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Warum Nationen scheitern englisch Why Nations Fail ist ein im Jahr 2012 in englischer Sprache und 2013 in deutscher Ubersetzung erschienenes Sachbuch der Wirtschafts und Politikwissenschaftler Daron Acemoglu und James A Robinson Es wurde von den Wirtschaftsnobelpreistragern George Akerlof Gary S Becker Michael Spence Robert Solow Peter A Diamond und Kenneth J Arrow empfohlen Englische Ausgabe bei der Preisverleihung eines Buchpreises Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Rezensionen Auswahl 3 Ausgaben 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseInhalt Bearbeiten nbsp Daron Acemoglu 2020 nbsp James A Robinson 2018 In insgesamt 15 Kapiteln untersuchen die Autoren welche Ursachen fur den wirtschaftlichen und politischen Erfolg oder Misserfolg von Staaten verantwortlich sind Sie argumentieren dabei weshalb die bisherigen Erklarungen fur die Entstehung von staatlichem Wohlstand und Armut etwa die geographische Lage Klima Kultur bzw Religion oder die Wirtschaftspolitik unzureichend oder fehlerhaft seien Zur Untersuchung tragen dabei Staaten bei die Gemeinsamkeiten der genannten Faktoren aufweisen sich jedoch jeweils in eine andere Richtung bezuglich des gesellschaftlichen Reichtums entwickelt haben Als pragnantes Beispiel wird hierbei Korea angefuhrt das vor uber 60 Jahren geteilt wurde und heute keinerlei wirtschaftliche Gemeinsamkeiten mehr habe Aber auch anhand einer Grenzstadt wie Nogales in den Vereinigten Staaten von Amerika und Nogales in Mexiko wird untersucht inwieweit sich das institutionelle und wirtschaftliche Umfeld auf Armut und Reichtum der Einwohner unterschiedlich auswirkt bei gleicher geografischer Lage und annahernd gleicher Kultur der Bewohner Die zentrale These der Autoren ist dass wirtschaftlicher Erfolg in erster Linie von inklusiven also einbeziehenden wirtschaftlichen und politischen Institutionen abhange Empirische Belege stutzen diese These Nur ein funktionierender demokratischer und pluralistischer Rechtsstaat sei in der Lage Ideen und Talente die in der Bevolkerung gleichmassig verteilt seien voll auszuschopfen In extraktiven auslaugenden ausschliessenden Systemen Autokratien hatten hingegen Unternehmer und Burger kaum Anreize fur die zur Wohlstandsschaffung notigen Investitionen und Innovationen da die herrschende Klasse die Schopferische Zerstorung furchten musse Die Schopferische Zerstorung schaffe neue Gruppen die mit der Elite um die Macht konkurrieren konnen Die Eliten wurden dabei ihren alleinigen Zugang zu den wirtschaftlichen und finanziellen Ressourcen des Landes verlieren Hierbei wird die Entstehung des demokratischen Pluralismus in England durch die Glorreiche Revolution von 1688 als Ursprungsland der Industriellen Revolution beispielhaft angefuhrt Als ein Negativbeispiel wird die Sowjetunion genannt die zwar bis in die 1970er Jahre zunachst ein passables Wirtschaftswachstum verzeichnen die Potentiale ihrer Burger aber nicht weiter ausschopfen konnte Rezensionen Auswahl Bearbeiten Nicht vollstandig uberzeugt scheint Tim Neshitov von den Krisenerklarungsversuchen der beiden Autoren Daron Acemoglu und James A Robinson zu sein Allerdings gibt er zu dass die Autoren den Anspruch einer Erklarung auch gar nicht formulieren Vielmehr sei der ihnen von Zeitungen wie der New York Times angedichtet worden Was das Buch dagegen leistet erklart der Rezensent so Es versucht bisherige Thesen zur Entstehung von Armut zu widerlegen das Klimaargument z B Historische Anekdoten und Ungenauigkeiten kann der Rezensent da verschmerzen Dass der Band keine Antwort darauf gibt wann eine Nation als gescheitert gilt empfindet Neshitov hingegen als Mangel Tim Neshitov Suddeutsche Zeitung Rezensionsnotiz bei Perlentaucher 1 Trotz einiger Ungenauigkeiten liebaugelt Elisabeth von Thadden vorsichtig mit Daron Acemoglus und James A Robinsons Warum Nationen scheitern Was die beiden Autoren auf sechshundert Seiten mit zahlreichen Fallbeispielen zu belegen suchen lasst sich im Grunde auf ein paar Satze herunterbrechen erklart die Rezensentin Machteliten sind schlecht fur den gesellschaftlichen Wohlstand Burgerrechte sind gut Nur wenn die Regierung den Burgern Rechenschaft schuldet und verschiedene Interessen berucksichtigt werden kann die Mehrheit des Volkes ihre wirtschaftlichen Chancen nutzen Eigentums und Vertragsrechte mussen her und eine funktionierende Justiz fasst von Thadden zusammen Jede Politik die sich diesem Ziel verschreibt nennen die Autoren inklusiv jede die ihm zuwider handelt extraktiv So sympathisch die Rezensentin diese Hymne auf die Wirksamkeit politischer Institutionen im Rechtsstaat auch findet bleibt ihr doch einiges zu unscharf Okonomie und Demokratie scheinen bei Acemoglu und Robinson zusammenzufallen Auch wird der demokratische Engpass auf europaischer Ebene ebenso unterschatzt wie wenigstens in der Geschichte Deutschlands die enge und oft erfolgreiche Zusammenarbeit der Wirtschaft mit autoritaren Regierungen Elisabeth von Thadden Die Zeit Rezensionsnotiz bei Perlentaucher 2 Ihre These untermauern die Autoren mit einem anekdotenreichen Ritt durch die Geschichte Romisches Reich Maya Imperium das pestgeplagte Europa oder der Kongo unter Kabila sind nur einige Stationen die anschaulich abgehandelt werden und es ist faszinierend zu beobachten wie es Acemoglu und Robinson gelingt ihr Modell als Quasi Weltformel zu verkaufen Sei es um die Spatfolgen des Kolonialismus in der Karibik zu erklaren um das zogerliche Patentwesen Mexikos aus der ebenso zogerlichen Kreditvergabe der dortigen Banken abzuleiten oder um das wirtschaftliche Ausbluten des Ostblocks als Folge Stalins fehlgeleiteter Boni Kultur darzustellen Gerade weil es Widerspruch provoziert bleibt Warum Nationen scheitern jedoch eine anregende Lekture Ob es allerdings wirklich fast 600 Seiten gebraucht hatte zumal diverse Male bereits in vorangegangenen Kapiteln vorgebrachte Argumente und Anekdoten wiederholt werden ist fraglich Nach einem Drittel des Buches kennt man die Argumentation der Autoren Moritz Honert Der Tagesspiegel 3 Why Nations Fail ist ein wertvolles Buch Es weist auf die historisch enge Verflechtung von Freiheit und Wohlstand hin Es ermutigt den Westen den Aufbau liberaler Institutionen voranzutreiben so wie das die EU momentan in Osteuropa versucht durchaus nicht ganz ohne Erfolg Und es zeigt gleichgultig was uns antikapitalistische Erlosungsphantasien in Krisenzeiten wie diesen versprechen wie fragil und kostbar die Errungenschaften des Liberalismus sind Edward Kanterian Glanz amp Elend Literatur und Zeitkritik 4 Es ist die grosse Starke und zugleich die grosse Schwache von Warum Nationen scheitern dass die Antwort so einfach klingt und wahrscheinlich auch ist Es sind die politischen und okonomischen Institutionen in den USA in Mexiko auf der ganzen Welt die uber Wohl und Wehe eines Landes entscheiden Die zentrale These des Parforceritts uber Kontinente und durch Jahrhunderte mit vielen Beispielen lautet Demokratische die Bevolkerung beteiligende politische und wirtschaftliche Institutionen erzeugen Wohlstand Regierungen oder Wirtschaftseliten die ihren Bevolkerungen Ressourcen Marktzugang Teilhabe und Bildung vorzuenthalten versuchen erzeugen Armut Kriminalitat Niedergang Lutz Lichtenberger Berliner Zeitung 5 Die Frage nach den Ursachen des wirtschaftlichen Wohlstands hat im 18 Jahrhundert Adam Smith den Vater der modernen Wirtschaftslehre beschaftigt und nach ihm viele andere Okonomen Im Fruhjahr 2012 ist mit Why Nations Fail ein Buch erschienen das sich wurdig in die Reihe der Werke zur Erklarung des wirtschaftlichen Wohlstands einreiht Why Nations Fail ist popularwissenschaftlich verfasst beruht indessen auf einer rund ein Dutzend Jahre wahrenden Forscherarbeit mit zahlreichen zum Teil sehr speziellen Publikationen in der wissenschaftlichen Fachpresse Das Buch ist sehr faktenreich und erlaubt vielerlei faszinierende gelegentlich auch amusante Einblicke in wenig bekannte Episoden der Weltgeschichte ermudet aber gelegentlich durch unnotige Wiederholungen Die grosste Starke des Buches bildet auch den wichtigsten Angriffspunkt Zur wissenschaftlichen Arbeit gehort die Reduktion auf das Wesentliche insofern ist die These dass fast ausschliesslich die politischen Institutionen uber den langfristigen wirtschaftlichen Wohlstand entscheiden sehr pointiert aber naturlich auch sehr leserfreundlich Gerald Braunberger Frankfurter Allgemeine Zeitung 6 Ausgaben BearbeitenWhy Nations Fail The Origins of Power Prosperity and Poverty Crown Business 2012 ISBN 0 307 71921 9 Bernd Rullkotter Ubersetzer Warum Nationen scheitern Die Ursprunge von Macht Wohlstand und Armut S Fischer Verlag 2013 ISBN 3 100 00546 5 Weblinks BearbeitenWarum Nationen scheitern auf der Homepage des VerlagsFernseh und RadiobeitrageWarum Nationen scheitern Video offline Memento vom 21 Februar 2014 im Internet Archive 3sat Sendung vom 14 Marz 2013 Matters of State Why Nations Fail Interview mit James A Robinson zu Buch Podcast Englisch PressebeitrageChristian Hacke Wenn Staaten scheitern dann an Institutionen in Die Welt vom 1 April 2013Einzelnachweise Bearbeiten Rezensionsnotiz zur SZ vom 27 Juni 2013 bei Perlentaucher abgerufen am 3 August 2013 Rezensionsnotiz zur ZEIT vom 21 Marz 2013 bei Perlentaucher abgerufen am 3 August 2013 Der Tagesspiegel Die Weltformel fur Erfolg vom 3 Juni 2013 Glanz amp Elend Die Macht der Institutionen vom 8 Mai 2013 Berliner Zeitung Demokratische Teilhabe erzeugt Wohlstand vom 7 Juli 2013 Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Acemoglu Daron Robinson James Warum Nationen scheitern Printausgabe vom 23 Dezember 2012 S 33 Online abrufbar PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Warum Nationen scheitern amp oldid 234069523