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Virgilio Guidi 4 April 1891 in Rom 7 Januar 1984 in Venedig war ein italienischer Kunstler und Dichter 1 Virgilio Guidi 1952 fotografiert von Paolo Monti Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGuidi wurde in Rom als erstes von neun Kindern in eine Kunstlerfamilie geboren Sein Vater Guido Constantino war Bildhauer und Dichter sein Grossvater Architekt und Dekorateur Von 1904 an besuchte er die technische Schule in Rom Im Unterricht zeigte er besonderes Interesse fur technisches Zeichnen und Geometrie Abends besuchte er eine Schule fur Malerei Nach drei Jahren brach er die Schule ab und arbeitete von 1907 an als Restaurator und Dekorationsmaler in der Werkstatt von Giovanni Capranesi Fur Capranesi schmuckte er mehrere bedeutende Gebaude in Rom aus 1911 beendete er seine Tatigkeit bei Capranesi und schrieb sich an der Accademia di Belle Arti ein und besuchte dort die Kurse von Giulio Aristide Sartorio 1 Sein Verhaltnis zu Sartorio war aufgrund stilistischer und asthetischer Meinungsverschiedenheiten von Anfang an gespannt so dass er nach lediglich zwei Jahren die Akademie abbrach In den zwei Jahren setzte er sich mit den Arbeiten verschiedener alter Meister auseinander unter anderem mit den Werken von Giotto Piero della Francesca Antonio da Correggio Jean Simeon Chardin und Gustave Courbet Sein Interesse galt aber auch zeitgenossischen Malern wie Paul Cezanne und Henri Matisse deren expressionistische Arbeiten ihn besonders beeinflussen sollten oder den chromatischen Werken des romischen Malers Armando Spadini Von 1915 stand ihm mit Unterbrechungen bis 1924 ein Atelier in der Villa Strohl Fern zur Verfugung In dieser Zeit lernte er dort auch seine spatere Frau kennen 1915 stellte er zum ersten Mal seine Arbeiten in einer bedeutenderen Ausstellung der III Internationalen Kunstausstellung der romischen Secession aus Finanzielle Schwierigkeiten zwangen ihn 1916 erst eine Stelle als technischer Zeichner anzunehmen und 1919 wieder in der Werkstatt von Giovanni Capranesi zu arbeiten In der Zeit unterbrach er jedoch seine kunstlerische Tatigkeiten als Maler nicht 1 1922 war er zum ersten Mal mit einer Arbeit auf der 13 Biennale von Venedig vertreten Bekanntheit erlangte er aber erst zwei Jahre spater auf der 14 Biennale mit dem von der Kritik geruhmten Werk Il tram das er bereits 1923 angefertigt hatte Das zu seinen bekanntesten Arbeiten zahlende Werk ist mittlerweile in der Galleria Nazionale d Arte Moderna in Rom ausgestellt Der Erfolg ermoglichte es ihm ausschliesslich als Kunstler arbeiten zu konnen Seine gefragten Arbeiten konnte er von nun an bei bedeutenden Ausstellungen zeigen so stellte unter anderem auf den Biennalen 1940 1954 und 1964 sowie auf den Quadriennalen in Rom aus 1927 ubernahm er den Lehrstuhl fur Malerei an Accademia di Belle Arti in Venedig sah sich aber dort der Missgunst seiner Kollegen ausgesetzt die ihn bei seiner didaktischen Arbeit behinderten Um ungestort Unterrichten zu konnen besetzte er deshalb mit einigen Schulern einige Raume ausserhalb der Akademie 1 Im Februar 1928 heiratete er die Bildhauerin Adriana Bernardi und im November kam seine Tochter Maria Vittoria zur Welt Aus dieser Zeit stammen mehrere Arbeiten mit seiner schwangeren Frau als Motiv 1931 weitete er seine kunstlerischen Kreise uber Rom und Venedig hinaus aus und besuchte arbeitete oder stellte in Mailand Paris und Florenz aus 1935 gab er aufgrund der schlechten Arbeitsverhaltnisse seine Lehrtatigkeit in Venedig auf und nahm eine gleiche Stelle an der Accademia di Belle Arti in Bologna an Erst 1944 kehrte er wieder dauerhaft nach Venedig zuruck Diese im Nachhinein als Ubergangsphase zu bezeichnende Periode war aber durchaus wichtig fur ihn so lernte er in dieser Zeit den Maler Giorgio Morandi kennen 1937 erschien in New York City eine erste Monographie uber ihn herausgegeben von der amerikanischen Journalistin Nedda Arnova 2 1 Ab 1942 begann er sich auch als Dichter zu betatigen Sein erster Gedichtband Spazi dell esistenza wurde aber erst 1959 veroffentlicht Als weitere Bande folgten 1967 La ragione di esser 1968 Poesie 1973 L ingiuria delle nubi und 1979 L eta improbabile 3 In der Nachkriegszeit konzentrierte er sich zunachst auf graphische Arbeiten In dieser Schaffenszeit die bis in die 1960er Jahre andauerte entstanden ein ganze Reihe von Zyklen mit Raumfiguren und maritimen Motiven insbesondere aus der Lagune von Venedig die er zum Teil mit eigenen Gedichten untertitelte 1950 beteiligte er sich an der von Lucio Fontana gegrundeten Kunstlergruppe Movimento spaziale dt Raumkunst 1961 wurde er vom italienischen Staatsprasidenten fur sein kunstlerisches Schaffen mit einer Medaille gewurdigt Im Jahr darauf wurdigte ihn die Stadt Venedig mit einer anthologischen Ausstellung in der Ala Napoleonica der Prokuratien In den 1960er und 1970er Jahren arbeitete er parallel als Maler und Dichter Dabei gestaltete er eigene Publikationen kunstlerisch aus wirkte aber auch als Illustrator fur Autoren wie Ugo Fasolo Mario Stefani Libero Toracca den Literaturnobelpreistrager Salvatore Quasimodo oder 1979 Johannes Paul II Andererseits gab er gemeinsam mit dem Maler Roberto Colombo eine Mappe heraus die Gedichte Guidis mit grafischen Arbeiten Colombos kombinierte 3 4 2 Als Maler beschaftigte er sich in dieser Zeit mit Themen wie Angst oder Tumult aber auch mit Kopfen Augen und Baumen Hierzu wurde er auf einer Reise in die baumreichen Marken inspiriert in deren Rahmen er einen Vortrag in Recanati hielt dem Geburtsort von Giacomo Leopardi und in deren Folge er einen Zyklus mit grossen Baumen malte 1976 widmete ihm Venedig einen Saal in der Fenice Im gleichen Jahr begann er die Arbeit an seinem letzten bedeutenden Gemaldezyklus L uomo e il cielo dt Der Mensch und der Himmel 1980 gingen zahlreiche Gemalde als Geschenk an das Museum Guidi im venezianischen Palazzo Fortuny einem neu eingeweihten Museum das 1998 wieder geschlossen wurde 3 2 5 Zu seinem 90 Geburtstag 1981 wurdigte ihn die Stadt Venedig mit einem von der Fondazione Giorgio Cini durchgefuhrten Kongress auf der Insel San Giorgio Maggiore 5 Guidi verstarb am 7 Januar 1984 in Venedig und wurde auf dem Friedhof von San Michele beigesetzt Stil BearbeitenGuidi gab seinen Figuren ein zeitloses Aussehen indem er Details der Kleidung vereinfachte und Volumen betonte Sein Gemalde Der Besuch 1922 das er auf der Biennale von Venedig 1922 ausstellte ist eine seiner vielen Darstellungen der Begegnung zweier Frauen Die Komposition erinnert an eine traditionelle Verkundigung so Jennifer Mundy und markiert das Ende von Guidis Erforschung der Museumsstile und ist ein selbstbewusstes Statement eines neuen von der Renaissance inspirierten Realismus in seiner Kunst 1 Kritische Erfolge blieben Guidi bis 1924 versagt als er Die Strassenbahn 1923 auf der Biennale von Venedig ausstellte Das Gemalde brachte Guidi die Anerkennung als fuhrender Kunstler der Retour a l ordre ein 1925 bezeichnete Franz Roh ihn in seinem Buch Nach Expressionismus Magischer Realismus Probleme der neuesten europaischen Malerei als einen der neuen magischen Realisten Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sein Werk zunehmend abstrakter Ab 1950 wurde er mit Lucio Fontana und der Raum Bewegung assoziiert Ab den 1950er Jahren entstanden thematische Bilderzyklen wie Tumulti Aufstande Prigioniera Gefangener Grandi Occhi Grosse Augen Cielo Himmel und Figure agitate Aufgeregte Figuren Seine Bildgebung durchlauft immer wieder thematisch kompositorische Zyklen Figuren im Raum Angst Prasenzen Kopfe das Meer Er beschaftigte sich mit menschlicher Architektur mit Reflexionen der Zeit Literatur BearbeitenLiana Bortolon Virgilio Guidi Arnoldo Mondadori Mailand 1978 Paola Pietrini GUIDI Virgilio In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 61 Guglielmo Gonzaga Jacobini Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Virgilio Guidi Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Paola Pietrini Virgilio Guidi In Dizionario Biografico degli Italiani DBI a b c Virgilio Guidi Nicht mehr online verfugbar In bugnoartgallery Archiviert vom Original am 23 Januar 2018 abgerufen am 11 Februar 2020 italienisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bugnoartgallery com a b c Virgilio Guidi In verbapicta it Abgerufen am 11 Februar 2020 italienisch Virgilio Guidi In ferrarinarte it Abgerufen am 11 Februar 2020 italienisch a b Virgilio Guidi In associazione miroromagna it Abgerufen am 11 Februar 2020 italienisch Normdaten Person GND 119249227 lobid OGND AKS LCCN n82061881 VIAF 116836909 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Guidi VirgilioKURZBESCHREIBUNG italienischer Kunstler und DichterGEBURTSDATUM 4 April 1891GEBURTSORT RomSTERBEDATUM 7 Januar 1984STERBEORT Venedig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Virgilio Guidi amp oldid 232771214