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Wehrhafte Schweiz englischer Titel Fortress of Peace franzosischer Titel Nous pouvons nous defendre oder auch La Suisse vigilante italienischer Titel La Svizzera vigilante ist ein oscarnominierter Kurzfilm von John Fernhout aus dem Jahr 1964 produziert von Lothar Wolff 1 FilmTitel Wehrhafte SchweizProduktionsland SchweizOriginalsprache Deutsch Franzosisch ItalienischErscheinungsjahr 1964Lange 22 25 MinutenStabRegie John FernhoutDrehbuch Gustav Daniker Rudolf Farner John Fernhout Hans LooserProduktion Lothar WolffMusik Robert BlumKamera Robert Gaffney Tony BraunBesetzungSimon Lack und Jurg Lauterburg Sprecher Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Produktion 2 1 Produktionsnotizen 2 2 Veroffentlichung 3 Rezeption 3 1 Kritik 3 2 Auszeichnungen 3 3 Nachwirkung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAus dem Off ertont eine Stimme Das Herz Europas nennt man die Schweiz mit ihren Bergen Alpen Talern und Seen Beinahe etwas abseits vom grossen Weltgeschehen lebt hier ein arbeitssames friedfertiges Volk das die Werte der Vergangenheit und der Tradition ebenso hochhalt wie die Erfordernisse des Modernen von Gegenwart und Zukunft Dieses Land war auch in Zeiten der Gefahr und des Krieges immer wieder eine Insel des Friedens Das Intro des Films kommt sodann psychedelisch daher indem es die Feinde der Schweiz ubermachtig erscheinen lasst und unterschwellig Angst evoziert um dann zu betonen dass das Land durchaus fur einen Abwehrkampf gerustet sei Sodann heisst es Auch in gefahrvollen geschichtlichen Zeitabschnitten konnte sich die Schweiz immer ihre Freiheit bewahren weil sie stets wehrhaft und bereit zur Verteidigung war Zu ihrer Verteidigung unterhalt die Schweiz die alteste Volksarmee Europas Jeder Mann ist wehrpflichtig und hat wenn tauglich seinen Militardienst zu leisten Langere Prologe die die unterschiedlichen Positionen zur Landesverteidigung erlautern schliessen sich an Ein gross angelegtes kombiniertes Gefechtsschiessen soll das Zusammenspiel verschiedener Waffengattungen demonstrieren Anschliessend sieht man wie die Schweizer Armee ihre mobilen Mittel in Bewegung setzt und diese sowohl im Mittelland als auch im Hochgebirge in Stellung bringt Schwere Fahrzeuge durchqueren Flusse und sind auf Gebirgsstrassen unterwegs Flugzeuge und Helikopter erheben sich in die Luft Soldaten auf Ski sind in den Bergen unterwegs Es wird aus allen Lagen gefeuert sowie bombardiert Durch die Walder bewegen sich Panzer die alles was ihnen in den Weg kommt niederpflugen Talhange sind vor Sprengungen nicht mehr sicher und Hauser werden mit Flammenwerfern gesturmt Letztendlich kann der imaginare Aggressor vertrieben werden woraufhin idyllische Landschaftsaufnahmen von Berggipfeln Kirchturmen verschiedenen Flaggen und dann als Einzelbild der Schweizer Flagge die allesamt uber sattgrunen Wiesen im Wind wehen den Film beschliessen Produktion BearbeitenProduktionsnotizen Bearbeiten Produziert wurde der Film von der Cinerama Productions Corp und Farner Looser Films vertrieben von der Cinerama Releasing Corporation sowie den Shepperton Studios Die Filmaufnahmen entstanden in der Schweiz Der Prolog wurde aufgenommen bei der Turnus Film AG Zurich Es spielt das Sinfonieorchester London Der Werbefachmann Rudolf Farner und Divisionar Gustav Daniker der zur Zeit der Entstehung des Films Kernwaffen als staatspolitische Notwendigkeit ansah waren die massgeblichen Manner hinter dem Film Der Film sollte beeindrucken und keine biedere Miliztruppe zeigen sondern eine gefahrliche Armee Die Produktion kostete uber eine Million Franken wobei Material Munition und Militarangehorige noch gar nicht mit eingerechnet waren Der niederlandische Regisseur John Fernhout in der englischen Version als John Ferno aufgefuhrt und eine Hollywood erprobte Filmcrew wurden eingeflogen Als Produzent fungierte der Deutsch Amerikaner Lothar Wolff 2 Schwierigkeiten gab es mit Schweizer Filmschaffenden die sich dagegen wehrten bei den Filmarbeiten kaum berucksichtigt worden zu sein wie es das seinerzeit frisch geschaffene Filmgesetz vorsah Daraufhin wurden diverse Funktionen doppelt besetzt und einige Auslander mussten Platz fur Schweizer machen Auch tauchte die Frage auf wie sich eine auslandische Filmcrew mit dem Erfordernis der militarischen Geheimhaltung vereinbaren lasse Die Antwort des Bundesrates lautete das Was Wo und Wann des Films sei stets von den Schweizern bestimmt worden 2 Veroffentlichung Bearbeiten nbsp Pavillon der Schweizer Armee an der Expo 64Der Film wurde auf der Expo 64 in Lausanne die vom 30 April bis zum 25 Oktober 1964 stattfand erstmals vorgestellt Der Propagandafilm der Armee war die besondere Attraktion des igelformigen mit 141 Stacheln versehenen Armee Pavillons Er wurde einem Triptychon ahnlich auf drei riesigen Leinwanden von insgesamt 410 Quadratmetern Flache vorgefuhrt Gedreht worden war er im nicht oft anzutreffenden qualitativ hochwertigen 70 mm Format Fur das extreme Breitband Verfahren fehlten den Schweizern jedoch die entsprechenden Apparaturen und das Know how Die teure Panorama Leinwand die zehn Tage vor Eroffnung der Expo durch Unachtsamkeit zerstort worden war konnte erst in letzter Minute ersetzt werden Der Film wurde ausserhalb der Schweiz in leicht angepasster Form gezeigt 2 Rezeption BearbeitenKritik Bearbeiten Der Film wurde zum Publikumsmagneten auf der Expo er konnte mehr als vier Millionen Besucher verzeichnen Zwar war der Grossteil begeistert doch gab es auch kritische Stimmen die meinten die Darbietung sei zu laut zu brutal zu kriegerisch Zudem erinnerte die inszenierte militarische Potenz einzelne Besucher in unliebsamer Weise an die Propagandafilme totalitarer Regime 2 Marc Tribelhorn schrieb in der NZZ Digital die Kamerafuhrung sei dynamisch und subjektiv die Aufnahmen aus Uberschallflugzeugen Helikoptern oder Schnellbooten wurden an Actionszenen aus den fruhen James Bond Filmen erinnern Weiter hiess es dass das zwanzigminutige Spektakel im patriotischen Kitsch mit entsprechend idyllischen Bildern ende 2 Auszeichnungen Bearbeiten Oscarverleihung 1966 Nominierter Lothar Wolff in der Kategorie Bester Kurzfilm Live Action Der Oscar ging jedoch an Claude Berri und die franzosische Kurzfilmkomodie Le poulet in der ein Junge ein Masthahnchen davor rettet gegessen zu werden Nachwirkung Bearbeiten Die 40 Kilogramm schweren Filmrollen die sich im Archiv der Armee befanden wurden punktlich zum 50 Jahr Jubilaum der Expo digitalisiert und mit grosser Sorgfalt restauriert Da der chemische Alterungsprozess den Filmrollen zugesetzt und dem Zelluloid einen auffalligen Rotstich verliehen hatte mussten die Farben Bild fur Bild rekonstruiert werden 2 Weblinks BearbeitenWehrhafte Schweiz in der Internet Movie Database englisch Wehrhafte Schweiz ein einmaliges historisches Filmdokument zur Schweizer Armee zahlreiche Informationen bei offiziere ch Wehrhafte Schweiz siehe royalscandalcinema ch Fortress of Peace Filmausschnitte in englisch Wehrhafte Schweiz vollstandiger Film unrestauriert Wehrhafte Schweiz Version mit psychedelischem Intro Einzelnachweise Bearbeiten The 38th Academy Awards 1966 siehe oscars org englisch a b c d e f Marc Tribelhorn Das Triptychon des Igels In Neue Zurcher Zeitung 6 September 2014 Abgerufen am 31 Januar 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrhafte Schweiz 1964 amp oldid 185293116