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Werner Tarun 7 Januar 1920 in Berlin 19 Dezember 1975 war ein deutscher Kommunalpolitiker und von 1954 bis 1974 Burgermeister von Mosbach Er hat die Grundlagen dafur geschaffen dass die Stadt 1976 Grosse Kreisstadt wurde Leben BearbeitenEr wurde als Sohn des Berliner Verwaltungsbeamten Fritz Tarun und der Anna geb Schuler geboren und besuchte die Volksschule und das Gymnasium in Berlin Weissensee Nach dem Abitur 1938 wurde er zum Reichsarbeitsdienst eingezogen 1939 zum Militardienst Er nahm am Zweiten Weltkrieg an Kriegsschauplatzen an der Westfront und in der Sowjetunion teil und erhielt das Verwundetenabzeichen sowie das Eiserne Kreuz I und II Klasse 1944 wurde er als Oberleutnant Verbindungsoffizier einer Flugabwehreinheit in Osnabruck wo er Katharina Kitz kennen lernte die er Ende 1944 an deren Heimatort Frankfurt am Main heiratete Bei Kriegsende kam er in englische Kriegsgefangenschaft und wurde in Walenta interniert Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft Ende 1945 liess er sich in Frankfurt nieder da sein letzter Wohnsitz in Berlin in der sowjetischen Besatzungszone lag Er plante zunachst eine Laufbahn als Bankkaufmann einzuschlagen trat dann aber auf Anraten des Schwiegervaters eine Lehrstelle bei der Stadt Frankfurt an die ihm den Weg in eine hohere Beamtenlaufbahn ebnete Dort stieg er zum personlichen Referenten des Burgermeisters Dr Leisle auf 1954 bewarb er sich auf die ausgeschriebene Stelle als Burgermeister von Mosbach Er trat bei der Wahl gegen Amtsinhaber Wilhelm Schwarz und einen weiteren Kandidaten an Anfangs wurden Tarun der in Mosbach vollkommen unbekannt war keinerlei Chancen eingeraumt Da er die offizielle Bewerbungsfrist verpasst hatte erschien sein Name auch nicht auf den Wahlzetteln Allerdings konnte er die Mosbacher Bevolkerung drei Tage vor Wahlbeginn bei einer Kandidatenvorstellung mit einer programmatischen Rede von sich begeistern und erhielt die Unterstutzung der Freien Wahler so dass er die Wahl mit uber 65 der abgegebenen Stimmen fur sich entschied Viele Wahler die seinen Namen ja auf die Stimmzettel schreiben mussten haben dabei seinen Namen falsch wiedergegeben In seiner Amtszeit setzte sich Tarun tatkraftig dafur ein dass sich Mosbach von einer kleinen noch landwirtschaftlich gepragten Behorden und Amtsstadt zu einer mittelstands und industriefreundlichen Kreisstadt entwickelte Er ordnete die Mosbacher Verwaltung neu machte Mosbach durch den Bau mehrerer neuer Schulen darunter auch dem Nicolaus Kistner Gymnasium Mosbach zu einem regionalen Bildungszentrum liess die desolate Strom und Wasserversorgung im Stadtgebiet modernisieren und erschloss gegen die durch den Zuzug von vielen Heimatvertriebenen entstandene Wohnungsnot zahlreiche Neubaugebiete allen voran die Waldstadt Die Landesmittel ohne die sich viele Bauvorhaben nicht erledigen lassen hatten besorgte oftmals Baudekan Josef Kramer der bis 1960 dem Landtag angehorte und mit seiner Mosbacher Baugenossenschaft Neue Heimat bis 1972 uber 3 000 Wohnungen errichtete Zu Taruns Verdiensten zahlt auch die Ansiedlung weiterer Industrie in Mosbach z B die Strumpffabrik Hudson mit mehr als 1 000 Arbeitsplatzen oder die Grossbetriebe von Luwa und Braukmann spater Honeywell Braukmann sowie rund 50 kleiner und mittlerer Betriebe die von Zuschussen aus dem Strukturprogramm landlicher Raum profitierten Tarun wirkte dadurch entgegen dem damaligen Trend neue Firmen primar in den bestehenden Ballungsgebieten anzusiedeln und machte Mosbach damit zu einem Zentralort in den im weiteren Verlauf seiner Amtszeit im Rahmen der Gemeindereform die umliegenden Gemeinden Lohrbach Diedesheim Sattelbach und Reichenbuch eingegliedert wurden und der 1972 mit Neckarzimmern eine Verwaltungsgemeinschaft einging Tarun erkrankte im Verlauf seiner zweiten 1962 begonnenen Amtsperiode an einer Nervenkrankheit und konnte seine Amtszeit nur noch mit Muhe vollenden Er wurde am 25 Januar 1974 aus dem Amt verabschiedet Sein Nachfolger als Burgermeister wurde der Bundestagsabgeordnete Fritz Baier CDU Bei der lange umstrittenen Eingemeindung von Neckarelz im Juli 1975 war Tarun schon im Ruhestand Die Erhebung Mosbachs zur Grossen Kreisstadt am 1 Juli 1976 die im Wesentlichen auf sein Wirken zuruckgeht hat er nicht mehr miterlebt Er starb an den Folgen der Nervenkrankheit am 19 Dezember 1975 In der Mosbacher Waldstadt wurde eine Strasse nach ihm benannt 49 370818 9 137281 Literatur BearbeitenErich Weiler Werner Tarun ein Burgermeister mit Tatkraft und Weitblick In Mosbacher Jahresheft 2001 Mosbach 2001 S 63 79 Burgermeister und Oberburgermeister von Mosbach Georg Adam Wolf 1866 1882 August Strauss 1882 1889 Ludwig Lempp 1890 1891 August Strauss 1892 1901 Jakob Renz 1902 1924 Eugen Boulanger 1924 1933 Theophil Lang 1933 1938 Fred Himmel 1938 1941 Anton Rheindl 1941 1942 Arthur Muser 1942 1945 Wilhelm Schwarz CDU 1945 1954 Werner Tarun Freie Wahler 1954 1974 Fritz Baier CDU 1974 1985 Fritz Raff 1985 1990 Gerhard Lauth 1990 2006 Michael Jann CDU 2006 2022 Julian Stipp SPD seit 2022 Normdaten Person GND 1012704963 lobid OGND AKS VIAF 171513948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tarun WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher Kommunalpolitiker Burgermeister von MosbachGEBURTSDATUM 7 Januar 1920GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 19 Dezember 1975 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Tarun amp oldid 227686664