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Die Wehrkirche Lauterbach ist ein denkmalgeschutztes 1 evangelisch lutherisches Kirchengebaude in Lauterbach einem Ortsteil von Marienberg im Erzgebirgskreis Sachsen Wehrgangkirche Lauterbach Ansicht von SudenAnsicht von WestenHolzerner Wehrgang uber dem ChoranbauAnsicht mit seitlichem Anbau Inhaltsverzeichnis 1 Wehrkirche 2 Geschichte 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseWehrkirche BearbeitenIn der Fachliteratur wird seit 1957 eine Gruppe von Wehrkirchen in den Orten Dornthal Grossruckerswalde Lauterbach und Mittelsaida irrtumlich als Wehrgangkirche bezeichnet Richtiger ist Wehrkirche weil diese Kirchen keinen Wehrgang sondern ein auf den steinernen Aussenmauern ruhendes komplettes Blockbau Wehrgeschoss aufweisen 2 Die Kirche gilt als eine der altesten Kirchen in Sachsen 3 Die Gemeinde gehort zum Kirchenbezirk Marienberg 4 Wehrkirchen wurden in der Regel auf Anhohen errichtet da Angriffe dort sicherer abgewehrt werden konnten Bei den Erzgebirgischen Wehrgangkirchen wird das massive Untergeschoss von einem zum Teil auch uberkragenden Aufbau uberragt der mit einer Balkenlage zum teilweise abgeschlossenen Wehrgang wird Geschichte BearbeitenDas Gebaude wurde in der Mitte des 14 Jahrhunderts wohl in der Grosse des heutigen Langhauses errichtet der Anbau des Chorraumes an der Ostseite erfolgte um 1500 3 Er schliesst dreiseitig und hebt sich in Bezug auf Firsthohe und Breite augenfallig von dem rechteckigen Langhaus ab Die drei Strebepfeiler an der Aussenwand deuten auf die ursprungliche Absicht hin den Chorraum einzuwolben In den Jahren von 1618 bis 1623 wurden umfangreiche Renovierungen vorgenommen Dabei wurde wohl auch eine Empore gebaut deren Brustung mit Darstellungen aus dem Neuen Testament versehen wurden 3 Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche zu klein und baufallig sie sollte abgebrochen werden Auf Betreiben des sachsischen Denkmalschutzes beschloss man 1906 den Abbruch und Wiederaufbau als Begrabniskapelle an der Strasse nach Marienberg 5 Um einen originalen Wiederaufbau zu gewahrleisten wurden die Balken des Wehrganges und alle Konstruktionsholzer nummeriert Einige dieser Kennzeichen sind im Dachgeschoss erhalten Da ein grosser Teil des Wehrganges verwittert war wurden die schadhaften Balken und Bretter entfernt und durch neue ersetzt Uber dem Choranbau ist noch der alte 1 85 Meter hohe Wehrgang erhalten Seine Eckverbindungen sind schwalbenschwanzformig Die mit den vier Evangelisten den Zwolf Aposteln Moses und Jesaia und der Darstellung der Dreieinigkeit geschmuckte Kassettendecke 3 besteht aus achteckigen und rechteckigen Feldern Diese Decke ist an einem grossen Langsbalken und durch verkeilte hangende an der Balkenlage der Decke befestigte Saulen aufgehangt 6 Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Innenraum wurde die Kirche im September 2004 wieder geweiht 3 Ausstattung BearbeitenDer spatgotische in Freiberg gebaute Flugelaltar zeigt geschnitzte Relieffiguren der Heiligen Georg Barbara Martin und Maria mit dem Jesuskind 7 Die Orgel wurde zwischen 1624 und 1630 eine andere Quelle spricht von 1620 8 aufgebaut und ist vermutlich die alteste Orgel in Sachsen 3 Die Christusfigur an dem Vortragekreuz aus Holz ist mit drei Lilien verziert 9 nbsp Altar nbsp Deckengemalde nbsp Taufbecken nbsp OrgelLiteratur BearbeitenWerner Spickenreuther Erzgebirgische Wehrgangkirchen Das Christliche Denkmal Heft 78 Union Verlag VOB Berlin 4 uberarbeitete Auflage Lizenz Nr 395 3546 86 1986 Yves Hoffmann Baugeschichtliche Untersuchungen an den erzgebirgischen Wehrkirchen zu Dornthal Grossruckerswalde Lauterbach und Mittelsaida In Dirk Hohne Reinhard Schmitt Hrsg Wehrhafte Kirchen und befestigte Kirchhofe S 201 230 Langenweissbach 2015 ISBN 978 395741 025 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wehrkirche Lauterbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wehrkirche Lauterbach Website der Kirchgemeinde LauterbachEinzelnachweise Bearbeiten Hinweis auf den Denkmalschutz Yves Hoffmann und Stan Lindner Zur Sanierung und zu baugeschichtlichen Untersuchungen an der Wehrkirche zu Mittelsaida im Erzgebirge In Burgenforschung aus Sachsen 18 2 2005 S 92 122 a b c d e f Wehrkirche Lauterbach Geschichte und Innenausstattung Website der Kirchgemeinde Lauterbach abgerufen am 2 November 2014 Seiten des Kirchenbezirkes Werner Spickenreuther Erzgebirgische Wehrgangkirchen Das Christliche Denkmal Heft 78 Union Verlag VOB Berlin 4 uberarbeitete Auflage Lizenz Nr 395 3546 86 1986 S 17 und 18 Aufhangung der Decke Beschreibung des Flugelaltares Zeit des Orgelbaus Vortragekreuz50 674568 13 175799 Koordinaten 50 40 28 4 N 13 10 32 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wehrgangkirche Lauterbach Erzgebirge amp oldid 227329720