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Werner Krause 17 Januar 1934 in Wanne Eickel 30 Juni 2014 in Bonn war ein deutscher Historiker und wissenschaftlicher Archivar der uber viele Jahre das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung leitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenWerner Krause wurde als Sohn eines Bergmannes geboren und legte im Fruhjahr 1954 sein Abitur auf dem Neusprachlichen Gymnasium Wanne Eickel ab Er studierte zunachst in Koln dann in Saarbrucken und ab Sommersemester 1955 an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster Geschichte Philosophie und Offentliches Recht In Munster trat er dem SDS bei und fungierte seit seinem 2 Munsteraner Semester als 2 Vorsitzender der linken Studentenorganisation die sich allmahlich der SPD entfremdete 1 Der Munsteraner Professor Werner Hahlweg betreute zunachst Krauses Dissertation Der Schweizer Sozialdemokrat Robert Grimm und die Zimmerwalder Bewegung Fur seine Doktorarbeit sammelte er u a Material im Internationalen Institut fur Sozialgeschichte IISG in Amsterdam 1959 bewilligte die Ford Foundation dem IISG Amsterdam umfangreiche Geldmittel um u a die Nachlasse aus dem ehemaligen Archiv der SPD zu ordnen und zu verzeichnen 2 Der emigrierte Parteivorstand der SPD hatte diese Materialien an das Amsterdamer Institut 1938 verkauft Krause akzeptierte das Angebot des IISG Amsterdam diese Bestande zu verzeichnen ohne seine Dissertation abzuschliessen Nach Ablauf des Zeitvertrages Ende 1964 verdiente Krause sich seinen Lebensunterhalt in Amsterdam zunachst freiberuflich U a publizierte er gemeinsam mit Frits Kool eine grosse Quellenedition zur Geschichte des Fruhsozialismus 3 1969 trat Werner Krause in den Dienst der Friedrich Ebert Stiftung 1965 hatte der Vorstand der Stiftung beschlossen Kurs auf ein eigenes Archiv der sozialen Demokratie zu nehmen und unter diesem Dach eine grosse Forschungsbibliothek und das eigentliche Archiv zu vereinigen Seit 1970 leitete Krause das Archiv im engeren Sinne als Unterabteilungsleiter Die Gesamtleitung des Archivs der sozialen Demokratie hatte Kuno Bludau inne Krause leitete eine sehr dynamische Erwerbungspolitik an die das Bonner Archiv alsbald zu einem der grossten Privatarchive deutschlandweit machte 1973 legte er gemeinsam mit Sheila Ochova spater Sheila Och das erste grosse Bestandsverzeichnis des Archivs vor 4 Mit der Mitautorin jahrelanges Vorstandsmitglied des exilierten tschechoslowakischen Parteivorstandes und spater prominente Kinderbuchautorin verband Krause eine jahrelange Lebensgemeinschaft Seit 1978 begannen er und seine Kollegen mit der Erstellung medienwirksamer Ausstellungen die den Ruf des Archivs bedeutend steigerten Prasentationen zu Widerstand von Sozialdemokraten und Gewerkschafter gegen das NS Regime zur Geschichte der Sozialistischen Internationale sowie zum Leben und Wirken von Kurt Schumacher Gustav Heinemann August Bebel und Willy Brandt zahlten zu Krauses grossten Leistungen 1983 ordnete die Geschaftsfuhrung die historische Arbeit der Friedrich Ebert Stiftung neu Das gemeinsame Dach Archiv der sozialen Demokratie wurde aufgelost und Bibliothek und Archiv als selbstandige Abteilungen dem Forschungsinstitut der Friedrich Ebert Stiftung unterstellt Werner Krause stieg damit zum leitenden Angestellten auf Mit dem sogenannten Bundestagsprojekt kamen weitere Aufgaben auf ihn zu Durch Zuschusse wurde die Erschliessung von Abgeordnetennachlasse und deposita sowie die Registratur der SPD Fraktion gefordert Alle parteinahen politischen Stiftungen profitierten von diesen Fordermassnahmen des Deutschen Bundestages Mit Hilfe von Projektgeldern wurden u a die personlichen Papiere von Willy Brandt Herbert Wehner Annemarie Renger sowie vielen anderen Personlichkeiten erschlossen und fur die Forschung zuganglich gemacht Nach 1989 beteiligte sich Werner Krause an ersten Sondierungsgesprachen die historischen Bestande des Instituts fur Marxismus Leninismus in Ost Berlin mit denen der Friedrich Ebert Stiftung zusammenzufuhren Allerdings waren diese von Werner Krause stark forcierten Ideen aus politischen und okonomischen Bedingungen rasch zum Scheitern verurteilt 1992 ordnete eine neue Geschaftsfuhrung die historische Arbeit der politischen Stiftung wiederum neu Das Archiv der sozialen Demokratie wurde Teil des neu geschaffenen Historischen Forschungszentrums der Friedrich Ebert Stiftung unter der Leitung von Dieter Dowe Zentrale administrative Befugnisse gingen an die neue Institutsleitung uber Werner Krause orientierte sich kunftig mit einem eigenen Team auf Ausstellungsprojekte und die Edition der Sozialistischen Mitteilungen Der Leiter des Archivs der sozialen Demokratie hatte knapp zwei Jahrzehnte die Herausgabe der Sozialistischen Mitteilungen jenes Informationsblattes also das der Exilvorstand der SPD zehn Jahrelang zwischen 1939 und 1948 in London herausgab als eine der wichtigsten Quellen der deutschen Sozialdemokratie im Exil nachdrucklich eingefordert In seinen letzten Berufsjahren befasste er sich selbst intensiv mit diesem Projekt Krankheitsbedingt konnte er das Projekt allerdings nicht zu Ende fuhren Die Fertigstellung ubernahm der langjahrige Leiter des Verlages J H W Dietz Nachf Heiner Lindner 5 Nach Erreichung der Altersgrenze ging Werner Krause am 31 Januar 1999 in Pension Er starb am 30 Juni 2014 in einem Bonner Hospiz Werke BearbeitenKurt Schumacher und die Wiedergeburt einer demokratischen Partei Eine Ausstellung des Archivs der sozialen Demokratie Friedrich Ebert Stiftung Bonn 1986 August Bebel 1840 1913 Ein Grosser der deutschen Arbeiterbewegung Katalog zu einer Ausstellung des Archivs der sozialen Demokratie Friedrich Ebert Stiftung und der Stiftung Preussischer Kulturbesitz gemeinsam mit Ilse Fischer Archiv der sozialen Demokratie Bonn 1988 Gustav Heinemann Christ Patriot und sozialer Demokrat Eine Ausstellung des Archivs der sozialen Demokratie Begleitheft zur Ausstellung Archiv der sozialen Demokratie Bonn 1986 Willy Brandt Ein politisches Leben 1913 1992 Katalog zu einer Ausstellung des Archivs der sozialen Demokratie der Friedrich Ebert Stiftung Archiv der sozialen Demokratie Bonn 2004 Bilddokumentation zur Geschichte der Internationale und der SI Prasidentschaft Willy Brandts Beiheft zur Ausstellung Archiv der sozialen Demokratie Bonn 1986 Literatur BearbeitenRudiger Zimmermann Werner Krause In Bewahren Verbreiten Aufklaren Archivare Bibliothekare und Sammler der Quellen der deutschsprachigen Arbeiterbewegung Supplementband Archiv der sozialen Demokratie Bonn 2017 S 37 48 ISBN 978 3 95861 591 5 Online PDF 2 7 MB Einzelnachweise Bearbeiten Willy Albrecht Der Sozialistische Deutsche Studentenbund SDS Vom parteikonformen Studentenverband zum Reprasentanten der Neuen Linken Verlag Neue Gesellschaft Bonn 1994 S 488 ISBN 3 8012 4053 3 Reihe Politik und Gesellschaftsgeschichte Bd 35 Gotz Langkau Das Ford Projekt des IISG 1959 1964 In Marx Sechs Bucher Plan Eine Debatte Argument Verl Hamburg 2015 S 189 209 ISBN 978 3 86754 681 2 Beitrage zur Marx Engels Forschung Neue Folge 2013 Frits Kool Werner Krause Hrsg Die fruhen Sozialisten Walter Olten 1967 Dokumente der Weltrevolution Bd 1 Werner Krause Sheila Ochova Ubersicht uber die Archivbestande Friedrich Ebert Stiftung Bonn 1973 1 Sozialistische Mitteilungen News for German Socialists in England Newsletter herausgegeben vom Exilvorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SOPADE 1939 1948 Ungekurzte Originalausgabe Hrsg Von der Friedrich Ebert Stiftung Bearb und Annotierung von Werner Krause unter Mitarbeit von Mario Bungert und Wolfgang Starcke Endfassung und Einleitung Heiner Lindner Internetredaktion Ruth Grossgart und Walter Wimmer Bonn 2003 Normdaten Person GND 133293181 lobid OGND AKS LCCN n84093515 VIAF 278327346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Krause WernerKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchivarGEBURTSDATUM 17 Januar 1934GEBURTSORT Wanne EickelSTERBEDATUM 30 Juni 2014STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Werner Krause Historiker amp oldid 200170190