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Das Vogeltor in Augsburg ist ein Teil der ehemaligen Stadtmauer und diente fruher als Einlass in die Jakobervorstadt die sich auf dem Gebiet des heutigen Planungsraumes Augsburg Innenstadt befindet Der Turm des Augsburger Vogeltores Sudseite 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Architektur 2 Geschichte 2 1 Baugeschichte 2 2 Namensherkunft 2 3 Sonstiges 3 Details 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Architektur BearbeitenDas Vogeltor steht auf der Strasse Oberer Graben nahe der ostlich abzweigenden Strasse Vogelmauer Westlich des Torbaues liegt das Dominikanerinnenkloster St Ursula Stadteinwarts fuhrt kurz nach dem Vogeltor der westlich vom Oberen Graben abzweigende Neue Gang in die Augsburger Altstadt Der uberwiegend schmucklose Torturm von 1445 ist quadratisch und hat vier aussen ablesbare Geschosse ist aber im Inneren leer Ausserlich stellt sich der Torturm als hochmittelalterlicher gotischer Backsteinbau dar Die Durchfahrt ist spitzbogig und wird von einem dreijochigen Sternrippengewolbe mit grossem hangenden Schlussstein mit Rosette abgeschlossen Das Dach ist heute als hohes Walmdach ausgebildet ursprunglich hatte der Torbau ein flaches Walmdach Das Turmbauwerk des Vogeltors ist als schutzwurdiges Kulturgut ausgewiesen Geschichte Bearbeiten nbsp Nordseite des Vogeltors rechts der Wehrgang 2014Baugeschichte Bearbeiten nbsp Stilisierter Wehrgang neben dem Vogeltor Nordseite 2018 nbsp Sternrippengewolbe uber der offenen Durchfahrt 2018Das Vogeltor wurde 1445 im Auftrag des damaligen Augsburger Burgermeisters Konrad Vogelin als quadratischer viergeschossiger Torturm erbaut Der Turm ersetzte einen Vorgangerbau an derselben Stelle der 1374 75 zusammen mit einer Zugbrucke uber die der direkt vor dem Tor gelegene Stadtgraben uberquert werden konnte errichtet worden war Etwa 1880 die Schutzfunktion des Tores war schon lange hinfallig geworden wurde der Stadtgraben an dieser Stelle aufgeschuttet und die Brucke abgerissen Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm in der Nacht vom 25 auf den 26 Februar 1944 der sogenannten Augsburger Bombennacht durch Luftangriffe der Alliierten schwer getroffen und brannte aus lediglich der gotische Torbogen blieb unbeschadigt An dieses Ereignis erinnert eine Gedenktafel die sich an der stadtseitigen Nordseite des Turms oberhalb des Torbogens befindet siehe Details Nach dem Zweiten Weltkrieg baute die Stadt das Vogeltor bis 1954 wieder auf Der schwer beschadigte Seitenbau wurde unter Protest entfernt 1 Stattdessen baute man bis 1966 einen stilisierten stadtseitig offenen und mit einem Pultdach uberdachten Wehrgang an das Vogeltor an Er fuhrt uber die westlich neben dem Torturm gelegene stadtauswarts fuhrende Fahrbahn und markiert den Verlauf des alten Stadtgrabens und der alten Stadtmauer Namensherkunft Bearbeiten Es ist nicht geklart woher das Vogeltor seinen Namen hat Die am weitesten verbreitete These besagt dass es nach dem Auftraggeber fur den Bau dem damaligen Burgermeister Konrad Vogelin benannt wurde Andererseits bewohnte von 1403 bis 1409 nachweislich ein Vogelfanger den vorhergehenden Torbau so dass auch dieser Einfluss auf die Namensgebung gehabt haben konnte Eine dritte Moglichkeit bietet die Uberlieferung dass bei der Grundsteinlegung unzahlige Vogel uber die Baustelle geflogen sein sollen Sonstiges Bearbeiten Uber die Geschichte des Vogeltors gibt es eine Anekdote Als der Neubau 1445 durch die Mitglieder des Stadtrates abgenommen werden sollte behauptete ein Reprasentant der Stadt das Tor und dessen aufgesetzter Turm seien schief Da dem Baumeister in der Not keine andere Moglichkeit einfiel stieg er auf den Turm streckte seinen Hintern aus einem der Fenster und verrichtete sein Geschaft Dieses fiel im Lot herunter und beruhrte nicht die Wand so dass die korrekte Bauweise erwiesen war An dieses Ereignis erinnern zwei Steinfiguren an der Wand des Torturmes siehe Details Details BearbeitenAn der Sudseite der fruheren stadtabgewandten Aussenseite des Torturmes befindet sich oberhalb des Torbogens in einer umrahmten Wandnische ein grosses Wandgemalde Es zeigt eine Kreuzigungsgruppe An der gegenuberliegenden stadtseitigen Nordseite des Torturmes wurde oberhalb des Torbogens eine Gedenktafel angebracht die an die Bombennacht und die weitgehende Zerstorung des Vogeltors im Zweiten Weltkrieg erinnert Sie besteht aus einer Steintafel und zeigt im oberen Teil einen stilisierten Vogel der von Flammen umgeben ist Darunter steht folgende Inschrift VOGELTOR ERBAUT 1445 NACH BRAND IM KRIEGE 1944 WIEDERERRICHTET 1954 An den beiden Durchfahrtsseiten an der Sud und Nordseite befindet sich jeweils mittig auf der Wand des Torturmes und direkt unterhalb des Daches eine pilasterartige gemauerte und verputzte Wandvorlage in Form eines grossen halben Trichters die jeweils unten mit einer Steinfigurengruppe bzw Steinfigur abgeschlossen ist Diese Steinfiguren erinnern an die Anekdote uber die Geschichte des Vogeltors und dessen Baumeister nbsp Wandgemalde Kreuzigungsgruppe an der Sudseite des Turms oberhalb der Durchfahrt nbsp Gedenktafel an der Nordseite des Turmes oberhalb der Durchfahrt nbsp Steinfigurengruppe an der Sudseite des Turmes am Fusspunkt der Wandvorlage unterhalb des Daches nbsp Steinfigurengruppe an der Sudseite nbsp Steinfigur an der Nordseite des Turmes am Fusspunkt der Wandvorlage unterhalb des DachesLiteratur BearbeitenGunther Grunsteudel u a Hrsg Vogeltor In Augsburger Stadtlexikon 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Perlach Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 922769 28 4 Digitalisat in der Online Ausgabe des Wissner Verlags Augsburg Augsburger Allgemeine 11 April 2007 Seite 34 Der Beweis dass das Vogeltor gerade steht Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Vogeltor Augsburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vogeltor im Augsburgwiki48 3661 10 9036 Koordinaten 48 21 58 N 10 54 13 OEinzelnachweise Bearbeiten Gertrud Seyboth Augsburg fruher und heute Presse Druck und Verlags GmbH Augsburg 1976 S 110 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vogeltor amp oldid 221472231