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Was der Himmel erlaubt Originaltitel All That Heaven Allows ist ein US amerikanisches Melodram von Douglas Sirk aus dem Jahre 1955 in dem Jane Wyman und Rock Hudson die Hauptrollen spielen Der Film basiert auf dem Roman All That Heaven Allows von Edna und Harry Lee der 1952 erschienen war FilmTitel Was der Himmel erlaubtOriginaltitel All That Heaven AllowsProduktionsland USAOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1955Lange 89 MinutenAltersfreigabe FSK 6Produktions unternehmen Universal InternationalStabRegie Douglas SirkDrehbuch Peg FenwickProduktion Ross HunterMusik Frank SkinnerKamera Russell MettySchnitt Frank GrossBesetzungJane Wyman Cary Scott Rock Hudson Ron Kirby Agnes Moorehead Sarah Warren Conrad Nagel Harvey Gloria Talbott Kay Scott William Reynolds Ned Scott Virginia Grey Alida Anderson Charles Drake Mick Anderson Hayden Rorke Dr Hennessy Jacqueline deWit Mona Plash Leigh Snowden Jo Ann Alidas Nichte Donald Curtis Howard Hoffer David Janssen Freddie Kays Freund Synchronisation Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Wirkung und Bedeutung 3 Produktionshintergrund 4 Synchronisation 5 Rezeption 6 Auszeichnungen 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksHandlung BearbeitenCary Scott eine seit einiger Zeit verwitwete Frau aus der oberen Mittelschicht mauert sich in ein gesellschaftlich zuruckgezogenes Verhalten als Witwe ein Sie hat Freundinnen vor allem Sarah Warren und einen bejahrten Ausgehpartner namens Harvey aber die Liebe scheint aus ihrem Leben verschwunden Ihr wichtigster Lebensinhalt sind ihre beiden bereits studierenden Kinder die altkluge Kay und der konventionelle Ned Das andert sich durch Ron Kirby der die Baume in Carys Garten pflegt und beschneidet Er ist wesentlich junger als sie und gehort als Gartner und Baumschulenbesitzer nicht ihrer Gesellschaftsklasse an Rons Freundeskreis ist schlicht naturlich und naturliebend dort wird Thoreau gelesen und in herzlicher Freundlichkeit miteinander gefeiert Cary verliebt sich in Ron und er sich in sie Schon bald macht er ihr einen Heiratsantrag und beginnt eine alte Muhle auszubauen die ihm gehort und die Cary sehr gut gefallen hat Als die gehassige Dorf Tratschtante Mona Plash die beiden miteinander beobachtet spricht sich alles herum Cary versucht nun Ron in ihr Leben einzubinden was aber scheitert Im Country Club wird uber die Mesalliance gelastert Cary wird abfallig wie ein leichtes Madchen behandelt ihre beiden Kinder wollen den neuen Mann an Carys Seite nicht akzeptieren und sagen sich von ihr los Diesem Druck vermag Cary nicht standzuhalten Sie teilt Kay und Ned mit dass sie Ron nicht wiedersehen werde was diese jedoch als nur selbstverstandlich wegstecken Dann aber merkt Cary dass ihre erwachsenen Kinder in Kurze fort sein und ihr eigenes Leben haben werden dass ihr an der Anerkennung des Country Clubs nichts liegt und dass sie Ron unverandert liebt Nachdem sie wegen anhaltender Kopfschmerzen ihren Arzt aufsucht redet ihr dieser ins Gewissen weil sie sich vom Leben abwendet Danach fahrt sie zu Rons Haus der mit einem Freund auf der Jagd war Doch Cary verlasst der Mut und sie will mit ihrem Auto wieder wegfahren In diesem Moment kehrt Ron zuruck will zu ihr und sturzt dabei einen Abhang hinunter Als man Cary uber Rons Unfall informiert sucht sie den Bewusstlosen sofort auf Als Ron die Augen aufschlagt und verwundert fragend ihren Namen sagt antwortet sie ihm dass sie nun fur immer nach Hause gekommen sei Wirkung und Bedeutung BearbeitenWas der Himmel erlaubt rechnet gnadenlos mit der Gesellschaft der 1950er Jahre in Amerika ab indem er sie als klatschsuchtig arrogant materialistisch und gehassig beschreibt Als Gegenbild wird ihr der naturliebende Freundeskreis von Ron gegenubergestellt in dem Walden von Thoreau gelesen wird Der Film erhielt seinerzeit keinerlei Auszeichnungen ist aber wegen seiner in betorend schonen Bildern eingefangenen subversiven Botschaft ein Musterbeispiel fur Douglas Sirks Meisterschaft ungeachtet des seinerzeit bei Studioproduktionen bestehenden Anpassungsdrucks dennoch zum Kern der Dinge vorzudringen und diesen durch ironische Brechungen noch zu verstarken wie unter anderem beim Happy End wo in der letzten Einstellung ein Damhirsch durch ein schneebeschlagenes Fenster hereinschaut 1 Auffallend ist etwa Sirks Platzierung von Spiegeln im Film mit denen er die Oberflache bricht und andeutet wie stark die Figuren gesellschaftlich unter Beobachtung stehen 2 Auch Gitterfenster kommen in vielen Szenen als Ausdruck der gesellschaftlichen Enge von Was der Himmel erlaubt zum Einsatz wobei Cary meist innerhalb der Gitterfenster gefangen wirkt wahrend Ron sich locker durch diese bewegt 3 Ebenfalls kunstvoll sind der Einsatz von Licht und Schatten um Stimmungen auszudrucken sowie der auffallige Farbeinsatz durch den die Kunstlichkeit des Films betont wird Die Technicolor Farben zeigen die Aussenwelt in grellen lebhaften Farben im Gegensatz zu den meist in unauffalligen Brauntonen gehaltenen Szenen der Innenwelt Als Cary und ihre Tochter in einer Szene verzweifelt uber die Lastereien in der Kleinstadt weinend auf einem Bett liegen werden durch das Fenster bunte Technicolor Farbtone auf die beiden gestrahlt um ihre psychische Unruhe auszudrucken 3 Auch viele Symbole werden in den Film hineingebracht etwa die reparierte und anschliessend wieder zerbrochene Teekanne von Ron sowie der in den 1950er Jahren in den USA bei der breiten Bevolkerung aufkommende Fernseher Als sie sich von Ron trennt und ihre Kinder ihr den Fernseher zu Weihnachten schenken deutet das die Gefahr an dass sie fortan in ihrem Leben als einsame Hausfrau gefangen ist und das Leben passiv durch den Fernseher an ihr vorbei zieht 4 Die Filmmusik von Frank Skinner ist auffallend gestaltet und unterstreicht an vielen Stellen die Gefuhle der Protagonisten Die von Franz Liszt komponierte dritte Trostung Consolation No 3 in Des tritt als wiederkehrendes Motiv in Skinners Filmmusik auf Ebenfalls ubernimmt Skinner an einigen Stellen die Komposition Warum aus Robert Schumanns Fantasiestucken op 12 sowie Elemente aus dem Finale von Johannes Brahms 1 Sinfonie Produktionshintergrund BearbeitenEin Jahr zuvor hatte Douglas Sirk den Film Die wunderbare Macht 1954 gedreht ebenfalls mit Jane Wyman und Rock Hudson in den Hauptrollen besetzt Nachdem Universal Pictures mit Die wunderbare Macht einen grossen Erfolg an den Kinokassen gefeiert hatte wurden die beiden Schauspieler erneut unter Sirks Regie gepaart Dabei erhielt Sirk von Universal in der Hoffnung dass er den Kinoerfolg von Die wunderbare Macht nochmals wiederholen sollte ein hohes Budget und weitgehende kunstlerische Freiheiten in der Umsetzung was bei den meisten seiner vorherigen Hollywood Filme nicht der Fall war Das erlaubte ihm den Film verstarkt nach seinen Ideen zu gestalten 5 Mit einer Sache kam Sirk jedoch nicht durch Er wollte den Film zunachst damit beenden dass Ron von der Klippe fallt und es offenlassen ob er uberlebt oder nicht Das wurde aber von dem Filmstudio als zu duster angesehen und Sirk fugte sich dieser Meinung Das Haus in dem Cary lebt stand auf dem Studiogelande von Universal Pictures und wurde von Paramount fur den Film gemietet Es ist dasselbe Haus wie das von Fredric Marchs Familie aus dem Thriller An einem Tag wie jeder andere 1955 Fur diesen Film wurden jedoch vorher kosmetische Anderungen am Haus vorgenommen weil das Publikum dies nicht erkennen sollte 6 Synchronisation BearbeitenDie deutsche Synchronisation entstand 1956 bei der Berliner Synchron mit einem Dialogbuch von Fritz A Koeniger und unter Dialogregie von Klaus von Wahl 7 Rolle Schauspieler Dt SynchronstimmeCary Scott Jane Wyman Marianne KehlauRon Kirby Rock Hudson Gert Gunther HoffmannSara Warren Agnes Moorehead Ursula KriegHarvey Conrad Nagel Paul WagnerKay Scott Gloria Talbott Marianne PrenzelNed Scott William Reynolds Gerd VespermannAlida Anderson Virginia Grey Ruth PiephoMick Anderson Charles Drake Horst NiendorfDr Hennesy Hayden Rorke Alfred HaaseMona Plash Jacqueline deWit Berta DrewsHoward Hoffer Donald Curtis Klaus W KrauseGeorge Warren Alex Gerry Robert KluppMr Weeks Forrest Lewis Erich PoremskiMrs Humphrey Eleanor Audley Agnes WindeckTom Allenby Tol Avery Hans EmonsOpa Adams Anthony Jochim Carl Heinz CarellManuel Nestor Paiva Eduard WandreyRezeption BearbeitenWas der Himmel erlaubt war an den Kinokassen ein Erfolg bei den amerikanischen Kritikern der 1950er Jahre aber wenig angesehen wie die meisten Filme von Sirk Er galt als ein weiterer gewohnlicher beinahe trashiger Frauenfilm 8 So schrieb Bosley Crowther in der New York Times Solide und sensible Dramatik musste artig Platz machen fur auffallend emotionales Bulldozern und eine Pflasterung einfacher Klischees Jane Wyman sei dafur nicht verantwortlich denn was konne eine vernunftige Schauspielerin ausrichten wenn Regisseur Sirk sie in uppig herbstlichen Farben badet und alles auf Klavier und Violinen anschlagt 9 Inzwischen hat sich die Wahrnehmung von Sirks Werk allgemein gedreht und Was der Himmel erlaubt erhalt zumeist sehr positive Kritiken 10 Seit den 1970er Jahren gehort der Film zusammen mit anderen Melodramen Sirks zu den grossen Vorbildern von Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder Angst essen Seele auf Pedro Almodovar Quentin Tarantino und Todd Haynes Dem Himmel so fern Dave Kehr beschrieb den Film als Meisterwerk es sei ein tief bewegendes tief mitfuhlendes Portrat einer Frau gefangen durch Moral und Sozialkodexe Durch seine Mise en Scene wie den Objekten und Oberflachen im Film wurde Sirk seine Handlung fast ausschliesslich verdeutlichen Er sei einer der wenigen Filmemacher die darauf bestehen wurden das Bild zu lesen 11 Cinema schrieb Getarnt als Frauenfilm in gluhendem Technicolor rechnet Regisseur Douglas Sirk geboren in Hamburg als Detlef Sierck mit der emotional verarmten burgerlichen US Gesellschaft der 1950er Jahre ab Fazit Rigorose Attacke auf spiessige Kleingeister 12 Das Lexikon des internationalen Films schrieb Eine lebensferne sentimentale Kinogeschichte in gepflegter Inszenierung Die Sozialmelodramen der 1950er Jahre des Fassbinder Vorbildes Douglas Sirk Detlef Sierck sind inzwischen als Standardwerke eines spezifischen Gefuhlskinos anerkannt 13 Frieda Grafe schreibt uber den Farbgebrauch bei diesem Film All That Heaven Allows ist ein Film uber den guten Geschmack und dessen Zusammenhang mit den gesellschaftlichen Konventionen Die Farbe sei somit nicht bloss Zusatz oder Schmuck sondern zugleich in das Sujet seiner Filme integriert Die Farbe bilde die Realitat dieses Films die im Unterschied zur Farbe in der Malerei im Erzahlfilm nie ohne den direkten Bezug zur Welt auskommt Er zeigt Farbe in ihrem sozialen Gebrauch 14 Auszeichnungen Bearbeiten1995 Aufnahme in das National Film Registry als geschichtlich kulturell oder asthetisch signifikant Literatur BearbeitenEdna Lee Harry Lee All That Heaven Allows Putnam New York 1952 Rainer Werner Fassbinder Six Films by Douglas Sirk In Laura Mulvay Jon Halliday Douglas Sirk Prescot 1972 Georg Seesslen Kino der Gefuhle Geschichte und Mythologie des Film Melodrams Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1980 ISBN 3 499 17366 2 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl z B Seesslen S 115 ff Rainer Werner Fassbinder S 96 f sowie Gary Morris in http www imagesjournal com issue10 reviews sirk text htm Laura Mulvey All That Heaven Allows An Articulate Screen In Criterion Collection 10 Juni 2014 abgerufen am 14 August 2021 englisch a b Audiokommentar der Blu Ray mit den Filmwissenschaftlern Dr Werner Kemp und Christian Bartsch A TV set brings life s parade to the living room Abgerufen am 27 September 2019 englisch Essay uber All That Heaven Allows bei der Criterion Collection Was der Himmel erlaubt Trivia in der Internet Movie Database abgerufen am 14 August 2021 englisch Was der Himmel erlaubt In synchronkartei de Deutsche Synchronkartei abgerufen am 3 Februar 2021 Essay uber All That Heaven Allows bei der Criterion Collection Was der Himmel erlaubt in The New York Times Was der Himmel erlaubt In Rotten Tomatoes Fandango abgerufen am 14 August 2021 englisch Dave Kehrs Kritik beim Chicago Reader Was der Himmel erlaubt In cinema Abgerufen am 14 August 2021 Was der Himmel erlaubt In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 29 August 2017 Frieda Grafe Filmfarben Berlin 2002 S 74 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Was der Himmel erlaubt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Was der Himmel erlaubt in der Internet Movie Database englisch Filme von Douglas Sirk Zwei Genies Dreimal Ehe Der eingebildete Kranke Das Madchen vom Moorhof April April Stutzen der Gesellschaft La Chanson du souvenir t was een april Schlussakkord Das Hofkonzert Zu neuen Ufern La Habanera Das zehnte Madel soll es sein Boefje Hitler s Madman Sommersturme Ein eleganter Gauner The Strange Woman Angelockt Schlingen der Angst Unerschutterliche Liebe Leicht franzosisch Mystery Submarine Beichte eines Arztes Die erste Legion Schwester Maria Bonaventura Spielschulden Ein Wochenende mit Papa No Room for the Groom Hat jemand meine Braut gesehen Meet Me at the Fair Eine abenteuerliche Frau All meine Sehnsucht Taza der Sohn des Cochise Die wunderbare Macht Attila der Hunnenkonig Wenn die Ketten brechen Was der Himmel erlaubt Es gibt immer ein Morgen Nur Du allein In den Wind geschrieben Der Engel mit den blutigen Flugeln Der letzte Akkord Duell in den Wolken Zeit zu leben und Zeit zu sterben Solange es Menschen gibt Sprich zu mir wie der Regen Silvesternacht Ein Dialog Bourbon Street Blues Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Was der Himmel erlaubt amp oldid 239247577