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Wilhelm Philipps der Altere 11 Dezember 1859 in Opherdicke Kreis Unna 22 Mai 1933 in Heilsbronn war ein deutscher evangelischer Theologe und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie des Pastors 3 Schriften 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 LiteraturLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Gedenktafel Schonwalder Allee 26 in Berlin HakenfeldeSeine Eltern waren der Pastor in Opherdicke Wilhelm Philipps 1831 1894 und Mathilde von Velsen 1836 1872 Nach Theologiestudium und Promotion als D theol betatigte er sich als Hilfsprediger in Greifswald Von 1886 bis 1890 war er Stadtmissionsinspektor 1 der von Adolf Stoecker 1877 aufgebauten Berliner Stadtmission danach zwei Jahre Geistlicher des Evangelischen Vereins fur kirchliche Zwecke Von 1892 bis 1912 wirkte er als Vorstand des Evangelischen Johannesstifts das 1858 von Johann Heinrich Wichern nach dem Vorbild des Rauhen Hauses in Hamburg mit der Aufgabe der Erziehung und Pflege Korperbehinderter und Schwererziehbarer sowie als Ausbildungsstatte fur Diakone in Berlin gegrundet worden war 1907 bis 1910 wurde das Stift von Plotzensee nach Spandau verlegt nach seinen Vorstellungen als neue Anlage aufgebaut und am 18 September 1910 eingeweiht Dafur gelang es ihm finanzielle Gonner zu gewinnen wobei ihm auch seine familiaren Verbindungen hilfreich waren denn seine Ehefrau war Lydia Bolle 1868 1927 aus der Familie des Unternehmers Bolle Nach seinem Ausscheiden blieb Philipps dem Stift weiterhin als Kurator verbunden 1917 wurde er dann zum Leiter der Berliner Stadtmission berufen sowie Vorsitzender des gleichnamigen Vereins 2 und er behielt dieses Amt bis 1933 bei Der von Philipps Ende 1918 eingestellte Stadtmissionar und Inspektor Erich Schnepel erinnerte sich an ein erstes Personalgesprach mit seinem Vorgesetzten durch das ihm der Stadtmissionsdirektor Philipps ein unendlich treuer vaterlicher Freund wurde und fur die Kampfe im Berliner Osten eine Ruckendeckung besonderer Art war 3 Nach 1918 war er Mitglied der Positiven Union und der altpreussischen Generalsynode Ferner war er Mitherausgeber zusammen mit Ernst Bunke der Berliner Kirchenzeitung Die Reformation die in der damaligen Druckerei der Berliner Stadtmission Vaterlandische Verlags und Kunstanstalt hergestellt wurde Als nahezu 70 Jahriger schrieb Philipps seine Erinnerungen an Stoecker fur die Offentlichkeit nieder weil er wiederholt gebeten worden war sie nicht mit ins Grab zu nehmen und er hoffte etliche Leser anzuregen sich etwas eingehender mit ihm zu beschaftigen 4 Politisch gehorte er zu den Anhangern der christlich sozialen Bewegung von Adolf Stoecker 1912 bis 1916 war er Vorsitzender der Christlich sozialen Partei fur die er 1913 im Wahlkreis 54 Charlottenburg zunachst erfolglos kandidierte jedoch noch am 20 September 1918 durch Ersatzwahl im Wahlkreis 71 Koslin 1 als Mitglied ins Preussische Abgeordnetenhaus gelangte 5 1919 wurde er Mitbegrunder der Deutschnationalen Volkspartei DNVP 1927 Vorsitzender der deutschen evangelischen Arbeitsorganisationen und Vizeprasident des Kirchlich sozialen Bundes sowie Mitglied des Bundesausschusses des Deutschen Evangelischen Volksbundes fur offentliche Mission des Christentums DEVB Philipps zahlte zu den wesentlichen Kirchenpolitikern der Weimarer Republik Er betrachtete den Dienst in der Berliner Stadtmission stets als Dienst an der evangelischen Kirche Besonders in seinem letzten Lebensjahr setzte Philipps sich fur die Grundung von Stadtmissionsgemeinden zu seiner Zeit Missionsstationen genannt in den von der Siedlungstatigkeit betroffenen Gebieten in der Grossstadt Berlin ein 6 Familie des Pastors BearbeitenPastor Wilhelm Philipps und seiner Ehefrau Lydia geborene Bolle wurde am 28 Mai 1891 in Berlin ihr Sohn Johannes geboren Das Elternhaus ermoglichte dem Sohn den Besuch eines humanistischen Gymnasiums Nach der Reifeprufung studierte Johannes Philipps Mathematik Physik und Chemie in Gottingen Berlin Cambridge Jena und Marburg Mit Hilfe der finanziellen Unterstutzung seiner Eltern zu seinem Lebensunterhalt konnte Sohn Johannes eine Doktorarbeit schreiben und wurde 1919 zum Dr phil an der Philipps Universitat Marburg promoviert Nachdem Johannes Philipps ab 1920 erstmals in der privaten Versicherungswirtschaft gearbeitet hatte wirkte er von 1925 bis 1928 als Referent und Regierungsrat im Reichsaufsichtsamt fur Versicherungen Nach seinem Ausscheiden aus dieser Reichsbehorde wurde Johannes Philipps Direktor und Vorstandsmitglied der damaligen Mannheimer Lebensversicherungs Bank AG in Berlin 7 Pastor Wilhelm Philipps fand seine letzte Ruhestatte auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf Sein Neffe Wilhelm Philipps der Jungere 1891 1982 leitete das Johannesstift von 1932 bis 1939 Schriften BearbeitenSchlechte Wohnungsverhaltnisse eine Quelle der Unsittlichkeit Vortrag gehalten auf der Konferenz der Sittlichkeitsvereine Deutschlands in Kassel am 20 August 1889 Berlin 1889 Die Notwendigkeit eines organisierten Kampfes gegen die Unsittlichkeit Vortrag gehalten auf der ersten offentlichen Manner Versammlung des Mannerbundes zur Beforderung der offentlichen Sittlichkeit in Breslau am 22 Juni 1890 Berlin 1890 Sittenpolizei Berlin 1892 Was kann geschehen um der Prostitution wirksam entgegenzutreten Historische Quellen zur Frauenbewegung und Geschlechterproblematik 40 Referat fur die am 4 Mai 1896 tagende Kreissynode Berlin II Berlin 1896 Festschrift zur 50 jahrigen Jubelfeier des Evangelischen Johannesstifts in Plotzensee Berlin Berlin 1908 Festschrift zur Einweihung des Evangelischen Johannesstifts in Spandau am 18 September 1910 Berlin 1910 Deutschland der Vollstrecker gottlichen Willens Predigt Berlin 1915 Arbeitsbericht uber das erste Jahrzehnt 1916 1926 Konferenz der deutschen evangelischen Arbeitsorganisationen Berlin 1927 Erinnerungen an Stoecker Berlin 1932Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wilhelm Philipps Theologe Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Abschnitt VII Geistliche der Ausseren und Inneren Mission in Pfarralmanach fur die Kirchenprovinz Mark Brandenburg Herausgegeben vom Evangelischen Konsistorium der Mark Brandenburg Fuhrer durch die evangelische Kirche und die kirchliche Liebesarbeit in Berlin Bearbeitet und herausgegeben vom Evang Verein fur kirchliche Zwecke verbunden mit dem Berliner Hauptverein fur Innere Mission 24 Ausgabe Jahrgang 1920 Stichwort Verein fur Berliner Stadtmission jur Person Schnepel Erich Briefe aus dem Berliner Osten Erster Band Verlag Junge Gemeinde Stuttgart 1953 S 19 Philipps D Erinnerungen an Stoecker Verlag Die Reformation Berlin 1932 Vorwort Mann Bernhard Bearb Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Mitarbeit von Martin Doerry Cornelia Rauh und Thomas Kuhne Dusseldorf Droste Verlag 1988 S 299 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 3 zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kuhne Handbuch der Wahlen zum Preussischen Abgeordnetenhaus 1867 1918 Wahlergebnisse Wahlbundnisse und Wahlkandidaten Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 6 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5182 3 S 252 255 Nachruf mit Portratfoto in Berliner Kirchenkalender 1934 Verlag Agentur des Rauen Hauses Hamburg S 183 Stichwort Philipps Johannes In Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 DNB 453960294 Literatur BearbeitenJochen Jacke Kirche zwischen Monarchie und Republik Hamburg 1976 Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Dusseldorf 1988 S 299 Nr 1736 Carsten Nicolaisen Wilhelm Philipps In Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Ausgabe Tubingen 2003 S 1280 Band 6 B Moeller B Jahn Deutsche Biographische Enzyklopadie der Theologie und Kirche Munchen 2005 S 1052f Band 2 Helmut Brautigam Mut zur kleinen Tat Das Evangelische Johannesstift 1858 2008 Berlin 2008Normdaten Person GND 102452020X lobid OGND AKS VIAF 256779871 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipps WilhelmKURZBESCHREIBUNG TheologeGEBURTSDATUM 11 Dezember 1859GEBURTSORT Opherdicke Kreis UnnaSTERBEDATUM 22 Mai 1933STERBEORT Heilsbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Philipps Theologe 1859 amp oldid 218571898