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Wolfram Friedrich Wilhelm Pflug 4 August 1923 in Hohenkranig Kreis Konigsberg Nm 26 Dezember 2013 in Wilsede 1 war ein deutscher Landschaftsokologe Ingenieurbiologe Landschaftsarchitekt und Forstwissenschaftler Er war von 1965 bis 1988 Inhaber des Lehrstuhls fur Landschaftsokologie und Landschaftsgestaltung der Rheinisch Westfalischen Technischen Hochschule Aachen RWTH Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Mitgliedschaften 3 Ehrungen 4 Schriften Auswahl 4 1 Eigenstandige Schriften 4 2 Als Mitverfasser 4 3 Als Herausgeber 4 4 Als Bearbeiter 5 Literatur 6 Werkverbleib 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWolfram Pflug besuchte von 1934 bis 1941 das Realgymnasium in Schwedt Oder Als Freiwilliger trat er 1941 als Offiziersanwarter aktiv in die Kriegsmarine ein Crew V 41 Er war u a Kommandant des Vorpostenbootes 5905 Varanger der 59 Vorpostenflottille Am 26 April 1944 wurde ein von Pflug gefuhrtes Geleit funf Handelsschiffe sudlich Bodo von uber 80 Kampfflugzeugen eines britischen Tragerverbandes im Nordatlantik angegriffen Er wurde durch einen Bauchschuss schwer verwundet 1945 46 war er wahrend der Gefangenschaft in Norwegen Kommandant des Fuhrerschiffes Orion ex UJ 1702 des Deutschen Minenraumdienstes unter dem Minenraumchef Norwegen Fregattenkapitan Philipp 1946 wurde er in Hamburg aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen Sein letzter Dienstgrad war Oberleutnant zur See Sein Motto beim Wechsel von der geliebten Marine zur Forstwissenschaft Der Sturm heult in den Wanten und Stagen der Schiffsmasten wie in den Zweigen und Asten der Waldbaume Nach der praktischen Lehrzeit als Forsteleve im Forstamt Langeloh im Kreis Harburg studierte er Forstwissenschaft an der Forstakademie in Hann Munden Von 1952 bis 1954 war er bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald SDW im Landesverband Rheinland Pfalz tatig und im Anschluss von 1954 bis 1965 als Referent fur Landschaftspflege im Ministerium fur Landwirtschaft Weinbau und Forsten des Landes Rheinland Pfalz in Mainz In diesem Zeitraum setzte er sich fur die Erhaltung Neuanlage und Pflege von naturlichen und naturnahen Landschaftselementen im Rahmen von Flurbereinigungen Aussiedlung von Hofen Strassen Wasser Berg und Tagebauten sowie bei der Schiffbarmachung der Mosel ein Sein letzter Dienstgrad war Oberforstmeister 1965 wurde er zum ordentlichen Professor ernannt und auf den neugeschaffenen Lehrstuhl fur Landschaftsokologie und Landschaftsgestaltung an der Fakultat fur Bauwesen der RWTH Aachen berufen Den Studenten der Studienrichtungen Architektur Stadtplanung Strassen Wasser und Bergbau Vermessungswesen Biologie und Wirtschaftswissenschaften vermittelte er die Zusammenhange zwischen den naturlichen Gegebenheiten und den Auswirkungen von Eingriffen in die Natur und Landschaft Sein Forschungsschwerpunkt war die Erfassung und Aufbereitung der Eigenschaften des Naturhaushaltes in Form von landschaftsokologischen Raumeinheiten und deren Eignung fur die Landnutzung in der Regional Bauleit Orts und Fachplanung Mehrere Modellarbeiten zeugen von der Anwendung seiner Forschungsergebnisse im Rahmen von Projekten u a Hexbachtal im Ruhrgebiet Strassenplanung 1977 Hambach Braunkohlentagebau 1975 Aachen Stadtplanung 1978 Saar Ausbau zur Schifffahrtsstrasse 1976 77 Ems bei Rietberg Flurbereinigung Wasserbau 1980 Brandscheid Eifel Flurbereinigung 1991 Daruber hinaus verfasste er Beitrage zur Geschichte des Naturschutzes und der Landschaftspflege u a 1969 1970 und 1998 zur Frage des Farbanstrichs von Bauwerken unter landschaftsgestalterischen Gesichtspunkten mit Fachkollegen 1960 und beteiligte sich im Buch uber seinen Heimatkreis Konigsberg Neumark 1996 Nach seiner Emeritierung 1988 blieb Pflug weiterhin wissenschaftlich aktiv 1998 war er Herausgeber des umfangreichen Standardwerks Braunkohlentagebau und Rekultivierung Landschaftsokologie Folgenutzung Naturschutz das die Summe der bei den Braunkohlentagebau Rekultivierungen gewonnenen Erfahrungen enthielt Als 1994 das britische Militar die durch ihre Panzer und andere Kettenfahrzeuge verwusteten Roten Flachen im Naturschutzgebiet Luneburger Heide 18 km verliess war er in seiner Eigenschaft als Mitglied des Vorstandes des Vereins Naturschutzpark e V und zuletzt Vorsitzender der Kommission Roten Flachen an den Planungen zur Wiederherstellung der Heiden beteiligt Universitatsprofessor em Wolfram Pflug wohnte zuletzt im Heidedorf Wilsede wo er am 26 Dezember 2013 verstarb Mitgliedschaften BearbeitenProfessor Pflug engagierte sich in zahlreichen Gremien So war er ab 1960 korrespondierendes Mitglied der Akademie fur Raumforschung und Landesplanung Hannover war von 1969 bis 1991 Mitglied des Kuratoriums fur den Europapreis fur Landespflege der Johann Wolfgang von Goethe Stiftung zu Basel wurde 1973 als Mitglied in den Deutschen Rat fur Landespflege berufen war von 1980 bis 1991 Vorsitzender der Gesellschaft fur Ingenieurbiologie von 1990 bis 1997 Vorsitzender des Vereins Archiv und Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland sowie von 1995 bis 2003 Vorstandsmitglied des Vereins Naturschutzpark Ehrungen Bearbeiten1944 EK II und EK I Eisernes Kreuz 2 und 1 Klasse Kriegsabzeichen fur Minensuch U Boots Jagd und Sicherungsverbande Verwundetenabzeichen in Schwarz 1953 Ehrenurkunde des Landesverbandes Rheinland Pfalz der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald 1970 Kulturpreis der Rheinischen Raiffeisenbanken 1988 Gerd Grzella Das Portrat Prof Wolfram Pflug Klenkes Stadtmagazin Aachen 8 1988 S 8 1993 Hans Joachim Einbrodt Ein Leben mit der Umwelt und fur die Umwelt Personliche Worte zum 70 Geburtstag an Herrn Univ Prof Dipl Forstw Wolfram Pflug Wissenschaft und Umwelt 3 4 1993 S 163 und 164 1995 Werner Mayser Knut Limpert und Thomas Hintz Professor Wolfram Pflug 70 Jahre lebendiger Naturschutz und Landschaftspflege Gesellschaft fur Ingenieurbiologie Festschrift Mitteilungen 4 April 1995 S 2 4 2000 Albert Schmidt Ehrung von Professor Pflug im Rahmen eines Symposiums Aspekte der Naturschutzgeschichte in Deutschland Stiftung Naturschutzgeschichte Hrsg Wegmarken Beitrage zur Geschichte des Naturschutzes Klartext Essen 2000 S 274 280 2000 Ehrenmitgliedschaft in der Gesellschaft fur Ingenieurbiologie e V Schriften Auswahl BearbeitenEigenstandige Schriften Bearbeiten Landschaftspflege Schutzpflanzungen Flurholzanbau Eine Anleitung fur die Planung Ausfuhrung und Pflege Handbucher fur Landschaftspflege und Flurholzanbau Band 1 Euting Neuwied 1959 Neuauflage 1961 Landschaftsokologisches Gutachten zum geplanten Braunkohlentagebau Hambach I 2 Bande Aachen 1975 Landschaftsokologisches Gutachten zum geplanten Baugebiet im Bereich Horn Lehe West Bremen Aachen 1982 Hofgeholze Baume und Straucher als Kulturlandschaftselement und naturlicher Witterungsschutz Anordnung Bestandsaufnahme Beispiele Borntraeger Stuttgart 2012 145 Beitrage in Fachzeitschriften und FachbuchernAls Mitverfasser Bearbeiten W Pflug H Birkigt P Brahe M Horbert J Voss H Wedeck und St Wust Landschaftsplanerisches Gutachten Aachen Stadt Aachen Hrsg Aachen 1978 239 S W Pflug G Ruwenstroth E Stahr K Limpert R Regenstein und K Schott Wasserbauliche Modellplanung Ems bei Rietberg auf landschaftsokologischer Grundlage Landesamt fur Agrarordnung Nordrhein Westfalen Hrsg Munster 1980 115 S W Pflug und H Wedeck Zur Bedeutung landschaftsokologischer Grundlagen fur die Planung Buchwald Engelhardt Hrsg Handbuch fur Planung Gestaltung und Schutz der Umwelt Bd 3 BLV Munchen Wien Zurich 1980 S 65 80 ISBN 3 405 12033 0 W Pflug H Ant M Horbert H Wedeck und Mitarbeiter Landschaftsokologisches und landschaftsgestalterisches Gutachten zum Kernkraft Kalkar Essen Aachen 1983 288 S Als Herausgeber Bearbeiten mit Alfred Conrad Boettger Stadt und Landschaft Raum und Zeit Festschrift fur Erich Kuhn zur Vollendung seines 65 Lebensjahres Koln 1969 Darin Wolfram Pflug 200 Jahre Landespflege in Deutschland S 237 289 Uferschutzwald an Fliessgewassern Jahrbuch der Gesellschaft fur Ingenieurbiologie Band 1 Stuttgart 1982 ISBN 3 7828 1475 4 Wurzelwerk und Standsicherheit von Boschungen und Hangen Jahrbuch der Gesellschaft fur Ingenieurbiologie Band 2 Aachen 1985 ISBN 3 925537 00 7 Erosionsbekampfung im Hochgebirge Jahrbuch der Gesellschaft fur Ingenieurbiologie Band 3 Aachen 1988 ISBN 3 925537 02 3 zusammen mit Eva Hacker Flussdeiche und Flussdamme Bewuchs und Standsicherheit Jahrbuch der Gesellschaft fur Ingenieurbiologie Band 7 Aachen 1999 ISBN 3 9802634 4 4 Darin Wolfram Pflug Eckart Stahr Wald auf und an Flussdeichen S 297 321 Braunkohlentagebau und Rekultivierung Landschaftsokologie Folgenutzung Naturschutz Springer Berlin 1998 ISBN 3 540 60092 2 Als Bearbeiter Bearbeiten Heimatkreis Konigsberg Neumark Hrsg Kreis Konigsberg Neumark Erinnerungen an einen ostbrandenburgischen Landkreis Bearbeiter Hans Gottfried Bluhm Wolfram Pflug Burkhard Regenberg und Rudolf Herbert Tamm Literatur BearbeitenStiftung Naturschutzgeschichte Hrsg Wegmarken Beitrage zur Geschichte des Naturschutzes Festschrift fur Wolfram Pflug Veroffentlichungen der Stiftung Naturschutzgeschichte Band 1 Die Beitrage des Bandes sind auf dem Symposium Aspekte der Naturschutzgeschichte in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Alfred Toepfer Akademie fur Naturschutz anlasslich des 75 Geburtstags von Wolfram Pflug am 6 und 7 Juni 1998 in Wilsede gehalten worden Darunter Wolfram Pflug Gegen das Vergessen Landschaftsgestaltung und Naturschutz in Deutschland vor 1945 ostlich von Oder und Neisse dargestellt am ehemaligen Kreis Konigsberg Neumark S 151 187 Klartext Essen 2000 ISBN 3 88474 868 8 Wolfram Pflug in Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 2003 19 Ausgabe Band II K Scho Bio bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart K G Saur Munchen 2003 ISBN 3 598 23607 7 S 2504 Wolfram Pflug in WER ist WER Das deutsche WHO s WHO XLVII Ausgabe 2008 09 Schmidt Romhild EssenWerkverbleib BearbeitenWolfram Pflugs Vorlass befindet sich im Archiv der Stiftung Naturschutzgeschichte im Schloss Drachenburg Konigswinter Rhein Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfram Pflug im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzbiographie mit Foto beim Deutschen Rat fur LandespflegeEinzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige in der Bohme Zeitung vom 2 Januar 2014 einsehbar unter Ticket 2014011210005301Normdaten Person GND 189557702 lobid OGND AKS LCCN nr2001025428 VIAF 26991545 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pflug WolframALTERNATIVNAMEN Pflug Wolfram Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Landschaftsokologe Ingenieurbiologe Landschaftsarchitekt und ForstwissenschaftlerGEBURTSDATUM 4 August 1923GEBURTSORT Hohenkranig Kreis Konigsberg Nm STERBEDATUM 26 Dezember 2013STERBEORT Wilsede Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfram Pflug amp oldid 228875371