www.wikidata.de-de.nina.az
Der Begriff Wortklauberei ist im deutschen Sprachgebrauch im Allgemeinen eine abwertende Bezeichnung fur ein Verhalten von Menschen das ausschliesslich die wortliche Auslegung von gesprochenen oder geschriebenen Begriffen Texten oder Wortern erlaubt Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Abgrenzung 3 Etymologie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenWortklauberei ist die beabsichtigte oder unbeabsichtigte einseitige und kleinliche Auslegung von Begriffen Texten und Wortern durch die deren Sinn auf ihre ursprungliche Bedeutung reduziert wird Wortklauberei ignoriert somit in der Regel durch engstirniges pedantisches Denken die im allgemeinen Sprachgebrauch eingeburgerte Verwendung von Begriffen oder ihren sich in einem bestimmten Zusammenhang ergebenden Sinn siehe auch Syntax Beispielsweise ist das Wort astrein ein Begriff aus dem Tischlerhandwerk und bezeichnete ursprunglich qualitativ hochwertige Bohlen beziehungsweise Bretter In der heutigen Umgangssprache wird das Wort jedoch kaum noch im Zusammenhang mit Gegenstanden aus Holz gebraucht sondern wird verwendet um auszudrucken dass etwas oder jemand in Ordnung oder sehr gut ist Wortklauber wurden die metaphorische d h im ubertragenen Sinne gemeinte Bedeutung des Wortes leugnen beziehungsweise nicht wahrnehmen wollen In extremen Fallen kann Wortklauberei abstossend und beleidigend wirken Abgrenzung BearbeitenDie Grenzen und Ubergange zwischen eindeutiger praziser Auslegung von Begriffen Texten und Worten und einseitigem pedantischen am Buchstaben Kleben 1 konnen fliessend und nicht immer eindeutig bestimmbar sein Durch Wortklauberei kann auch Ironie und Sarkasmus zum Ausdruck kommen Ebenso findet Wortklauberei als stilistisches Mittel zum Beispiel bei Wortspielen Verwendung Begriffe mit ahnlicher Bedeutung sind Haarspalterei Erbsenzahlerei Krittelei Pedanterie Spitzfindigkeit und Wortfuchserei Ihnen gemeinsam ist der abwertende Gebrauch zur Bezeichnung einseitig ubertriebener Sichtweisen oder Verhaltensweisen die von vielen Menschen als storend oder lacherlich wahrgenommen werden Etymologie BearbeitenDas Wort klauben entwickelte sich aus dem mittelhochdeutschen Wort kluben dem althochdeutschen klubon und dem mittelniederdeutschen kluven etwa im 18 Jahrhundert zu der Zusammensetzung Wortklauber beziehungsweise Wortklauberei Die ursprungliche Bedeutung von klauben wird als mit den Fingerspitzen Nageln oder Zahnen an etwas herumarbeiten von der Hulse oder Schale befreien pflucken lesen aus sondern mit Muhe heraussuchen beschrieben 2 Daraus abgeleitet wurde der Begriff Wortklauberei der im ubertragenen Sinn kleinliche pedantische makelnde Behandlung eines Wortes oder der Worte uberhaupt bedeutet 3 Siehe auch BearbeitenRabulistik SophistereiLiteratur BearbeitenGerhard Riedmann Wortklaubereien Aphorismen Sammlung Rheine 2003 ISBN 3 934115 12 8 Mario Scheuermann Wortklaubereien Von Serviertochtern und Restaurant Baren ein gastronomisch kulinarisches Sammelsurium der deutschen Sprache aus drei Jahrhunderten Hagen Berchum 2010 ISBN 978 3 942090 04 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Wortklauberei Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Wortklauber Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Haarspalterei Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Marcus Knill Wortwortlich nehmen klauben In Digitales Worterbuch der deutschen Sprache kleben Wortklauberei klauben Wortklauberei wissen deEinzelnachweise Bearbeiten Skrupelhaftigkeit im Gebrauch der Rede Deutsches Worterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm DUDEN Das Herkunftsworterbuch Die Etymologie der deutschen Sprache Bibliographisches Institut Mannheim 1963 ISBN 3 411 00907 1 S 330 Wortklauberei In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 30 Wilb Ysop XIV 2 Abteilung S Hirzel Leipzig 1960 woerterbuchnetz de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wortklauberei amp oldid 205664538