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Wolfgang Gert Stresemann 20 Juli 1904 in Dresden 6 November 1998 in Berlin war ein deutscher Jurist Buchautor Orchesterintendant Dirigent und Komponist Sein Vater war Reichskanzler Gustav Stresemann Wolfgang Stresemann 1928Wolfgang Stresemann mit seinen Eltern 1920er Jahre Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Kompositionen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenStresemann wuchs in Berlin auf besuchte dort ein Gymnasium und studierte zunachst Rechtswissenschaften da er ursprunglich seinem Vater Gustav Stresemann Reichskanzler Aussenminister Friedensnobelpreistrager folgend in die Politik gehen wollte Zugleich studierte er Musik bei Jean Paul Ertel Komposition Klavier und bei Walther Gmeindl Instrumentation Dirigieren Bereits in den zwanziger Jahren trat er in Berlin als Dirigent auf Im Fach der Rechtswissenschaften promovierte er mit einer Arbeit uber die Rechtsprechung des Kartellgerichts Wahrend seines Studiums in Heidelberg wurde Stresemann Mitglied der Verbindung Rupertia 1957 wurde er Ehrenmitglied der Burschenschaft Neogermania Berlin und Bonn Die Nationalsozialisten hatten seinen Vater politisch bis zu dessen Tod 1929 bekampft Nach dem Regierungsantritt Adolf Hitlers 1933 verschlossen sich Wolfgang Stresemann samtliche Auftritts und Arbeitsmoglichkeiten auch wegen der judischen Herkunft seiner Mutter Kate Stresemann Unter dem Eindruck der sich steigernden Judenverfolgung emigrierte Stresemann 1939 mit seiner Familie in die USA Dort arbeitete er als Assistent Bruno Walters und ab 1949 als Chefdirigent des Orchesters von Toledo Ohio dazu auch als Musikkritiker Im Juni 1953 dirigierte Stresemann erstmals das Berliner Philharmonische Orchester Am 18 August 1953 heiratete er in Munchen die amerikanische Pianistin Mary Jean Athay 1924 2007 1956 kehrte er endgultig nach Berlin zuruck und war bis 1959 zunachst Intendant des Radio Symphonie Orchesters Berlin Von 1959 bis 1978 und nochmals kommissarisch von 1984 bis 1986 war Stresemann Intendant des Berliner Philharmonischen Orchesters und somit der Mann hinter Herbert von Karajan nbsp Ehrengrab von Wolfgang Stresemann auf dem Waldfriedhof DahlemIn seinem Ruhestand entfaltete er eine spate Karriere als Schriftsteller 1 Wolfgang Stresemann starb im November 1998 im Alter von 94 Jahren in Berlin Er wurde auf dem dortigen Waldfriedhof Dahlem beigesetzt Grablage 011 260 2 Auf Beschluss des Berliner Senats ist die letzte Ruhestatte von Wolfgang Stresemann seit 1999 als Ehrengrab des Landes Berlin gewidmet Die Widmung wurde im Jahr 2021 um die ubliche Frist von zwanzig Jahren verlangert 3 Stresemanns Nachlass ist in der Berliner Akademie der Kunste archiviert Seine Tochter Christina vormalige Assistentin von Jutta Limbach war von 2002 bis 2022 Richterin am Bundesgerichtshof Werke BearbeitenDie Rechtsprechung des Kartellgerichts Dissertation Erlangen 1929 Philharmonie und Philharmoniker Stapp Berlin 1977 ISBN 3 87776 518 1 Englische Ausgabe unter dem Titel The Berlin Philharmonic from Bulow to Karajan Stapp Berlin 1979 ISBN 3 87776 518 1 Ubersetzt von Jean Stresemann Mein Vater Gustav Stresemann Herbig Munchen 1979 ISBN 3 7766 0974 5 und abends in die Philharmonie Erinnerungen an grosse Dirigenten Kristall bei Langen Muller Munchen 1981 ISBN 3 607 00045 X Die Zwolf vom Siegeszug der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker Atlantis Musikbuch Verlag Zurich 1982 ISBN 3 7611 0652 1 2 erganzte Auflage 1990 ISBN 3 254 00159 1 Eine Lanze fur Felix Mendelssohn Stapp Berlin 1984 ISBN 3 87776 275 1 Weimar Augenzeuge deutscher Schicksalsjahre Vortrag Robert Bosch Stiftung Stuttgart 1986 Wie konnte es geschehen Hitlers Aufstieg in der Erinnerung eines Zeitzeugen Ullstein Berlin Frankfurt 1987 ISBN 3 550 07981 8 Ein seltsamer Mann Erinnerungen an Herbert von Karajan Ullstein Frankfurt Berlin 1991 ISBN 3 550 06508 6 Zeiten und Klange ein Leben zwischen Musik und Politik Ullstein Frankfurt Berlin 1994 ISBN 3 550 07061 6Kompositionen BearbeitenSymphonie Manuskript uraufgefuhrt in Berlin durch Max von Schillings Kammermusik Drei Lieder fur Gesang und Pianoforte op 5 Bote amp Bock 1927 und weitere Liedvertonungen 4 Literatur BearbeitenWolfgang Stresemann In Werner Grunzweig Christiane Niklew Hrsg Archive zur Musik des 20 Jahrhunderts Band 9 2004 ISBN 978 3 936000 22 1 Umstrittener Konzertsaal In Berliner Zeitung 20 August 1994 zum Buch Zeiten und Klange Ein Herr von hohem Pflichtgefuhl In Berliner Zeitung 9 November 1998 Nachruf Ein Herr und Diplomat auf dem glatten Orchesterparkett In Die Welt Nachruf Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 671 672 Stresemann Wolfgang in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1142Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wolfgang Stresemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Wolfgang Stresemann in der Deutschen Digitalen Bibliothek Wolfgang Stresemann Archiv im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Wolfgang Stresemann im Gesprach mit Walther Schmieding in der Reihe Zeugen des Jahrhunderts angelegt im Projekt Gedachtnis der Nation Interview 23 September 1979 Dauer 44 19 Minuten Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Stresemann Internationales Biographisches Archiv 09 1999 vom 22 Februar 1999 im Munzinger Archiv abgerufen am 8 Mai 2017 Artikelanfang frei abrufbar Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 589 Ehrengrabstatten des Landes Berlin Stand August 2021 PDF 2 3 MB S 77 Auf Webseite der Senatsverwaltung fur Umwelt Mobilitat Verbraucher und Klimaschutz Abgerufen am 24 Juli 2022 Vorlage zur Kenntnisnahme Anerkennung Verlangerung und Nichtverlangerung von Grabstatten als Ehrengrabstatten des Landes Berlin PDF 195 kB Abgeordnetenhaus von Berlin Drucksache 18 3959 vom 4 August 2021 S 2 6 Abgerufen am 24 Juli 2022 Kurschners Deutscher Musiker Kalender 1954 de Gruyter Berlin 1954 Sp 1316Normdaten Person GND 118755943 lobid OGND AKS LCCN n78020341 VIAF 44431052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stresemann WolfgangALTERNATIVNAMEN Stresemann Wolfgang GertKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Buchautor Orchesterintendant Dirigent und KomponistGEBURTSDATUM 20 Juli 1904GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 6 November 1998STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Stresemann amp oldid 228415976