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Volker Reiche 31 Mai 1944 in Belzig Brandenburg ist ein deutscher Comiczeichner Er schreibt und zeichnet seit 2002 den Comic Strip Strizz in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Zuvor arbeitete er kurzzeitig fur Disney als Schreiber und Zeichner von Donald Duck Geschichten Danach schrieb und zeichnete er fast zwanzig Jahre lang den Strip Mecki in der Horzu Er ist der Bruder des Kinder und Jugendbuchautors Dietlof Reiche Volker Reiche 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Zitate 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Auszeichnungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAls Fluchtlingsfamilie zogen die Reiches nach dem Zweiten Weltkrieg erst nach Franken dann nach Konigstein im Taunus wo Reiche noch heute lebt Zu ersten pragenden zeichnerischen Einflussen fur Reiche wurden die deutschen Micky Maus Hefte darin insbesondere die Donald Geschichten von Carl Barks und spater die Undergroundcomics von Robert Crumb Seine Comickarriere begann Reiche als Undergroundzeichner in dessen Werken freie Liebe und politischer Protest eine grosse Rolle spielten Er zeichnete unter anderem fur die Zeitschriften Pardon und Titanic 1976 erschien Reiches erster eigener Band Liebe 1979 kam die zweite erweiterte Auflage in den Vertrieb Der Band wurde wegen seines sexuell freizugigen Inhalts prompt indiziert Reiche versuchte darin nach Meinung der meisten Kritiker erfolgreich die Erzahltechnik von Barks mit dem expressiven Gestus von Crumb zu verbinden nbsp Volker Reiche signierend 2014 Ab 1979 zeichnete Reiche sechs Donald Duck Geschichten fur den niederlandischen Oberon Verlag Nachdem dieser eine Geschichte Reiches von einem anderen Zeichner hatte neu zeichnen lassen brach Reiche seine Arbeit fur den Verlag ab Von 1993 bis 2002 wurden die Geschichten erstmals in Deutschland veroffentlicht In den fruhen 1980er Jahren wandte sich Reiche dann erneut Disney zu und fertigte Bleistiftvorzeichnungen fur Werbespots an die das jeweilige Titelbild der Micky Maus Hefte bzw des Lustigen Taschenbuchs in kurze Zeichentrickfilme umsetzten 1984 erschien im Semmel Verlach der auch die Albenreihe Werner herausgab ein erster Band von Willi Wiedehopf den Reiche zur Serie ausbauen wollte Ein angekundigter zweiter Band erschien jedoch nicht mehr Von 1985 bis 2006 zeichnete Reiche den Strip Mecki in der Zeitschrift Horzu was nach seinen eigenen Angaben ausreichte ihn finanzieller Sorgen zu entheben So konnte er sich in den 1990er Jahren vor allem auf die Malerei konzentrieren Ab Mai 2002 zeichnete er den werktaglichen Comic Strip Strizz fur die Frankfurter Allgemeine Zeitung Als Vorbilder hierbei bezeichnete er Charles M Schulz Die Peanuts Walt Kelly Pogo und Bill Watterson Calvin amp Hobbes Nach sechseinhalb Jahren horte Reiche zum Jahresende von 2008 mit seinem werktaglichen Comic auf und zeichnete nur noch samstags fur die FAZ 1 Am 31 Dezember 2010 erschien die letzte Folge 2 Ab 2018 erschien Strizz in der inzwischen eingestellten Frankfurter Allgemeine Woche In diesen Bildergeschichten die er mit langem von manchen als geradezu episch bezeichnetem Atem erzahlt konstruiert er eine komplexe fiktive Welt die durch die sie bevolkernde Figuren und ihren Detailreichtum unmittelbar real und lebendig erscheint wobei er die Schwierigkeit diese in kurze wochentlich fortsetzungsfahige Sequenzen unterzubringen und dabei jede mit einer Pointe in sich geschlossen erscheinen zu lassen scheinbar muhelos meistert Ansonsten treten in seinen Comics die in diesem Genre Darsteller mit bekannten aussergewohnlichen Eigenschaften auf sprechende Tiere Kinder mit erstaunlichen geistigen Fahigkeiten die sie zum Abhalten philosophischer Seminare befahigen und Angestellte die trotz grosster Faulheit nicht entlassen werden Reiche betatigt sich auch als Maler wobei er sich der Stile und Darstellungsweisen grosser Vorbilder wie Max Beckmann Francis Bacon Picasso oder Monet bedient wobei er diese durch Zitate seiner Comicfiguren ins Groteske uberhoht Beispiele fur sein Schaffen als Maler zeigt das Olaf Gulbransson Museum fur Grafik und Karikatur am Tegernsee in einer Retrospektive im August 2009 Volker Reiche ist zweifacher Trager des auf dem Internationalen Comic Salon Erlangen vergebenen Max und Moritz Preises und Ehrenmitglied der D O N A L D 2007 erhielt er den Olaf Gulbransson Preis Im Herbst 2013 kam Reiches gezeichnete Autobiographie als Graphic Novel Kiesgrubennacht beim Berliner Suhrkamp Verlag heraus 3 4 Mitte Februar 2014 meldete die FAZ den Abdruck eines neuen Comic Strip namens Snirks Cafe laufend uber funf Monate auf der Finalseite des gedruckten FAZ Feuilletons sowie auf FAZ net 5 Zitate Bearbeiten Seine Strizz Welt wird so zu einem Abbild eines postmodernen Bewusstseins das die traditionellen Kulturhierarchien und erst recht keine Graben zwischen E oder U Kultur mehr anerkennt Eines Bewusstseins also das im ungenierten Genuss der Vielfalt erst das Ganze entdeckt Uwe Wittstock Die Welt vom 10 August 2009 6 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDonald Duck Schnappi in Gefahr 1979 in Micky Maus 44 1995 und Die tollsten Geschichten mit Donald Duck 217 2005 Von Dressur keine Spur 1979 in Die tollsten Geschichten mit Donald Duck 175 2001 Tapeten fur den Poeten 1980 in Die tollsten Geschichten mit Donald Duck 177 2002 Ferienfreuden 1980 in Micky Maus 30 1993 und Die tollsten Geschichten mit Donald Duck 240 2007 Die Seele der Wissenschaft 1981 in Limit 7 1995 und Micky Maus 43 1998 Ritterliche Zeiten 1982 in 60 Jahre Donald Duck 1994 und Micky Maus 46 1998 Erwachsenen Comics aus Deutschen Landen Band 1 Volksverlag 1984 ISBN 3 88631 165 1 Willi Wiedehopf raumt auf Semmel Verlach 1984 ISBN 3 922969 19 4 Mecki in Horzu seit Ausgabe 38 1985 mit Unterbrechungen bis Ende 2006 Strizz Strizz Das erste Jahr Munchen 2004 ISBN 3 406 51075 2 Strizz Das zweite Jahr Munchen 2004 ISBN 3 406 51129 5 Strizz Das dritte Jahr Munchen 2005 ISBN 3 406 52807 4 Strizz Das vierte Jahr Munchen 2006 ISBN 3 406 54114 3 Strizz Das funfte Jahr Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 89981 130 8 Strizz Das sechste Jahr Frankfurt am Main 2008 ISBN 978 3 89981 167 4 Strizz Das siebte Jahr Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 89981 190 2 Strizz unlimited Kult Comics 2018 ISBN 978 3 946722 95 3 STRIZZ Die Bibliothek der Comic Klassiker Carlsen Verlag Hamburg 2022 ISBN 978 3 551 02917 1 Friendly Fire zusammen mit Andreas Platthaus Edition Faust Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 938783 74 0 Kiesgrubennacht Comic Autobiographie Suhrkamp Berlin 2013 ISBN 978 3 518 46476 2 Snirks Cafe ab Marz 2014 zunachst als Comic Strip funf Monate auf der Schlussseite des gedruckten Feuilletons und ebenfalls auf FAZ net Snirks Cafe Das Voodoohuhn von Curacao Suhrkamp Berlin 2014 ISBN 978 3 518 46586 8 Killing is fun Malerei von Volker Reiche Edition Faust 2015 ISBN 978 3 945400 08 1 Meine Pfote wirft keinen Schatten Insel Verlag 2016 ISBN 978 3 458 17687 9 Manu und Saul Comic auf dem Bauzaun anlasslich des Erweiterungsbaus des Judischen Museums Frankfurt am Main Manu und Saul der Bauzauncomic Kult Comics Berlin 2018 ISBN 978 3 96430 006 5 Auszeichnungen Bearbeiten2004 Max und Moritz Preis der Stadt Erlangen in der Kategorie Bester deutschsprachiger Comic Strip fur Strizz 2006 Max und Moritz Preis als Bester deutschsprachiger Comic Kunstler 2007 Olaf Gulbransson Preis 2008 Swift Preis fur Wirtschaftssatire der Stiftung Marktwirtschaft 7 2018 Medienpreis der Alexander Stiftung Frankfurt am MainLiteratur BearbeitenKlaus Strzyz Andreas C Knigge Disney von innen Gesprache uber das Imperium der Maus Mit einem Vorwort von Carl Barks Ullstein Frankfurt am Main Berlin 1988 ISBN 3 548 36551 5 Klaus Schikowski Der Comic Geschichte Stile Kunstler Reclam Verlag 2014 ISBN 978 3 15 010839 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Volker Reiche im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Volker Reiches Internetseite Die Redaktion stellt sich vor Memento vom 18 Juli 2006 im Internet Archive Kurzportrat auf der Webseite der F A Z Volker Reiche bei Deutscher Comic GuideEinzelnachweise Bearbeiten Strizz Comic FAZ net Letzte Folge Memento vom 2 Januar 2011 im Internet Archive FAZ net Die grosse Comic Autobiographie des Kult Comic Zeichners Volker Reiches Kiesgrubennacht Blick in den Abgrund Rezension von Lars von Torne in Der Tagesspiegel vom 25 November 2013 abgerufen 8 Marz 2014 Neue Comic Serie Snirks Cafe Die Ruckkehr des Volker Reiche FAZ vom 11 Februar 2014 abgerufen 8 Marz 2014 Uwe Wittstock Volker Reiches Comics verbinden E und U Kultur Die Welt 8 August 2009 Stiftung Marktwirtschaft SWIFT PreisNormdaten Person GND 130467995 lobid OGND AKS LCCN nr2005022604 VIAF 100855088 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reiche VolkerKURZBESCHREIBUNG deutscher ComiczeichnerGEBURTSDATUM 31 Mai 1944GEBURTSORT Belzig Brandenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volker Reiche amp oldid 227484778