Wolframtellurid ist eine anorganische chemische Verbindung des Wolframs aus der Gruppe der Telluride und Dichalkogenide.
Kristallstruktur | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
_ W1 _ W2 _ Te | ||||||||||
Allgemeines | ||||||||||
Name | Wolframtellurid | |||||||||
Andere Namen |
| |||||||||
Verhältnisformel | WTe2 | |||||||||
Kurzbeschreibung | grauer Feststoff | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
| ||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 439,04 g·mol−1 | |||||||||
Aggregatzustand | fest | |||||||||
Dichte | 9,49 g·cm−3 | |||||||||
Schmelzpunkt | 972 °C (Zersetzung) | |||||||||
Löslichkeit |
| |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
| ||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Gewinnung und Darstellung Bearbeiten
Wolframtellurid kann durch Reaktion von Wolfram mit Tellur im Vakuum bei 800 °C gewonnen werden.
Eigenschaften Bearbeiten
Wolframtellurid ist ein grauer Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist. Bei Erwärmung beginnt er ab etwa 650 °C mit Sauerstoff zu reagieren und im Vakuum zersetzt er sich ab etwa 600 °C. Er besitzt eine orthorhombische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pmn21 (Raumgruppen-Nr. 31) . Das Material besitzt eine Schichtstruktur. In Wolframtellurid konnte 2014 das Vorhandensein eines Riesenmagnetowiderstand bei tiefen Temperaturen und 2015 die Existenz der Quasiteilchen vom Typ der Weyl-Fermionen nachgewiesen werden.
Verwendung Bearbeiten
Wolframtellurid wird in der Halbleiterindustrie verwendet.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics, 94th Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4665-7115-0, S. 97 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Erik Lassner, Wolf-Dieter Schubert: Tungsten Properties, Chemistry, Technology of the Element, Alloys, and Chemical Compounds. Springer Science & Business Media, 2012, ISBN 978-1-4615-4907-9, S. 167 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- Jane E. Callanan, G.A. Hope, Ron D. Weir, Edgar F. Westrum: Thermodynamic properties of tungsten ditelluride (WTe2) I. The preparation and lowtemperature heat capacity at temperatures from 6 K to 326 K. In: The Journal of Chemical Thermodynamics. 24, 1992, S. 627, doi:10.1016/S0021-9614(05)80034-5.
- B. E. Brown: The crystal structures of WTe2 and high-temperature MoTe2. In: Acta Crystallographica. 20, 1966, S. 268, doi:10.1107/S0365110X66000513.
- Chia-Hui Lee, Eduardo Cruz Silva, Lazaro Calderin, Minh An T. Nguyen, Matthew J. Hollander, Brian Bersch, Thomas E. Mallouk, Joshua A. Robinson: Tungsten Ditelluride: a layered semimetal. In: Scientific Reports. 5, 2015, S. 10013, doi:10.1038/srep10013.
- Mazhar N. Ali, Jun Xiong, Steven Flynn, Jing Tao, Quinn D. Gibson, Leslie M. Schoop, Tian Liang, Neel Haldolaarachchige, Max Hirschberger, N. P. Ong, R. J. Cava: Large, non-saturating magnetoresistance in WTe2. In: Nature. 2014, doi:10.1038/nature13763.
- Spektrum der Wissenschaft: Typ-2-Weyl-Fermionen: Neues aus der Teilchenvorhersage, abgerufen am 5. Juni 2016.
- Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds, Second Edition. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 442 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).