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Wilhelm Kast 8 Februar 1896 in Halle an der Saale 9 Januar 1980 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Physikochemiker der uber Flussigkristalle forschte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKast stammte aus einer alten Bergmannsfamilie aus dem Harz wuchs in Halle auf studierte ab 1919 Physik an der Universitat Halle und wurde dort 1922 bei Julius Herweg promoviert mit einer Dissertation uber die Dielektrizitatskonstante von Flussigkristallen Als Post Doktorand war er bei Gustav Mie an der Universitat Freiburg und habilitierte sich dort 1924 1 Habilitationsschrift Untersuchungen uber das Verhalten der anisotropen Schmelze des para Azoxyanisols in einem magnetischen Felde Danach war er dort Privatdozent 1932 33 war er bei Leonard Ornstein in Utrecht als Rockefeller Stipendiat hatte aber durch seine wissenschaftliche Arbeit schon vorher Kontakte zu Ornstein 1937 wurde er ausserordentlicher Professor fur Physik an der Universitat Halle und Institutsdirektor als Nachfolger von Gerhard Hoffmann Am 18 Mai 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 716 093 2 1945 wurde er wie Rudolf Abderhalden und andere Wissenschaftler von den Amerikanern in die westlichen Besatzungszonen Hessen zwangsdeportiert sogenannter Abderhaltentransport und in Abwesenheit von der Universitat Halle entlassen Ab 1947 war er bei der Bayer AG in Dormagen wo er ein Labor fur Strukturuntersuchung von Kunstfasern mit Rontgen und Elektronenstrahlen aufbaute 1954 wurde er Honorarprofessor in Koln mit Lehrauftrag fur Physik von makromolekularen Stoffen 1955 zog er aus Gesundheitsgrunden nach Freiburg wo er ebenfalls Honorarprofessor mit Lehrauftrag wurde dort war die Schule der makromolekularen Chemie von Hermann Staudinger und ab 1959 Professor Emeritus war Status eines emeritierten ordentlichen Professors Er lehrte und forschte auch danach weiter seine Lehrtatigkeit setzte er bis 1967 fort Werk BearbeitenKast studierte in den 1920er Jahren Flussigkristalle nach ihren elektrisch magnetischen und optischen Eigenschaften Fliesseigenschaften Kalorimetrie und mit Rontgenstrukturanalyse Seine Experimente fuhrten Ornstein zu seiner Schwammtheorie der Flussigkristalle und bildeten spater die Basis fur die breite Verwendung in Flussigkristallanzeigen LCD und anderem Seine Forschungen trugen auch allgemein zur Aufklarung der Wechselwirkungen von Molekulen in Flussigkeiten bei besonders in der Makromolekularen Chemie Er wollte vor dem Zweiten Weltkrieg ein Programm zur Untersuchung der molekularen Theorie der Flussigkeiten verfolgen musste sich aber dann in angewandter Forschung mit der Strukturaufklarung von Kunstfasern befassen was er auch nach dem Krieg fortsetzte Bei Bayer wies er nach dem Zweiten Weltkrieg den Zusammenhang von Orientierung der Molekule und Struktur der Textilien experimentell nach und klarte die Vorgange bei Spinnlosungen mit viskometrischen Untersuchungen In Freiburg schrieb er eine Ubersicht uber die Flussigkristalle und ihre physikalisch chemischen Eigenschaften fur den Landolt Bornstein 6 Auflage Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenEr war ab 1939 Mitglied der Leopoldina 1972 war er Ehrenprasident einer internationalen Tagung uber Flussigkristalle in Berlin Schriften BearbeitenFeinstruktur Untersuchungen an kunstlichen Zellulosefasern verschiedener Herstellungsverfahren Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen Koln Westdeutscher Verlag Forschungsberichte des Wirtschafts und Verkehrsministeriums Nordrhein Westfalen Nr 35 1953 Teil 1 Der Orientierungszustand Nr 261 1956 Teil 2 Der Kristallisationszustand Spinnversuche zur Strukturerfassung kunstlicher Zellulosefasern Forschungsberichte des Wirtschafts und Verkehrsministeriums Nordrhein Westfalen Nr 93 Koln Westdeutscher Verlag 1954 mit Willy Brenschede E Jenckel Die Physik der Hochpolymeren Band 3 Ordnungszustande und Umwandlungserscheinungen in festen hochpolymeren Stoffen Springer 1955 mit Rolf Hosemann Gunter Schoknecht Lichtoptische Herstellung und Diskussion der Faltungsquadrate parakristalliner Gitter Forschungsberichte des Wirtschafts und Verkehrsministeriums Nordrhein Westfalen Nr 173 Koln Westdeutscher Verlag 1956 mit Victor Elsaesser Fliessvorgange in der Spinnduse und dem Blaukonus des Cuoxam Verfahrens Koln Westdeutscher Verlag 1960 Feinstruktur nichtmetallischer organischer Stoffe in Ernst Schmidt Hrsg Landolt Bornstein Band 4 Teil 3 Springer 1957 Umwandlungstemperaturen kristalliner Flussigkeiten in Klaus Schafer Ellen Lax Hrsg Eigenschaften der Materie in ihren Aggregatzustanden 2 Teil Gleichgewichte Dampf Kondensat und osmotische Phanomene Landolt Bornstein Band 2 Teil 2a 6 Auflage Springer 1960Literatur BearbeitenAlfred Faessler Wilhelm Kast 1898 1980 In Physikalische Blatter Band 36 Nr 9 1980 S 287 doi 10 1002 phbl 19800360907 Weblinks BearbeitenMitgliedseintrag von Wilhelm Kast bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 3 Dezember 2017 Werke von und uber Wilhelm Kast in der Deutschen Digitalen Bibliothek Biographie Theoretical Chemistry Genealogy Project Eintrag zu Wilhelm Kast im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten Angaben in dem Nachruf von Alfred Faessler in den Physikalischen Blattern 1980 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 19440650Normdaten Person GND 1012276988 lobid OGND AKS VIAF 170970597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kast WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher PhysikochemikerGEBURTSDATUM 8 Februar 1896GEBURTSORT Halle an der SaaleSTERBEDATUM 9 Januar 1980STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Kast amp oldid 239511618