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Walter Gay 22 Januar 1856 in Hingham Massachusetts 14 Juli 1937 auf Chateau de Breau bei Dammarie les Lys war ein amerikanischer Maler Nach Blumenstillleben die wahrend seiner Fruhphase in den USA entstanden arbeitete der Kunstler nach seiner Ubersiedlung nach Paris zunachst an Darstellungen der einfachen Landbevolkerung im Stil des akademischen Realismus und erzielte hiermit im Salon de Paris und anderen Ausstellungen grosse Erfolge Ab den 1890er Jahren spezialisierte sich Gay auf Innenraumansichten von Museen und Wohnungen der Oberschicht wobei er die Malweise des Impressionismus ubernahm Walter GayWalter Gay La Cheminee Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Erste Jahre in Paris 1 3 Heirat und Aufbau einer Kunstsammlung 1 4 Maler von Interieurs 2 Werke in offentlichen Sammlungen Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Walter Gay kam 1856 in Hingham Massachusetts zur Welt und verlebte seine Kindheit in Dorchester einem Vorort von Boston Sein Onkel der Maler Wincksorth Alan Gay weckte bei ihm schon fruhzeitig das Interesse an Malerei und gab ihm erste Unterrichtsstunden Es folgte der Kunstunterricht in Abendklassen am Lowell Institute in Boston Sein Onkel stellte zudem den Kontakt zu dem Maler William Morris Hunt her bei dem er ab 1873 studierte In dieser Zeit teilte er sich ein Atelier mit John Bernard Johnston Gay spezialisierte sich zunachst auf Blumenstillleben Hierbei entstanden meist farbenreiche Kompositionen von Feldblumen vor schwarz lackiertem Hintergrund Erste Jahre in Paris Bearbeiten nbsp Walter Gay The Weaver1876 beendete er die Ausbildung bei Hunt und ging nach Paris wo er als Schuler in das Atelier von Leon Bonnat eintrat Er blieb bis 1879 bei seinem Lehrer der ihn ebenso nachhaltig beeinflusste wie der katalanische Maler Maria Fortuny der ihn an die spanische Malerei heranfuhrte Daruber hinaus verkehrte Gay in den Kunstlerlokalen von Montmartre wo er sich mit den Malern Pierre Puvis de Chavannes Edouard Manet Giovanni Boldini und Edgar Degas anfreundete 1878 reiste Gay nach Madrid und studierte und kopierte im Prado Werke von Velazquez und anderen spanischen Barockmalern Seit 1879 stellte er regelmassig im Salon de Paris aus In der Folgezeit arbeitete Gay meist an kleinformatigen Genrebildern im Stil des 18 Jahrhunderts wie sie auch Fortuny oder Ernest Meissonier bevorzugten Hierzu gehorten Darstellungen wie die 1882 entstandenen Gemalde The Philosopher und Monk Reading Zusammen mit seinem Onkel reiste Gay 1882 erstmals nach Barbizon im Wald von Fontainebleau und besuchte Concarneau in der Bretagne Gay begeisterte sich fur die ursprungliche Lebensweise der Landbevolkerung und kehrte in den 1880er Jahren wiederholt an diese Orte zuruck Unter dem Einfluss der Maler Jules Breton und Leon Augustin Lhermitte entstanden in dieser Zeit grossformatige Gemalde in dunklen Farben im Stile des akademischen Realismus Beispiele hierfur sind Arbeiten wie The weaver La Benedicte The Spinners oder Charity die Gay auf der Weltausstellung 1889 in Paris zeigte wo sie von der Kritik und dem Publikum erfolgreich aufgenommen wurden und er fur seine Arbeiten eine Silbermedaille erhielt Der franzosische Staat hatte zudem La Benedicte bereits im Vorjahr fur das Musee du Luxembourg erworben nachdem es im Salon mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden war Das Gemalde Charity sandte Gay daruber hinaus zur World s Columbian Exposition nach Chicago Weitere erfolgreiche Ausstellungen mit Werken Gays folgten in den 1890er Jahren in Wien Antwerpen Berlin und Munchen Heirat und Aufbau einer Kunstsammlung Bearbeiten 1889 heiratete Walter Gay Matilda Travers die Tochter des wohlhabenden New Yorker Rechtsanwaltes und Unternehmers William R Travers Das Erbe der Ehefrau ermoglichte es den Gays zeit ihres Lebens einen aufwendigen Lebensstil zu pflegen Hierzu gehorte eine Wohnung in einem Haus aus dem 18 Jahrhundert in Paris sowie verschiedene Landhauser in der Umgebung der franzosischen Hauptstadt 1896 erhielt er auf der Internationalen Kunstausstellung in Berlin eine kleine Goldmedaille 1905 erwarb das Paar das Chateau du Breau bei Dammarie les Lys das sie bis zu ihrem Tod als Landsitz nutzten Zudem baute das Paar eine eigene Kunstsammlung auf Zunachst wahrend der Hochzeitsreise nach England 1889 begannen sie englisches Tafelsilber des 18 Jahrhunderts und altes Porzellan zu erwerben bevor sie sich Gemalden und vor allem Zeichnungen zuwandten Neben franzosischen Arbeiten des 18 Jahrhunderts fanden sich in der Sammlung der Gays niederlandische Zeichnungen des 17 Jahrhunderts Diese Zeichnungen darunter uber 20 Werke von Rembrandt stiftete Matilda Gay 1938 dem Louvre Maler von Interieurs Bearbeiten nbsp Walter Gay Galerie des Bustes Chateau du ReveillonAb 1895 veranderte Walter Gay sowohl seine Malweise als auch die Motivwahl Es entstanden in den Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 1937 fast ausnahmslos Interieurs im Stile des 18 Jahrhunderts Er begann mit Ansichten der Raume seines Chateau du Breau und des benachbarten Chateau de Fortoiseau die schnell bei wohlhabenden Kaufern Interesse an Darstellungen der eigenen Wohnsitze weckte Zu seinen Kunden gehorten beispielsweise die mit Gay befreundeten Edith Wharton Henry James Alva Vanderbilt Belmont der Duke of Sutherland und Berthe de Behague die alle Interieurs ihrer Wohnsitze anfertigen liessen Daruber hinaus entstanden Innenansichten von verschiedenen Museen wie dem Metropolitan Museum of Art in New York und dem Musee Carnavalet sowie dem Musee Jacquemart Andre in Paris Ebenso fertigte er Interieurs des New Yorker Wohnhauses von Henry Clay Frick heute Frick Collection sowie des Venezianischen Palazzo Barbaro fur den amerikanischen Besitzer Daniel Sargent Curtis an Fur diese Interieurs wahlte Gay einen fluchtigen Pinselstrich den er von den Impressionisten ubernahm und arbeitete wie sie mit unterschiedlichen Lichtverhaltnissen Gay bildete dabei nicht in jedem Fall die vorgefundenen Begebenheiten ab sondern arrangierte meist Mobel und sonstiges Inventar zu einer malerischen Komposition um Haufig wahlte er in seinen kleinformatigen Interieurs nur einen Raumausschnitt und verzichte auf die Abbildung von Personen Ahnliche Bilder finden sich in den Werken von Edgar Degas Adolph Menzel und John Singer Sargent die ebenso zu Gays Freunden zahlten wie der Maler Ralph Wormeley Curtis und die Innenarchitektin Elsie de Wolfe Gay war Mitglied in zahlreichen Kunstlervereinigungen Hierzu gehorten die American Federation of Arts das National Institute of Arts and Letters die Society of American Artists die englische Royal Watercolour Society die franzosische Societe nationale des beaux arts und die Munchner Sezession 1894 erhielt er die Auszeichnung zum Chevalier der franzosischen Ehrenlegion Es folgte 1906 die Ernennung zum Officier und 1927 die zum Commandeur Gay starb 1937 auf seinem Landsitz bei Dammarie les Lys Werke in offentlichen Sammlungen Auswahl BearbeitenLa Benedicte Amiens Musee de Picardie Interior Chateau du Breau Blerancourt Musee de la Cooperation Franco Americaine Interior du Chateau de Courance Blerancourt Musee de la Cooperation Franco Americaine Interior of Palazzo Barbaro Venice Boston Museum of Fine Arts The Broken Thread Boston Museum of Fine Arts Monk Reading Boston Museum of Fine Arts La Cheminee Boston Museum of Fine Arts The Weaver Boston Museum of Fine Arts French Interior Boston Museum of Fine Arts Interior of Chateau du Breau Buffalo Albright Knox Art Gallery Las Cigarreras Castres Musee Goya The Commode Chicago Art Institute of Chicago The Philosopher Cleveland Cleveland Museum of Art L Embarcadere Lyon Musee des Beaux Arts Wild flowers New Haven Yale University Art Gallery Portrait William Henry Huntington New York City Metropolitan Museum of Art Bleu et blanc Paris Musee d Orsay Les Medaillons Paris Musee d Orsay Interior Paris Musee d Orsay The Three Vases Pittsburgh Carnegie Museum of Art The Old Fireplace Pittsburgh Carnegie Museum of Art Interieur of the Petit Trianon Versailles Providence Rhode Island School of Design Museum Interior San Francisco California Palace of the Legion of Honor Petit salon de Julia Bartet a Paris Versailles Musee Lambinet The Sculptor s Studio Lawrence Kansas Helen Foresman Spencer Museum of Art Ranston House Dorset Lawrence Kansas Helen Foresman Spencer Museum of ArtLiteratur BearbeitenWalter Gay Memoirs of Walter Gay New York 1930 Lois Marie Fink American art at the nineteenth century Paris salons National Museum of American Art Washington DC 1990 ISBN 0 521 38499 0 William Rieder A charmed couple The Art and Life of Walter amp Matilda Gay Harry N Abrams New York 2002 ISBN 0 8109 4561 4 Kathleen Adler David Park Curry Americans in Paris 1860 1900 Ausstellungskatalog London Boston New York National Gallery London 2006 ISBN 1 85709 301 1 Isabel L Taube Priscilla Vail Caldwell Sarah J Hall Impressions of interiors gilded age paintings by Walter Gay Giles London 2012 ISBN 1 907804 08 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Gay Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Walter Gay im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Normdaten Person GND 122731735 lobid OGND AKS LCCN n80139598 VIAF 17497620 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gay WalterKURZBESCHREIBUNG amerikanischer MalerGEBURTSDATUM 22 Januar 1856GEBURTSORT Hingham MassachusettsSTERBEDATUM 14 Juli 1937STERBEORT Chateau de Breau bei Dammarie les Lys Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Gay amp oldid 201806207