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Die Wiener Frauenakademie ursprunglich Kunstschule fur Frauen und Madchen genannt war eine 1897 gegrundete kunstlerische Bildungseinrichtung fur Frauen in Wien Die Malerin Olga Prager 1872 1930 gab die Anregung zur Grundung einer offentlichen Kunstschule fur Frauen zu einem Zeitpunkt da Frauen die sich in Malerei Graphik oder Bildhauerei ausbilden wollten noch gezwungen waren Privatunterricht zu nehmen Mitinitiatorinnen waren Rosa Mayreder und Tina Blau sowie Ernestine Federn und deren Sohn Karl Federn Am 1 Dezember 1897 wurde die erste Ausbildungsklasse eroffnet Leiter war Pragers Lehrer Adalbert Seligmann Die Vereinsateliers befanden sich zunachst in Wien 1 Schwangasse 1 heute Marco d Aviano Gasse Backerstrasse 1 Tuchlauben 8 1901 Tegetthoffstrasse Stubenring 12 ab 1904 05 eine 350 m grosse Dachgeschosswohnung Bibergasse 8 und Stubenring 16 1911 12 Henslerstrasse 3 im 3 Bezirk kunstgewerbliches Atelier ab 1914 und bis 1932 eine 240 m grosse Atelierwohnung 1897 leitete Adalbert Franz Seligmann den ersten Curs fur Kopf und Akt mit 16 Schulerinnen 1898 ubernahm Tina Blau den Curs fur Landschaft und Stilleben Es folgten ein Kurs fur Anatomie und Akt Lehrer Seligmann und fur Perspektive Fulda 1898 hatte die Schule 64 Schulerinnen im 2 Schuljahr bereits 120 Der Maler Ludwig Michalek unterrichtete Kopf und Akt sowie einen Radierkurs als vierter Hauptkurs wurde 1898 eine Modellirklasse fur Plastiken eroffnet die der Bildhauer Richard Kauffungen leitete Unentgeltlich gefuhrte Nebenkurse waren Perspektive Schiffer und Anatomie Zuckerkandl Naturstudien fur kunstgewerbliche Zwecke wurde von Tina Blau ubernommen Zwischen 1900 und 1910 unterrichtete Adolf Boehm dekorative und angewandte Kunst an der Schule 1 Der Architekt Max Fabiani unterrichtete Ornamentik und Stillehre sowie Moderne Wohnungseinrichtung Ab 1900 gab es den Kurs Zeichnen und Malen nach dem lebenden Modell von Hans Tichy 1902 ubernahm Georg Klimt einen Kurs fur kunstgewerbliche Metallarbeiten und Friedrich Konig fur Holzschneidekunst Ab 1900 erganzten theoretische Vorlesungen des Vereins Osterreichischer Hochschuldozenten Athaneum das Angebot Im 7 Vereinsjahr 1903 wurde ein Kurs fur ornamentale Schrift durch Rudolf von Larisch neu aufgenommen sowie ein Radierclub gegrundet der jahrlich eine Mappe bei Artaria verlegte 2 Die Schule finanzierte sich aus dem zu entrichtenden Schulgeld sowie aus Spenden erst ab 1910 erhielt sie eine jahrliche Subvention von 1200 Kronen durch das Kultusministerium wahrend des Ersten Weltkriegs nurmehr 700 Kronen 1908 erhielt die Schule Offentlichkeitsrecht verliehen gebunden an die Bedingung einen Leiter zu bestimmen dies ubernahm Richard Kauffungen 1918 19 wurde eine Akademische Klasse eingerichtet um die Ausbildung der noch immer Mannern vorbehaltenen an der Akademie gleichwertig mit ministeriellem Erlass einzustufen und die Subventionen auf 10 000 Kronen erhoht Die akademische Ausbildung umfasste Malerei Bildhauerei und Grafik die Hilfsfacher Stillehre Kunst und Kulturgeschichte Farbenlehre und chemie waren an der Akademie der Bildenden Kunste zu besuchen wobei sich die dort Lehrenden weigerten Note und Unterschrift in die Kunstschulzeugnisse zu unterfertigen und stattdessen Hospitantenzeugnisse ausstellten Bekannte Lehrer waren unter anderem Rudolf Jettmar Josef Stoitzner und Ludwig Michalek Die Hauptlehrer wurden um 1920 als Professoren in den Staatsdienst ubernommen 1920 21 wurde die Legitimierung der Schule dadurch erschuttert dass ab diesem Jahr Frauen in der Kunstakademie zugelassen wurden woraufhin der Direktor Kauffungen um den Fortbestand bangte und in Richtung einer spezifisch weiblichen Kunstausbildung argumentierte 1926 wurde der Verein umbenannt in Wiener Frauenakademie und Schule fur freie und angewandte Kunst Die nun im 3 Bezirk Landstrasse Siegelgasse 2 4 domizilierte Schule zahlte um 1930 etwa 300 Schulerinnen und 17 Lehrkrafte Heinrich Zita wurde nach seiner Ernennung zum Professor 1927 die Professur fur Bildhauerei in der Nachfolge von Richard Kauffungen ubertragen in den Jahren von 1932 bis 1938 fuhrte er an dieser zudem die Direktionsgeschafte 3 In der NS Zeit wurde die Privatschule 1939 von der Gemeinde Wien ubernommen und der Schulzweck auf den einer Kunst und Modeschule der Stadt Wien umorientiert 4 Das Gebaude wurde zu Kriegsende durch einen Bombentreffer zerstort Die 1946 gegrundete Modeschule Wien in Schloss Hetzendorf stellt eine Art Fortsetzung der Wiener Frauenakademie dar Literatur BearbeitenSabine Forsthuber Vom Ende der Wiener Frauenakademie in der NS Zeit in Hans Seiger Michael Lunardi Hrsg Im Reich der Kunst die Wiener Akademie der Bildenden Kunste und die faschistische Kunstpolitik Wien Verlag fur Gesellschaftskritik 1990 S 217 246 Georg Schorner Hrsg Der osterreichische Realismus am Beispiel eines Kunstlerlebens Heinrich Zita Der Bildhauer und seine Zeit Wien 1987Weblinks BearbeitenAriadne uber die Grunderin Olga Prager Architektenlexikon uber Viktor Weixler Bindeglied zwischen Frauenakademie und Modeschule An art of her own Re inventing Frauenkunst in the female academies and artist leagues of late imperial and first republic Austria 1900 1930 Diss phil Georgetown University Washington DC 2010 von Megan Marie Brandow FallerEinzelnachweise Bearbeiten siehe Hinweis bei Alexandra Smetana Saxl Deutsch Marianne In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 101 de Gruyter Berlin 2018 ISBN 978 3 11 023267 7 S 283 Olga Stieglitz Gerhard Zeillinger Der Bildhauer Richard Kauffungen 1854 1942 zwischen Ringstrasse Kunstlerhaus und Frauenkunstschule Peter Lang Wien 2008 S 127 160 Georg Schorner Hrsg Der osterreichische Realismus am Beispiel eines Kunstlerlebens Heinrich Zita Der Bildhauer uns seine Zeit Wien 1987 Seite 873 Vgl Rathauskorrespondenz Meldung vom 16 April 1947 Die Modeschule der Stadt Wien die aus der fruheren Frauenakademie hervorgegangen ist war in den ersten Kriegsjahren im 3 Bezirk in der Siegelgasse untergebracht Nachdem das Gebaude bei einem Bombenangriff zerstort wurde musste einige Jahre hindurch in provisorischen Unterkunften unterrichtet werden Nun ist es gelungen das Schloss Hetzendorf fur die Schule zu bekommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wiener Frauenakademie amp oldid 233059701