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Willy Colberg 31 Marz 1906 in Hamburg 11 Marz 1986 ebenda war ein deutscher Maler Grafiker und Bootsbauer Willy Colberg im Gesprach Anfang 1980Willy Colbergs Wohnhaus ab 1961 in Hamburg HornGrabstein von Willy ColbergErinnerungsstein Willy Colberg auf dem Geschwister Scholl Ehrenfeld auf dem Friedhof Ohlsdorf Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Ausstellungen Auswahl 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenWilly Colberg wurde in Barmbek geboren wuchs in einer sozialdemokratischen Handwerkerfamilie auf und lernte von 1921 bis Januar 1925 Bootsbau bei der Firma Franz Mello Anschliessend ging er fur zwei Jahre auf Wanderschaft bei der er den Bodensee erreichte Bereits zu dieser Zeit erstellte er erste Zeichnungen Colberg beschloss Kunstler zu werden und besuchte 1926 eine Zeichenschule in Karlsruhe Anschliessend kehrte er in seine Geburtsstadt zuruck und nahm ein Studium an der Landeskunstschule auf Von 1927 bis 1930 lernte er angewandte Grafik bei Willi Titze und Aktzeichnen bei Willy Habl und Willy von Beckerath Im Wintersemester 1932 setzte er das Studium fort Zeitlebens war Colberg ein politischer Mensch In jungen Jahren engagierte er sich bei den Naturfreunden sowie bei den Jungsozialisten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus galt er als KPD nah und wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs mit seiner Frau Parteimitglied Kunstlerisch war er der Assoziation revolutionarer bildender Kunstler Deutschlands genannt ASSO verbunden Kunstler Kollegen wie Rudolf Fuhrmann Emil Kritzky Walter Stiller u a hatten 1929 eine Ortsgruppe Hamburg als Ableger dieser in Berlin gegrundeten in linken Kreisen geschatzten Kunstlergruppe ins Leben gerufen 1 Nachdem die Gestapo 1933 Colbergs Wohnung an der Alsterkrugchaussee durchsucht und den Kunstler verhort hatte floh Colberg nach Kiel 1934 erhielt er ein vierwochiges Visum mit dem er Deutschland verlassen konnte uber Italien und Griechenland nach Zypern weiterreiste 1935 arbeitete er hier fur ein Jahr auf einer Apfelsinenplantage Anschliessend ubernahm er die Leitung einer Bootswerft in Palastina von wo aus er nach Agypten segelte Colberg plante eine Weiterreise Richtung Sudafrika wurde jedoch in Port Said von der englischen Polizei festgenommen Da er kein gultiges Visum vorweisen konnte wurde er nach Deutschland abgeschoben In Hamburg heiratete er 1939 Anna Marie Heitmann 1911 1996 genannt Ayong mit der er 1940 die Tochter Antje bekam Colberg arbeitete zunachst als Schiffszimmerer Da sich ein Kunstsammler fur ihn einsetzte musste er vorerst keinen Kriegsdienst leisten Spater war er technischer Zeichner bei Blohm amp Voss Bei einem Bombenangriff 1943 wurden Wohnung und Atelier am Hopfenmarkt zerstort Dabei ging das bis dahin geschaffene Gesamtwerk Colbergs verloren Colberg wurde schliesslich doch zum Kriegsdienst in der Marine eingezogen Er wurde zunachst in Stralsund stationiert und war an einem Kampf in Italien beteiligt Hier schloss er sich lokalen Partisanen an und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Colberg nach Hamburg zuruck Er arbeitete als Reklame und Pressezeichner fur die Hamburger Volkszeitung und als Buhnenmaler fur die Filmindustrie Colberg war Grundungsmitglied des 1949 ins Leben gerufenen Kleinen Hamburger Kunstlerrings der den Faschismus politisch aufarbeiten wollte Da Colberg versuchte sich in seinen freien Arbeiten dem Sozialistischen Realismus der DDR anzunahern wurde er von offentlichen Ausstellungen und Auftragen weitestgehend ausgeschlossen Er wurde ofter in die DDR eingeladen Colberg erstellte bis in die siebziger Jahre Radierungen und Holzschnitte die sich mit Krieg und Wiederaufrustung beschaftigten und lebte mit seiner Frau zunachst in Klein Flottbek und nach 1961 in Hamburg Horn in der Washingtonallee 87b in einer 1 Zimmer Wohnung Dort ist er auch an einem Krebsleiden verstorben Seine Tochter Antje Fretwurst Colberg ist auch Malerin Grafikerin und lebt in Dandorf Landkreis Vorpommern Rugen Willy Colberg wurde auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt Die Grabstatte befand sich im Planquadrat AF 26 westlich der Kapelle 6 Nach Auflosung der Grabstelle im Oktober 2021 wurde der Grabstein im Garten der Tochter in Dandorf aufgestellt Ferner wird mit einem Kissenstein auf dem Ehrenfeld der Geschwister Scholl Stiftung im Planquadrat Bo 73 an ihn erinnert Werke BearbeitenColberg erstelle politisch motivierte Illustrationen Karikaturen Plakate und Transparente Bekannt wurde er auch ausserhalb der DDR fur das Bild Streikposten in Hamburg Das Gemalde entstand 1952 53 wahrend eines Aufenthalts bei einer Kunstlerbrigade im Erzgebirge zu der Colberg vom Verband Bildender Kunstler eingeladen worden war Dort erstellte er auch die weniger beachtete Auftragsarbeit Thalmann und der Barmbeker Aufstand 1923 Zudem malte er Portrats und Landschaftszeichnungen was er als seine eigentliche kunstlerische Arbeit verstand Die Motive hielt er dabei vor Ort in Zeichnungen und Aquarellen fest und ubertrug sie spater in seinem Atelier auf Leinwand Colberg verwendete Hell Dunkel Kontraste mit farblichen Akzenten Sein Stil beruhte auf der realistischen Malerei Wilhelm Leibls und Max Liebermanns und lasst Einflusse der Hamburgischen Sezession der 1930er Jahre erkennen Colberg suchte stetig das optimale Verhaltnis von Inhalt und Form seiner Gemalde und uberarbeitete diese daher oftmals Colbergs Werke sind heute im Historischen Museum in Berlin der Kunsthalle Hamburg in der Kunstsammlung des NDR und im Stadtmuseum Flensburg zu sehen Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1951 Berlin Museumsbau am Kupfergraben Kunstler schaffen fur den Frieden 1953 Dresden Dritte Deutsche Kunstausstellung mit Streikposten in Hamburg Ol 145 100 cm 2 1960 Hamburg Kunsthaus Hamburg Kleiner Hamburger Kunstlerring 1970 Berlin Galerie im Turm 1997 Hamburg Galerie Rose 2000 Ahrenshoop Kunstkaten Ahrenshooper Malgast Willy Colberg 1906 1986 Malerei Grafik Zeichnung Weblinks BearbeitenBiografie Ayong Colberg Die Hamburger Friedensaktivistin Ayong Colberg 1911 1996 Website von Willy ColbergLiteratur BearbeitenWilli Colberg Mein Weg zur Kunst In Bildende Kunst Berlin 4 1955 S 266 270 Susanne Geese Colberg Willy In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 3 Wallstein Gottingen 2006 ISBN 3 8353 0081 4 S 78 79 Alfred Akkermann Es geht um Wollen und Konnen uber Colberg in Tendenzen 155 Sept 1986 S 48 50 Monika Flacke Willy Colberg Thalmann im Hamburger Aufstand in Auftrag Kunst 1949 1990 Bildende Kunstler in der DDR zwischen Asthektik und Politik hg von Monika Flacke Katalog zur Ausstellung des Deutschen Historischen Museums Berlin vom 27 Januar bis 18 April 1995 Berlin 1995 S 74 79 Olaf Matthes Kunstlerische Darstellungen des Hamburger Aufstandes von 1923 in Olaf Matthes Ortwin Pelc Hrsg Die bedrohte Stadtrepublik Hamburg 1923 Wachholtz Verlag Hamburg Kiel 2023 ISBN 978 3 529 05084 8Einzelnachweise Bearbeiten Susanne Geese Colberg Willy In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 3 Wallstein Gottingen 2006 S 78 Katalog S 5Normdaten Person GND 1140805924 lobid OGND AKS VIAF 164150748987916420008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Colberg WillyKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker und BootsbauerGEBURTSDATUM 31 Marz 1906GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 11 Marz 1986STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willy Colberg amp oldid 238061603