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Wolfgang Grassmann 20 Februar 1898 in Munchen 6 August 1978 in Herrsching am Ammersee war ein deutscher Chemiker und zweiter Direktor des Kaiser Wilhelm Instituts fur Lederforschung KWI fur Lederforschung in Dresden 1 dessen Arbeit nach dem Krieg im Max Planck Institut fur Eiweiss und Lederforschung in Munchen seine Fortsetzung fand Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrassman war der Sohn eines bekannten Munchener Facharztes und Herzspezialisten 2 Nach dem Notabitur nahm Grassmann am Ersten Weltkrieg teil Von Dezember 1916 bis Januar 1919 war er Angehoriger des Bayerischen Gebirgsinfanterie Ersatzbataillon Nach Kriegsende schloss er sich dem Freikorps Epp an und war an der Niederschlagung der Munchner Raterepublik beteiligt Seit 1919 studierte Grassmann in Munchen Chemie und promovierte 1924 beim Nobelpreistrager Richard Willstatter Wahrend seines Studiums wurde er Mitglied des AGV Munchen 3 Im Anschluss an sein Studium arbeitete er als Assistent am Chemischen Laboratorium der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Unter anderem zusammen mit seinem Kommilitonen und spateren NS Wehrwirtschaftsfuhrer fur Chemische Kampfstoffe Otto Ambros Sein Arbeitsschwerpunkt lag in der organischen Chemie der eiweissspaltenden Enzyme 1928 habilitierte sich Grassmann und war ab 1929 Privatdozent an der Universitat Munchen Ende 1933 trat Grassmann in die SA ein die er aus Prestigegrunden nach der Rohm Krise im November 1935 wieder verliess Einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP lehnte ein Partei Schiedsgericht im Januar 1944 aus Altersgrunden ab 4 Die Direktion des KWI fur Lederforschung in Dresden ubernahm Grassmann im Juni 1934 Sein Vorganger der Chemiker Max Bergmann wurde nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wegen seiner judischen Herkunft entlassen und musste emigrieren 5 Ende 1934 bekam Grassmann eine Honorarprofessur fur Lederchemie an der Technischen Hochschule Dresden Seit Sommer 1936 beteiligte sich das Kaiser Wilhelm Institut fur Lederforschung in Dresden an dem Vierjahres Plan hinsichtlich der Versorgung mit heimischen Gerb und Lederstoffen mit Grassmann arbeitete ebenso im Rohstoff und Devisenstab seit Juni 1937 mit und im Oktober 1940 wurde er zum Leiter des Vierjahresplaninstituts ernannt Als kriegswirtschaftliches Ziel wurde die Autarkie Deutschlands in Bezug auf Gerbstoffe und Lederrohhaute verfolgt Grassmann setzte sich im Mai 1940 als Sachverstandiger der Wirtschaftsgruppe Leder dafur ein dass Haftlinge des Schuhlaufer Kommandos im Konzentrationslager Sachsenhausen auf der sogenannten Schuhprufstrecke zu Trageversuchen herangezogen wurden Hierbei ging es unter anderem um Belastungstests von diversen Schulmaterialien 6 Im Sachsenhausen Prozess von 1947 wurden der Leiter der Schuhprufstelle Ernst Brennscheid angeklagt Grassmann hingegen nicht In Kooperation bzw im Rahmen eines Mitarbeitervertrages mit der I G Farbenindustrie erforschte Grassmann Verfahren Leder gegen den Kampfstoff Lost zu impragnieren 7 Der I G Farbenkonzern sicherte sich durch den Vertrag die Patentrechte aus den Forschungen Grassmanns der dafur eine jahrliche Zuwendung von 4200 Reichsmark erhielt 8 1948 wurde Grassmann Direktor des neugegrundeten Max Planck Instituts fur Eiweiss und Lederforschung in Regensburg das 1957 nach Munchen umsiedelte 9 Seit 1959 war er ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 10 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenZur Kenntnis des sterischen Verlaufs der Cyclopentadien polymerisation uber den Abbau von Cyclo olefinen mit seleniger Saure Dissertation Kiel 1933 mit A Bertho Biochemisches Praktikum Walter de Gruyter amp Co Berlin 1936 mit Wilhelm Ackermann Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation Die Rohhaut und ihre Vorbereitung zur Gerbung Springer Wien 1968 Literatur BearbeitenFlorian Schmaltz Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus zur Kooperation von Kaiser Wilhelm Instituten Militar und Industrie Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Band 11 Wallstein Verlag 2005 Helmut Maier Rustungsforschung im Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen 2004 ISBN 3 89244 497 8 Einzelnachweise Bearbeiten Florian Schmaltz Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus zur Kooperation von Kaiser Wilhelm Instituten Militar und Industrie Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Band 11 Wallstein Verlag 2005 S 292 auszugsweise in Google Books Acta Albertina Ratisbonensia Regensburger Naturwissenschaften Bande 46 48 Naturwissenschaftlicher Verein Regensburg 1989 S 240 Verband Alter SVer VASV Anschriftenbuch und Vademecum Ludwigshafen am Rhein 1959 S 48 Florian Schmaltz Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus zur Kooperation von Kaiser Wilhelm Instituten Militar und Industrie Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Band 11 Wallstein Verlag 2005 S 296 auszugsweise in Google Books Florian Schmaltz Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus zur Kooperation von Kaiser Wilhelm Instituten Militar und Industrie Geschichte der Kaiser Wilhelm Gesellschaft im Nationalsozialismus Band 11 Wallstein Verlag 2005 S 293 295 auszugsweise in Google Books Anne Sudrow Vom Leder zum Kunststoff Werkstoff Forschung auf der Schuhprufstrecke im Konzentrationslager Sachsenhausen 1940 1945 In Helmut Maier Rustungsforschung im Nationalsozialismus Wallstein Verlag Gottingen ISBN 3 89244 497 8 S 229 Florian Schmaltz Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus 2005 S 311 Florian Schmaltz Kampfstoff Forschung im Nationalsozialismus 2005 S 304 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 S 197 Wolfgang Grassmann Nachruf bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von Adolf Butenandt PDF Datei Normdaten Person GND 116823763 lobid OGND AKS VIAF 294498753 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grassmann WolfgangKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker KWI DirektorGEBURTSDATUM 20 Februar 1898GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 6 August 1978STERBEORT Herrsching am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wolfgang Grassmann amp oldid 230313363