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Wilhelm Moog 22 Januar 1888 in Neuengronau 24 Oktober 1935 in Braunschweig war ein deutscher Philosoph Altphilologe und Reformpadagoge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWilly Moog Sohn des Lehrers Emil Moog verbrachte seine Kindheit in Griesheim bei Darmstadt und ging in Darmstadt aufs Neue Gymnasium Er studierte von 1906 bis 1909 in Berlin Munchen und Giessen Klassische Philologie Germanistik und Philosophie und widmete sich schon fruh inspiriert durch die Vorlesungen von Georg Simmel in Berlin intensiv der Philosophie des Neukantianismus Er promovierte 1909 bei Karl Groos an der heimatlichen Universitat Giessen zu einem literarpsychologischen Thema Nach der Promotion lehrte er in Darmstadt am Ludwig Georgs Gymnasium und dem Neuen Gymnasium In dieser Zeit verfasste er u a eine grossere Arbeit zu Homer Er liess sich 1913 vom Lehrdienst zu Zwecken der Habilitation beurlauben und fuhrte in Berlin Recherchen philosophischer Natur durch und arbeitete als Lehrer an einer Hoheren Madchenschule Moog leistete seinen unfreiwilligen Kriegsdienst von 1915 bis 1918 in der Grenzuberwachungsstation Alexandrowo Aleksandrowo in der Nahe von Thorn ab vermutlich keine Gefechtsberuhrungen Ab 1919 Habilitation war er an der Universitat Greifswald tatig zunachst als Privatdozent ab 1922 als ausserordentlicher Professor fur Philosophie Im Herbst 1924 erhielt Moog einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor fur Philosophie und Padagogik an der Technischen Universitat Braunschweig 1927 1930 stand Moog als Dekan der neu gegrundeten Abteilung fur Kulturwissenschaften der Technischen Hochschule Braunschweig vor 1930 entstand sein bekanntestes Buch Hegel und die Hegelsche Schule das international rezipiert und von Jose Gaos 1931 ins Spanische ubersetzt wurde Moogs 1917 erschienenes aber bereits 1915 fertiggestelltes Buch uber Kants Ansichten uber Krieg und Frieden weist eine pazifistische Grundhaltung aus 1 Moogs berufliche Situation als Philosophieprofessor in Braunschweig anderte sich als der Braunschweiger Ministerprasident Dietrich Klagges NSDAP den Rektor Horrmann anwies Moog zu suspendieren und wegen Verletzung der Amtswurde ein Dienststrafverfahren zu eroffnen das die Entlassung aus dem Hochschuldienst anstrebte Moog hatte eine Geliebte die ihn in einem Brief an Klagges denunzierte Mit Eroffnung des Dienststrafverfahrens nahm sich Moog am 24 Oktober 1935 das Leben Die TH Braunschweig besetzte seinen Lehrstuhl erst 1952 wieder mit Hermann Glockner Wie seiner Personalakte zu entnehmen ist war Moog nie Mitglied der NSDAP hatte aber berufsnotwendige Mitgliedschaften in NS Vereinigungen seit dem 1 Juni 1933 war er Mitglied des NS Lehrerbundes seit dem 1 Juli 1933 Mitglied des NSDAP Opferrings seit dem 11 Oktober 1933 der NS Kulturvereinigung und des von Goebbels neu gegrundeten Reichsverbandes Deutscher Schriftsteller Zudem war er seit dem 1 Mai 1934 Forderndes Mitglied der SS 2 N Karafyllis 2015 hat seinen passiven Widerstand gegen das NS Regime in Lehre und Forschung nachgewiesen u a mit der Verweigerung nur noch zu deutschen Philosophen zu prufen und die Bucher judischer Autoren zu verbrennen In seiner Herausgebertatigkeit galt er als philosemitisch Noch 1933 veroffentlichte er in seiner Buchreihe Geschichte der Philosophie in Langsschnitten die Bande von Gustav Kafka und Richard Honigswald die kurz darauf zwangsemeritiert wurden Bedeutung BearbeitenMoog beschaftigte sich hauptsachlich mit der Geschichte der Philosophie und der Philosophie der Padagogik und gehorte zusammen mit Max Frischeisen Kohler zu den Herausgebern des von Friedrich Ueberweg begrundeten Standardwerks Grundriss der Geschichte der Philosophie Band 18 Jahrhundert 12 Aufl 1924 In den Jahren 1917 1920 widmete er sich auch intensiv dem Psychologismus Streit und setzte sich mit Logik und Erkenntnistheorie auseinander vgl seine Habilitationsschrift von 1919 veroffentlicht im Verlag Max Niemeyer 1920 Wichtig sind auch seine durchgangigen Forschungen zum Deutschen Idealismus Werke Auswahl BearbeitenNatur und Ich in Goethes Lyrik 1909 Dissertationsschrift veroffentlicht Darmstadt E Rother Kants Ansichten uber Krieg und Frieden 1917 Logik Psychologie und Psychologismus 1919 Habilitationsschrift veroffentlicht Leipzig Niemeyer 1920 Philosophie Forschungsberichte Hg v K Honn 1921 Gotha Perthes Philosophische und padagogische Stromungen der Gegenwart in ihrem Zusammenhang 1926 Geschichte der Padagogik in 3 Banden 1928 1933 nur Bd 2 und 3 erschienen Hegel und die Hegelsche Schule 1930 1931 ins Spanische ubersetzt durch Jose Gaos ersch in Madrid Das Leben der Philosophen 1932 Die Padagogik der Neuzeit vom 18 Jahrhundert bis zur Gegenwart 1933 Literatur BearbeitenUwe Lammers Zuruck in die Welt der Lebenden Das faszinierende unbekannte Leben des Philosophen Willy Moog in Bergwinkel Bote 56 Heimatbuch des Kreises Schluchtern 2004 Uwe Lammers Zwei seltsame Weggefahrten Immanuel Kant und Wilhelm Moog 2005 PDF Datei im Internetportal zur Geschichte in Braunschweig Nicole C Karafyllis Willy Moog 1888 1935 Ein Philosophenleben Karl Alber Freiburg Br Jan 2015 ISBN 978 3 495 48697 9 Nicole C Karafyllis Hg 90 Jahre Braunschweiger Philosophie Grundlegungen durch Willy Moog und Einblicke in sein Philosophenleben Braunschweig Feb 2016 Digital als pdf uber Digitale Bibliothek der TU Braunschweig Nicole C Karafyllis Ein Braunschweiger kehrt zuruck Der Philosophieprofessor Willy Moog 1888 1935 in Jahrbuch der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 2015 Braunschweig Cramer 2016 S 13 40 Nicole C Karafyllis Die Philosophen Herman Schmalenbach und Willy Moog und ihr Wirken an den Technischen Hochschulen in Hannover und Braunschweig Mit einem Seitenblick auf Schmalenbachs Leibniz Hannover Wehrhahn Verlag Nov 2016 Helmut Schneider Moog Willy Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 67 f Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Willy Moog im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stadtlexikon Darmstadt Eintrag Willy MoogEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Nicole C Karafyllis Willy Moog 1888 1935 Ein Philosophenleben Freiburg 2015 Kap 3 4 S 540 560 Auch Peter Hoeres Der Krieg der Philosophen Paderborn Schoningh 2004 ordnet Moog den pazifistisch gesinnten Kraften zu Siehe die Personalakte im Archiv der Universitatsbibliothek der TU Braunschweig Willy Moog Akte B 7 387 Normdaten Person GND 117134759 lobid OGND AKS LCCN no2002050704 NDL 00524534 VIAF 32357178 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moog WillyALTERNATIVNAMEN Moog WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph Altphilologe und ReformpadagogeGEBURTSDATUM 22 Januar 1888GEBURTSORT NeuengronauSTERBEDATUM 24 Oktober 1935STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Moog amp oldid 212042447