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Yehiel De Nur hebraisch יחיאל די נור geburtig Yehiel Feiner geboren 16 Mai 1909 in Sosnowiec gestorben 17 Juli 2001 in Tel Aviv war ein jiddischer Schriftsteller und Uberlebender des Holocaust Seine zumeist hebraisch geschriebenen Werke uberschreiten die Grenze zwischen Fantasie und wirklichen Ereignissen groteske Folterszenen sexuelle Perversionen bis hin zu Kannibalismus 1 und wurden auch als Holocaust Pulp Fiction bezeichnet 1 Yehiel De Nur wahrend seiner Aussage im Prozess gegen Adolf Eichmann am 7 Juni 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkrieges war er zwei Jahre lang Haftling im Konzentrationslager Auschwitz De Nur wanderte 1945 nach Palastina spater Israel aus und schrieb mehrere Bucher unter dem Pseudonym K Tzetnik bzw Ka Tzetnik 135633 seiner Haftlingsnummer in Auschwitz wobei Ka Tzetnik ק צטניק auf Jiddisch so viel wie KZ Haftling bedeutet Sein bekanntestes Werk ist der 1955 veroffentlichte Roman The House of Dolls welcher in unterschiedlichen deutschen Ubersetzungen unter den Titeln Hollenfahrt Gerlingen 1980 Das Haus der Puppen Paris 1960 Munchen 1995 Nazi Puppenhaus und Freuden Abteilung Paris 1960 in mehreren Auflagen erschien Es geht darin um ein Lagerbordell in Auschwitz 2 Die Grenzen zur Fiktion sind dabei fliessend Der Erfolg des Buches gilt als literarischer Turoffner fur die semipornographischen Stalagim ein Naziploitation Genre 3 Das Buch ist trotzdem Bestandteil des Schulkurrikulums in Israel 3 und israelische Besucher der Gedenkstatte frequentieren sehr haufig den beschriebenen Lager Block Der Roman war die Inspiration fur den Bandnamen Joy Division 4 Besonderes Aufsehen erregte De Nur mit seinem Erlebnisbericht Shivitti auf deutsch auch unter dem Titel Ich bin der SS Mann erschienen in dem er uber seine LSD Therapie bei dem niederlandischen Arzt Jan C Bastiaans berichtete Mit dieser versuchte er seine grauenvollen Erinnerungen an Auschwitz zu verarbeiten Tom Segev leitete 1999 sein Buch Die siebte Million uber die Erinnerungskultur Israels im Hinblick auf den Holocaust mit einer Schilderung seiner Begegnung mit De Nur und der Hintergrunde dieses Buches ein 5 De Nur sagte am 7 Juni 1961 als Zeuge im Prozess gegen Adolf Eichmann aus In seiner Rede beschrieb er Auschwitz als Planet der Asche Noch bevor er alle vom Generalstaatsanwalt gestellten Fragen beantworten konnte verlor er im Gerichtssaal das Bewusstsein und war nicht mehr in der Lage seine Zeugenaussage fortzusetzen 6 Die Aussage deckte auch sein Pseudonym auf Werke BearbeitenSalamandrah סלמנדרה כרוניקה של משפחה יהודית במאה העשרים Tel Aviv 1946 Beit ha bubot jidd Dos hoiz fun di ljalkes Ateneo Literario en el IWO Buenos Aires 1955 Neuausgabe u d T Daniela Amarilis Tel Aviv 1980 engl Fassung The House of Dolls dt Fassungen Freuden Abteilung GOPA Paris 1960 Hollenfahrt Aus d Jidd v Gerlinde Quenzer Bleicher Gerlingen 1980 ISBN 3 88350 413 0 Das Haus der Puppen Aus dem Engl v Thomas Lindquist Piper Munchen 1993 ISBN 3 492 03515 9 Der zeiger wos ibern kop Mit Zeichnungen v Gerson Knispl Tel Aviv 1961 engl The Clock Above the Head Piepel New English Library London 1962 As sṭern ham Menora Tel Aviv 1967 Phoenix over the Galilee Harper amp Row New York 1969 Star Eternal Arbor House New York 1971 Sunrise over hell Corgi Books Ealing London 1979 Naqam Misrad hab Biṭṭaḥon Tel Aviv 1981 ISBN 965 05 0012 X Di svue J L Peretz Tel Aviv 1982 Ṣofen edmaʿmassa hag garʿin sel Oswiṣ haq Qibbuṣ ham Me uḥad Ramad Gan 1987 jidd Siwiti engl Shivitti A Vision Harper amp Row San Francisco 1989 dt Shivitti Eine Vision Aus d Engl v Thomas Lindquist Kunstmann Munchen 1991 dass u d T Ich bin der SS Mann Eine Vision Piper Munchen 1994 Serie Piper 1725 ISBN 3 492 11725 2 dass Pieper Grune Kraft Lohrbach 2005 Der grune Zweig ISBN 3 922708 50 1 Di zeung Peretz Tel Aviv 1990 Kaddish Algemeiner Associates New York 1994 ISBN 0 9665159 0 0Literatur BearbeitenYechiel Szeintuch Ka Tzetnik In Dan Diner Hrsg Enzyklopadie judischer Geschichte und Kultur EJGK Band 3 He Lu Metzler Stuttgart Weimar 2012 ISBN 978 3 476 02503 6 S 338 341 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yehiel Dinur Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Yehiel Feiner im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b David Mikics Holocaust Pulp Fiction In Tablet Magazine 19 April 2012 Online House of Dolls Beit ha bubot Memento vom 28 April 2009 im Internet Archive novelguide com 2002 a b Isabel Kershner Jerusalem Journal Israel s Unexpected Spinoff From a Holocaust Trial Courtesy of Heymann Brothers Films In New York Times 6 September 2007 Gunther Fischer Manfred Prescher Nur noch kurz die Welt retten Beruhmte Songzeilen und ihre Geschichte Darmstadt 2015 S 119 Tom Segev Die siebte Million Der Holocaust und Israels Politik der Erinnerung Rowohlt Reinbek b Hamburg 1995 ISBN 3 498 06244 1 S 10 22 Prozess gegen Adolf Eichmann Videomitschnitt der Sitzung No 68Normdaten Person GND 105117358 lobid OGND AKS LCCN n50062220 NDL 00435611 VIAF 76212445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Feiner YehielALTERNATIVNAMEN De Nur Yehiel Ka Tzetnik 135633 Pseudonym KURZBESCHREIBUNG judischer Auschwitzhaftling und SchriftstellerGEBURTSDATUM 16 Mai 1909GEBURTSORT SosnowiecSTERBEDATUM 17 Juli 2001STERBEORT Tel Aviv Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yehiel Feiner amp oldid 228465016