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Johannes Werner Schmeidler 7 Juni 1890 in Berlin 1 April 1969 in Berlin war ein deutscher Mathematiker Seine Forschungsgebiete waren Algebra Stromungsmechanik sowie Integralgleichungen und Operatoren Stadtfriedhof Gottingen Grab von Werner Schmeidler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken in der Berliner Mathematischen Gesellschaft 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchmeidler studierte von 1910 bis 1914 in Gottingen Mathematik Von Fruhjahr 1914 bis Herbst 1917 war er auf Lehramt angestellt in der Zeit ab Ausbruch des Ersten Weltkrieges bis Ende 1916 aber Kriegsteilnehmer Nach schwerer Verwundung promovierte er 1917 bei Edmund Landau ebenfalls in Gottingen Uber homogene kommutative Gruppen hyperkomplexer Grossen und ihre Zerlegung in unzerlegbare Faktoren und wurde zum 1 Okt 1917 Assistent am dortigen Mathematischen Seminar Als Algebraiker war er Emmy Noethers begrifflichem Ansatz sehr verbunden und wurde so einer ihrer ersten Schuler Schmeidlers Habilitationsschrift wurde von Noether angeregt und betreut Uber die Zerlegung der Gruppe der Restklassen eines endlichen Moduls die Habilitation erfolgte Anfang 1919 Infolge dieser Zusammenarbeit wurde Schmeidler auch Koautor von E Noethers erstem Artikel im Bereich der Algebra 1 In diesem Artikel werden die modultheoretischen Begriffe Direkte Summen und Durchschnittsdarstellung Restklassenmoduln und Modulisomorphie entwickelt und angewendet ebenso die axiomatische Methode so dass dieser Artikel als der eigentliche Wendepunkt in Noethers mathematischen Forschungen zu betrachten ist die dann die moderne Algebra begrundet haben Zum 1 Okt 1920 erfolgte Schmeidlers Umhabilitation fur Geometrie zur Universitat Kiel 2 3 Nach einer kurzen Zeit als Privatdozent dort erhielt Schmeidler zu 1921 einen Ruf an die Technische Hochschule Breslau und war so der erste der Noether Schuler der ein Ordinariat innehatte In Breslau setzte er seine Forschung zu Korpern von algebraischen Funktionen fort 1928 wurde er zugleich Leiter des Instituts fur Versuchsflugzeugbau das seinem Lehrstuhl angegliedert wurde so dass er ab dann hauptsachlich zur Stromungsmechanik von Tragflugeln publizierte Einer der Doktoranden in dieser Thematik war 1933 Helmut Heinrich Im Sommersemester 1934 ubernahm Schmeidler die Geschaftsfuhrung des nun gemeinsamen Mathematischen Seminars der Universitat und der Technischen Hochschule Breslau 1939 wurde Schmeidler als Nachfolger von Rudolf Rothe ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Berlin auf dem Lehrstuhl fur reine und angewandte Mathematik und arbeitete hauptsachlich uber algebraische Integralgleichungen und Operatoren im Hilbertraum Seine Vorlesungen waren sowohl zur Hoheren und zur Praktischen Mathematik als auch zu speziellen Themen wie Algebra Differentialgeometrie und Flugstromungslehre Einer der Doktoranden war 1942 Erwin Fehlberg Im Wintersemester 1944 45 dem letzten mit tatsachlichem Unterricht war Schmeidler einer der drei letztverbliebenen ordentl Professoren die anderen waren Georg Hamel und Aloys Timpe Da Schmeidler seit 1937 NSDAP Mitglied war wurde er zum 1 Januar 1946 von der TH entlassen und Ernst Mohr auf dessen Lehrstuhl berufen Im Nov 1947 stellten G Hamel und E Mohr einen Antrag auf Schmeidlers Wiederberufung mit der Bewertung dass Schmeidler zwar nominell NSDAP Mitglied war aber kein Aktivist entscheidend war fur sie dass an der TU ein Algebraiker fehle Laut Aktenvermerk habe A Timpe sich dem Antrag nur aus schwerwiegenden sachlichen Grunden angeschlossen So erhielt Schmeidler zum 1 November 1950 seinen Lehrstuhl fur reine und angewandte Mathematik zuruck 4 da Mohr auf den nun freigewordenen Lehrstuhl des emeritierten Timpe wechselte und verblieb dort bis zur Emeritierung 1958 5 Schmeidler fuhrte den bekannten Leitfaden der Mathematik mit dem Teil VII fort der von seinem Lehrstuhlvorganger R Rothe begonnen worden war und im Teubner Verlag Leipzig bzw spater bei Teubner in Stuttgart herauskam Privat hat Schmeidler fur die beiden Weltkriege schwer bezahlt im Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet und kehrte als Invalide zuruck im Zweiten hat er beide Sohne verloren W Schmeidler verstarb bei einem Besuch in Berlin sein Grabmal ist in Gottingen 6 Wirken in der Berliner Mathematischen Gesellschaft BearbeitenNach der Wiederzulassung der Berliner Mathematischen Gesellschaft BMG im Jahre 1950 war Schmeidler von Anfang an bis 1952 der Schriftfuhrer und so an deren Leitung fuhrend beteiligt Nachdem Rembs und Timpe 1953 aus Protest gegen die Mitgliedschaft des Nationalsozialisten Ludwig Bieberbach die BMG verlassen hatten war Platz fur Schmeidler als Vorsitzenden der BMG von 1954 bis 1958 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1928 Dr Ing E h an Techn Hochschule in Breslau 1958 Carl Friedrich Gauss Medaille 1959 Ehrensenator der TU Berlin 7 Schriften BearbeitenUber die Zerlegung der Gruppe der Restklassen eines endlichen Moduls Math Zeitschrift 5 Band 1919 S 222 267 Uber die Singularitaten algebraischer Gebilde 2 Abhandlung Math Ann 84 1921 S 303 320 Grundlagen einer Theorie der algebraischen Funktionen mehrerer Veranderlichen Math Zeitschr 28 1928 116 141 Mathematische Theorie des Schwingenfluges In Z angew Math Mech Band 14 1934 S 163 172 doi 10 1002 zamm 19340140304 Vortrieb und Widerstand In Z angew Math Mech Band 19 1939 S 65 86 doi 10 1002 zamm 19390190202 Integralgleichungen mit Anwendung in Physik und Technik Akad VerlGes Leipzig 1950 Rudolf Rothe und Werner Schmeidler Hohere Mathematik fur Mathematiker Physiker Ingenieure Teil I bis 7 B G Teubner Verlag Stuttgart div Auflagen 1953 1960 Lineare Operatoren im Hilbertraum B G Teubner Verlag Stuttgart 1954 Variationsrechnung und Integralgleichungen J f reine u angew Math 200 1958 182 189 Zur mathematischen Theorie der Warmeleitung und Stromungslehre J f reine u angew Math 242 1970 115 133 Literatur BearbeitenHellwig G Jaeckel K Werner Schmeidler 70 Jahre Z Flugwiss 8 177 1960 M Pasler Personliches Fritz Reiche Richard Seifert Werner Schmeidler Phys Blatt 25 1969 4 S 178 180 PDF 0 3 MB Eberhard Knobloch Mathematik an der Technischen Hochschule und der Technischen Universitat Berlin 1770 1988 Verl fur Wissenschafts und Regionalgeschichte M Engel Berlin 1998 S 26 ff 34 39 51 53 Hans Joachim Girlich Johann Radon in Breslau Zur Institutionalisierung der Mathematik In M Halub A Manko Matysiak Hrsg Schlesische Gelehrtenrepublik Band 2 Oficyna Wroclaw S 393 418 PDF 0 1 MB Mechthild Koreuber Emmy Noether die Noether Schule und die moderne Algebra Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2015 ISBN 978 3 662 44149 7 S insbes 44 2 Kapitel 162 163 325 Projekt Bestand Vorlesungsverzeichnis 1874 1949 50 des Universitatsarchivs an der Universitatsbibliothek der TU BerlinWeblinks BearbeitenLiteratur von und uber Werner Schmeidler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werner Schmeidler im Mathematics Genealogy Project englisch Mathematiker in Berlin Foto Einzelnachweise Bearbeiten Emmy Noether und Werner Schmeidler Moduln in nicht kommutativen Bereichen insbesondere aus Differential und Differenzenausdrucken Math Zeitschr 8 1920 S 1 35 F Volbehr u a Professoren und Dozenten der Christian August Universitat Kiel 1956 S 219 Eintrag Nr 184 Spezialinventar zur Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften an der Universitat Gottingen von 1880 bis 1933 Hrsg U Hunger und H Wellenreuther Universitatsarchiv Gottingen Bearbeitet von Martin Fimpel u a 2002 S 102 PDF 4 2 MB Mitteilungsblatt der Technischen Universitat Berlin Charlottenburg Nr 9 1 Januar 1951 Mitt Nr 65 Mitteilungsblatt der Technischen Universitat Berlin Charlottenburg Nr 32 1 November 1958 Mitt Nr 345 Grabmal W Schmeidler in Gottingen Mitteilungsblatt der Technischen Universitat Berlin Charlottenburg Nr 37 15 Februar 1960 Mitt Nr 390 Normdaten Person GND 118759493 lobid OGND AKS LCCN n85800614 VIAF 22937154 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmeidler WernerALTERNATIVNAMEN Schmeidler Johannes Werner vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Mathematiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 7 Juni 1890GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 April 1969STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Schmeidler amp oldid 231774282