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Der Wasenberg bei Hart ist das Erdwerk einer Turmhugelburg Er befindet sich verborgen im Waldgelande nordlich der Ortschaft Hart in der Gemeinde Mitterkirchen im Machland in Oberosterreich Wasenberg bei HartWasenberg von Norden Foto 2018Wasenberg von Norden Foto 2018Staat OsterreichOrt KirchstettenerholzEntstehungszeit HochmittelalterBurgentyp Hugelburg MotteErhaltungszustand ErdwerkBauweise normannischen MotteGeographische Lage 48 12 N 14 42 O 48 207203 14 702365 Koordinaten 48 12 25 9 N 14 42 8 5 OWasenberg Oberosterreich p3 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage 3 Geschichte 4 Beschreibung 5 Hochburganlage 6 Vorburganlage 7 Literatur 8 WeblinksName BearbeitenAls Wortherkunft von Wasen kann das althochdeutschen Wort waso feuchtes Odland gelten Unter Wasen versteht man dementsprechend etwas wie feuchte Wiese Aue feuchter Anger urbargemachtes Feuchtgebiet Wasen war im ganzen deutschen Sprachraum namensbildend Beispiele sind Ortsnamen wie Wasenbach Rheinland Pfalz Wasen Bayern Waasen Ober und Niederosterreich und eben Wasenberg mit der naheliegenden Bedeutung Anhohe in feuchter Niederung Lage BearbeitenDer Wasenberg liegt verborgen im Waldgelande Kirchstettenerholz 450 m nordlich der Ortschaft Hart in der Gemeinde Mitterkirchen im Machland in einem ebenen fruher noch vermehrt von Wasserlaufen durchzogenen weitlaufigen Wiesen Acker und Waldgelande Er grenzt im Norden an einen fruheren Wasserlauf der Naarn bis zum Austrocknen Mettensdorfer Muhlwasser Muhlbach genannt Grundstuck 1950 1 Parzelle 1090 Katastralgemeinde Hofstetten Keine offentliche Strasse Privatbesitz Bestehender Denkmalschutz Geschichte BearbeitenHugelburgen entstanden in Mitteleuropa im Hochmittelalter zwischen 1050 und 1250 Im anschliessenden Spatmittelalter zwischen 1250 und 1500 gab man die Hugelburgen mit der Zeit auf Das betraf aber nur die Burganlage der Wirtschaftshof blieb oft erhalten Beim Wasenberg kann man nur annehmen dass auch er in diesen Zeitbereichen entstand und irgendwann wieder aufgegeben wurde Urkundliche Nachweise fehlen Auch nur vermuten kann man dass Bauherr des Wasenbergs ein Angehoriger der Adelsfamilie der Herren von Perg und Machland war und man damit die Absicherung des Territoriums Machland bezweckte Die lokale Adelssippe der Kirchstettener Kirchsteger kann als zu wenig machtig fur ein derart grosses Bauvorhaben gelten Die alternativ diskutierte Ansicht der Wasenberg sei als Grabanlage oder zu Zeiten der Hussitenkriege errichtet worden ist nicht mehr haltbar Beschreibung BearbeitenDer Wasenberg bei Hart ist ein kreisrunder aufgeschutteter abgeplatteter Erdhugel erganzt mit einem vorgelegten Ringgraben und Ringwall umgeben von Vorburgbereichen mit Vorwallanlagen Er zeigt alle Merkmale einer Hugelburganlage nach dem Vorbild der normannischen Motte chateau a motte Erdhugelburg Erdhugel Ringgraben Ringwall der Hochburganlage Kernburg Am Erdhugel oben stand das turmartige Hauptgebaude Walle und Graben der Vorburganlage Niederburg Zu ihr gehorte der Wirtschaftshof mit Viehunterstanden Vorratsspeichern Backhaus usw Bei der Mehrzahl der mitteleuropaischen Hugelburgen erhielten sich nur noch die Erdhugel selbst Sie erscheinen damit weit weniger grossartig als der Wasenberg bei Hart mit seinen vorgelagerten Graben und Wallen Hochburganlage Bearbeiten nbsp Normannische Motte auf dem Teppich von Bayeux Jahr 1070 DetailIm aktuellen Erhaltungszustand liegt das Hugelplateau des Wasenbergs 5 m uber dem gewachsenen Terrain auf einer Hohe von 242 72 m Plateaudurchmesser 19 m Das entspricht 280 m Flache Durchmesser der Ringgrabensohle 37 m Der Ringgraben war mit Wasser geflutet Er hatte uber die Graben der Vorwallanlage eine Wasserverbindung zum Wasserlauf der Naarn Der umlaufende Ringwall hat im aktuellen Erhaltungszustand im Nordwesten leider eine neuzeitliche Unterbrechung Die alternativ diskutierte Vermutung es ware hier die Wasserverbindung zur Naarn gewesen ist nicht mehr haltbar Bei Hugelburgen wie dem Wasenberg sollte man sich ihr Aussehen folgend vorstellen Die Hange des Burghugels waren steil und mittels Grasnarben Rasenziegel gegen Erosion geschutzt Das Hugelplateau war von Palisaden umgeben Der Zugang zum Hugelplateau erfolgte uber eine holzerne Treppe oder Rampe die den Ringgraben uberspannte und zum Eingangstor in der Palisade fuhrte Beim Wasenberg wird diese Rampe im Suden vermutet Die Mitte des Hugelplateaus nahm immer ein Hauptgebaude ein oft handelt es sich dabei um einen Turm Vermutlich auch beim Wasenberg Die Hugelburg wurde so zur Turmhugelburg Abgeschlossen nach oben war der Turm meist von einer offenen oder uberdachten Wehrplattform Der Turm und die ubrige Bauten waren zumeist vollstandig aus Holzbalken in Block oder Standerbauweise errichtet Diese holzernen Burgenbauten waren gleichzeitig mit den Steinburgen in Gebrauch Wegen des hohen Alters der Hugelburgen uberdauerten die holzernen Aufbauten die Zeiten nicht Vorburganlage Bearbeiten nbsp Planskizze 2018Die Vorburgbereiche Niederburg des Wasenbergs schutzten bogenformige Vorwallanlagen und im Norden der Wasserlauf der Naarn Die geschutzte gesamte Burganlage war damit etwa 5100 m gross und beanspruchte die aktuelle Parzelle 1090 beinahe von West bis Ost Der Vorwall im Norden entlang des Wasserlaufs ist im aktuellen Erhaltungszustand eher gut zu erkennen Zusatzliche Palisaden oder Zaune konnen vermutet werden Sicher anzunehmen ist dass die maanderartigen Wasserlaufe der Naarn sich mit den Zeiten anderten und dass das auch den Wasenberg und seine Vorburgbereiche betraf Aktuell durchquert aber auch eine Traktorpiste den Vorburgbereich dort im Norden Die weiteren bogenformigen Vorwallanlagen sind im aktuellen Erhaltungszustand eher nur schwach zu erkennen Sie bestanden aus Vorwallen und gefluteten Graben Zusatzliche Palisaden oder Zaune konnen vermutet werden Die gefluteten Graben gingen im Westen und Osten jeweils vom Wasserlauf der Naarn aus und trafen sich etwa im Suden beim Ringwall Hier bestand eine Wasserverbindung hinein zum gefluteten Ringgraben Und hier im Suden fuhrte vermutlich die Rampe auf das Hugelplateau Die Vorburgbereiche boten Platz fur einen angegliederten Wirtschaftshof mit Einrichtungen wie Gesinde und Kuchenhaus Vorratsspeicher Pferde und Viehstall Manchmal war auch die Wohnstatte des Burgherrn und seiner Familie in der Niederburg und nicht in der Hochburg Wegen des hohen Alters uberdauerten die holzernen Einrichtungen der Niederburg die Zeiten genauso wenig wie die holzernen Aufbauten der Hochburg Etwa 30 bis 50 m vor der Vorwallanlage ist im Suden ein abgewinkeltes Grabenstuck erkennbar Es kann vermutet werden dass dieser Graben einen maanderartigen Wasserlauf also keine Vorwallanlage anzeigt der fruher im Suden um den Wasenberg herumfuhrte Literatur BearbeitenFranz Asanger Mitterkirchen Ein historisches Portrat der Machlandgemeinde Hrsg vom Marktgemeindeamt Mitterkirchen im Machland 1999 S 51 63 Wehranlage Wasenberg Fritz Felgenhauer Der Hausberg zu Gaiselberg Niederosterreich In Zeitschrift fur Archaologie des Mittelalters Bonn 1973 S 59 PDF Gunther Kleinhanns Burgenlandschaft Muhlviertel Baudenkmale als wichtige Sachzeugen einer Kulturepoche In Katalog des OO Landesmuseums 1988 S 369 Wasenberg im Text zobodat at PDF Paul Loffler Geschichtliches uber das sudliche mittlere Muhlviertel in altersgrauer Zeit In Heimatgaue Linz 1931 S 101 Tafel 11 Grundriss Wasenberg ooegeschichte at PDF Wladimir Obergottsberger Burgstall Wasenberg In Katalog zur Landesausstellung tausend Jahre Oberosterreich Katalogteil 2 Linz 1983 S 131 Christian K Steingruber Eine kritische Betrachtung des Historisch Topographischen Handbuches der Wehranlagen und Herrensitze Oberosterreichs Landesarchiv OO 2 Auflage Linz 2013 Marktgemeinde Mitterkirchen Nr I 11 2 und I 11 5 Christian K Steingruber Neue Erkenntnisse zu Norbert Grabherrs Historisch topographischem Handbuch der Wehranlagen und Herrensitze Oberosterreichs In Oberosterreichische Heimatblatter Jahrgang 65 Heft 1 2 Linz 2011 S 27 Kapitel Hausberg beim Jagdhaus Hutting land oberoesterreich gv at PDF Osterreichische Gesellschaft fur Mittelalterarchaologie Wissenschaftlicher Beirat der deutschen Burgenvereinigung E V Univerza v Ljubjani Filozofska fakulteia Oddelek za arheologijo Steiermarkisches Landesmuseum Joanneum Motte Turmhugelburg Hausberg Zum Forschungsstand eines mittelalterlichen Burgentypus Hollenegg 8 bis 11 Oktober 2006 OGM Tagungsband 23 2007 PDF auf univie ac at Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wasenberg Die Turmhugelburg Wasenberg in Bildern auch als Slideshow Land Oberosterreich DORIS Kulturatlas Burgen Hart Wasenberg Plattform www burgenkunde at Hausberg Burgstall Wasenberg in Oberosterreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wasenberg Mitterkirchen im Machland amp oldid 235543030