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Samuel Clarke 11 Oktober 1675 in Norwich 17 Mai 1729 in London war ein englischer Philosoph und Theologe in der fruhen Aufklarungszeit Samuel Clarke 1675 1729 englischer Philosoph und Theologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenClarke war ein enger Vertrauter und Schuler Isaac Newtons Er widmete sich seit 1691 in Cambridge philosophischen theologischen und philologischen Studien erwarb dort 1695 seinen B A am Caius and Gonville College kam 1698 als Kaplan zum Bischof von Norwich und 1706 von Queen Anne Er wurde 1704 und 1705 berufen die von Robert Boyle gestifteten Vorlesungen zu halten Diese erschienen unter den Titeln Demonstration of the being and attributes of God London 1705 1706 zwei Bande und Verity and certitude of natural and revealed religion London 1705 Wie in diesen beiden Werken eine neue Begrundung der naturlichen Theologie oder Vernunftreligion als christliche Philosophie der Freiheit philosophy of liberty gegenuber dem deterministischen Pantheismus und Atheismus so versuchte er in seinem dritten Hauptwerk Discourse concerning the unchangeable obligation of natural religion London 1708 eine solche der naturlichen Moral Um Spinoza und Thomas Hobbes die er als seine Hauptgegner betrachtete mit ihren eignen Waffen zu schlagen bediente er sich wie diese der mathematischen als der vom Einfluss der Willkur unabhangigsten Demonstration Um gegenuber den moralischen Skeptikern wie Pierre Bayle und Michel de Montaigne allgemein gultige moralische Grundsatze zu formulieren berief er sich auf das unwillkurliche willenlose Urteil der Vernunft uber Schicklichkeit fitness und Unschicklichkeit unfitness auf Grundlage der goldenen Regel Durch die beiden ersten Werke wurde er das Haupt der rationalistischen Stromung in der englischen Theologie durch das dritte der Vorlaufer der auf den Ausspruch der Vernunft als eines innern Sinnes fur das Gute und Schone sich stutzenden englischen und schottischen Moralistenschule Da er die These begrundete dass die Bibel nichts der Vernunft Widersprechendes enthalte geriet er alsbald bei der orthodoxen anglikanischen Geistlichkeit in den Verdacht der Ketzerei und wurde infolge seines vorgeblich arianisch gefarbten Buches The scripture doctrine of the trinity London 1712 1719 aus der Zahl der koniglichen Kabinettsgeistlichen gestrichen 1697 ubersetzte er das Physik Lehrbuch Traite de Physique des Descartes Anhangers Jacques Rohault ins Lateinische versehen mit Anmerkungen in denen er die Newtonsche Sichtweise darlegte Das Buch fand in England als Physiklehrbuch weite Verbreitung und wurde 1723 durch John Clarke ins Englische ubersetzt 1706 ubersetzte er Newtons Optik ins Lateinische Am bekanntesten ist er durch seinen unbeendeten Streit mit Leibniz geworden in dem Clarke seine und die Philosophie von Isaac Newton gegen Einwande von Leibniz gegen den Leibnizschen Determinismus und gegen den Atheismus Verdacht verteidigte den Leibniz gegen Newton erhoben hatte Clarke veroffentlichte den Schriftwechsel unter dem Titel A collection of papers which passed between Leibniz and Clarke zuerst London 1717 franz Amsterdam 1719 und 1740 deutsch Frankfurt am Main 1720 Clarke starb am 17 Mai 1729 in London Eine Ausgabe der philosophischen Werke dieses fruhen Aufklarers erschien 1738 bis 1742 in London in vier Banden Autographen von ihm werden unter anderem in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek aufbewahrt Schriften BearbeitenSamuel Clarke A demonstration of the being and attributes of God and other writings Hrsg Ezio Vailati Cambridge University Press Cambridge 1998 ISBN 0 521 59008 6 Cambridge texts in the history of philosophy Literatur BearbeitenRobert von Zimmermann Samuel Clarkes Leben und Lehre Wien 1870 The Leibniz Clarke Correspondence together with extracts from Newton s Principia and Optiks Hrsg H G Alexander Manchester University Press 1956 ISBN 0 7190 0669 4 Samuel Clarke Der Briefwechsel mit G W Leibniz von 1715 1716 Hrsg Ed Dellian Felix Meiner Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 7873 0947 0 Philosophische Bibliothek Nr 423 Der Leibniz Clarke Briefwechsel Hrsg Volkmar Schuller Akademie Berlin 1991 ISBN 3 05 000952 7 Philosophiehistorische Texte Friedrich Wilhelm Bautz Clarke Samuel In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 1030 Artikel Artikelanfang im Internet Archive C Scholl Clarke Samuel In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 4 Hinrichs Leipzig 1898 S 129 131 Ulrich J Ortner Die Trinitatslehre Samuel Clarkes Ein Forschungsbeitrag zur Theologie der fruhen englischen Aufklarung Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 631 30329 7 Enzio Vailati Leibniz and Clarke A study of their correspondence Oxford University Press 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Samuel Clarke Sammlung von Bildern Literatur von und uber Samuel Clarke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekDieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage von 1888 bis 1890 Bitte entferne diesen Hinweis nur wenn du den Artikel so weit uberarbeitet hast dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt dies belegt ist und er den heutigen sprachlichen Anforderungen genugt Um danach auf den Meyers Artikel zu verweisen kannst du Meyers Online Band Seite benutzen Normdaten Person GND 118669478 lobid OGND AKS LCCN n50038533 VIAF 46768940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clarke SamuelKURZBESCHREIBUNG englischer Theologe und PhilosophGEBURTSDATUM 11 Oktober 1675GEBURTSORT NorwichSTERBEDATUM 17 Mai 1729STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Samuel Clarke amp oldid 232457065