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Wilhelm Benjamin Gautzsch 15 Februar 1771 in Hoya Hannover 14 Oktober 1835 in Leiden Holland war ein schweizerisch deutscher Padagoge der auch in Italien und den Niederlanden wirkte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kantonsschullehrer in Aarau und Chur 1 2 Hauslehrer Feldprediger Ubersetzer Lektor 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenSeine Eltern waren der lutherische Superintendent Dr Friedrich Benjamin Gautzsch 1731 1789 1 und die Konsistorialratstochter Hedwig Maria Ribow Gautzsch studierte 1790 1792 in Helmstedt Theologie 1792 unterrichtete er an der Erziehungsanstalt von Pastor Christian Rudolf Karl Wichmann 1744 1800 in Celle spater in Gottingen Kantonsschullehrer in Aarau und Chur Bearbeiten nbsp Aarau Ansicht vom Hungerberg ca 1820 1800 wurde Gautzsch in Aarau wo zwei Jahre zuvor die Helvetische Republik ausgerufen worden war Lehrer fur Geschichte und Geografie an der oberen Knabenschule Gleichzeitig gehorte er als Aktuar der Stadtschul und spater der Kantonsschulkommission an 1801 02 fuhrten Andreas Moser und Christian Wursten an den Stadtschulen die Unterrichtsmethode von Johann Heinrich Pestalozzi ein Daruber berichtete Gautzsch der Munizipalitat und der Gemeindekammer wobei er die Methode eines der vorzuglichsten Mittel zur Verbesserung des Elementarunterrichts nannte 2 Er unterrichtete auch an der 1802 eroffneten Kantonsschule und zwar Geografie Geschichte und Latein Dazu brachte er den zahlreichen Waadtlandern unter den Schulern die deutsche Sprache bei Anlasslich der Eroffnung des Instituts sagte der Prasident der Kantonsschulkommission Lehrerkonferenz Georg Franz Hofmann im Zusammenhang mit dem geographischen historischen und staatistischen Unterricht von Gautzsch der Geist der Zeit dem sich auch die Schweiz nicht entziehen konne verlange uber die Grenzen hinaus eine Annaherung und Verahnlichung der Menschen 3 Mit seinen Lehrerkollegen setzte sich Gautzsch fur den Deisten Moser ein als dieser im Vorfeld der Konterrevolution von 1802 Stecklikrieg zur Zielscheibe einer Hetzkampagne wurde nbsp Pfarrer Peter Saluz Grunder der Kantonsschule in Chur Der Dichter Franz Xaver Bronner welcher 1803 als Aufseher in einem Pensionat fur Kantonsschuler nach Aarau kam beschreibt Gautzsch als hochstammigen gutmutigen Mann sehr fleissig in seinem Berufe 4 Als 1804 ein Landsmann von Gautzsch der Neuhumanist Ernst August Evers Rektor der Kantonsschule wurde verliessen der Mathematiker Johann Christian Martin Bartels 5 sowie Gautzsch und Hofmann Aarau Laut Bronner glaubten sie die Beschranktheit der niederdeutschen Magister zu kennen die meistens ausser ihren griechischen und lateinischen Schulbuchern kaum andere Kenntnisse besassen und wollten einem solchen Schulherrn nicht untergeordnet sein 6 Gautzsch wurde im selben Jahr an der neu eroffneten evangelischen Kantonsschule in Chur angestellt wo er Latein Griechisch und Franzosisch spater auch Deutsch Geschichte und Geografie unterrichtete Vermittelt hatte ihm diese Stelle wohl Bartels der 1802 die Tochter des Churer Rektors Peter Saluz 1758 1808 geheiratet hatte 7 Gautzsch durfte in Chur die Methode Pestalozzis propagiert haben Zu dessen Institut in Yverdon hielt er namentlich uber den dort tatigen Hofmann Kontakt Zusammen mit Saluz plante er der Kantonsschule eine Elementarklasse anzugliedern Nach dem Tod von Saluz veroffentlichte er dessen Biografie 1810 erreichte er dass Pestalozzi den Bundner Mathematiker Christian Tester 1784 1855 zum Lehrer ausbildete Hauslehrer Feldprediger Ubersetzer Lektor Bearbeiten nbsp Schweizer Soldner im Konigreich der Vereinigten Niederlande 1814 wurde der Neuhumanist Luzius Hold 1778 1752 aus Arosa welcher Evers bei der Vertreibung der Pestalozzianer aus Aarau geholfen hatte Rektor der Kantonsschule in Chur Gautzsch scheint darauf von Hold zum zweiten Mal vertrieben worden zu sein obwohl er 1816 das Burgerrecht des Kantons Graubunden erhalten hatte 1817 ging er als Hauslehrer nach Bergamo wo es eine kleine reformierte Gemeinde gab Er geriet dort aber in finanzielle Schwierigkeiten Nun besann sich Gautzsch auf seine Ausbildung als Theologe 1819 wurde er in die ratische bundnerische Synode aufgenommen 1820 1830 diente er als Feldprediger im Bundner Regiment Sprecher in den Vereinigten Niederlanden Im Ruhestand ubersetzte er 1833 eine einseitig negative Darstellung der Franzosischen Revolution von Guillaume Antoine Benoit baron Capelle einem ehemaligen Minister Karls X 8 Im selben Jahr wurde er Lektor honoris causa fur hochdeutsche und italienische Sprache an der Universitat Leiden ein Amt das er allerdings nicht mehr lange auszuuben vermochte 9 Werke BearbeitenFriedens Lied 10 der Schuljugend gewidmet Aarau 1801 Feyerlichkeits Rede am Mayen Zuge gehalten von Friedrich Pfleger und Karl Pfleger Schuler 11 Aarau 1801 Lebensbeschreibung des sel Professors und Pfarrers P Salutz In Der neue Sammler 4 Jahrgang Chur 1808 S 289 324 Separatdruck Bregenz 1809 Neudruck Bundner Monatsblatt 1954 S 289 312 Predigt gehalten den 24ten August 1826 als am Jahrestage Seiner Majestat des Konigs der Niederlande Wilhelm I 2 verbesserte Ausgabe Haag 1831 Worte treuer Huldigung Sr Majestat dem Konig der Niederlande Wilhelm I an hochstdesselben Geburtstage Den 24ten August 1832 Ehrfurchtsvoll geweiht von W B Gautzsch Gewesenem Feldprediger des Schweizer Regiments n 31 Haag Gedicht Uber den Ursprung und die Fortschritte des revolutionairen Geistes von einem vormaligen Minister des Konigs von Frankreich Haag 1833 Ubersetzung von Guillaume Antoine Benoit baron Capelle De l origine et des progres de l esprit revolutionnaire Par un ancien ministre du Roi de France La Haye 1833 Literatur BearbeitenChristian Roedel Pestalozzi und Graubunden P G Keller Winterthur 1960 Weblinks BearbeitenJaarboekje voor geschiedenis en oudheidkunde van Leiden on Omstreken 1973 niederlandisch S 109Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Gautzschs Vater veroffentlichte unter anderem die Versdichtungen Die Schopfung Bremen 1767 und Die Geburt des Erlosers Bremen 1769 Roedel S 143 Feyerliche Eroffnung der Kantons Schule in Aarau Zum Druke befordert von der neuen literarischen Gesellschaft in Aarau 1802 S 24 Roedel S 142 Bartels war wie Gautzsch 1800 nach Aarau gekommen Franz Xaver Bronner Der Kanton Aargau 2 Band St Gallen Bern 1844 S 14 1802 03 waren nicht weniger als 18 Bundner in die Kantonsschule in Aarau eingetreten Roedel S 145 Anm 56 Vergleiche Rezension von Karl Heinrich Ludwig Politz in Jahrbucher der Geschichte und Staatskunst Leipzig 7 1834 1 Band S 59 75 Theodorus Josephus Meyer Lectoren in de moderne letteren te Leiden Lektoren in den modernen Sprachen in Leiden In Jaarboekje voor geschiedenis en oudheidkunde van Leiden en omstreken Jahrbuch fur Geschichte und Altertumskunde von Leiden und Umgebung 65 1973 S 99 116 hier S 108 f Auf den Frieden von Luneville Sohne von Pfarrer Johann Jakob Pfleger der im folgenden Jahr die Hetzkampagne gegen Moser veranstaltete Normdaten Person GND 1157646522 lobid OGND AKS VIAF 64359312 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gautzsch Wilhelm BenjaminKURZBESCHREIBUNG schweizerisch deutscher PadagogeGEBURTSDATUM 15 Februar 1771GEBURTSORT Hoya HannoverSTERBEDATUM 14 Oktober 1835STERBEORT Leiden Holland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wilhelm Benjamin Gautzsch amp oldid 209985977