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Der Weissstreifendelfin Lagenorhynchus obliquidens auch bekannt als Pazifischer Weissseitendelfin ist ein sehr aktiver Kurzschnauzendelfin der in den kalten und gemassigten Gewassern des Nordpazifik beheimatet ist WeissstreifendelfinWeissstreifendelfin Lagenorhynchus obliquidens SystematikOrdnung Wale Cetacea Unterordnung Zahnwale Odontoceti Uberfamilie Delfinartige Delphinoidea Familie Delfine Delphinidae Gattung Kurzschnauzendelfine Lagenorhynchus Art WeissstreifendelfinWissenschaftlicher NameLagenorhynchus obliquidensGill 1865 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Fortpflanzung und Entwicklung 4 Verbreitung 5 Taxonomie 6 Bedrohung und Schutz 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenAusgewachsen erreicht der Weissstreifendelfin eine Lange von maximal 2 50 Metern und ein Gewicht von 200 Kilogramm bei den Mannchen und 2 30 Meter und 150 Kilogramm bei den Weibchen Heute nimmt man zudem zwei verschiedene Populationen an wobei Tiere aus dem nordlichen Teil des Verbreitungsgebietes etwas kleiner sind als die aus dem sudlichen Teil Die Schnauze ist sehr kurz Die Finne ist gross und stark gebogen sie besitzt dabei zugleich eine sehr breite Basis Der Korper der Tiere ist in drei Farbtonen gezeichnet Das Kinn die Kehle und der Bauch sind creme bis grauweiss wahrend die Schnauze die Flipper und die Finne zweifarbig hell und dunkelgrau sind Die Flanken sind weitgehend hellgrau wobei sich ein deutlich hellerer Streifen von oberhalb des Auges uber die Flanke unterhalb der Finne bis zum Schwanzstiel zieht wo er sich verdickt Die Augen sind von einem grauen Ring umgeben Die individuelle Farbgestaltung variiert allerdings selbst unter nahe verwandten Tieren in einer Schule erheblich Lebensweise Bearbeiten nbsp Weissstreifendelfin an der kalifornischen KusteDer Weissstreifendelfin ist sehr aktiv und gesellig und bildet auch gemischte Gruppen mit anderen Kleinwalen des Nordpazifik Er nahert sich ausserdem Booten und nutzt deren Bugwelle zum Wellenreiten Die durchschnittliche Gruppengrosse liegt bei etwa 90 Tieren jedoch wurden auch schon Schulen von mehr als 3 000 Tieren beobachtet Sie sind sehr lebhafte und schnelle Springer die auch hohe Sprunge aus dem Wasser vollfuhren Die Vertreter dieser Art ernahren sich vor allem von schwarmbildenden Klein und Tintenfischen In Magenanalysen fand man vor allem Sardellen Seehechte und den Kalmar Loligo opalescens Sie sind opportunistische Jager und jagen vor allem im Epipelagial und an der oberen Grenze des Mesopelagials bis etwa 200 Meter Tiefe Ihre Jagdzeiten liegen im Zeitraum zwischen der abendlichen Dammerung und den fruhen Morgenstunden Fortpflanzung und Entwicklung BearbeitenDie Weibchen erreichen ihre Geschlechtsreife mit sieben Jahren und die Tragzeit dauert etwa ein Jahr Die Lebenserwartung wird bei den Tieren auf uber 40 Jahre geschatzt Die Jungtiere kommen mit einer Korperlange von 80 bis 120 Zentimetern zur Welt Als Paarungssaison wird die Zeit zwischen spatem Fruhling und fruhem Herbst angenommen geschlechtsreif sind die Tiere ab einer Lange von 1 7 bis 2 2 Metern Verbreitung Bearbeiten nbsp VerbreitungDas Verbreitungsgebiet der Weissstreifendelfine bildet einen grossen Bogen von den kalten bis in die gemassigten Teile des Nordpazifik Die sudlichsten Teile liegen dabei im Sudchinesischen Meer an der asiatischen Kuste sowie der Baja California an der amerikanischen Kuste Auch im Japanischen Meer sowie im Ochotskischen Meer gibt es kleinere Populationen Die nordlichsten Teile des Verbreitungsgebietes liegen im Beringmeer Die Tiere verfolgen wahrscheinlich Wanderrouten so trifft man sie an der Kalifornischen Kuste vor allem im Winter und weiter nordlich im Sommer in grosserer Dichte an allerdings sind auch wahrend des gesamten Jahres Tiere anwesend Sie bevorzugen dabei immer offene Gewasser der Hochsee konnen sich jedoch gelegentlich auch der Kuste nahern Taxonomie Bearbeiten nbsp WeissstreifendelfineDie Erstbeschreibung des Weissstreifendelfins erfolgte 1865 durch Theodor Gill anhand von drei angespulten Schadeln in Kalifornien Sowohl nach seiner Morphologie als auch genetisch steht der Weissstreifendelfin dem Schwarzdelfin aus dem sudlichen Pazifik sehr nahe Diese Ahnlichkeiten fuhrten zu der Annahme dass es sich bei ihnen gemeinsam um nur eine Art handelt Die aktuelle Meinung geht jedoch dahin dass es tatsachlich zwei getrennte Arten sind deren Entstehung allerdings erst vor etwa zwei Millionen Jahren stattgefunden hat Die wissenschaftliche Namensgebung erfolgte aufgrund der Form der Zahne Der Artname obliquidens leitet sich dabei ab von den Worten obliquus schrag und dens Zahn Bedrohung und Schutz BearbeitenSchatzungen zur Anzahl der Weissstreifendelfine belaufen sich auf eine Gesamtpopulation von etwa einer Million Tiere womit die Weissstreifendelfine zu den haufigsten Kleinwalen der gemassigten Zone zahlen Bis zum Verbot von Schleppnetzen durch die Vereinten Nationen 1993 wurden etliche tausend Individuen durch die Fischerei getotet Schatzungen belaufen sich dabei auf 50 000 bis 90 000 Delfine in den Jahren 1978 bis 1990 Heute werden noch einige Tiere von japanischen Fischern getotet Eine Bedrohung fur den Bestand stellt diese Bejagung allerdings nicht dar Neben diesem gezielten Walfang fallen viele Weissstreifendelfine sowohl den Treibnetzen im nordlichen Pazifik als auch den fur den Sardellenfang eingesetzten Beutelnetzen zum Opfer Gelegentlich werden Delfine fur wissenschaftliche Zwecke und fur Delfinarien gefangen In Gefangenschaft erreichen sie Lebenszeiten von uber 20 Jahren die meisten Tiere sterben allerdings innerhalb des ersten Jahres Literatur BearbeitenMark Carwardine Wale und Delfine Delius Klasing 2008 ISBN 978 3 7688 2473 6 hochwertiger Fuhrer Mark Carwardine Delfine Biologie Verbreitung Beobachtung in freier Wildbahn Naturbuch Verlag 1996 informativer Bildband Ralf Kiefner Wale und Delfine weltweit Jahr Top Special Verlag 2002 ISBN 978 3 86132 620 5 Fuhrer der Zeitschrift tauchen sehr detailliert Randall R Reeves Brent S Stewart Philip J Clapham James A Powell Sea Mammals of the World A Complete Guide to Whales Dolphins Seals Sea Lions and Sea Cows Black London 2002 ISBN 0 7136 6334 0 Fuhrer mit zahlreichen Bildern Gerard Soury Das grosse Buch der Delphine Delius Klasing 2000 ISBN 978 3 7688 1063 0 detailreicher Bildband Maurizio Wurtz Nadia Repetto Underwater world Dolphins and Whales White Star Guides 2003 ISBN 88 8095 943 3 Bestimmungsbuch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Weissstreifendelfin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lagenorhynchus obliquidens in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2006 Eingestellt von Cetacean Specialist Group 1996 Abgerufen am 12 Mai 2006 nbsp Dieser Artikel wurde am 20 November 2005 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weissstreifendelfin amp oldid 227431543