www.wikidata.de-de.nina.az
Wilhelm Gross 28 Februar 1883 in Bruchsal Oktober 1944 im KZ Auschwitz war ein deutscher Montanwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 1 1 Ausbildung und fruhe Laufbahn 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 3 Nachleben 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenAusbildung und fruhe Laufbahn Bearbeiten Geboren als Sohn eines Kaufmanns besuchte Wilhelm Gross die Oberrealschule in Pforzheim und diente anschliessend als Einjahrig Freiwilliger im Feldartillerie Regiment Nr 66 Anschliessend studierte er an der Bergakademie Freiberg 1904 wurde er Mitglied des Corps Montania Freiberg 1 2 1906 legte er das Diplom Examen als Markscheider und 1907 als Bergingenieur ab Zunachst als Assistent bei Paul Wilski tatig ging er 1908 als Chef der Markscheider und Assistent des Generaldirektors zur Generaldirektion der de Wendelschen Steinkohlengruben in Klein Rosseln in Lothringen 1911 wechselte er als Betriebsleiter zur Gewerkschaft Marie Luise in Staffelfelden im Oberelsass 1913 wurde Gross als Dozent fur Bergwissenschaften an die Technische Hochschule Breslau berufen Er wurde zum Dr Ing promoviert 1923 erfolgte seine Ernennung zum ausserordentlichen und noch im gleichen Jahr zum ordentlichen Professor fur Bergbaukunde und Aufbereitung an der Technischen Hochschule Breslau Er war Direktor des Aufbereitungsinstituts Von 1926 bis 1927 war er Dekan seiner Fakultat 3 Er veroffentlichte zahlreiche Arbeiten insbesondere zum Thema Aufbereitung in Fachzeitschriften Er war Mitglied der Gesellschaft Deutscher Metallhutten und Bergleute und der Schlesischen Gesellschaft fur Vaterlandische Kultur Im Ersten Weltkrieg war er als Leutnant der Landwehr Fuhrer eines Artilleriemesstrupps Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Wegen seiner judischen Abstammung wurde Gross nach der Reichspogromnacht in ein Konzentrationslager in Thuringen verschleppt Aufgrund personlicher Verwendung seines Kollegen Ludger Mintrop konnte Gross noch vor Weihnachten 1938 das KZ verlassen Auf Vermittlung Mintrops sollte er von Deutschland uber Holland in die USA auswandern Offenbar verliess er aber niemals Holland in Richtung USA siehe unten Nach seiner Emigration wurde Gross von den nationalsozialistischen Polizeiorganen als Staatsfeind eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin das ihn irrtumlich in Grossbritannien vermutete ihn dann auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von Personen die der NS Uberwachungsapparat als besonders gefahrlich oder wichtig ansah weshalb sie im Falle einer erfolgreichen Invasion und Besetzung der britischen Inseln durch die Wehrmacht von den Besatzungstruppen nachfolgenden Sonderkommandos der SS mit besonderer Prioritat ausfindig gemacht und verhaftet werden sollten 4 Nach der deutschen Besetzung der Niederlande im Jahr 1940 muss Gross zu irgendeinem Zeitpunkt zwischen 1940 und 1944 in die Hande des NS Verfolgungsapparates geraten sein Aus dem Jahr 1944 liegt ein letztes Lebenszeichen von ihm in Form eines Briefes an einen seiner Corpsbruder aus einem Konzentrationslager in Rumanien wo er zur Verwaltung der Lagerpost eingesetzt war vor 5 Gross und seine Frau Gertrud wurden schliesslich im Oktober 1944 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet Nachleben Bearbeiten Die Erben Gross einigten sich mit der Sammlung Wurth uber den Verbleib eines 1939 eingezogenen und jetzt restituierten Gemaldes von Max Liebermann aus der Sammlung Carl Sachs einem Onkel von Gertrud Gross geb Sachs in der Ausstellung 6 7 Familie BearbeitenAus seiner Ehe mit Gertrud gingen drei Kinder hervor Die Sohne Carl 1919 und Nicolaus 1927 und die Tochter Dorothea 1920 Diesen gluckte Ende der 1930er Jahre die Flucht nach England bzw Australien Auszeichnungen BearbeitenVerwundetenabzeichen Eisernes Kreuz II Klasse Ritterkreuz des Ordens vom Zahringer LowenLiteratur BearbeitenGross Wilhelm In Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 S 597 598 Weblinks BearbeitenGross Family Documents 1938 1945 auf www wienerlibrary co ukEinzelnachweise Bearbeiten Max Blau Gottfried Schilling Chronik der Saxo Montania zu Freiberg und Dresden in Aachen Teil 1 Corps Montania Freiberg Sachsen 1798 1935 1977 S 139 Anschriftenliste des Weinheimer SC 1928 S 141 Technische Universitat Breslau 1910 2010 auf Polnisch Eintrag auf der Sonderfahndungsliste G B Wiedergabe auf der Website des Imperial War Museums in London Gerhard Keppner Ludger Mintrop Der Mann der in die Erde blickte Die Eroberung des Untergrunds 2012 S 145 146 Digitalisat Sammlung Wurth 6413 Max Liebermann Jungen nach dem Bade Bericht bei www schlesischesammlungen euPersonendatenNAME Gross WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher MontanwissenschaftlerGEBURTSDATUM 28 Februar 1883GEBURTSORT BruchsalSTERBEDATUM Oktober 1944STERBEORT KZ Auschwitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Gross Montanwissenschaftler amp oldid 230592377