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William Whiston 9 Dezember 1667 in Norton im County Leicestershire 22 August 1752 in Kensington war ein englischer Theologe und Physiker William Whiston Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Langengradproblem 3 Publikationen 4 Referenzen 5 WeblinksLeben BearbeitenWhiston genoss eine private Schulausbildung teils wegen seiner fragilen Gesundheit teils weil er seinem blinden Vater einem anglikanischen Geistlichen als Schreibhilfe diente Nach dem Tod seines Vaters trat er ins Clare College in Cambridge ein wo er Theologie studierte sich aber auch mehr und mehr mit Mathematik beschaftigte 1693 erhielt er dafur ein Stipendium der Universitat Danach wurde er allerdings zuerst Geistlicher unter John Moore 1646 1714 dem Bischof von Ely von welchem er 1698 als Propst von Lowestoft eingesetzt wurde 1701 gab er seine kirchliche Position auf um der Stellvertreter Newtons in Cambridge zu werden dem er zwei Jahre spater auf den Lucasischen Lehrstuhl fur Mathematik nachfolgte Hier betrieb er gemeinsame Forschungen mit seinem Juniorprofessor Roger Cotes Mehrere Jahre lang schrieb und predigte er weiterhin mit beachtlichem Erfolg uber mathematische und theologische Themen Seine Studien wahrscheinlich angeregt durch Isaac Newton brachten ihn zu der Uberzeugung dass der Arianismus der Glaube der fruhen Kirche sei Im Gegensatz zu Newton und anderen Kollegen die diese Erkenntnis nur im engsten Kreis kommunizierten gingen fur Whiston Meinungsbildung und Veroffentlichung Hand in Hand Er war bald beruchtigt fur seine nonkonformistischen und von der Kirche als haretisch angesehenen Uberzeugungen Da sich alle Professoren schriftlich zur Athanasianischen Trinitatslehre bekennen mussten wurde er als Antitrinitarier seiner Professur enthoben und der Universitat verwiesen Den Rest seines Lebens verbrachte er in unaufhorlichem Disput theologischer mathematischer chronologischer und anderer Art So focht er Newtons chronologisches System der Bibel mit Erfolg an Mit dem Unitarier Thomas Emlyn stand er in freundschaftlichen Kontakt Nach dem Verlust der Professur zog er nach London und lebte von den Einkunften aus einem Landgut Zur Verbesserung der finanziellen Lage tat er sich mit Francis Hauksbee zusammen Ab 1713 gaben sie Vorlesungen uber Mechanik Hydrostatik Pneumatik Optik in Londoner Kaffeehausern Sie erfreuten sich grosser Beliebtheit auch weil sie mit experimentellen Vorfuhrungen verbunden waren Das 1714 veroffentlichte Kurshandbuch diente sogar als Vorlage fur Kurse an der Universitat Oxford Whistons letzte Veroffentlichung waren seine dreibandigen Memoiren 1749 1750 welche nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekamen Dieses Werk war vor allem eine Ansammlung von seltsamen Anekdoten und Beschreibungen der religiosen und moralischen Neigungen der Zeit 1747 verliess er die Anglikanische Kirche und wechselte zu den Baptisten Er starb am 22 August 1752 im Hause Samuel Barkers dem Ehemann seiner Tochter Sarah Seine Frau Ruth war schon 1751 verstorben Nach ihm ist der Dorsa Whiston auf dem Erdmond benannt Werk Bearbeiten nbsp Whiston mit KometenbahnWilliam Whiston ist der Verfasser von A New Theory of the Earth einer Abhandlung uber Kreationismus und die Geologie von Uberflutungen Darin behauptete er dass die biblischen Berichte in der Genesis uber die Sintflut wissenschaftlich erklarbar seien und einen historischen Kern besassen Er stutzte sich auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse wie die Himmelsmechanik Newtons und geologische Theorien die damals entwickelt wurden um die Bibel zu belegen Z B erklart er die Sintflut durch einen von Gott gelenkten Kometen Ideen die u a durch Immanuel Velikovsky wiederbelebt wurden Diese Abhandlung wurde sowohl von Isaac Newton als auch von John Locke hoch gelobt Er war mit Edmund Halley einer der ersten der Kometen fur periodische Erscheinungen hielt In seinem Essay Astronomical Principles of Religion vertrat er Halleys Hohlerde Theorie und fand uber Halley hinausgehend Hinweise aus der Bibel dass die inneren Welten auch bewohnt seien 1736 verbreitete er Aufregung unter Londons Einwohnern als er voraussagte dass die Welt am 13 Oktober des Jahres unterginge weil ein Komet auf der Erde einschlagen wurde Der Erzbischof von Canterbury musste diese Vorhersage offentlich dementieren um die Offentlichkeit zu beruhigen Trotzdem begaben sich viele Londoner nach Hampstead um den Untergang Londons als Auftakt des Jungsten Gerichts anzusehen Eine humoristische Beschreibung findet sich bei Jonathan Swift Bekannt wurde er auch durch seine kommentierten Ubersetzungen der Antiquitates Judaicae und anderer Arbeiten des Flavius Josephus Langengradproblem Bearbeiten An der Losung des Langenproblems versuchte er sich allerdings erfolglos 1714 hatte er sich zusammen mit dem Londoner Mathematiker Humphry Ditton an das Parlament gewandt mit dem Vorschlag zur Losung des Langenproblems einen Geldpreis auszuloben Newton Samuel Clarke Cotes and Halley unterstutzten das Gesuch und das Parlament setzte mit dem Longitude Act 20 000 Pfund Belohnung aus Die 1714 von Whiston und Ditton eingereichten Vorschlage waren nicht praktikabel darunter auch ein Verfahren mit der magnetischen Deklination 1718 erfuhr er von dem deutschen Geographen Christoph Eberhard ein ursprunglich von Christoph Semler entwickeltes Verfahren unter Verwendung der magnetischen Inklination Unterstutzt durch private Gonner konnte er die Methode auf Seereisen testen sie erwies sich aber als nicht anwendbar Die von ihm fur die Erstellung der Isoklinen Karten Sudenglands entwickelten mathematischen Verfahren waren der Zeit weit voraus Publikationen BearbeitenA New Theory of the Earth From its Original to the Consummation of All Things Where the Creation of the World in Six Days the Universal Deluge And the General Conflagration As laid down in the Holy Scriptures Are Shewn to be perfectly agreeable to Reason and Philosophy London 1696 A Short View of the Chronology of the Old Testament and of the Harmony of the Four Evangelists Cambridge 1702 An Essay on the Revelation of Saint John So Far as Concerns the Past and Present Times 1706 Arithmetica universalis 1707 Edition der Vorlesungen Newtons Praelectiones Astronomicae Cantabrigiae in Scholis Habitae London 1707 Sermons and Essays 1709 Praelectiones Physico mathematicae Cantabrigiae in Scholis Publicis Habitae 1710 Primitive Christianity Revived 1711 1712 Wilhelm Whistons Nova tellvris theoria das ist Neue Betrachtung der Erde nach ihren Ersprung und Fortgang biss zur Hervorbringung aller Dinge oder Eine grundliche deutliche und nach beygefugten Abrissen eingerichtete Vorstellung aus dem Englischen ubersetzt von M M S V D M Michael Swen Ludwig Franckfurt 1713 mit H Ditton A New method of Discovering the Longitude at Sea and Land Humbly Proposed to the Consideration of the Publick London 1714 Astronomical Lectures 1715 Astronomical Principles of Religion Natural and Reveal d 1717 The longitude and latitude found by the inclinatory or dipping needle wherein the laws of magnetism are also discovered To which is prefix d an historical preface and to which is subjoin d Mr Robert Norman s New attractive or account of the first invention of the dipping needle London 1721 Life of Samuel Clarke 1730 The Astronomical Year Or an Account of the Great Year MDCCXXXVI Particularly of the Late Comet Which was foretold by Sir Isaac Newton London 1737 Primitive New Testament 1745 Memoirs of the Life and Writings of Mr William Whiston London 1753 mit Andreas Tacquet 1 and 2 Elementa Euclidea Geometriae planae AC solidae selecta EX Archimede theoremata ejusdemque Trigonometria plana Venedig 1746 The Works of Flavius Josephus the Learned and Authentic Jewish Historian and Celebrated Warrior An Experimental Course of Astronomy Proposed by Mr Whiston and Mr Hauksbee Referenzen BearbeitenJ Swift A True and Faithful Narrative of what passed in London on a Rumour of the Day of Judgment Miscellanies vol iii R J Howarth Fitting geomagnetic fields before the invention of least squares II William Whiston s isoclinic maps of southern England 1719 and 1721 In Ann of Sci Band 60 Nr 1 2003 S 63 84 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons William Whiston Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber William Whiston im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek William Whiston beim Projekt Gutenberg John J O Connor Edmund F Robertson William Whiston In MacTutor History of Mathematics archive Bibliographie Memento vom 26 Juli 2007 im Internet Archive Halleys Hohlerde Theorie Memento vom 7 Februar 2006 im Internet Archive London Coffee houses and mathematicsNormdaten Person GND 117574678 lobid OGND AKS LCCN n80006240 VIAF 36927363 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Whiston WilliamKURZBESCHREIBUNG englischer Theologe und PhysikerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1667GEBURTSORT Norton im County LeicestershireSTERBEDATUM 22 August 1752STERBEORT Kensington Abgerufen von https de wikipedia org w index php title William Whiston amp oldid 233928528