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Yamanouchi Sugao japanisch 山内 清男 2 Januar 1902 in Shitaya Stadt Tokio heute Taitō Tokio 29 August 1970 daselbst war ein japanischer Archaologe der zuletzt an der Seijō Universitat in Tokyo lehrte Er war einer der fuhrenden Forscher auf dem Gebiet der Jōmon Zeit Er erstellte anhand der Stratigraphie eine detaillierte Typologie der Schnurkeramik und eine vollstandige relative Chronologie der Jōmon Zeit Ausserdem klarte er durch Untersuchungen der Keramiken und der Pflanzenfaserreste wie die Schnurmuster aufgebracht worden waren Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenYamanouchi wurde 1902 als altester Sohn von Yamanouchi Sōko einem Japanischlehrer im Tokyoter Stadtbezirk Shitaya heute Taitō geboren Bedingt durch einen Arbeitsplatzwechsel seines Vaters besuchte er eine Grundschule in der Prafektur Tochigi und kehrte 1910 als sein Vater seine Anstellung dort aufgab mit ihm nach Tokyo zuruck Dort beendete er mit seinem Klassenkameraden dem spateren Philosophen und Philologen Michitarō Tanaka 1902 1985 die Grundschule Er setzte seine schulische Ausbildung 1914 an der Waseda Mittelschule fort an der auch sein Vater unterrichtete Dort horte er 1915 einen Vortrag uber die Evolutionstheorie des bekannten Biologen Asajirō Oka 1868 1944 der den Darwinismus in Japan bekannt gemacht hat Er las Darwins Werk Uber die Entstehung der Arten im Original und vertiefte sein Interesse mit der Lekture von Werken zum Neolamarckismus und zu Mendels und Edwin Conklins Vererbungslehre 1917 kam er erstmals durch den Fundplatz und Muschelhaufen Horinouchi mit der Jōmon Keramik in Beruhrung Ende 1918 lernte er den Archaologen Iwao Ōba 1899 1975 kennen und besuchte erstmals Ryuzō Torii 1919 schrieb er sich an der kaiserlichen Universitat Tokyo ein und begann Anthropologie zu studieren 1921 nahm er unter der Leitung von Ryuzō Torii an Ausgrabungen am Horinouchi Muschelhaufen teil Wahrend einer Studienreise nach Matsudo entdeckte er mit den beiden jungeren Kommilitonen Ichirō Yawata und Teiken Usami den Kamihongō Muschelhaufen Yamanouchi beschloss sich auf die Vererbung zu konzentrieren und stellte fortan Forschungen zur Anthropologie und Urgeschichte an 1922 veroffentlichte er eine anthropologische Untersuchung der Bewohner des Landkreises Suwa Wegen seines Interesses am Sozialismus und seiner Teilnahme an Ōsugi Sakaes Hokufukai geriet Yamanouchi von 1920 bis 1924 ins Blickfeld der Behorden Er war gezwungen sich zu seiner Grossmutter nach Kagoshima zu fluchten und sich dort immer wieder zu verstecken 1924 arbeitete Yamanouchi an der medizinischen Fakultat der Universitat Tōhoku als Hilfskraft Im gleichen Jahr untersuchte er zusammen mit Ichirō Yawata die Muschelhugel von Ogawa und Sanganji 三貫地貝塚 Etwa zur gleichen Zeit lernte er durch die Schriften von Oscar Montelius das Prinzip des geschlossenen Fundes und auch das stratigraphische Prinzip kennen Dies veranlasste ihn unmittelbar nach den Ausgrabungen der Muschelhaufen Matsumoto Hikoshichirō in Sendai zu besuchen Matsumoto Hikoshichirō war der erste Forscher in Japan der 1919 einen Muschelhugel in Satohama 里浜貝塚 stratigrafisch freigelegt hatte 1 In der Folge nahm er an Ausgrabungen in der gesamten Tōhoku Region teil sammelte stratigrafische Erkenntnisse und Informationen uber Jōmon Keramiken und veroffentlichte die Ergebnisse 1932 und 1933 unter dem Titel Nihon enko no bunka 日本遠古之文化 in der Zeitschrift Dolmen 1933 gab er auf eigenen Wunsch seine Stelle an der Universitat auf kehrte nach Tokyo zuruck und leitete eine Papeterie Ein Jahr spater 1934 kehrte er in den Wissenschaftsbetrieb zuruck und grundete die Forschungsgruppe fur primitive Kulturen 原始文化研究会 Die Feststellung des relativen Alters mittels Chronologisierung der Keramikfunde die auf das Expertentrio Yamanouchi Yawato und Konō Isamu zuruckging wurde insbesondere von der jungeren Generation positiv aufgenommen und auch von Oyama Kashiwa und dem von ihm gegrundeten Institut fur Vorgeschichte 大山史前学研究所 unterstutzt Ihre Methode stand im Gegensatz und in der Konkurrenz zur Auffassung von Sadakichi Kita und der alteren Forschergeneration deren Bestimmung auf den Darstellungen des Kojiki und Nihongi basierte und eher dem heuristischen Prinzip des Menschenverstandes folgte Der Gegensatz dieser beiden Lehrmeinungen gipfelte im sogenannten Minerva Streit ミネルヴァ論争 Anfang 1937 wurde die Forschungsgruppe fur primitive Kulturen in Gesellschaft fur prahistorische Archaologie 先史考古学会 umbenannt Diese Gesellschaft gab dann auch die Zeitschrift fur prahistorische Archaologie heraus in deren erster Ausgabe Yamanouchi eine Typologie und Klassifikation der Jōmon Keramiken nebst einer Chronologie vorstellte 1939 erschien der erste Teil des Bildlexikons prahistorischer Irdenwaren Japans die Kantō Region 日本先史土器図譜 第一部 関東地方 Noch wahrend der Vorbereitung des zweiten Teils zur Tōhoku Region wurde Yamanouchi nach Sendai evakuiert wo im Mai 1945 wahrend eines Luftangriffs Fotografien und Fundstucke die Chōsuke Serizawa aufbewahrt hatte verbrannten Die Veroffentlichung des zweiten Teils wurde dadurch unmoglich gemacht 1946 fuhrte er zusammen mit Namio Egami 1906 2002 Prospektionen in Mandschukuo und Nord China durch Nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Japan zuruck und ubernahm als Vertretung fur Ichirō Yawata den Lehrstuhl an der Kaiserlichen Universitat Tokyo Ein Jahr spater erhielt er eine ordentliche Professur am anthropologischen Lehrstuhl Yamanouchi fuhrte die Forschung der Vorkriegszeit fort und veroffentlichte 1962 eine zusammenfassende Darstellung Nihon senshi doki no jōmon 日本先史土器の縄紋 etwa Schnurmuster prahistorischer Irdenwaren Japans Fur diese Abhandlung erhielt er den akademischen Grad eines Doktor phil an der Universitat Kyoto Zur gleichen Zeit erreichte er die Altersgrenze schied an der Tōdai Universitat aus dem Dienst aus und lehrte fortan an der Seijō Universitat Yamanouchi starb am 29 August 1970 im Alter von 68 Jahren an einer Lungenentzundung Werke Auswahl BearbeitenSugao Yamanouchi 日本旧石器時代 etwa Das japanische Palaolithikum Iwanami 1982 ISBN 978 4 0 0420209 7 Sugao Yamanouchi 日本先史土器図譜 第一部 関東地方 第一輯 第十輯 etwa Bildlexikon prahistorischer Irdenwaren Japans Teil I die Kantō Region 1939 1941 Sugao Yamanouchi 日本考古学の秩序 etwa Methoden der japanischen Archaologie Minerva Nr 4 Kanrinshōbo 1936Literatur BearbeitenS Noma Hrsg Yamanouchi Sugao In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 1732 Weblinks BearbeitenKimiyo Suzuki 日本先史土器の分類学的研究 山内清男と日本考古学 Tokyo University Digital Museum 2000 abgerufen am 14 September 2013 japanisch Einzelnachweise Bearbeiten Edward Kidder Das alte Japan Archaologie in Wort und Bild Karl Motzet Munchen 1982 englisch Ancient Japan Ubersetzt von Harry Zeise Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Yamanouchi der Familienname Sugao der Vorname Normdaten Person GND 1078231494 lobid OGND AKS LCCN nr92003178 NDL 00094096 VIAF 54009003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Yamanouchi SugaoALTERNATIVNAMEN 山内 清男 japanisch KURZBESCHREIBUNG japanischer ArchaologeGEBURTSDATUM 2 Januar 1902GEBURTSORT TokioSTERBEDATUM 29 August 1970STERBEORT Tokio Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Yamanouchi Sugao amp oldid 233133068