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Wilhelm Cauer 24 Juni 1900 in Charlottenburg 22 April 1945 in Berlin Marienfelde war ein deutscher Mathematiker sowie Physiker und ist Begrunder der linearen Netzwerksynthese Schaltungssynthese Wilhelm Cauer 4 September 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenWilhelm Cauer wurde als sechstes Kind von Wilhelm und Marie Cauer geboren Sein Vater ein Bruder der beiden Philologen Friedrich und Paul Cauer war an der TH Berlin als Professor fur Eisenbahnwesen tatig Er selbst studierte ab 1919 an der TH Berlin Elektrotechnik Nach seinem Vorexamen studierte er an den Universitaten Bonn und Berlin Mathematik und Physik und schloss sein Diplomstudium an der TH Berlin im Fach der Technischen Physik ab Seine 1926 ebenfalls an der TH Berlin entstandene Promotion bei Georg Hamel zum Thema Die Verwirklichung von Wechselstromwiderstanden vorgeschriebener Frequenzabhangigkeit war richtungsweisend fur sein spateres Leben Er habilitierte danach im Fach der Angewandten Mathematik an der Universitat Gottingen Ein Stipendium der Rockefeller Foundation hatte ihm 1930 31 zwei Semester am Massachusetts Institute of Technology MIT und an der Harvard University in Cambridge ermoglicht in denen er das Tafelwerk Siebschaltungen abschliessen konnte Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten unterschrieb Cauer das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler einen Wahlaufruf zum 11 November 1933 Gleichwohl wurde seine Karriere in der Folgezeit nachhaltig ausgebremst als bekannt wurde dass Cauers Urgrossmutter Marianne geb Itzig eine Judin war 1 1935 ging Cauer als Statiker zu den Fieseler Flugzeugwerken nach Kassel In dieser Zeit wurde er zum apl Professor ernannt 1936 wechselte er als Laborchef von Mix amp Genest nach Berlin An der TH Berlin hielt er in einem Spezialkolleg Vorlesungen uber sein Arbeitsgebiet 2 Sein Lebenswerk die Theorie der linearen Wechselstromschaltungen erschien 1941 in Leipzig Er blieb wahrend des Zweiten Weltkriegs in Berlin wo er unter den gegebenen Umstanden seine wissenschaftliche Arbeit fortsetzte Wilhelm Cauer wurde am 22 April 1945 in Berlin Marienfelde von sowjetischen Soldaten 3 als Geisel 4 erschossen Der wissenschaftliche Nachlass erschien im Akademie Verlag Berlin 5 Wissenschaftliches Wirken BearbeitenCauer wirkte wesentlich am mathematischen Apparat der linearen Netzwerktheorie der Mehrpoltheorie sowie der Theorie der nach ihm benannten Cauer Filter mit Er beschaftigte sich mit der prinzipiellen Losbarkeit technischer Aufgaben der Aquivalenz von Schaltungen und der Interpolation Aus seinen Arbeiten erwuchs eine systematische Theorie zur Synthese von linearen Netzwerken Schaltungssynthese Neben wesentlichen Arbeiten zu elektrischen Siebschaltungen wirkte er mit an der Entwicklung einer Rechenmaschine fur die Losung von Gleichungen mit zehn Unbekannten Das elliptische Filter welches auf diese Arbeiten zuruckgeht wurde nach ihm benannt Schon zu Lebzeiten war Cauer nach nur wenigen Jahren seines Schaffens in der Welt anerkannt und fand in der wissenschaftlichen Welt hohe Beachtung Er leistete einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Systemtheorie und ist einer der Wegbereiter der Kybernetik Ehrungen BearbeitenIn Erlangen ist eine Strasse auf dem Campus der Technischen Fakultat der Universitat Erlangen nach Wilhelm Cauer benannt Werke BearbeitenW Cauer Siebschaltungen VDI Verlag Berlin 1931 W Cauer Theorie der linearen Wechselstromschaltungen Bd 1 Becker und Erler Leipzig 1941 Bd 2 Akademie Berlin 1960 W Cauer Synthesis of Linear Communication Networks McGraw Hill New York 1958 Literatur BearbeitenE Cauer W Mathis Wilhelm Cauer 1900 1945 Archiv f Elektrische Uebertragung Vol 49 No 5 6 S 243 252 1995 E Cauer W Mathis R Pauli Life and Work of Wilhelm Cauer 1900 1945 Proc MTNS 2000 Perpignan France June 19 23 2000 Hans Piloty Cauer Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 179 f Digitalisat Gerhard Wunsch Geschichte der Systemtheorie Akademie Berlin 1985 ISBN 3 486 29531 4 K Jager F Heilbronner Hrsg Lexikon der Elektrotechniker VDE Verlag 2 Auflage von 2010 Berlin Offenbach ISBN 978 3 8007 2903 6 S 82Einzelnachweise Bearbeiten Familienarchiv Cauer In Zentrarchiv zur Geschichte der Juden in Deutschland Abgerufen am 10 November 2021 Cauer Wilhelm Adolf Eduard In Catalogus Professorum TU Berlin Abgerufen am 27 Februar 2023 Peter Heinrich Kemp Meisenheimer Jugend 2000 ISBN 3 89811 587 9 Seite 78 Hans Piloty Cauer Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 179 f Digitalisat Theorie der linearen Wechselstromschaltungen Bd 1 1954 in 2 erganzter Auflage hg von Wilhelm Klein und Franz M Pelz Bd 2 1960 hg von Ernst Glowatzki Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Wilhelm Cauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek http tetlab tet uni hannover de geschichte cauer his life pdfNormdaten Person GND 143146440 lobid OGND AKS LCCN n85801687 VIAF 34840661 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cauer WilhelmKURZBESCHREIBUNG deutscher MathematikerGEBURTSDATUM 24 Juni 1900GEBURTSORT CharlottenburgSTERBEDATUM 22 April 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Cauer amp oldid 237688175