zitkala SaALTERNATIVNAMEN Bonnin Gertrude Simmons Simmons Gertrude Felker Gertie Eveline Geburtsname KURZBESCHREIBUNG US amerikanische indigene Schriftstellerin Musikerin und AktivistinGEBURTSDATUM 22 Februar 1876GEBURTSORT Yankton Sioux Reservat South DakotaSTERBEDATUM 26 Januar 1938STERBEORT Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zitkala Sa amp oldid 236976598