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Weben ist eine Verhaltensstorung Stereotypie die bei Elefanten in Gefangenschaft weit verbreitet auftritt in freier Wildbahn jedoch noch nicht beobachtet wurde Sie zeichnet sich durch ein gleichformiges Bewegungsmuster aus bei dem der Elefant Vor und Ruckschritte andeutet dabei rhythmisch mit dem Korper schaukelt und den Russel schwingt oder mit dem Kopf nickt Der Begriff leitet sich vom Weben ab bei dem ein Weber ahnlich monotone Bewegungsablaufe zu vollziehen hat Inhaltsverzeichnis 1 Ablauf 2 Deutung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksAblauf Bearbeiten nbsp Webender Elefant nach 30 Jahren im San Diego ZooDer Bewegungsablauf wiederholt sich vielfach in identischer Form Wahrend die Vor und Ruckschritte bei Jungtieren oft noch voll ausgefuhrt werden werden sie spater oft nur noch durch Fussheben angedeutet wahrend Tiere uber 20 Jahre meist nur noch rhythmisch vorwarts und ruckwarts oder seitwartsschaukeln Junge Elefanten haben dabei eine Frequenz von etwa 30 Bewegungsdurchlaufen in einer Minute altere nur noch zehn Das Weben tritt besonders haufig auf wenn der Elefant auf etwas wartet Futter Wasser Zusammentreffen mit Artgenossen von Artgenossen getrennt wurde oder ihm der Korperkontakt zu diesen verwehrt wird z B durch Ankettung Bei alteren Tieren kann es sich so tief ins Verhaltensmuster eingenistet und verselbststandigt haben dass ein Grund fur das Verhalten nicht mehr erkennbar ist Ahnlich wie andere Stereotypien ist das Weben eine Verhaltensstorung die auf tiefer liegende Probleme hindeutet Zudem kann es zu Fuss und Gelenkproblemen bei den Elefanten fuhren eines der am haufigsten anzutreffenden Probleme der Tiere in Gefangenschaft Deutung Bearbeiten nbsp Die Stereotypie des Webens wird durch Elefantenhaltung vor allem bei zu wenig sozialem Kontakt ausgelost Wissenschaftler deuten das Weben als Leerlaufbewegungen das heisst als Ausdruck einer angeborenen Handlungsbereitschaft ohne dass der Elefant das artspezifische Fortbewegungs und Suchverhalten aufgrund der Gefangenschaft ausfuhren kann Es entsteht fast ausschliesslich wenn Jungtiere zu fruh von der Mutter getrennt und aus ihrem Sozialverband herausgelost werden das Verhalten ist also vergleichbar mit dem Hospitalismus beim Menschen Es kann als Ausdruck einer Stresssituation gedeutet werden in der alternative Verhaltensweisen wiederum aufgrund der Gefangenschaft nicht moglich sind Schliesslich verfestigt sich das Verhalten so weit dass es keines speziellen Anlasses mehr bedarf Selbst wenn die Haltungsbedingungen des Elefanten dann verbessert werden grosseres Gelande mehr Bewegung Erreichbarkeit von Artgenossen verharrt er oft auf einem Punkt und ist nicht mehr in der Lage das grossere Angebot wahrzunehmen Siehe auch BearbeitenWeben Pferd JaktationLiteratur BearbeitenFred Kurt Hrsg Elefant in Menschenhand Forschungsberichte aus Sri Lanka Ill graph Darst Filander Verlag Furth 2001 ISBN 3 930831 45 7 Fred Kurt Das Weben bei asiatischen Elefanten Symptom sozialer Vereinsamung unter Kettenhaltung In Harald M Schwammer Simone de Vries Beitrage zur Elefantenhaltung in Europa Tagungsband Elefantenpflegertreffen Rotterdam 7 bis 9 Februar 2001 Schuling Munster 2002 S 33 49 ISBN 978 3 934849 83 9 Fred Kurt Marion E Garai The Asian Elephant in Captivity Foundation Books New Delhi 2006 ISBN 8 175963 58 1 Weblinks BearbeitenKurze Uberblickseite mit Fotos Gedanken eines Biologen zur artgerechten Haltung 2 Teil Stereotypien ein Bericht von Dipl Biol Tobias Dornbusch PDF 823 KB Die Geschichte der Haltung von Elefanten in Menschenobhut von Fred Kurt PDF 1 5 MB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weben Elefant amp oldid 193722114