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Walter Kubitzky 14 Februar 1891 in Gostyn Provinz Posen 26 April 1945 in Berlin war ein deutscher Jurist im Polizeidienst und SS Fuhrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Jugend Ausbildung und fruhe Laufbahn 1 2 Zeit des Nationalsozialismus 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJugend Ausbildung und fruhe Laufbahn Bearbeiten Walter Kubitzky war ein Sohn des Rentmeisters Karl Kubitzky und seiner Ehefrau Martha geb Pyrkosch Kubitzky besuchte das Katholisches Gymnasium Glatz Konigliche Katholische Gymnasium in Glatz an dem er zu Ostern 1909 die Reifeprufung ablegte Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften und Nationalokonomie an der Universitat Breslau Im August 1914 legte er dort das Referendarexamen ab Am 19 September 1914 wurde er in den Reichsdienst aufgenommen Ab dem 6 August 1914 nahm Kubitzky mit der preussischen Armee am Ersten Weltkrieg teil aus der er am 28 November 1918 im Rang eines Leutnants der Reserve ausschied sein Zwillingsbruder Hans ist im Ersten Weltkrieg gefallen Anschliessend war Walther Kubitzky vom 9 Dezember 1918 bis 9 Juli 1919 als Gerichtsreferendar beim Amtsgericht in Glatz tatig Danach durchlief er bis zum Mai 1920 die Ausbildung fur den mittleren Justizdienst Am 4 Juni 1920 wurde Kubitzky als Grenzpolizeikommissar auf Widerruf bei der Landespolizei Osten in Frankfurt an der Oder eingestellt Am 1 Juni 1921 wurde er schliesslich auf Dauer mit der Stellung eines Grenzkommissars der Landeskriminalpolizei im Regierungsbezirk Breslau eingestellt Am 24 April 1926 erhielt er die Amtsbezeichnung eines Kriminalkommissars Vom 8 bis 30 September 1926 absolvierte er an der Polizeischule in Eiche den Lehrgang fur hohere Kriminalbeamte Am 1 Dezember 1929 wurde Kubitzky schliesslich als Kriminalbeamter zum Polizeiprasidium Breslau versetzt Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Fruhjahr 1933 wurde Kubitzky vom Breslauer Polizeiprasidium zur Staatspolizeistelle Breslau versetzt deren Leitung zu dieser Zeit von dem schlesischen SA Fuhrer Edmund Heines ubernommen wurde Wohl vor diesem Hintergrund trat Kubitzky in die SA ein in der er den Rang eines Truppfuhrers erreichte und die er bereits 1934 wieder verliess Am 2 Dezember 1933 wurde Kubitzky dann gemass Erlass vom 30 November 1933 von Breslau ins Geheime Staatspolizeiamt Gestapa in Berlin geholt Diese Versetzung erfolgte wahrscheinlich auf Betreiben seines Breslauer Vorgesetzten Gunther Patschowsky der zur gleichen Zeit vom Posten des stellvertretenden Polizeiprasidenten in Breslau als Chef der Hauptabteilung IV Landesverrat und Spionageabwehr des Gestapa nach Berlin berufen wurde Nach seinem Umzug nach Berlin zog Kubitzky mit seiner Frau Selma und den vier Kindern in die Windscheidstrasse 32 Nach seinem Dienstantritt in Berlin im Januar 1934 wurde Kubitzky im Rang eines Kriminalkommissars zum stellvertretenden Leiter der Hauptabteilung IV des Gestapas ernannt die kurze Zeit spater anlasslich einer Neudurchnummerierung der Abteilungen die Bezeichnung Hauptabteilung III erhielt 1 In dieser Eigenschaft war er der wichtigste Mitarbeiter des Hauptabteilungsleiters Patschowsky Dem abtrunnigen SD Agenten Heinrich Orb zufolge war Kubitzky als Mitarbeiter Patschowskys in den ersten Monaten des Jahres 1934 an der Intrige der SS Fuhrer Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich gegen den damaligen Gestapochef Rudolf Diels beteiligt die schliesslich zur Ablosung Diels durch Heydrich und zur Ubernahme der Gestapo durch die SS fuhrte Kubitzky sei in diesem Sinne massgeblich daran beteiligt gewesen der Ubernahme der damals noch SS feindlichen Gestapo durch die SS den Boden zu bereiten indem er als eingeschleuster Maulwurf die Stellung von Diels als Gestapo Chef systematisch von innen untergrub und indem er Himmler und Heydrich interne Informationen des Amtes fur den Machtkampf mit Goring und Diels zuspielte Die Ubergabe der Gestapo an Heydrich und Himmler erfolgte schliesslich am 20 April 1934 2 Bereits am 1 April 1934 war Kubitzky zum Kriminalpolizeirat befordert worden Bald danach muss er dem ebenfalls zur Jahreswende 1933 1934 aus Breslau ins Gestapa versetzten Kriminalbeamten Ernst Damzog unterstellt worden sein Dem angeblichen ehemaligen Gestapo Mitarbeiter Koehler zufolge leitete Kubitzky im Jahr 1934 innerhalb der Abwehrabteilung die Unterabteilung Ost die mit der Bearbeitung von abwehrpolizeilichen Massnahmen in Hinsicht auf Polen Russland die Tschechoslowakei Rumanien und die baltischen Staaten sowie den Fernen Osten befasst war In seinem 1940 in London veroffentlichten Buch Inside the Gestapo kennzeichnet Koehler Kubitzky fur diese Zeit als einen alten erfahrenen Kriminalisten und Experten fur alle ostlichen Lander Optisch beschrieb er ihn als Mann von mittlerer Statur eher etwas kleiner als der Durchschnitt dunn stets sorgfaltig rasiert brillenbewehrt seine Nase ist scharf geschnitten sein Gesicht falkenahnlich mit einem vollstandig haarfreien Schadel und unangenehmen Froschaugen 3 Kubitzky der seit dem 1 Mai 1933 auch Mitglied der NSDAP Mitgliedsnummer 1 972 106 und seit etwa 1936 Mitglied der SS in der er den Rang eines Sturmbannfuhrers erreichte war blieb bis zum Ende des NS Regimes im Fruhjahr 1945 im Gestapa tatig Vom 2 bis 23 Oktober 1936 durchlief er den Lehrgang fur Kriminalkommissare zur Ausbildung in der Politischen Polizei beim Polizeiinstitut Berlin Charlottenburg Nach der Grundung des Reichssicherheitshauptamtes RSHA im Jahr 1938 ubernahm er dann im Amt IV Gestapo des RSHA die Leitung des Dezernats IV E 4 Abwehr Ost das mit Spionageabwehr gegen die Sowjetunion befasst war Am 1 April 1939 wurde er im Kriminaldienst zum Kriminaldirektor und 1941 zum Regierungs und Kriminalrat befordert Wahrend des Zweiten Weltkriegs war Kubitzky unter anderem an der Aufdeckung der Aktivitaten der Roten Kapelle beteiligt Kubitzky erschoss sich Ende April 1945 wahrend der Schlacht um Berlin kurz vor der Eroberung der Reichshauptstadt durch die Rote Armee 4 Literatur BearbeitenShlomo Aronson Heydrich und die Anfange des SD und der Gestapo 1931 1935 1967 Christoph Graf Politische Polizei zwischen Demokratie und Diktatur 1983 Einzelnachweise Bearbeiten Geschaftsverteilungsplan der Gestapo vom 20 Januar 1934 Bundesarchiv R 58 840 272 Heinrich Orb Nationalsozialismus 13 Jahre Machtrausch S 128 140ff und 381 Hansjuergen Koehler Inside the Gestapo 1940 S 40 Im Original lautet die Passage A man of middle stature on the smallish side slim always clean shaven bespectacled his nose is sharp his face hawk like with a completely bald dome and unpleasant frog s eyes Michael Wildt Generation des Unbedingten 2002 S 737 PersonendatenNAME Kubitzky WalterKURZBESCHREIBUNG Polizeibeamter und SS FuhrerGEBURTSDATUM 14 Februar 1891GEBURTSORT GostynSTERBEDATUM 26 April 1945STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Kubitzky amp oldid 230013296