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Wilhelm Knoll 29 Januar 1876 in Frauenfeld 29 September 1958 in Alpnachstad war ein Schweizer Militar und Sportarzt der von 1929 bis 1945 Professor an der Universitat Hamburg war Leben BearbeitenKnoll studierte Medizin in Zurich Basel Prag Strassburg und Tubingen bis zum Staatsexamen 1903 und zur Promotion 1904 in Zurich Er wurde Assistent in Zurich Konstanz und Tubingen 1905 11 arbeitete er als Arzt in Frauenfeld 1912 14 als leitender Arzt des Sanatoriums Adelheid und der Zurcher Heilstatte in Unterageri Dann wirkte er als Kriegschirurg wahrend des Ersten Weltkrieges mit Einsatzen in deutschen und osterreichischen Lazaretten Ab 1916 bis 1929 war er Chefarzt der Bundner Heilstatte fur Tuberkulose in Arosa Knoll gilt als Pionier der Sportmedizin Das Ziel war eine Verbindung der allgemeinen Volksgesundheit mit dem Sport der Leistungssteigerung der Arbeitsphysiologie und dem Wehrwillen Nach dem Ersten Weltkrieg begann er Schweizer Militarpatrouillen und Skilanglaufer zu untersuchen grundete 1922 die Sportarztliche Kommission des Schweizerischen Landesverbandes fur Leibesubungen und bei den Olympischen Winterspielen 1928 in St Moritz mit 50 Arzten aus elf Landern die Internationale Sportarztliche Vereinigung Mit Unterstutzung der chemischen Industrie fuhrte er sportmedizinische Untersuchungen an den Wettkampfen durch und publizierte weltweit die ersten Ergebnisse ihrer Art die spater auch eine Grundlage fur Doping im Sport wurden Er wurde der erste Prasident des Weltverbands der Sportmedizin von 1928 bis 1930 Am 1 Juli 1929 wurde der Badearzt zum ersten Sportmediziner des 1925 an der Universitat Hamburg neu gegrundeten Instituts fur Leibesubungen als ausserordentlicher Professor berufen 1 Zusammen mit Arno Arnold gab er das Buch Normale und pathologische Physiologie der Leibesubungen eines der ersten sportmedizinischen Lehrbucher heraus Als Institutsleiter setzte er 1935 das Promotionsrecht fur das Fach Sportwissenschaft durch Nach der Teilung des Instituts 1936 wurde er Direktor des neu gegrundeten Sportmedizinischen Instituts welches an den Fachbereich Medizin verlagert wurde Hier war er auch fur die Sportmedizin im Rahmen des olympischen Freizeitkongress KdF in Hamburg am Rande der Olympischen Spiele in Berlin zustandig 2 Seit 1939 gab er die Zeitschrift Gesundheitsfuhrung des deutschen Volkes heraus Er gehorte dem Senat der Kolonialarztlichen Akademie und ab Ende 1942 der Deutschen Gesellschaft fur Konstitutionsforschung an Mit seiner aus politischen Grunden erfolgten Emeritierung im Jahre 1945 ging diese Stelle der Sportmedizin wieder verloren Knoll bekannte sich zum Nationalsozialismus und unterstrich dies mit antisemitischen Parolen Seine Position zu den Geschlechterverhaltnissen ordnet sich dabei nahtlos ein Er war der Auffassung dass der Mann immer der Haupttrager des Sports bleiben wird Der Mann sei der geborene Kampfer der sich und seinem Volk Lebensraum schafft Die Frau sei die Huterin dessen was der Mann geschaffen hat 3 Der Mann boxt oder ringt die Frau tanzt Erfolgreiche Frauen im Leistungssport seien eher mannliche Scheinzwitter davon sei der internationale Sport zu reinigen 4 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten trat er 1933 der NSDAP bei und war Forderndes Mitglied der SS Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler 5 Nach 1945 in der Schweiz zuruck beteiligte er sich am Aufbau des Sportmedizinischen Zentrums in Magglingen Sein Nachlass ruht dort fur die Offentlichkeit nicht zuganglich Bedenkliches Material wurde aussortiert und vernichtet 6 Literatur BearbeitenWalter Aeschimann Doping Tradition der Schweiz Die dunkle Vergangenheit des Elitesports In Neue Zurcher Zeitung 14 September 2013 Paolo Colombani Boris Gojanovic Uber die fruhen Jahre der organisierten Sportmedizin in der Schweiz In Schweizerische Zeitschrift fur Sportmedizin und Sporttraumatologie Bd 61 2013 H 4 S 5 9 Johannes Gartmann Knoll Wilhelm In Historisches Lexikon der Schweiz 2008 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Claus Tiedemann 2012 Sportmedizin und nationalsozialistische Gesundheitspolitik Archivierte Kopie Memento vom 25 Juli 2014 im Internet Archive Arnd Kruger Die Olympischen Spiele 1936 und die Weltmeinung Ihre aussenpolitische Bedeutung unter besonderer Berucksichtigung der USA Berlin Bartels amp Wernitz 1972 Wilhelm Knoll die Gefahren des Sports und ihre Verhutung In Ergebnisse der physikalisch diatischen Therapie Bd 2 Dresden Leipzig 1943 Sonderdruck S 16 18 Wilhelm Knoll Sportkanonen und Cracks In Ziel und Weg Jg 1936 Nr 14 S 382 f Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 320f tagblatt ch 12 September 2015 Der gut getarnte Nazi https www tagblatt ch ostschweiz thurgau kanton Der gut getarnte Nazi art123841 4352982Normdaten Person GND 1050486005 lobid OGND AKS VIAF 308205707 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knoll WilhelmKURZBESCHREIBUNG Schweizer SportmedizinerGEBURTSDATUM 29 Januar 1876GEBURTSORT FrauenfeldSTERBEDATUM 29 September 1958STERBEORT Alpnachstad Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Knoll Mediziner amp oldid 232859932