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Die Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH Abk KTE ist ein deutsches Unternehmen das sich mit der Behandlung radioaktiven Abfalls und dem Ruckbau kerntechnischer Anlagen befasst Alleinige Gesellschafterin der KTE ist die bundeseigene Firma EWN Entsorgungswerk fur Nuklearanlagen GmbH Sie beschaftigt etwa 650 Mitarbeiter 1 Bis 7 Februar 2017 firmierte sie unter Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Ruckbau und Entsorgungsgesellschaft mit beschrankter Haftung WAK GmbH zuvor als Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH und Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe Betriebsgesellschaft mbH WAK BGmbH Die Firma betrieb zwischen 1971 und 1990 eine kerntechnische Anlage zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen Die inzwischen im Ruckbau befindliche Pilotanlage liegt rund 12 Kilometer nordlich von Karlsruhe auf dem Gemeindegebiet von Linkenheim Hochstetten in Nachbarschaft des Kernforschungszentrums Karlsruhe in Eggenstein Leopoldshafen Die KTE betreibt das grosste Zwischenlager Deutschlands 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betrieb der Anlage 3 Ruckbau und Entsorgung 4 Plutonium Affare 2001 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenBis etwa Ende der 1980er Jahre war es das erklarte politische Ziel zur Schliessung des nuklearen Brennstoffkreislaufs in Deutschland eine eigene Wiederaufarbeitungsanlage zu errichten Als Vorstufe fur eine industrielle Anlage wurde in Eggenstein Leopoldshafen bei Karlsruhe eine Pilotanlage errichtet in der die wesentlichen Verfahrensschritte erprobt und optimiert werden sollten Hierzu grundeten mehrere Unternehmen der chemischen und kerntechnischen Industrie 1964 die Gesellschaft zur Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen DWK Im Auftrag des Kernforschungszentrums Karlsruhe ubernahm diese Gesellschaft die Planung den Bau und Betrieb der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe WAK 2 die 1971 in Betrieb ging Im Jahr 1990 praktisch zeitgleich mit der Aufgabe des Projekts der Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf WAW wurde der Betrieb der WAK endgultig eingestellt 1996 und 2003 wurde das Zwischenlager erweitert 3 Anfang August 2016 wurde mit dem Bau zweier weiterer Zwischenlagergebaude begonnen die bis 2020 fertiggestellt sein sollen 4 Betrieb der Anlage BearbeitenDie Anlage hatte eine Kapazitat von 35 t pro Jahr bei 200 Betriebstagen pro Jahr mit einer Anreicherung bis zu 3 U 235 Aquivalent 5 nbsp Position einer Wiederaufarbeitungsanlage im kerntechnischen BrennstoffkreislaufDer Aufschluss der Brennelemente erfolgte im sogenannten Chop leach Verfahren die Uran Plutonium Trennung im zweizyklischen PUREX Prozess mit 30 Tri n butyl phosphat in n Dodecan Seit der Inbetriebnahme wurden bis zum Ende des Auflosebetriebs im Jahre 1990 208 t bestrahlter Kernbrennstoff aufgearbeitet und uber 1 t Plutonium abgetrennt Das gesamte in der WAK abgetrennte Plutonium entspricht bei 70 spaltbarem Anteil dem Energiegehalt von 1 5 Millionen Tonnen Steinkohle Ruckbau und Entsorgung BearbeitenDie wahrend der 19 jahrigen Betriebszeit angefallenen ca 60 m hochradioaktiven Flussigabfalle HAWC engl high active waste concentrate mit einer Aktivitat von 700 Billiarden Becquerel wurden in Edelstahltanks standig auf 25 Grad heruntergekuhlt Sie mussten zur Zwischenlagerung an Ort und Stelle in Glas Glaskokillen eingebunden werden Hierfur wurde am Standort Karlsruhe eine Anlage die Verglasungseinrichtung Karlsruhe VEK von 1999 bis 2005 erbaut Die Inbetriebsetzung wurde 2005 begonnen ab April 2007 lief die Anlage im kalten Testbetrieb Die am 16 September 2009 begonnene Verglasung der Abfalle wurde bis Ende 2010 abgeschlossen 6 Ziel ist der Ruckbau der WAK zur Grunen Wiese bis 2021 2023 7 Zur Finanzierung der Stilllegung wurden von der DWK und vom Bund je 0 5 Mrd Euro zuruckgelegt die Ende 2005 aufgebraucht waren Die Gesamtkosten der Stilllegung und des Ruckbaus werden vom Betreiber auf 2 6 Milliarden Stand 2007 geschatzt Die weitere Stilllegung obliegt nun dem Bund und dem Land Baden Wurttemberg die DWK beteiligt sich in bestimmtem Umfang an den Kosten fur die Abfallbehandlung Seit 2006 ist die WAK eine 100 Tochter des bundeseigenen Unternehmens Energiewerke Nord Plutonium Affare 2001 BearbeitenIn der zweiten Jahreshalfte 2000 entwendete ein mit dem Ruckbau der Anlage beschaftigter Mann einer Speyerer Firma ein Rohrchen mit plutoniumhaltigen Ruckstanden und ein kontaminiertes Wischtuch Diese Gegenstande verbrachte er in seine Wohnung wodurch sowohl diese als auch drei PKW radioaktiv kontaminiert wurden Seine Lebensgefahrtin ihre Tochter und er selbst erhielten eine erhohte Strahlendosis Mitte 2001 wurden bei dem 47 jahrigen Mann im Zuge einer Routineuntersuchung radioaktive Stoffe nachgewiesen woraufhin auch eine Untersuchung seiner Privatwohnung angeordnet wurde Gegen den 47 Jahrigen wurde ein vorlaufiger Haftbefehl wegen des Verdachts auf Freisetzen ionisierender Strahlen erlassen Die Dekontamination von Fahrzeugen und Wohnung sowie die anschliessende Entsorgung kostete 2 2 Millionen Euro wovon die WAK und das Kernforschungszentrum Karlsruhe 1 7 Millionen Euro und das Land Rheinland Pfalz eine halbe Million Euro zahlten 8 Dieser Zwischenfall wurde als meldepflichtiges Ereignis mit Meldekategorie N und auf der Internationalen Bewertungsskala fur nukleare Ereignisse als Storfall in Stufe 2 eingeordnet 9 Siehe auch BearbeitenWiederaufarbeitungsanlage Julich JUPITER Juelich Pilot Plant for Thorium Element Reprocessing Einzelnachweise Bearbeiten a b Uber Uns Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH abgerufen am 27 Februar 2017 Stand Marz 2019 siehe Image Broschure DER SPIEGEL 5 2008 Teure Entsorgung Seite 17 HDB Karlsruhe Atommullreport Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e V 7 Dezember 2016 archiviert vom Original am 28 Februar 2017 abgerufen am 27 Februar 2017 Lagererweiterungen Nicht mehr online verfugbar Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe GmbH archiviert vom Original am 22 Oktober 2020 abgerufen am 27 Februar 2017 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kte karlsruhe de Winfried Koelzer Lexikon zur Kernenergie 2019 Ausgabe Januar 2019 Auflage KIT Scientific Publishing Karlsruhe 2019 ISBN 978 3 7315 0881 6 S 240 ff kit edu abgerufen am 24 September 2023 Verglasungsanlage wird in Betrieb genommen ka news de 16 September 2009 abgerufen am 14 November 2009 Grafik zum Ruckbau auf der Seite des Betreibers Stephan Luke Tagesspiegel 2 2 Millionen Euro fur ein kleines Rohrchen Plutonium 7 April 2005 abgerufen am 25 November 2014 deutsch Bundesministerium fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit Meldepflichtige Ereignisse in Anlagen zur Kernbrennstoffver und entsorgung Jahresbericht 2001 PDF 285 kB 9 Juli 2002 S 7 8 archiviert vom Original am 23 Januar 2012 abgerufen am 14 Mai 2014 deutsch Literatur BearbeitenSiehe auch Brennstoffkreislauf Wiederaufarbeitung und KernenergieWeblinks BearbeitenWiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe WAK KTE abgerufen am 24 September 2023 Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe WAK mit Verglasungseinrichtung VEK Ministerium fur Umwelt Klima und Energiewirtschaft Baden Wurttemberg 27 April 2023 abgerufen am 24 September 2023 49 11011 8 43438 Koordinaten 49 6 36 4 N 8 26 3 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kerntechnische Entsorgung Karlsruhe amp oldid 237598553