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Walter Ohle 1 September 1904 in Dessau 17 Februar 1971 in Schwerin war ein deutscher Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Walter Ohle ca 1970 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalter Ohle wurde in der anhaltischen Residenzstadt Dessau geboren und war als Denkmalpfleger familiar vorbelastet Sein Onkel Max Ohle hatte dort als Provinzialkonservator gearbeitet und sich als Inventarisator der Bau und Kunstdenkmale einen Namen gemacht Nach seiner Lehre als Handschuhmacher entschied er sich fur ein Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Braunschweig danach aber fur Kunstgeschichte an den Universitaten Berlin und Leipzig Er begann seine wissenschaftliche Laufbahn 1932 mit einer Dissertation uber protestantische Schlosskapellen des 16 Jahrhunderts die 1936 gedruckt erschien 1 Schlechte Berufschancen zwangen ihn fur kurze Zeit als Buchhandler in Burg und danach fur die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Dessau und Kothen zu arbeiten 1934 fand er eine Anstellung beim Provinzialkonservator in Stettin Ohle war im Zweiten Weltkrieg zum Wehrdienst eingezogen und kehrte 1947 aus der Kriegsgefangenschaft nach Schwerin zuruck Dort hatte sein letzter schon im Pensionsalter befindlicher Chef Baurat a D Paul Viering am 1 Januar 1946 ein neues Landesamt fur Denkmalpflege eingerichtet 2 Im Mai 1946 wurde die Amtsbezeichnung Landeskonservator eingefuhrt Zur Sicherung des Denkmalbestandes in Nachkriegsjahren hat Walter Ohle als Kunsthistoriker in Mecklenburg hervorragende Arbeit geleistet In den Jahren 1948 49 nahm er bei manch beschwerlichen Fahrradtouren 21 wertvolle Gutshauser in Augenschein und hatte die dortigen Zustande beschrieben 2 Was Ohle vor Ort zu sehen bekam bestatigten die schlimmsten Vermutungen der Denkmalpflege So wurde 1950 das Schloss Hohenzieritz noch von 40 Familien bewohnt und das Sterbezimmer der Konigin Louise war ein Stapelplatz fur Brennholz geworden 3 Auch das Schloss Burg Schlitz war arg in Mitleidenschaft gezogen worden denn dort wohnten seit Herbst 1945 Umsiedlerfamilen insgesamt bis zu 200 Personen Noch 1950 stellte Walter Ohle bei einem Besuch fest dass in dem schonen Salon mit den Bildtapeten und dem Schinkel Ofen die Wasche der Bewohner getrocknet wurde 4 Mit der Anfang Juni 1952 begonnenen Verwaltungsreform und der Auflosung der Lander sollte die Denkmalpflege politisch in Berlin zentralisiert werden Das Schweriner Amt wurde am 31 Dezember 1952 aufgelost und in der Arbeitsstelle Nord des neu geschaffenen Instituts fur Denkmalpflege einverleibt Bis dahin hatte das Amt in Schwerin schon sechsmal seine Adresse gewechselt Walter Ohle nahm nun fur vier Jahre seinen Arbeitsplatz in Berlin ein 1952 wurde er durch die Staatliche Kommission fur Kunstangelegenheiten in eine aus Vertretern aller Landesamter gebildete denkmalpflegerische Kommission berufen die prufen sollte wie der augenblickliche Zustand der Wartung ist und was zur Forderung dieses hervorragenden kulturhistorischen Denkmals unternommen werden kann 5 Als die Denkmalpflege 1956 wieder nach Mecklenburg zuruckkehrte wurde das Institut als Aussenstelle von Berlin in Schwerin am Schlachtermarkt im heutigen Logenhaus untergebracht Ohle wurde an die Spitze der Arbeitsstelle berufen und hatte etliche bewahrte Mitarbeiter wie Gerd Baier Serafim Polenz den Fotografen Rudolf Schmidt mehrere technische Krafte und einen grossen Kreis von ehrenamtlichen Mitarbeitern Walter Ohle liebte die praktische Arbeit vor Ort und er war ein humorvoller und heiterer Mensch Die Liste der unter Ohles Leitung von der Arbeitsstelle Schwerin des Instituts fur Denkmalpflege geleisteten denkmalpflegerischen Arbeiten ist lang und betrifft viele namhafte Denkmale Darunter sind die Restaurierung von Burg Schlitz die gotischen Giebelhauser am Greifswalder Markt das Rostocker Steintor die Stellwagen Orgel in Stralsund und die Farbfenster in den Kirchen von Kenz und Neukloster zu nennen Auch die Wiederherstellung der Schlossgarten in Schwerin und Ludwigslust wurden moglich Nach 1960 gelang es Ohle im Institut das Restaurierungsatelier die Abteilung Forschung Dokumentation und Inventarisierung und die Praktische Denkmalpflege zu vergrossern Dadurch konnte er auch mit der umfangreichen Restaurierung des Schlosses Gustrow beginnen 6 Ohle fuhr zweimal wochentlich nach Gustrow um vor Ort mit dem Bauleiter Rudolf Pilz und den polnischen Restauratoren die denkmalgerechte Ausfuhrung der Restaurierungsarbeiten zu besprechen Doch die Kronung seiner denkmalpflegerischen Tatigkeit mit der Vollendung des ersten Bauabschnittes 1972 am Gustrower Schloss sollte Walter Ohle nicht mehr erleben Bis zu seinem Tode 1971 war Walter Ohle Mitarbeiter Konservator und ab 1956 Leiter der Arbeitsstelle Schwerin des Instituts fur Denkmalpflege der DDR Veroffentlichungen BearbeitenDie Kapelle des Schlosses Hartenfels in Torgau Promotionsschrift Leipzig 1936 Die protestantischen Schlosskapellen der Renaissance in Deutschland Stettin 1936 Kreis Kammin Land Stettin 1939 Die Kunst und Kulturdenkmaler der Provinz Pommern Bd 2 Ehemalige Guts und Herrenhauser in Mecklenburg In Denkmalpflege in Mecklenburg Sachsenverlag Dresden Jahrbuch 1951 52 S 90 113 Die Instandsetzung der mittelalterlichen Glasmalereien in Neukloster In Denkmalpflege in Mecklenburg Sachsenverlag Dresden Jahrbuch 1951 52 S 173 189 Die Marienkirche zu Bergen Rugen Berlin 1959 3 bearb Aufl Berlin 1973 Schwerin Ludwigslust Kunstgeschichtliche Stadtebucher Leipzig 1960 Die Kunstdenkmale des Kreises Rugen Leipzig 1963 Rostock Kunstgeschichtliche Stadtebucher Leipzig 1970 7 Schwerin Kunstgeschichtliche Stadtebucher Leipzig 1984Literatur BearbeitenHorst Ende Dr Walter Ohle zum 100 Geburtstag In Denkmalschutz und Denkmalpflege in Mecklenburg Vorpommern Heft 11 2004 S 61 Weblinks BearbeitenLiteratur uber Walter Ohle in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Horst Ende Dr Walter Ohle zum 100 Geburtstag In Denkmalschutz und Denkmalpflege in Mecklenburg Vorpommern Heft 11 2004 S 61 a b Horst Ende In der neuen Zeit den Platz fur die Denkmalpflege finden Zur Geschichte des Landesamtes fur Denkmalpflege 1946 1952 In KulturERBE in Mecklenburg Vorpommern Band 6 2010 S 9 34 LAKD AD Akte Ruckfuhrung von Kunstgut Lkr Neustrelitz Nr 2 LAKD AD Objektakte Hohen Demzin Burg Schlitz Schloss Mappe 01 LAKD AD Akte Sicherung von Kunstgut allgemein 1952 Horst Ende Dr Walter Ohle zum 100 Geburtstag In Denkmalschutz und Denkmalpflege in Mecklenburg Vorpommern Heft 11 2004 S 62 Durch Zensur wegen der Kritik an der stadtebaulichen Situation des wiederaufgebauten Neuen Marktes wurden 1971 die restlichen Exemplare aus dem Buchhandel entfernt Normdaten Person GND 138971633 lobid OGND AKS LCCN n85069593 VIAF 279848159 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ohle WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker und KonservatorGEBURTSDATUM 1 September 1904GEBURTSORT DessauSTERBEDATUM 17 Februar 1971STERBEORT Schwerin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Ohle amp oldid 231142263