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Otto Theodor Wilhelm Ostermann 29 Januar 1850 in Prezelle 31 Januar 1922 in Breslau war ein deutscher Lehrer am Evangelischen Lehrerseminar Oldenburg das er von 1877 bis 1896 als Direktor leitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 2 1 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOstermann war der Sohn eines Pastors und besuchte das Gymnasium in Hannover Von 1872 bis 1876 studierte er in Berlin Erlangen und Gottingen zunachst Theologie dann Philologie und beschaftigte sich als Student nebenbei mit philosophischen und psychologischen Fragen Nach dem Studium war er zunachst als Hauslehrer in Wietzendorf sowie am Seminar in Schluchtern tatig 1876 legte er die Rektorprufung ab wurde an der Universitat Jena promoviert und ging als 1 Seminarlehrer an das Evangelische Lehrerseminar Oldenburg Dort wurde er schon ein Jahr spater zum Direktor berufen 1886 wurde ihm der Titel Schulrat verliehen Wahrend seiner fast zwanzigjahrigen Dienstzeit als Direktor konnte Ostermann den Lehrbetrieb des Seminars kaum beeinflussen Seine Initiative die Seminarzeit von vier auf funf Jahre zu verlangern und diese damit an die Lehrzeit der Seminare anderer deutscher Staaten anzugleichen scheiterten an der ausgabenfeindlichen und daher als reaktionar empfundenen oldenburgischen Staatsregierung So stand die oldenburgische Lehrerbildung bis zur Jahrhundertwende hinter den anderen deutschen Staaten zuruck und Ostermann war gezwungen den Seminarstoff von funf in vier Jahren in einem militarisch strengen Unterrichts und Fuhrungsstil zu vermitteln Weiterhin sah sich Ostermann latenten Konflikten mit dem Evangelischen Oberschulkollegium ausgesetzt vor allem als er 1894 an seiner vorgesetzten Behorde vorbei mit dem Landtagsabgeordneten Carl Wilhelm Jaspers Kontakt aufnahm um die Ausbildungssituation am Seminar zu verbessern Obwohl er fachlich und menschlich allgemein in gutem Ansehen stand wurde Ostermann 1895 bei der Neubesetzung der Referentenstelle fur das Volksschulwesen am Oberschulkollegium Oldenburg ubergangen Er beantragte daraufhin seine Entlassung aus dem oldenburgischen Staatsdienst und wurde 1897 zur Disposition gestellt Allerdings kam das Ministerium erst 1899 seinem Entlassungswunsch nach Ostermann uberbruckte diese Wartezeit indem er als schultechnischer Hilfsarbeiter bei der Regierung in Aurich tatig war In diesem Jahr trat er in den preussischen Staatsdienst uber und nahm Tatigkeiten in Aurich und Breslau auf zuletzt als Provinzialschulrat mit dem Titel Geheimer Regierungsrat 1908 wurde er dann schliesslich noch an das Provinzialschulkollegium in Berlin versetzt wo er bis zu seiner Pensionierung Ostern 1919 tatig war In Oldenburg war er von 1877 bis 1896 Mitglied des oldenburgischen Literarisch geselligen Vereins dem er zweimal als Prasident vorstand Veroffentlichungen BearbeitenOstermann publizierte umfassend zu den wissenschaftlichen Aspekten des Lehrerberufs Sein Lehrbuch der Padagogik zu dem sein Seminarkollege Ludwig Wegener den unterrichtspraktischen und schulkundlichen Teil beisteuerte erschien 1882 zunachst in zwei spater in funf Banden und wurde dreizehn Mal aufgelegt Dieses Standardwerk wie auch der verkurzte mehrfach aufgelegte Auszug des Lehrbuchs Leitfaden der Padagogik beeinflussten die Volksschullehreraus und weiterbildung in den kommenden Jahrzehnten Ein Schwerpunkt seiner Arbeit war weiterhin ab den 1880er Jahren die grundlegende Auseinandersetzung mit Johann Friedrich Herbart dessen padagogischer Theorie und der Herbart Zillerschen Lehrmethode Ostermann kritisierte an Herbart die systematische Vernachlassigung von Gefuhlen und Einstellungen in der Erziehung was er in verschiedenen Schriften auch offentlich machte Nach seiner Uberzeugung sollte das Interesse im psychologischen Sinn das Motiv fur das Wollen des zu Erziehenden sein und damit grundlegender Begriff der Padagogik In Anwendung dieses Prinzips wurde Ostermann zu einem fruhen Wegbereiter des Erlebnis und des Arbeitsunterrichts ohne dass er diese Begriffe kannte Ostermann gilt als der bedeutendste Direktor des Oldenburger Lehrerseminars 1 Werke Auswahl Bearbeiten Die Grundlagen der padagogischen Psychologie Oldenburg 1880 zusammen mit Ludwig Wegener Lehrbuch der Padagogik 5 Bde Oldenburg Ab 1882 Die hauptsachlichsten Irrtumer der Herbartschen Psychologie und ihre padagogischen Konsequenzen Oldenburg Erstmals 1887 Zur Herbart Frage Ein Wort der Erwiderung an Otto Flugel Oldenburg Leipzig 1894 Das Interesse Eine psychologische Untersuchung mit padagogischen Nutzanwendungen Oldenburg Leipzig Erstmals 1895 Padagogisches Lesebuch fur Lehrerseminarien Oldenburg Leipzig 1901 2 mit Lud wig Wegener zusammen mit Ludwig Wegener Leitfaden der Padagogik 4 Teile Oldenburg Erstmals 1908 Padagogisches Lesebuch fur Lehrer und Lehrerseminare Oldenburg Leipzig 1915 Die Padagogik unserer Klassiker im Zusammenhange mit ihrer Weltanschauung Berlin Stuttgart 1913 Literatur BearbeitenHilke Gunther Arndt Ostermann Otto Theodor Wilhelm In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 544 545 online Einzelnachweise Bearbeiten Hilke Gunther Arndt Ostermann Otto Theodor Wilhelm In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 545 online Normdaten Person GND 1014101158 lobid OGND AKS LCCN n87123077 VIAF 76692561 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ostermann WilhelmALTERNATIVNAMEN Ostermann Otto Theodor WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher Lehrer und SeminardirektorGEBURTSDATUM 29 Januar 1850GEBURTSORT PrezelleSTERBEDATUM 31 Januar 1922STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Ostermann Padagoge amp oldid 228371512